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Wie schädlich es ist, zu sehr von anderen Praktizierenden abhängig zu sein

23. Juli 2021 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Vor kurzem wurden mehrere Falun-Dafa-Praktizierende in unserer Gegend verhaftet und ihre Wohnungen durchsucht. Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie machten Dinge im großen Stil. Entweder leiteten sie große und umfangreiche Produktionsstätten für Materialien oder sie organisierten große Fa-Lerngruppen.

Andere Praktizierende sagten: „Die Praktizierenden, die dieses Mal verfolgt wurden, waren das Rückgrat in ihren Gebieten.“ Sie sind alle großartige Praktizierende, warum werden sie also verfolgt? Wenn ich das Geschehen aus der Sicht der Kultivierung betrachte, denke ich, dass die Abhängigkeit der anderen einer der Hauptgründe war.

Abhängigkeit kann schädlich sein

Li hat selbst Materialien hergestellt und zudem Materialien von mehreren Praktizierenden erhalten. Mit der Zeit bildete sich in ihrem Haus eine große und umfassende Produktionsstätte für Materialien. Viele Praktizierende kannten sie. Sie wussten auch, dass sie sehr fähig war, Dinge zu handhaben und die Materialien schnell zur Verteilung zu bringen. Der Inhalt der Materialien, die sie produzierte, war gut und sie stellte große Mengen her. Sie konnte die Praktizierenden leicht zufriedenstellen.

Ich war der Meinung, dass andere Praktizierende sich bemühen sollten, ihre eigenen Methoden und Kanäle zu finden, um ihr die Last etwas abzunehmen.

Ungefähr zwei Monate bevor sie verhaftet wurde, bemerkte ich, dass ihr das Zhuan Falun beim Fa-Lernen aus der Hand fiel, weil sie erschöpft war. Wenn es an der Zeit war, aufrichtige Gedanken auszusenden, hatte sie Schwierigkeiten, ihre Hand aufrechtzuhalten. Ich erinnerte sie mehrmals sanft daran. Anstatt sie selbst weiterhin darauf hinzuweisen, bat ich schließlich Praktizierende, die ihr nahestanden, sie daran zu erinnern. Mein Egoismus, meine Sentimentalität und mein Gedanke: „Sie wird nicht zuhören, wenn ich sie ständig daran erinnere“, hielten mich auf und schadeten ihr.

Mehrere Praktizierende lobten Lin [die zweite Praktizierende] und sagten: „Sie ist sehr kompetent und hat keine Spur von Selbstsucht.“ Selbstlos zu sein, ist eine gute Sache. Aber fähig zu sein, ist nur eine oberflächliche Manifestation der Kultivierung. Die Kultivierung wird nicht daran gemessen, wie viel man tut, sondern an der Höhe der Xinxing [1]. Die Praktizierenden um Lin herum beneideten sie um ihre Kompetenz, sie fühlten sich ihr unterlegen.

Je mehr Praktizierende wegen Materialien zu ihr kamen, desto mehr Materialien musste sie vorbereiten und desto mehr Geräte musste sie bedienen. Ihre Gedanken waren sehr einfach: „Wenn sie mehr Geräte zur Verfügung hatte, funktionierten die anderen immer noch, auch wenn dieses eine nun plötzlich nicht mehr funktionierte.“ Sie sorgte dafür, dass genügend Geräte gleichzeitig arbeiteten, um die fristgerechte Herstellung der Materialien zu garantieren.

Sie legte die Materialien in große Säcke. Egal, wie viel Materialien die Praktizierenden wollten, sie bemühte sich immer, ihre Wünsche zu erfüllen. Ein Praktizierender kommentierte: „Sie war sehr selbstlos, dachte kaum an sich selbst. Aber sie war zu beschäftigt. Aus diesem Grund ging es mit ihrem Kultivierungszustand bergab.“

Als sie verhaftet und wieder freigelassen worden war, fielen ihr die Augen zu, sobald sie aufrichtige Gedanken aussendete. Sie kippte zur Seite und konnte ihre Hand nicht mehr aufrechthalten. Um ihr zu helfen, dachten wir uns viele Möglichkeiten aus, aber vergeblich.

Abhängigkeit und abhängig sein sind schädlich

Li kümmerte sich um viele Dinge – sie lieferte Materialien in die Gemeinden, kontaktierte ehemalige Praktizierende und ermutigte sie, das Praktizieren wieder aufzunehmen. Sie richtete auch neue Plätze zum Fa-Lernen ein und betreute sie. Da sie rund um die Uhr arbeitete, stapelten sich die Materialien in ihrem Haus.

