(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, Meister! Seid gegrüßt, liebe Praktizierende!
Als ich 2013 für NTD TV in Thailand arbeitete, war ich anfangs sehr glücklich. Als Reporter oder Redakteur konnte ich nicht nur das Fa bestätigen und Lebewesen erretten, sondern mir auch einen Namen machen. Ich schrieb jeden Tag Artikel und fühlte mich dabei gut.
Nach einer Weile nannte ich einem anderen Praktizierenden mein Pseudonym. Als er meine Artikel fand, sagte er, dass sie sehr gut seien. Er bewunderte mich dafür. Darüber freute ich mich.
Einen Monat später sagte die Chefredakteurin, dass sich meine Fähigkeiten beim Schreiben zu langsam erhöhen würden und ich als Redakteur nicht geeignet sei. Sie schlug vor, zunächst Korrektur zu lesen und später wiederzukommen, wenn ich mich verbessert hätte. Anstatt nach innen zu schauen und meine Anhaftungen zu erkennen, beschwerte ich mich voller Ärger und Groll. Obwohl ich jeden Tag Artikel korrigierte und hochlud, erwartete ich, dass ich als Redakteur zurückkommen könnte.
Eines Tages sprach die Projektkoordinatorin mit mir. Sie lobte meine Arbeitsmoral und fragte, ob ich eine weitere Aufgabe übernehmen könne: die Bearbeitung der Rückmeldungen von Kunden für einen Bereich.
In dem Moment erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Es darf nicht sein, dass er größere mächtige Tugend hat, weil er Artikel schreibt, weil er als Redakteur oder Übersetzer arbeitet, weil er oft in den Medien zu sehen ist oder weil er eine spezielle Arbeit hat. Alle Dafa-Jünger, die bei den Medien mitarbeiten, sind gleich, egal wer was macht.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, 07.06.2009)
Dennoch hatte ich aufgrund meines starken Egos das Gefühl, dass ich mich immer weiter davon entfernte, ein Redakteur zu sein. Mit dieser Enttäuschung fand ich eine vernünftig klingende Ausrede, mit der ich kündigen wollte. Die Koordinatorin fragte nach, ob ich die Entscheidung noch einmal überdenken wolle. Als sie mich zwei Wochen später erneut fragte, sagte ich ihr, dass meine Entscheidung endgültig sei.
Es dauerte nicht lange, da fragte eine Koordinatorin, die für die Personalabteilung zuständig war, ob ich wieder als Redakteur arbeiten wolle. Das hatte ich erhofft, also sagte ich zu. Von allgemeinen Nachrichten bis hin zu Nachrichten über China erschienen meine Artikel oft als Schlagzeilen mit einer großen Anzahl von Klicks. Ich arbeitete auch hart dafür. Später wurden meine Artikel oft in Freegate aufgenommen – eine Website für chinesische Bürger, die die Internet-Blockade überwinden konnten. Als ich meine Artikel oft auf der Liste der beliebtesten Nachrichten sah, hatte ich das Gefühl, erfolgreich zu sein.
Auf Empfehlung der Chefredakteurin trat ich 2014 einem Team bei, das sich mit der göttlichen chinesischen Kultur befasste. Als ich die 5.000 Jahre alte chinesische Kultur erforschte, war ich schockiert. Was ich sagte und tat, war eher von der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geprägt. Im Gegensatz dazu hatten die alten Weisen, Könige, Königinnen und andere eine Reihe von traditionellen Werten für uns hinterlassen, darunter Freundlichkeit, Höflichkeit, Weisheit und Loyalität. Die chinesische Tradition hat sich über Tausende von Jahren erhalten, aber wie ich mich verhielt, war fast das komplette Gegenteil. Wenn ich auf mein starkes Ego zurückblickte, fühlte ich mich schlecht und konnte meine Lücken in der Kultivierung sehen.
Der Meister sagt:
„Manche Schüler handeln allerdings nicht nach den Anforderungen der Xinxing. Sie machen nur die Übungen, ohne ihre Xinxing zu kultivieren. Sie zählen nicht zu den Praktizierenden.“ (Zhuan Falun 2019, S. 170)
Gemessen an den Fa-Grundsätzen fühlte ich mich beinahe nicht mehr wie ein Praktizierender. Wie konnte ich dann mit dem Meister zurückkehren? Als ich den Ernst der Lage erkannte, begann ich, an den Grundlagen zu arbeiten, und überprüfte jeden meiner Gedanken und Handlungen.
