(Minghui.org) Als sie beobachtete, wie die goldenen Kostüme der Demonstranten immer mehr in der Ferne verblassten, ihr kraftvolles Trommeln immer leiser wurde und sogar das Polizeiauto, das die Parade eskortierte, immer kleiner wurde, nahm die Geografin Regine Patz langsam ihr Handy herunter und beendete die Videoaufnahme. Sie drehte sich langsam um und wandte sich an die Reporterin: „Was hier gezeigt wurde, hat mich sehr traurig gemacht. Es war ein sehr ernster Appell der Falun-Dafa-Praktizierenden. Das hat mich tief berührt und ich hoffe, dass ich ihnen effektiv helfen kann.“
Was Patz gesehen hatte, war eine Parade der Falun-Dafa-Praktizierenden am 17. Juli 2021 in Berlin. An der Spitze der Parade waren Transparente mit der Aufschrift „Falun Dafa“ zu sehen, gefolgt von Praktizierenden, die während des Laufens die sanften Übungsbewegungen vorführten. Es folgte eine Gruppe mit Transparenten und Fahnen, die zeigten, dass Falun Dafa auf der ganzen Welt verbreitet ist. Danach kam eine Gruppe in weiß gekleideter Damen. Jede trug das Porträt eines zu Tode verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden, das mit einem Blumenkranz gerahmt war.
Danach machten zwei große Transparente auf die Verfolgung aufmerksam und erklärten, warum die Menschen auf den Portraits ihr Leben verloren hatten: Auf dem ersten stand „Organraub an Lebenden, das verbietet der Himmel“, das zweite stellte die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) dar. „Gerechtigkeit, stoppt die Verfolgung“ und zahlreiche SOS-Tafeln riefen die Öffentlichkeit auf, sich für ein Ende der Verfolgung durch die KPCh einzusetzen. Am Ende der Parade marschierte die in goldenen Kostümen gekleidete Trommler-Gruppe, die einen kraftvollen Rhythmus erzeugte.
Viele Passanten standen am Straßenrand im Zentrum Berlins und schauten sich die Parade der Falun-Dafa-Praktizierenden zum 22. Jahrestag der Verfolgung an. Sie schlängelte sich über den Kurfürstendamm und führte an den vielen exklusiven Geschäften und der berühmten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vorbei.
Auf dem Wittenbergplatz war ein Informationsstand aufgebaut, an dem sich Interessierte weiter informieren und Materialien mitnehmen konnten. Eine weitere Parade fand gegen Abend in Berlins größter Einkaufsmeile, der Schlossstraße in Steglitz, statt.
Berlin am 17. Juli 2021: Falun-Dafa-Praktizierende marschieren durch die Innenstadt. Sie zeigen die Übungen und erzählen den Passanten, dass Falun Dafa gut ist.
Sie decken die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh auf und gedenken ihrer Mitpraktizierenden, die zu Tode gefoltert wurden.
Am Ende der Parade marschiert die Trommelgruppe, die mit ihren strahlenden Kostümen und ihren lauten Trommeln viele Menschen anlockt.
Die Parade zieht Passanten an, die – sobald sie die wahren Hintergründe von Falun Dafa erfahren haben – eine Petition unterzeichnen.
Am Informationsstand auf dem Wittenbergplatz unterschreiben Passanten die Petition.
Patz sagte: „Was mir im Herzen weh tut, ist, dass diese Menschen [Falun-Dafa-Praktizierende] von Politikern mit Hintergedanken verfolgt werden, obwohl sie nur einen gesunden Körper haben und eine bestimmte Philosophie leben wollen.“ Während sie sprach, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie schluckte und sagte: „Sie wollen nur Falun Dafa praktizieren. Dafür werden ihnen die Organe gewaltsam geraubt, um damit Profit zu machen. Die KPCh kann solche Dinge sehr leicht machen, als ob sie es einfach tun könnte. Ich kann mir so etwas nicht vorstellen und bin sehr traurig. Es ist unvorstellbar, dass solche Dinge heute noch passieren. Für solche Dinge (sich gegen die Verfolgung einzusetzen) müssen die Menschen selbst auf die Straße gehen, um zu appellieren. Und es gibt keine effektiven Maßnahmen auf hoher Ebene, die diese Dinge verbieten. Ich finde das so grausam.“ Während sie sprach, wischte sie sich die Tränen weg, die ihr über das Gesicht liefen.