Wenn sie zu Bett ging, schlief sie einfach auf der Couch. Wenn sie viele Dinge zu erledigen hatte, bat sie jeden, der in ihrem Haus war, ihr zu helfen.

Da sie alle Aspekte von allem abdeckte, standen die Praktizierenden um sie herum unter ihrem Einfluss. Der Nachteil war, dass sie die anderen Praktizierenden auf dem Weg der Kultivierung hinderte, sich zu erhöhen. Weil sie für alles zuständig war, waren sie immer mehr von ihr abhängig. Mit der Zeit wirkte sich das negativ aus.

Als ich eines Tages zu ihr nach Hause ging, kam sie gerade nach Hause und wollte Mittag essen. Ein Praktizierender kam, um einige Materialien abzuholen. Li sagte: „Schau mal, in der Zeit, in der ich mich zum Essen hinsetzte, kamen drei Gruppen von Praktizierenden, um Materialien zu holen.“

Einmal bat mich Li zum Mittagessen zu bleiben. Sie hatte gedünsteten Kürbis mit Äpfeln. Ich war neugierig und fragte, was das für ein Essen sei. Sie sagte, sie kombiniere diese beiden Dinge, weil sie den Kürbis wie Reis und den Apfel wie eine Frucht behandelte. Sie mischte beide Dinge in einer Mahlzeit, um Zeit zu sparen.

Ich war traurig, als ich das hörte. Um die Bitten der Praktizierenden nach Materialien zu erfüllen, hatte sie keine Zeit, Essen zuzubereiten. Manchmal, wenn sie um Mitternacht aufrichtige Gedanken aussendete, produzierte sie zeitgleich noch weiter Materialien. Sie arbeitete unermüdlich.

Lins harte Arbeit machte es einfach für die Praktizierenden, die wegen Materialien kamen. Aber mussten wir nicht einen hohen Preis für unseren Egoismus zahlen? Unsere Abhängigkeit führte dazu, dass andere Praktizierende sich mit zu vielen Dingen beschäftigten und die Kultivierung allmählich aufgaben.

He ist ein aufrichtiger Praktizierender. Manchmal trafen sich 14 bis 15 Praktizierende in seinem Haus zum Fa-Lernen.

Die meisten Praktizierenden fanden seine aufrichtigen Gedanken stark. Aber hatten sie auch darüber nachgedacht, ob sein zu Hause für das Fa- Lernen ein sicherer Ort war? War das nicht eine Abhängigkeit? Wenn mehrere Praktizierende zusammenkommen, unterhalten sie sich gerne. Manche Praktizierende redeten, ohne auf ihre Worte zu achten. Nach dem Fa-Lernen versammelten sie sich aber immer noch vor Hes Wohngebäude und unterhielten sich. Sie nahmen keine Rücksicht auf die Sicherheit der anderen Praktizierenden oder auf den Schutz des Ortes zum Fa-Lernen.

Ich schlug He vor, die Gruppe aufzuteilen und die Leute davon abzuhalten, über die Themen der alltäglichen Menschen zu plaudern. Er war damit nicht einverstanden. Er dachte, ich wolle ihn dazu veranlassen, einige Leute rauszuschmeißen. Ich erklärte ihm, was ich damit meinte: Man solle vielleicht mal fragen, ob irgendein Praktizierender einen neuen Ort zum Fa-Lernen einrichten und einige Leute von ihm dorthin gehen könnten. Er sagte: „Es ist okay, lass es.“ Als er verhaftet wurde, wurde jener Ort geschlossen. Ich hörte, dass jemand einen neuen Ort zum Fa-Lernen einrichtete. Einige alte Teilnehmer hatten danach aber Angst, am Fa-Lernen in einer Gruppe teilzunehmen, und lernten von da an zu Hause.

Starkes Ego und Starrköpfigkeit

Einmal sagte ich zu Li: „Ich hoffe wirklich, dass du auch mal eine Pause machen kannst. Das heißt nicht, dass du dich ausruhen sollst, sondern du sollst dir Zeit nehmen. Zeit, um dich innerlich zu beruhigen und darüber nachzudenken, was Kultivierung bedeutet. Ist das Kultivierung, wenn man Dinge erledigt? Was bedeutet es, eine Praktizierende zu sein? Was sind die Pflichten eines Dafa-Jüngers in der Zeit der Fa-Berichtigung? Wie kann man die letzte Etappe der Kultivierung gut gehen?