Nach und nach gelang es mir, einige Prüfungen zu bestehen. Manche Schwierigkeiten, die mich jahrelang geplagt hatten, wurden dann viel leichter. Ich war nicht mehr nachtragend. Stattdessen konnte ich die Stärken der anderen Praktizierenden sehen und auf angenehme Weise mit ihnen umgehen. Auch mein Neid wurde schwächer und ich wurde fleißig wie ein neuer Praktizierender.
Im Juni 2019 trat ich einem Team zur Unterstützung der Epoch Times in Hongkong bei. Überraschenderweise bestand die Aufgabe im Korrekturlesen. Das war eine Gelegenheit, mich zu erhöhen.
Um beim Korrekturlesen in traditionellem Chinesisch zu helfen, kaufte ich mir ein Zhuan Falun in traditionellen chinesischen Schriftzeichen. In meinem täglichen Leben– sei es beim Fa-Lernen, Lesen oder bei Recherchen im Internet – benutzte ich nur traditionelles Chinesisch. Mit der Zeit wurde ich immer besser. Besonders nach Mai 2020 arbeitete ich aufgrund von Personalmangel mindestens zehn Stunden am Tag, oft sieben Tage die Woche. Meine Einschätzung ist, dass ich in der Vergangenheit einfach zu viel Zeit verschwendet hatte und der Meister mir diese Gelegenheit gab, den Verlust auszugleichen.
Ein Jahr verging und ich machte alle Arten von Korrekturlesen – von Sprachdateien, der gedruckten Version und Online-Artikeln. Wenn ich jetzt mit der Arbeit beginne, tauchen die Zeichen, die korrigiert werden müssen, oft wie von selbst auf; als ob sie unbedingt korrigiert werden wollten. Ich betrachte das als eine Gelegenheit, die Artikel zu korrigieren und mich dabei gleichzeitig zu erhöhen.
Als ich einmal einen Artikel korrigierte, der den Börsengang einer neuen Aktie vorhersagte, änderte ich die arabischen Zahlen im Titel in die normale Schreibweise; dabei stützte ich mich auf das Handbuch für Korrekturleser. Der Autor war damit nicht einverstanden. Er meinte, der ursprüngliche Titel sei bemerkenswerter. Ich sagte ihm, dass ich nur die Regeln befolgt hätte. Als der Redakteur, der den Artikel überprüfte, unseren Streit mitbekam, wollte er den ursprünglichen Titel nehmen. Ich war darüber verärgert und dachte, ich würde mein Gesicht verlieren. Dann bemerkte ich jedoch, dass dieser Gedanke von menschlichen Anschauungen herrührte. Sofort begriff ich die Situation und verneinte den Gedanken.
Der Meister sagt:
„Nach Ansicht der Gottheiten ist es für einen Kultivierenden auf der irdischen Welt gar nicht wichtig, ob du recht hast oder nicht. Wichtig ist es, die Eigensinne der menschlichen Gesinnungen abzulegen. Wie du deine Eigensinne der menschlichen Gesinnungen ablegst, das erst ist das Wichtige. (Beifall.) Wie groß das Unrecht auch sein mag, vor dem du stehst, du sollst damit gelassen umgehen können, ohne das Herz zu bewegen, ohne eine Ausrede für dich zu suchen. Bei vielen Sachen brauchst du sogar nicht einmal zu argumentieren, denn es gibt keinen einzigen Zufall auf dem Weg deiner Kultivierung.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)
Ich wollte den Gedanken, mich zu verteidigen, beseitigen. Dass es angebracht ist, weiß ich inzwischen, und ich sollte in der Tat konsequent sein. In dieser Situation sollte ich nicht mich selbst bestätigen, sondern für das, was ich tue, Verantwortung übernehmen.
Der Meister sagt:
„Daher musst du dich selbst als einen wahren Kultivierenden betrachten und die Dinge loslassen, an denen du festhältst.“ (Zhuan Falun 2019, S. 3)
Als ich meine Angst vor Gesichtsverlust beseitigte, sah ich dahinter noch meine Anhaftung an die Bequemlichkeit. Obwohl ich zehn Stunden pro Tag mit Korrekturlesen verbrachte, musste ich nicht die ganze Zeit arbeiten. In den Pausen lernte ich das Fa, praktizierte die Übungen oder sandte aufrichtige Gedanken aus. Das gefiel mir und ich war zufrieden mit dem Arrangement. Ich hielt mich für einen fleißigen Schüler, der würdig war, mit dem Meister zurückzukehren.
