(Minghui.org) Unter den Falun-Dafa-Praktizierenden gibt es unterschiedliche Ansichten zu dieser Frage: Sollen die Praktizierenden, die wegen ihres Glaubens gesetzwidrig verhaftet sind, einen Anwalt beauftragen und auf Freispruch plädieren?
Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) den gesamten Staatsapparat benutzt, um Praktizierende zu verhaften und zu verurteilen. Die Gerichtsprozesse sind nur eine Formsache und basieren nicht auf der Gesetzeslage. Manche Praktizierende sind deshalb der Meinung, dass auch wenn sich Anwälte wirklich für die Praktizierenden einsetzen, das am Ausgang des Schauprozesses nichts ändern wird.
Für mich fokussiert man sich damit zu sehr auf den Ausgang des Prozesses und lässt die Verhandlung außer Acht. Die Einstellung von mutigen Anwälten, die Falun-Dafa-Praktizierende vor Gericht verteidigen, wird uns helfen, das Böse abzuschrecken, den Menschen die wahren Hintergründe zu erläutern und die inhaftierten Praktizierenden zu ermutigen. Die rechtschaffenen Anwälte können ein wesentlicher Bestandteil unserer Bemühungen sein, die wahren Tatsachen von Falun Dafa und der Verfolgung bekannt zu machen. Hier einige Beispiele.
Ein Praktizierender in der Provinz Heilongjiang wurde verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte 60.000 Yuan (7.700 Euro) aus seiner Wohnung. (Anmerkung: Nach Angaben des Statistikamtes der Provinz Heilongjiang betrug das verfügbare Durchschnittseinkommen eines Stadtbewohners in der Provinz im Jahr 2020 31.115 Yuan, 4.000 Euro).
Sein Angehöriger und ich suchten die Polizeistation auf und verlangten dort die Rückgabe des Geldes. Die Polizisten leugneten, das Geld genommen zu haben. Seine Familie beauftragte daraufhin einen Anwalt mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Die Polizei gab dem Anwalt gegenüber zu, das Geld genommen zu haben, um den Verwendungszweck zu untersuchen.
Der Angehörige des Praktizierenden und ich gingen zweimal zum Büro für interne Ermittlungen der Polizei, um die illegale Beschlagnahmung des Geldes anzuzeigen. Der Leiter sagte, dass es nicht seine Angelegenheit sei und schickte uns wieder weg.
Als wir zusammen mit dem Anwalt das Büro für interne Ermittlungen aufsuchten, schlug der Leiter auf den Tisch und schrie: „Was machen Sie hier? Wie ist Ihr Name? Ist mein Büro ein Ort, wo jeder nach Belieben reinkommen kann? Zeigen Sie mir ihre Zulassung als Anwalt!“
Der Anwalt antwortete ruhig, aber bestimmt: „Wenn ich nicht wüsste, wo ich hier bin, warum sollte ich dann den Beschwerdebrief hierher bringen? Sind Sie hier der Verantwortliche? Wie ist Ihre Amtsbezeichnung? Werden Sie mein Beschwerdeschreiben annehmen? Wenn Sie es nicht tun, kann ich Sie verklagen. Ich gehe nur den normalen Rechtsweg.“
„Nur zu, verklagen Sie mich!“
„Sicher“, der Anwalt legte seinen Anwaltsausweis vor. „Das haben Sie gesagt. Ich werde Sie verklagen.“
Der Leiter beruhigte sich. Er akzeptierte das Beschwerdeschreiben und unterschrieb den Beleg. Er entschuldigte sich auch bei dem Anwalt, begleitete ihn aus seinem Büro und schüttelte ihm die Hand.
Ein anderes Mal nahm ich als Zuhörer an der Verhandlung eines älteren praktizierenden Paares teil. Der Richter schlug mit dem Hammer auf den Tisch und verbat es sich, dass über Falun Dafa gesprochen wird. Er behauptete, dass es nichts mit dem Fall zu tun hätte. Aber die Rede des Anwalts des Praktizierenden brachte alle zum Staunen, auch den Richter. Der Richter hielt den Hammer hoch, legte ihn dann sanft nieder. Der Staatsanwalt gab keine weitere Stellungnahme ab. Am Ende schüttelte der Richter dem Anwalt die Hand und bat um eine Kopie seiner Rede.
Der Sohn des Praktizierenden und andere Familienmitglieder, die früher nicht verstanden, warum er in dem Alter Falun Dafa praktizierte, änderten ebenfalls ihre Meinung. Während der Rede des Anwalts flüsterten sie sich zu: „Falun Dafa zu praktizieren ist nicht illegal.“
Diese Anwälte spielen eine bedeutende Rolle bei der Strafverfolgung. Sie kennen die Gesetze der KPCh. Ihre Darlegung „das Praktizieren von Falun Dafa ist kein Verbrechen, aber seine Verfolgung schon“ hat eine besondere Brisanz.
Eine Praktizierende wurde verhaftet und von der Polizei dazu gebracht, ein Geständnis zu unterschreiben. Nach Gesprächen mit ihrem Anwalt änderte sie ihre Meinung. Bei der Gerichtsverhandlung plädierte sie dann auf nicht schuldig.
Als ich mich vor zwei Jahren im Untersuchungsgefängnis befand, sollte ich auch eine Erklärung schreiben, dass ich auf das Praktizieren von Falun Dafa verzichte. Da ich mich weigerte, folterten mich die Wärter. Nach einer Weile wurden meine aufrichtigen Gedanken schwächer und ich dachte daran aufzugeben.
