(Minghui.org) Nach fast einem Jahr in der Haftanstalt droht der 49-jährigen Malerin Meng Qingxia ein Verfahren vor dem Gericht. Als Anfang 2020 die Corona-Pandemie ausbrach, hatte sie mit zehn anderen Falun-Dafa-Praktizierenden [1] die leeren Straßen in der Pekinger Innenstadt fotografiert und die Fotos online gestellt. Als die Polizei davon erfahren hatte, verhafteten die Beamten die elf Praktizierenden am 19. Juli 2020 und gaben ihre Fälle an die zuständige Staatsanwaltschaft weiter.
Bei den festgenommenen Praktizierenden handelt es sich neben der Malerin um die Frauen Xu Na, Jiao Mengjiao, Zheng Yanmei, Deng Jing, Zheng Yujie und Li Jiaxuan sowie die Männer Zhang Renfei, Li Zongze, Li Lixin und Liu Qiang.
Die Eltern der Praktizierenden und Malerin Meng Qingxia sind angesehene Künstler in Peking. Sie hat das künstlerische Talent geerbt und war schon in ihrer Kindheit stark an Malerei interessiert. Meng besuchte die berühmte Zentralakademie für Kunst und Design. Nach ihrem Abschluss wurde sie Kunstlehrerin.
Meng führte ein sorgenfreies und glückliches Leben bis zu ihrer Hochzeit. Danach gab es viele Konflikte mit ihren Schwiegereltern. Als sie zudem Probleme auf der Arbeit bekam, wurde sie depressiv.
Als Meng 1999 Falun Dafa [1] kennenlernte, war sie überglücklich. Die Lehre öffnete ihr Herz und half ihr dabei, ihre eigenen Interessen loszulassen und die Dinge aus dem Blickwinkel der anderen zu betrachten. Ihr Gesicht strahlte wieder, sie wurde liebenswürdiger und freundlicher.
Nur wenige Wochen nachdem sie zu praktizieren begonnen hatte, befahl das chinesische kommunistische Regime eine landesweite Verfolgung der Praktizierenden mit dem Ziel, Falun Dafa innerhalb von drei Monaten auszurotten. Über Nacht wurde Mengs Leben auf den Kopf gestellt. In den folgenden 20 Jahren musste sie ständige Schikanen ertragen und war jahrelang in Haft. Sie verlor ihren Job und ihr Mann ließ sich scheiden.
Nicht lange nach ihrer Verhaftung am 30. Dezember 2004 verurteilte das Bezirksgericht Changping die Praktizierende zu fünf Jahren Haft. Damals war ihr Sohn gerade in die Grundschule aufgenommen worden; ihre kranke Schwiegermutter war auf Mengs Pflege angewiesen.
2009 war die Haftzeit endlich abgelaufen und Meng wollte zu ihrer Familie zurückkehren. Polizisten brachten sie jedoch vom Frauengefängnis in das örtliche Zwangsarbeitslager, wo sie weitere drei Jahre festgehalten wurde.
Als Meng 2012 nach Hause zurückkehrte, hatte sich ihr Mann bereits scheiden lassen. Das gemeinsame Sorgerecht für den Sohn hatte er aufgegeben. Meng mietete sich eine Wohnung und verdiente ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf ihrer Bilder.
Die Malerin orientierte sich in ihrer Kunst an den traditionellen Werten und gab sich diesen hin. Ihre Bilder wurden immer beliebter. Manchmal klopften Leute an ihre Tür und baten sie, für sie zu malen.
Als Meng 2012 aus dem Arbeitslager freigelassen wurde, war ihr Sohn sehr rebellisch. Nachdem seine Familie auseinandergebrochen und er zehn Jahre lang keine Mutterliebe erfahren hatte, stritt er mit den Leuten.
Meng war untröstlich, als sie sah, wie sehr ihr Sohn unter der Verfolgung gelitten hatte. Sie weinte drei Tage lang und fasste dann einen Entschluss: Egal, wie viel Ärger ihr Sohn bereiten würde, sie wollte ihn mit größtmöglicher Güte und Geduld behandeln und ihn wieder auf den richtigen Weg führen. Zu ihrer Überraschung war ihr Sohn von ihrer Aufrichtigkeit angetan und änderte sich schnell. Er lernte fleißig in der Schule und engagierte sich in Studentenorganisationen.
Einmal sagte Meng zu ihrem Sohn: „Es tut mir so leid, dass ich nicht viel Geld habe, um dir ein angenehmes Leben zu ermöglichen.“ Er antwortete: „Mama, ich kann dir nicht genug danken. Du hast mich davor bewahrt, noch mehr Fehler zu machen. Ich werde in Zukunft hart arbeiten und viel Geld verdienen, damit ich es dir zurückzahlen kann. Später wurde Mengs Sohn an der Universität angenommen und erzielte dort herausragende Leistungen.
Die Künstlerin lebte nur knapp drei Jahre in Frieden. Am 20. Juli 2015 wurde sie erneut verhaftet. Die Polizei hielt sie zunächst für einen Monat im Untersuchungsgefängnis Changpin fest. Am 20. August kam sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Während dieser Zeit war ihr Sohn allein zu Hause und musste sich als Jugendlicher alleine durchschlagen.
Am 28. November 2015 und 19. September 2017 belästigten Polizisten die Künstlerin erneut; 2017 fotografierten sie all ihre Bilder.
Frühere Berichte:
Aus Mangel an Beweisen: Staatsanwalt gibt Anzeigen gegen 11 Praktizierende an Polizei zurück
Zwölf Pekinger kurz vor dem 21. Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa verhaftet
28-Jähriger aus Peking wegen Fotos von der Pandemie angeklagt
Pekinger Künstlerin nach fünf Jahren Haft erneut festgenommen
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.