(Minghui.org) Ich bin ein freimütiger und geradliniger Mensch. Wann immer ein Praktizierender ein Problem hatte und mir davon erzählte, zögerte ich nicht, ihn scharf zu kritisieren.
Ich sagte Dinge wie: „Du hast diese und jene Anhaftung“ und „Du musst das und das tun“. Diese Art von Verhalten wurde mit der Zeit zur Gewohnheit. Es gab mir ein Gefühl der Befriedigung, wenn ich die Praktizierenden zurechtgewiesen hatte. Ich war der Meinung, dass ein Kultivierender nicht um den heißen Brei herumreden darf, sondern offen zu anderen sein muss.
Letztes Jahr sagte ich zu einer Praktizierenden, die ich gerade kennengelernt hatte: „Jetzt, wo du geschieden bist, sollst du kein Sorgerecht für dein Kind haben. Wenn dein Ex-Mann dir keinen Unterhalt zahlt, bist du dem Untergang geweiht. Du bist zu abhängig und wirst zu sehr an deinem Kind hängen. Ich sehe, dass du oft mit deinem Kind schimpfst; ich denke, du solltest nach innen schauen.“ Ich hatte eine Menge Ratschläge für sie.
Meine Schwester informierte mich darüber, dass unser jüngerer Bruder einige Zeit zuvor aufgehört hatte zu arbeiten, wodurch das Familienunternehmen unterbesetzt war. Ich gab meinem Bruder die Schuld und beschwerte mich: „Er sagt, dass er die Falun-Dafa-Bücher liest, doch ist er den ganzen Tag am Handy und verhält sich nicht wie ein Praktizierender. Jetzt arbeitet er nicht mehr und ist faul geworden!“
Als ich mich so über meinen Bruder beschwerte, begann mein Zahn zu schmerzen und fühlte sich locker an. Ich war nervös und ängstlich wegen der Schmerzen. Als ich nach innen schaute, entdeckte ich ein paar Anhaftungen, hatte aber weiterhin Schmerzen. Ich konnte nichts tun und war nicht in der Lage, etwas zu essen. Da rezitierte ich im Stillen das Fa.
Der Meister sagt:
„Bei der Kultivierung haben wir als Praktizierende einfach auf sehr viele Gesinnungen zu verzichten, wie auf Geltungssucht, Neid, Kampfgeist und Überschwang; viele verschiedene Anhaftungen müssen beseitigt werden.“ (Zhuan Falun 2019, S. 180)
Ich erinnerte mich daran, dass man als Kind Medizin gegen Zahnschmerzen einnahm. Ich war damals in der Lage, den Schmerz zu ertragen, und nahm keine Medikamente ein. Außerdem wollte ich, dass andere meine Willenskraft sahen. Da erst wurde mir klar, dass ich mich mein ganzes Leben lang gerne aufgespielt hatte.
Mein Eifer, anderen Ratschläge zu erteilen, auf sie herabzuschauen und mich über meinen Bruder zu beschweren, entsprangen alle meiner Angeberei und meinem Neid. Das war nicht hilfreich, es war nur verletzend.
Als ich dieses Fa-Prinzip erkannte, geschah etwas Unglaubliches: Der Schmerz verschwand und mein Zahn saß wieder fest im Zahnfleisch!
Ich nutzte diese Gelegenheit, um tiefer nach innen zu schauen. Ich erinnerte mich, dass ich in der Vergangenheit bei meiner „Hilfe“ für die Praktizierenden, ihnen lediglich meine Meinung aufgedrängt und gesagt hatte, sie sollten nach innen schauen. Ich hatte ein aufgeblasenes Ego gehabt. Der Meister kümmert sich um jeden Praktizierenden. Ich sollte nicht so überheblich sein. Ich schämte mich für mein Verhalten. In diesem Moment war der Schmerz an meinem Zahn vollständig verschwunden.
Danke, Meister, für Ihre barmherzige Errettung!