Kurz darauf besuchte mich der Anwalt, den meine Familie beauftragt hatte. Er informierte mich über die Situation meiner Familie und die Bemühungen der anderen Praktizierenden in Bezug auf meine Freilassung. Ich beruhigte mich und wollte mich der Errettung durch Meister Li Hongzhi als würdig erweisen und die Bemühungen zu meiner Freilassung unterstützen. Meine aufrichtigen Gedanken wurden wieder stärker.
Ich sah den Anwalt während meiner 14-monatigen Haft über zehn Mal. Immer, wenn ich an einem Tiefpunkt angelangt war, besuchte mich der Anwalt und stärkte meine aufrichtigen Gedanken.
Einmal wollte mich eine Insassin schlagen. „Wenn du mich schlägst, wird mein Anwalt das erfahren und dich anzeigen“, sagte ich. Sie hörte auf.
Ein Praktizierender wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Wärter befahlen den Häftlingen, ihn zu foltern. Die Folter kostete ihn fast das Leben. Ein anderer Praktizierender setzte sein Testament auf. Dann nahmen Praktizierende Kontakt zu seinen Angehörigen auf und beauftragten einen hervorragenden Anwalt für ihn.
Als der Anwalt den Praktizierenden besuchen wollte, lehnten die Wärter dies ab. Der Anwalt ging von Büro zu Büro und erwirkte am Ende, ihn doch sehen zu können. Danach sagten die Wärter den Häftlingen nicht mehr, dass sie ihn foltern sollten.
Unser Ziel ist immer, Menschen zu erretten und sie über die Fakten von Falun Dafa zu informieren. Wichtig ist die Verhandlung, nicht das Ergebnis.
Manche Praktizierende glauben, es sei eine Geldverschwendung, einen Anwalt zu beauftragen. Der Praktizierende würde am Ende doch verurteilt werden. Deshalb sei es gleich, ob sie einen aufrichtigen Anwalt beauftragen oder mit dem vom Gericht bestellten Anwalt zusammenarbeiten.
Ein Anwalt fragte uns einmal: „Warum halten Sie so an dem Ausgang des Verfahrens fest? Was wollt ihr Dafa-Praktizierenden denn? Wollt ihr nicht das Böse beseitigen und die Lebewesen erretten?“
Wenn wir einen fachkundigen Anwalt mit der Verteidigung beauftragen, hat das einige Vorteile. Der Anwalt bekommt ein besseres Verständnis über Dafa, die mit dem Fall betrauten Juristen und Justizbeamten können durch das Plädoyer des Anwalts die wahren Hintergründe erfahren, und sogar die Familienangehörigen des Praktizierenden können Falun Dafa besser verstehen.
Auch wenn wir das Urteil selbst nicht beeinflussen können, trägt jede Gerichtsverhandlung dazu bei, die bösartigen Faktoren in den anderen Räumen zu beseitigen.
Es gibt tatsächlich Fälle, in denen Dafa-Praktizierende freigesprochen wurden. Obwohl die Zahl der Freisprüche noch klein ist, ist es ein guter Anfang. Es braucht Zeit, sich nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität zu konzentrieren. Ich glaube, dass mit dem Fortschritt der Fa-Berichtigung und der Erhöhung der Kultivierungsebene der Praktizierenden das positive Feld in der Gesellschaft immer größer werden wird. Durch die Mitarbeit der Praktizierenden, ihrer Familien und der Anwälte werden mehr Justizbeamte die wahren Umstände verstehen und die richtige Entscheidung treffen. An diesem Punkt könnte die Zahl der freigesprochenen Praktizierenden exponentiell ansteigen. Dies könnte der Zeitpunkt sein, an dem die gesamte Gesellschaft beginnt, der Verfolgung entgegenzuwirken.
Einige Praktizierende sind der Meinung, dass ein verhafteter Praktizierender mit starken aufrichtigen Gedanken das Böse zurückweisen und die Folter gegen ihn verringern kann. Praktizierende von außerhalb könnten ihn unterstützen, aufrichtige Gedanken aussenden und das Böse beseitigen. Deshalb glauben sie, dass die Beauftragung eines Anwalts nicht so entscheidend ist.
Wie man an meinem Beispiel sieht, können die aufrichtigen Gedanken eines inhaftierten Praktizierenden nachlassen. Ein aufrichtiger Anwalt könnte den Praktizierenden gute Nachrichten bringen und ihre aufrichtigen Gedanken stärken.
Daher sollten wir die Beauftragung eines Anwalts nicht pauschal ablehnen. Natürlich sollten wir auch nicht unsere ganze Hoffnung auf den Anwalt legen. Schließlich sind es wir Praktizierenden, die das Fa bestätigen und dem Meister helfen, die Menschen zu erretten.
Ich denke, dass die Anwälte, die Falun-Dafa-Praktizierende verteidigen, eine besondere Gruppe von Menschen sind. Sie spielen eine besondere Rolle in einer besonderen Mission.
Manche Praktizierende beauftragen Anwälte, die noch keine Praktizierenden vertreten haben. Das trägt dazu bei, dass noch mehr Anwälte Falun Dafa verstehen, und erweitert den Kreis von rechtschaffenen Anwälten. Ich denke, es ist ein richtiger Schritt, basierend auf den Fa-Grundsätzen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.