(Minghui.org) Vor einigen Tagen wechselte ich meinen Arbeitsplatz. Dadurch wurde jedoch mein grundlegendster Eigensinn berührt. Ich war sehr aufgebracht, weil diese harte Substanz mit schlechten Gedanken verbunden war. Wie ich diese Substanz, dieses Lebewesen, beseitigen sollte, wusste ich jedoch nicht.
Ich konnte nicht länger das Fa rezitieren und dachte stattdessen immer an den einen Satz im Gedicht des Meisters:
„ (…)Recht hat erUnrecht habe ich“(Wer hat recht, wer hat unrecht, 16.05.2011, in: Hong Yin III)
Diesen Eigensinn kann ich nie loslassen, dachte ich verzweifelt. Im Minghui-Radio fand ich eine Kultivierungsgeschichte über Buddha Milarepa. Ich hörte sie mir von Anfang bis Ende an. In den ersten Monaten, als ich das Fa erhalten hatte, hatte ich diese Geschichte zweimal gelesen. Einige Worte waren mir damals unbekannt, daher hatte ich nicht alles verstanden. Ich wusste nur, dass Buddha Milarepa für die Vollendung seiner Kultivierung Leiden ertragen musste. Das hatte mich inspiriert, dem Buddhismus zu folgen. Seitdem sind 20 Jahre vergangen.
Mittlerweile höre ich mir diese Geschichte wieder an und verstehe nun die Kultivierungsmethode jener Zeit besser. Sie hat mir geholfen, die Vorgänge zu verstehen, die der heutigen Fa-Berichtigung den Weg bereitet hat. Sie zeigte mir die unermessliche grenzenlose Gnade des Schöpfers, der herabstieg, um das Gewissen der Lebewesen, Generation um Generation, in allen Dimensionen zu erwecken.
Am Ende schluckte Buddha Milarepa das Gift, das ihm von einem bösartigen Mann gegeben wurde, und nahm damit dessen großes Karma auf sich, sodass jener Mann wirklich und ehrlich bereuen konnte.
Das Ganze erinnerte mich daran, wie ich selbst bin. Ich wurde von Dafa erschaffen. Warum kann ich nicht diese Barmherzigkeit herauskultivieren? Alles ist im Fa enthalten. Was fehlte mir? Ich schaute nach innen, um diesen grundlegenden Eigensinn zu finden.
Einmal hörte ich die Mitpraktizierenden das Fa lesen. Die Worte des Meisters trafen mich plötzlich mitten ins Herz:
„Du sollst dich in deinem Herzen kultivieren, du sollst dir im Herzen Mühe geben, deine eigenen Mängel und Schwächen suchen und sie mit der Wurzel herausziehen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur, 22-23.08.1998)
Ich fragte mich nach meinen Schwächen. Zum Beispiel treffe ich mich nicht gerne mit Menschen und mir fehlen soziale Kompetenzen. Ich bin lieber alleine. Warum? Weil ich nicht verstehe, was andere mit ihren Aussagen meinen. Ich habe nicht viele Bücher gelesen. Vom Leben verstehe ich nicht viel. Die meisten Arbeitsabläufe begreife ich nicht, deswegen traue ich mich nicht, vor einer Gruppe zu sprechen. Ich habe auch Angst davor, ausgelacht und verletzt zu werden. Deshalb arbeite ich lieber alleine.
Ich habe schon viel gelernt, aber auf halbem Weg immer aufgegeben. Zum einen wollte ich aufgeben, teilweise kam es auch von den äußeren Umständen. Den starken Eigensinn hatte ich immer noch. Ich war sehr fleißig, wenn ich für ein Dafa-Projekt lernte. Ich bin bereit, mich besonders anzustrengen und Leiden zu ertragen. Solange ich höflich gebeten werde, tue ich alles, eben weil ich diesen starken Eigensinn nach Anerkennung hatte.
Aber dann wurde mir gesagt, dass ich nicht mehr am Computer arbeiten dürfe. Mir wurden nur kleine Aufgaben gegeben wie Wasser holen, Post holen und so weiter. Das machte mich wütend! Neid und Hass kamen auf, ich war nicht bereit, Wasser zu holen oder andere niedrige Aufgaben zu erledigen.
Mir war klar, dass die menschliche Vernunft ein Gegensatz zu den göttlichen Prinzipien ist. Trotzdem konnte ich nicht vernünftig sein und entsprechend handeln. Ich war einige Tage lang bekümmert und konnte diesen Pass nicht überwinden.
Mein grundlegender Eigensinn konnte nicht befriedigt werden, deswegen verlor ich jegliches Interesse.