Patz erkannte das Wort „Falun“ in der Parade, was sie an einen Marsch erinnerte, den sie fünf Jahre zuvor in London gesehen und der sie tief berührt hatte „Ich kann damals ihre Trauer empfinden – das ist sehr ernstes Leid. Ich habe auch ein bisschen Hoffnung gespürt. Gerade weil ich Hoffnung verspürt habe, konnte ich diese Traurigkeit ertragen. Ich fühlte mich inspiriert und wollte Teil der Parade sein und meine Unterstützung geben. Ich wünschte, es gäbe mehr solcher Hoffnungen und ich hoffe, dass die Menschen, die sie unterstützen, sich ihnen anschließen, so wie die Wurzeln eines Baumes, die sich über die ganze Welt erstrecken.“
Sie hatte bereits die Petition zur Unterstützung der Falun-Dafa-Praktizierenden unterschrieben. Aber sie nahm den Vorschlag einer Praktizierenden aufmerksam zur Kenntnis, an ihren Abgeordneten zu schreiben. Zum Schluss erzählte sie, warum sie die Parade mit ihrem Handy aufgenommen hatte. Sie wollte sich eine Erinnerung an den Tag bewahren, der sie so tief berührte. Und sie wollte unbedingt den Falun-Dafa-Praktizierenden helfen, die Verfolgung zu beenden, und wirklich etwas dagegen tun.
Am selben Tag fuhren 23 Autos durch die belebten Straßen und an Berlins berühmten Sehenswürdigkeiten vorbei. Auf den Dächern der Autos befanden sich eine Reihe von Tafeln mit den Aufschriften „Falun Dafa ist gut“ und „Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“. Andere Tafeln deckten die Verfolgung von Falun Dafa und weitere Verbrechen der KPCh auf. Sie riefen die Menschen auf, die Verfolgung zu beenden.
Der Autokorso dauerte etwa sechs Stunden und führte an berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Checkpoint Charlie, dem Potsdamer Platz, Unter den Linden und dem Brandenburger Tor vorbei. Eskotiert wurde der Autokorso von Polizisten auf Motorrädern an der Seite sowie Polizeiautos am Ende.
Die Fahrzeuge mit Informationstafeln auf dem Dach stehen vor dem Brandenburger Tor bereit, bevor der Autokorso losgeht.
Da sich die Lage der Epidemie in Deutschland verbessert hatte, begann die Regierung vor etwa drei bis vier Wochen mit Lockerungsmaßnahmen. Die Menschen können im Außenbereich von Restaurants essen, ohne Testbescheinigungen vorlegen zu müssen. So zog der Autokorso durch belebte Straßen und an großen und kleinen Restaurants vorbei. Die Botschaften auf den Dächern erregten große Aufmerksamkeit. Einige Passanten nahmen mit großen Augen und offenem Mund die Botschaften auf den einzelnen Autos wahr.
In den letzten zwanzig Jahren haben Falun-Dafa-Praktizierende jedes Jahr friedlich an verschiedenen Demonstrationen und Aktivitäten gegen die Verfolgung teilgenommen. Dadurch kennt die Polizei den friedlichen Charakter der Praktizierenden und weiß auch über die brutale Verfolgung und die Menschenrechtsverletzungen durch die KPCh Bescheid. Im Rahmen ihrer Befugnisse tut sie ihr Bestes, um die Aktivitäten der Praktizierenden zu erleichtern. Während des Autokorsos fuhr die Polizei in der von den Teilnehmern gewünschten Geschwindigkeit. Sie ließ den Passanten viel Zeit, die Schautafeln zu lesen, und half bei der Absperrung der Straße, damit sich sowohl der Autokorso als auch die Parade ungestört fortbewegen und die Passanten die gesamte Botschaft erhalten konnten.
Die Parade wurde von vielen Passanten bewundert. Sie blieben stehen, fotografierten und filmten. Viele unterschrieben die Petition zur Unterstützung der Falun-Dafa-Praktizierenden.