Sie schüttelte den Kopf und sagte: „Wenn ich diese Dinge nicht tue, wer dann?“ Ich wusste, dass nur wenige Praktizierende in unserer Gegend so kompetent waren wie sie. Aber wäre es nicht besser, wenn sie einen Teil ihrer Arbeit anderen überlassen würde?

Sobald sich dieses Ego gebildet hatte, konnten nahestehende Praktizierende nicht mehr mit ihr reden. Sie wollte nicht zuhören und schützte sich außerdem mit verschiedenen Ausreden. Sie zeigte mit dem Finger auf sie. Sie kritisierte sie und sagte, dass sie schlechte Substanzen in ihr Feld hineinbrachten. Bald weigerte sie sich völlig zuzuhören, egal was sie sagten.

Ich fragte Lin [die zweite Praktizierende] einmal: „Hast du jemals jemanden abgewiesen, der wegen Materialien zu dir kam?“ Sie antwortete: „Nein, wie könnte ich? Wir sind doch alle Praktizierende. Wenn ein Praktizierender fragt, muss ich natürlich helfen.“

Ich dachte: „Stimmt, du gehst vorwärts. Aber hast du dich jemals gefragt, ob du dich überhaupt um so viele Gerätschaften kümmern kannst? War deine Kultivierung solide genug? Wenn du das nicht schaffen kannst, wie kannst du dann die Menge und Qualität der Materialien sicherstellen?

Manchmal sah ich, wie sie sich abmühte, die Wünsche der Praktizierenden zu erfüllen. Ich verstand, dass es schwer war, sich zu weigern, vor allem, wenn man bedenkt, dass es unser Ziel ist, Menschen zu erretten. Ich hatte das Gefühl, dass man sicherstellen muss, genug Zeit und Energie zu haben, um die Dinge zu erledigen. Abhängig zu sein und zulassen, dass andere von einem abhängig sind, sind beides Anhaftungen an Gefühle.

Der Meister sagt:

Ich schenke euch zwei Sätze: „Es ist nur eine menschliche Gesinnung. Mit     menschlicher Gesinnung ist es kein bei [Trauer]“. (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2004 im Westen der USA, 28.02.2004, Los Angeles)

Wenn man Eigensinn hat, kann man in Konflikte geraten. Wenn man Eigensinn hat, hängt man auch immer noch an Gefühlen. Wenn man an Gefühlen haftet, ist es nicht einfach, andere zurückzuweisen.

Lin wurde mehrfach inhaftiert. Sie war auch für ihre Hartnäckigkeit bekannt. Sobald sie aus dem Gefängnis kam, wollte sie die verlorene Kultivierungszeit aufholen und nicht hinter den anderen zurückbleiben.

Am Anfang sprachen wir ab, dass wir sie erst zur Ruhe kommen lassen, und ihr die Zeit geben sollten, das Fa zu lernen. Sie sollte erst ihre Xinxing erhöhen, bevor wir uns wieder um das Aufstellen der Geräte kümmern wollten. Doch schon nach wenigen Tagen ließ sie sich hinter unserem Rücken mehr als ein Gerät liefern, so dass ihr Haus bald wieder zu einer kleinen Produktionsstätte wurde. Andere Praktizierende versuchten auch mit ihr darüber zu sprechen, aber sie hörte nicht zu. Ihre Denkweise war: „Alles, was ihr sagt, ist zwar sinnvoll, aber ich bin so und werde mich auch nicht mehr ändern.“ Ihr Ego war sehr stark.

Abhängigkeit kann weitere Anhaftungen hervorbringen

Abhängigkeit ist eine Anhaftung und kann auch andere Anhaftungen hervorbringen, darunter vor allem Groll. Als das Arbeitsvolumen zunahm, fühlte Li sich unter immer größerem Druck. Beim Erfahrungsaustausch kam eine Menge Groll zur Sprache. Wenn jemand nicht ihrer Meinung war oder ihr etwas nicht gefiel, beschwerte sie sich.