Doch wieder wurde dieser grundlegende Eigensinn bei mir berührt und ich begann, darüber nachzudenken. Strebe ich immer noch nach einem guten Ruf unter den Menschen oder möchte ich unter den Menschen jemand Besonderes sein? Ich machte mir immer noch Sorgen, dass es keine Garantie für ein Leben ohne Fähigkeiten gibt. Jeder kann Arbeiten erledigen wie Wasser holen und Post austragen. Also glaubte ich nicht wirklich an das Fa. Ich glaubte nicht wirklich, dass das Arrangement des Meisters das beste ist. Ich glaubte nicht, dass der Meister alles für mich arrangiert. Die Frage war im Grunde genommen, ob ich an den Meister und an das Fa glaubte oder nicht.
Um dies zu verstehen, begann ich, das Fa zu rezitieren. Als ich stecken blieb und nicht weiter kam, blockierte mich dieser Eigensinn.
Ich brauchte zwei Tage, um ihn zu überwinden. Endlich verstand ich die Prinzipien des Fa und was ich aufgeben musste.
Danach war ich entspannt wie nie zuvor. Ich nahm einen tiefen Atemzug und rief aus tiefsten Herzen: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“
Auf der menschlichen Ebene erledigte ich die Aufgaben wie das Wasser holen. Die Menschen halfen mir, meinen Wasserwagen zu schieben. Sie vertrauten mir und ich konnte ihr Gewissen erwecken. Ich gab ihnen Broschüren und Lotusblumen aus Papier. Sie sagten stets: „Dankeschön!“
Als ich vom Wasserholen zurückkam, rannte der Sicherheitsbeamte herbei, um mir die Tür zu öffnen. Ich dachte: „Wenn du dem Weg der Kultivierung folgst, respektiert dich jeder, egal welche Position du hast und welche niederen Tätigkeiten du machen musst.“ In der Vergangenheit hatte ich mich vor Konflikten gefürchtet und deshalb auf der Arbeit nur wenig geredet. Ich praktizierte geistesabwesend, strebte nach materiellen Dingen und war sehr müde. Ist die Kultivierung so ermüdend? Nein, das war, weil meine Eigensinne mich herunterzogen.
Ich weiß jetzt, dass jede Zelle meines Körpers Energie aussendet. Was zählen schon Konflikte? Alle sind durch Karma verursacht. Um sie zu beseitigen, verstehe ich die Bedeutung dieses Fa des Meisters:
„Der große Weg ist am einfachsten und leichtesten.“ (Falun Gong – der Weg zur Vollendung; Kapitel 4)
Der Meister sagt:
„... auf noch höheren Ebenen heißt es dann, was heißt hier Karmabeseitigung, von wegen Leiden ertragen, was heißt da Kultivierung, solche Begriffe gibt es nicht mehr, dort heißt es Auswahl!“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung 2003 im Westen der USA in der Zeit des chinesischen Laternenfestes, 15.02.2003)
Ich verstand nun den Zusammenhang mit „Auswahl“ besser. Ich bin nun ein Dafa-Jünger, alle Gottheiten sind neidisch und ich bin die Hoffnung der Lebewesen. Was könnte ich mehr erhoffen?
Ich spüre, dass der Meister mich sehr schnell vorwärts geschoben hat. So konnte ich mit dem Prozess der Fa-Berichtigung Schritt halten. Meine persönliche Kultivierung scheint sich den kosmischen Gesetzen angeglichen zu haben.
Als ich an diesem Tag von der Arbeit kam, wollte ich Mitpraktizierende besuchen, die gerade Prüfungen durchlebten. Normalerweise machte ich nach der Arbeit zwei Stunden lang die Übungen gegen meine Müdigkeit. An diesem Tag ließ ich sie ausfallen, weil ich mit den Mitpraktizierenden das Fa lernen wollte. Wenn wir das Fa lernten und aufrichtige Gedanken aussandten, spürte ich unseren gemeinsamen Körper. Es war, als ob meine Gedanken einen Berg spalten könnten. Während der Zeit der US-Wahl konnte ich wegen starker Störungen kaum aufrichtige Gedanken aussenden. Ich hatte wilde Gedanken, die ich nicht unterdrücken oder beseitigen konnte.
Als ich jedoch heute daran dachte, dem Mitpraktizierenden zu helfen, veränderte sich alles um mich herum. Weil ich aus meiner persönlichen Kultivierung heraussprang und mit dem Strom der Fa-Berichtigung verschmolz, fühlte ich die Größe der göttlichen Kraft des Buddha-Fa. Ich fühlte mich in der Fa-Berichtigung erneuert und gereinigt.
Endlich verstand ich die folgenden Worte des Meisters:
„... aber die wirkliche Erhöhung geschieht nicht durch Gewinn, sondern durch Verzicht.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA, 30.11.2002)