Ein Zwischenfall störte den Frieden. Als einmal ein Redakteur einige Artikel nachschlug, markierte er einen Artikel und schrieb eine Notiz. Er bemängelte, dass der Artikel zu lang sei und nur wenig aussage. Er schrieb, dass damit 5.000 Jahre chinesischer Zivilisationsgeschichte mit Füßen getreten würden. Ich dachte, dass er scherze, und fand das amüsant, weshalb ich dem Kommentar ein Smiley-Gesicht hinzufügte. Die Redakteurin für diesen Artikel kam aus Taiwan. Als sie unsere Kommentare las, sagte sie, dass sie hier nicht mehr als Redakteurin arbeiten könne. Sie fand, dass ich böswillig und unhöflich sei. Ich war schockiert, da ich es für einen lustigen Kommentar gehalten hatte. Wer den Artikel ursprünglich geschrieben hatte, hatte ich nicht gewusst. Ich wollte niemanden verletzen. Aber dass ich so schnell reagiert hatte, machte alles noch schlimmer. Also schaute ich sofort nach innen und entschuldigte mich bei der Praktizierenden.
Da es nicht genug Redakteure gab, dachte ich darüber nach, diese Aufgabe zu übernehmen. Der Praktizierende in Taiwan schlug das auch vor. Trotzdem zögerte ich. Ich wollte nicht meinen gut organisierten Zeitplan durcheinanderbringen. Bei näherem Hinsehen war es jedoch mein Wunsch nach Bequemlichkeit.
Der Koordinator packte meinen Zeitplan voll. Ich war für drei Aufgaben in drei Zeitfenstern verantwortlich, für das Hochladen, das Korrekturlesen und das Überprüfen von Artikeln. Ich wollte nicht alle Aufgaben übernehmen. Der Koordinator bat mich durchzuhalten, bis weitere Praktizierende hinzukämen. Dann könnte die Arbeitslast verteilt werden. Nach einer Weile verlor ich jedoch die Geduld und wurde nachtragend. Ich dachte, meine Kultivierung würde gestört werden.
Als ich einmal die zweite Übung machte, wurde ich von meinen eigenen Gedanken und meinem Unmut geplagt. In diesem Moment hörte ich die Worte des Meisters:
„Wenn ihre Vorgesetzten die Arbeit an sie verteilen, nehmen sie alle Aufträge an, ohne wählerisch zu sein.“ (Zhuan Falun 2019, S. 204)
Ich war erstaunt und erkannte, dass ich falsch lag. Ich entschuldigte mich beim Meister und versicherte, dass ich mich ändern würde.
Diese Anforderung für Dafa-Praktizierende wollte ich erfüllen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Es war nicht so einfach, die Aufgaben zu erledigen, seit ich die Aufgaben zu verschiedenen Zeiten zu erledigen hatte und seit ich die Lücken der anderen füllen musste. Zum Beispiel begann ich mittags an etwas zu arbeiten, musste mich aber um 13 Uhr abmelden. Eine andere Mitarbeiterin konnte bis 17 Uhr weitermachen und ich würde nach ihr weitermachen. Manchmal wurde ich von 5 bis 8 Uhr eingeteilt, was bedeutete, dass ich morgens die Übungen nicht machen konnte. Da sich die anderen ihre Zeit selbst einteilen konnten, während ich die Lücken füllen musste, fühlte ich mich ungerecht behandelt und übergangen. Wieder war ich verärgert.
Als mir drei Zeitabschnitte zugewiesen wurden, darunter einer um 4 Uhr morgens, ärgerte ich mich erneut. Daraufhin wollte ich dem Koordinator schreiben: „Wenn es in den USA morgens ist, ist es in deiner Zeitzone nachmittags. Warum gibst du mir ein Zeitfenster, wenn es gut für deine Arbeit in deiner Zeitzone ist und für mich weniger günstig?“ Gleich nachdem ich diese Nachricht geschrieben hatte, erinnerte ich mich an die Worte des Meisters. Also löschte ich diese Nachricht und schrieb stattdessen: „Sicher, kein Problem.“ Sobald ich diese Nachricht abgeschickt hatte, spürte ich, wie eine große Last von mir abfiel. Ich war erleichtert.