„Sehr friedlich. Ich habe sofort gemerkt, dass diese Parade anders ist als alle anderen Proteste – sehr positiv, sehr friedlich. Sie bringt die Leute dazu, innezuhalten und den Wunsch zu haben, ein tieferes Verständnis dafür zu bekommen. Im Gegensatz zu anderen haben sie eine sehr gute Botschaft gesendet.“ Die Journalistin Luisa Thiele lobte die Parade und wollte auch die Falun-Dafa-Praktizierenden unterstützen. „Als Europäerin kann ich nicht verstehen, dass man mich nur wegen meines Glaubens, meiner Meinung und meiner Ideen verhaftet und verfolgt. Ich möchte in der Lage sein, ihnen [Falun-Dafa-Praktizierenden] zu helfen, damit sie frei sind und ihr Leben so leben können, wie sie es wollen, ohne Angst oder die Möglichkeit, dafür verfolgt zu werden.“ Zu den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sagte sie: „Jeder kann nach diesen Prinzipien leben.“
Giovanni Di Natale, der in einem Gewerkschaftsunternehmen arbeitet, kommentierte: „[Die Parade] war sehr ordentlich und gut organisiert.“ Nachdem er mit Falun-Dafa-Praktizierenden gesprochen und eine Petition unterzeichnet hatte, meinte er: „Ich hoffe, dass ich mit meiner Unterschrift die Welt ein bisschen besser machen kann und dass jeder etwas dazu beitragen kann.“
Als er erfuhr, dass die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas schon 22 Jahre andauert, sagte er: „Die Geschichte hat bewiesen, dass Regime, die versuchen, mit der Verfolgung zu spielen, dies aus Angst tun und dass sie ihre Macht verlieren werden. Egal wie lange es dauert, die Geschichte hat bewiesen, dass Verfolgung nie funktioniert.“
Die leuchtenden Farben der Parade veranlasste Sylke Beilfuß, die seit über dreißig Jahren Krankenschwester ist, am Straßenrand stehen zu bleiben. Als sie die Transparente sah, ging sie sofort ins Internet, um sich über die Verfolgung von Falun Dafa zu informieren. Die Informationen, die sie erfuhr, erregten ihre Aufmerksamkeit. Sie wollte wissen, was sie tun kann, um die Verfolgung zu beenden. Sie las auch die Informationsmaterialien, die die Praktizierenden ihr gaben, und plante, sich später noch mehr darüber zu informieren.
Anschließend ging sie zu einem Informationsstand am Wittenbergplatz, um eine Petition zur Unterstützung zu unterschreiben. Sie sagte: „Es ist unerträglich, eine solche Verfolgung [von Falun Dafa] sollte überhaupt nicht passieren. Egal wo es ist, eine solche Verfolgung sollte nicht existieren. Das ist absolut menschenrechtswidrig und sollte überhaupt nicht passieren.“ Sie ist schon lange sehr besorgt angesichts der Menschenrechtslage in China. Sie glaubt, dass viele Menschenrechtsfragen in China wegen Wirtschaftsinteressen vernachlässigt würden. Ihrer Meinung nach liegt es in der Verantwortung der Regierung, die mit China Geschäfte macht, auf die Menschenrechte in China zu achten. Sie glaubt, dass „mehr und mehr Aktivitäten wie diese immer mehr Menschen dazu bringen können, sich auf die Menschenrechte zu konzentrieren oder andere Lösungen zu finden“.
Der Gymnasiast Kevin Krämer und ein Freund lasen die Transparente und die Tafeln mit der Aufschrift SOS, die Falun-Dafa-Praktizierende hochhielten und wollten sich mehr über die Lage informieren. Als eine Praktizierende ihnen die Informationsmaterialien überreichte, begannen sie sofort, sie durchzublättern. Als ein anderer Praktizierender sie um ihre Unterschriften bat, unterschrieben sie sofort die Petition zur Beendigung des Organraubs an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Krämer sagte: „Die Kommunistische Partei Chinas ist zu weit gegangen. An lebenden Menschen Organe zu entnehmen, das ist unerträglich. Deshalb unterschreibe ich.“ Er erzählte der Minghui-Reporterin, er habe vorher noch nie von Falun Dafa gehört und nicht gewusst, dass die KPCh Falun Dafa verfolgt. Er fand das Engagement der Falun-Dafa-Praktizierenden sehr gut. „Sie setzen ihre Zeit dafür ein. Die Verfolgung durch die KPCh zu beenden, ist sehr wichtig, deshalb denke ich, dass die Parade sehr gut ist“, meinte er.
Er wusste aus den Informationsmaterialien, dass die Verfolgung von Falun Dafa bereits im Jahr 1999 begonnen hat und nun schon 22 Jahren andauert. Er sagte: „Das macht mich sehr emotional. Ich werde mithelfen, diese Verfolgung zu beenden, und ich werde Ihnen helfen, gemeinsam gegen die Verfolgung zu marschieren und Unterschriften zu sammeln.“
Gaby Felder, eine pensionierte Geschichtslehrerin am Gymnasium, hofft ebenfalls, dass ihre Unterschrift helfen kann, dass die Falun-Dafa-Praktizierenden in China frei praktizieren können. Ihre Meinung ist: „Falun Dafa lehrt die Menschen, inneren Frieden zu finden, das gibt mir ein gutes Gefühl. Es ist so schlimm, dass Falun Dafa in China entstanden ist, aber man es in China nicht frei üben kann.“