Ich dachte: „Was würde ich an ihrer Stelle tun? Wenn ich immer in der Lage wäre, jedem Materialien zu geben, der danach fragt, würde ich dann nicht eine Haltung von Angeberei und Eifer entwickeln? Wenn mir Materialien nicht rechtzeitig oder in ausreichender Menge geliefert würden, würde ich mir dann Sorgen machen? Würde ich mir Sorgen machen, wenn zu viele Materialien vorrätig wären? Als ich aufrichtig nach innen schaute, erkannte ich viele Anhaftungen.“

Ich erkannte auch, dass Tan [ein anderer Praktizierender] Groll hegte. Er beschwerte sich darüber, dass andere Praktizierende ihn baten, dies und jenes zu tun, anstatt sich selbst um die Dinge zu kümmern. Aber er weigerte sich, sie zurückzuweisen, weil er sich seinen Anhaftungen stellen wollte, und so erledigte er die Dinge schließlich doch. Kann das zu einem guten Ergebnis führen?

Ich persönlich finde nicht, dass es mit dem Fa übereinstimmt, jemanden zu etwas zu zwingen. So wollte ich ihn fragen, ob es so schwer ist, zu sagen: „Ich kann es nicht tun.“ Oder: „Ich bin im Moment zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Kannst du jemand anderen fragen?“ Vielleicht auch so etwas wie: „Kannst du ein paar Tage warten? Ich möchte erst die anstehenden Dinge erledigen.“ Die Praktizierenden, die Aufgaben für Projekte verteilen, fragen die anderen Praktizierenden vorher auch: „Hast du Zeit, das zu tun?“

Ich hatte einen Praktizierenden ermutigt, ein zusätzliches Gerät anzuschaffen. Ich dachte, wenn eins kaputt ginge, hätte er immer noch eins als Ersatz. Aber er lehnte meinen Vorschlag sofort ab. Er sagte, dass seine Xinxing nicht auf dem gleichen Stand sei. Mehr sagte ich dann nicht. Kürzlich meinte er: „Da sich meine Xinxing jetzt erhöht hat, habe ich ein weiteres Gerät gekauft.“ Ich freute mich sehr für ihn.

Der Meister sagt:

„Diesen Grundsatz hat der eine sofort erkannt, während der andere ihn langsam, mit der Zeit begriffen und erkannt hat. Spielt es eine Rolle, wie man einen Grundsatz erkennt? Es ist besser, wenn man ihn sofort erkennt, aber es geht auch, wenn man ihn allmählich erkennt. Haben ihn nicht etwa beide erkannt? Beide haben ihn erkannt, demnach liegt keiner falsch“ (Zhuan Falun 2019, S.467)

Fazit

Es ist leicht, unsere Anhaftungen zu erkennen, aber manchmal ist es nicht leicht, die Anschauungen zu finden, die sie verursachen. Es ist sogar noch schwieriger, die Anschauungen dahinter zu beseitigen. Manchmal ist es nicht so, dass wir es wirklich nicht können, sondern dass wir nicht aufrichtig den Wunsch haben, uns zu erhöhen und diese Anhaftung zu beseitigen.

Der Meister sagt:

„Das erreichen ist kultivieren.“ (Solide kultivieren, 07.10.1994, in: Hong Yin I)

Wenn jeder von uns schon vor Jahren aufgestanden wäre und mit familiengeführten Produktionsstätten begonnen hätte, wäre der Druck auf diejenigen, die es jetzt tun, geringer geworden. Es hätte keine Notwendigkeit für große Herstellungsstätten gegeben. So gäbe es auch nicht nur ein paar Leute, die extrem an diese Dinge gebunden sind. Wie könnten die alten Mächte diese Situation nutzen, um uns zu verfolgen, wenn wir die Anhaftung an Abhängigkeit nicht hätten?

Jede unserer Anhaftungen ist wie eine Mauer oder ein Berg. Nur wenn wir den Durchbruch schaffen, können wir den grenzenlosen Himmel sehen, ansonsten versperren sie uns den Weg. Das ist nur eine Anhaftung von der ich gesprochen habe. Es gibt auch noch viele andere, wie Neid, Angeberei, Dinge tun zu wollen, Eitelkeit, und so weiter. Sie alle schaden uns. Je mehr wir von diesen Anhaftungen noch in uns tragen, desto schwieriger ist unsere Kultivierung.

Ich finde, wir sollten uns selbst überprüfen und nachschauen, ob wir Anhaftungen haben. Bitte weist mich auf alles Unangemessene hin.