Das Korrekturlesen von Artikeln ist auch ein Prozess der Erhöhung der Xinxing. Einige Reporter mögen es nicht, wenn ihre Artikel geändert werden. Einige baten uns, sie zu informieren, bevor wir Änderungen vornehmen. Einige Artikel hatten extrem lange Titel und die Reporter beharrten darauf. Einige behaupteten sogar, dass es in Hongkong so üblich wäre. Die meisten dieser Reporter sind Neulinge und ihre Artikel können nicht ohne erhebliche Bearbeitung veröffentlicht werden.
Oft war ich dann ratlos. Aber ich weiß, dass es mit der Kultivierung zu tun hat. Richtig und falsch, an der Oberfläche ist es nur der Auslöser. Was ist dann das eigentliche Problem?
Damals erinnerte ich mich an das, was der Meister sagt:
„Wenn ihr die menschlichen Prinzipien nicht ändern wollt, die schon seit Jahrtausenden in euren Knochen eingeprägt sind, könnt ihr die menschliche Schale auf der Oberfläche nicht abschütteln und die Vollendung nicht erlangen.“ (Wachsame Worte, 10.09.1996, in Essentielles für weitere Fortschritte I)
Den Worten des Meisters folgend, beschloss ich, meine menschlichen Anschauungen zu ändern. Rückblickend stellte ich fest, dass mir, wenn ich korrigierte, oft gesagt wurde, dass die Probleme beim Korrekturlesen aufgetreten seien. Beim Redigieren von Artikeln wurde mir oft gesagt, dass die Probleme beim Redigieren aufgetaucht seien. Offenbar hing das damit zusammen, dass ich mich selbst als ausgezeichnet empfand und nicht bereit war, Hinweise anzunehmen.
Der Meister sagt:
„Seid unbedingt aufmerksam dabei. Von nun an, wer sich nichts von anderen sagen lässt, er gilt als nicht fleißig. Wer sich nichts von anderen sagen lässt, der ist nicht im Zustand eines Kultivierenden, zu mindestens nicht in diesem Punkt. (Beifall.) Wer diesen Pass immer noch nicht überwinden kann, so sage ich euch, das ist einfach zu gefährlich! Denn das ist etwas, was ein Kultivierender von Grund auf und am ehesten loslassen muss. Das ist auch etwas, was man unbedingt loslassen muss, sonst kann man nicht zur Vollendung kommen.“ (Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)
Diese menschlichen Anschauungen beseitigte ich, indem ich sie sofort offenlegte, wenn sie sich zeigten. Wenn Probleme auftauchten, antwortete ich oft: „Das war ich.“ Oder: „Tut mir leid, es war meine Schuld.“ Auf diese Weise begann ich, Fortschritte zu machen.
Allmählich verwandelte sich mein Widerstand gegen ablehnende Worte in Dankbarkeit. Wenn ich sah, wie die Koordinatorin die Nachrichten zu meinem Zeitplan schickte und sie mit dem Gruß-Symbol versehen hatte, tat ich, wenn ich antwortete, das gleiche.
Sehr oft war ich den ganzen Tag beschäftigt und hatte keine Zeit, den Anruf meiner Tochter zu beantworten. In der Vergangenheit konnte sie täglich nach der Arbeit auf dem Heimweg mit mir chatten. Ich hatte es auch genossen, mit ihr zu sprechen. Jetzt schaffe ich das kaum noch, weil ich zu beschäftigt bin. Viele Menschen warten darauf, dass ich sie unterstütze.
In der Nacht, bevor ich diesen Erfahrungsbericht schrieb, hatte ich einen Traum: Der Meister kam nach dem Vortrag aus dem Hörsaal. Er war nur einen Schritt von mir entfernt. Als ich den barmherzigen Meister sah, war ich zu Tränen gerührt und voller Dankbarkeit.
Ich bin dem Meister so dankbar, dass er mich erschaffen und mir die Möglichkeit gegeben hat, ein Dafa-Schüler zu werden. Aus tiefstem Herzen habe ich den aufrichtigen Wunsch, entschlossen auf dem Kultivierungsweg zu bleiben und mit dem Meister zurückzukehren.