(Minghui.org) Als ich Ende 2011 in der 11. Klasse am Gymnasium war, begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Jetzt bin ich ein junger Dafa-Praktizierender, der kurz vor seinem Uniabschluss steht. Meine Kultivierung hat sich wie eine Achterbahnfahrt angefühlt – manchmal betrachtete ich mich nicht einmal mehr als einen Dafa-Praktizierenden. Erst als das Coronavirus ausbrach, setzte ich mich wirklich mit meinen Anhaftungen auseinander. Zu guter Letzt verstand ich dann, wie man sich als ein wahrer Kultivierender verhält.
Kürzlich passierte etwas, das mich erkennen ließ, dass es bei unserer Kultivierung nichts Zufälliges gibt.
Ich hatte auf der Minghui-Website oft Artikel darüber gelesen, wie es den Praktizierenden gelungen war, ihre Anhaftungen und ihre menschlichen Anschauungen loszulassen. Ich hatte immer das Gefühl, dass es bei diesen Artikeln um mich ging. Obwohl ich jung bin, hatte ich viele menschliche Anschauungen gebildet, die meine Einstellung und Entscheidungsfindung beeinflussten. Es fiel mir auch schwer, nach innen zu schauen.
Erst vor Kurzem erkannte ich, dass ich mich die ganze Zeit über nicht wirklich dem Fa angeglichen hatte, sondern bei der Kultivierung meinen eigenen Vorstellungen gefolgt war.
Meine Mutter, die auch praktiziert, sagte oft, dass jedes Wort beim Fa-Lernen blaues Licht ausstrahle. Einmal fragte sie mich: „Siehst du etwas Außergewöhnliches, wenn du das Fa lernst?“
Ihre Frage ließ mich spüren, dass etwas nicht stimmte, denn ich hatte nie solche wunderbaren Gefühle. Außerdem konnte ich mich oft nicht ins Fa vertiefen und die inneren Bedeutungen dahinter erkennen.
Ende Januar 2021 kamen Beamte des örtlichen Komitees für Politik und Recht zusammen mit der Polizei und Mitarbeitern des Verwaltungskomitees zu meiner Hochschule.
Sie zeigten sich aufgesetzt freundlich und wollten, dass ich meine Mutter dazu brachte, ihre Garantieerklärungen zu unterschreiben, damit sie aufhörte, Falun Dafa zu praktizieren. Sie gaben auch vor, dass sie eine gute Arbeit für sie finden würden, sollte sie die Erklärungen unterschreiben.
Aber in Wirklichkeit eröffneten sie eine Gehirnwäscheeinrichtung in der Gemeinde und ließen meine Mutter jeden Tag dorthin gehen. Sie suchten auch oft die Firma meines Vaters auf, um ihn dort zu schikanieren. Als meine Mutter den Druck nicht mehr aushalten konnte, beschloss sie, von zuhause wegzugehen, um weiteren Schikanen zu entgehen.
Eine Frau vom Komitee für Politik und Recht, die für die „Umerziehung“ der Praktizierenden zuständig war, fragte mich, ob ich wisse, wie man aufrichtige Gedanken aussende und die fünf Übungen praktiziere. Ich dachte, dass ich mich aufrichtig verhalten sollte, und bejahte. Ich dachte nicht daran, dass Praktizierende nicht mit dem Bösen zusammenarbeiten sollten.
Die gleiche Frau kam vier Tage später zu meiner Hochschule. Es hieß, dass die Hochschulleitung ein Treffen abhalten und eine dreitägige „Studiensitzung“ beschließe, damit ich meinen Glauben an Dafa aufgebe. Ich wusste, dass mein Wille zur Kultivierung unerschütterlich war und dass ich ihre Garantieerklärungen niemals unterschreiben sollte, obwohl ich immer noch starke Angst hatte. Deshalb fühlte ich mich manchmal sehr aufrichtig, hatte zu anderen Zeiten aber auch große Angst.
Am ersten Tag lieferte ich mir einen unablässigen Schlagabtausch mit dieser Frau. Nachdem ich im Wohnheim aufrichtige Gedanken ausgesendet und mich auf der Minghui-Website eingeloggt hatte, wurde mir an diesem Abend klar, dass ich mich so nicht hätte verhalten sollen. Ich hatte nicht verstanden, dass ich von Anfang an nicht hätte auf sie eingehen und mich hätte weigern sollen, an dieser „Studiensitzung“ teilzunehmen.
In den folgenden zwei Tagen diskutierte ich nicht mehr mit ihr. Ganz gleich, was sie sagte, sendete ich ruhig aufrichtige Gedanken aus, um die dunklen Wesen und verdorbenen Dämonen zu beseitigen, die sie kontrollierten. Als sie sah, dass ich ruhig war und nicht mehr stritt, nahm sie das als ein Zeichen, dass es ihr gelungen war, mich „umzuerziehen“.
Dann tauchten listige Gedanken in mir auf. Als sie versuchte, mich zur Unterschrift unter die Garantieerklärungen zu bringen, wollte ich Zeit herausschinden. Also sagte ich, ich müsse darüber nachdenken und würde mir in den Winterferien Gedanken machen, die ein paar Tage später begannen.
Weil ich das Fa lernte und Erfahrungsartikel las, wurde mir später klar, dass die Art und Weise, wie ich mit dieser Angelegenheit umging, viele meiner Anhaftungen offenlegte.
Ich hielt es für aufrichtig, meinen Verfolgern gegenüber zuzugeben, dass ich ein Dafa-Praktizierender bin. Das lag aber daran, dass meine menschlichen Vorstellungen von sogenannter „Ehrlichkeit“, „Mut“ und „Angeberei“ im Spiel waren. Ich vergaß, dass der Meister gesagt hatte, dass wir nicht mit dem Bösen kooperieren sollten. Ich bin ein Praktizierender, wie konnte ich da nicht auf den Meister hören, sondern an meinen menschlichen Anschauungen festhalten und sie nicht loslassen wollen?
Erst als ich während des Chinesischen Neujahrs 2021 die Worte des Meisters in Essentielles für weitere Fortschritte las, erkannte ich meine Probleme. Wenn ein Abschnitt im Fa mit meinen Gedanken übereinstimmte, hatte ich ein starkes Interesse daran. Ansonsten hatte ich immer noch Zweifel, besonders bei Inhalten, die sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse bezogen.
Der Meister sagte:
„Wisst ihr: Einer der größten Vorwände, mit dem zurzeit die alten bösen Mächte Dafa verfolgen, ist, dass ihr euren grundlegenden Eigensinn verdeckt. Und somit vergrößern sich die Schwierigkeiten. Diese Menschen sollen herausgefunden werden. Wenn ihr daran festhaltet, dass Dafa mit menschlicher Wissenschaft übereinstimmt, so steuern sie die bösen Menschen, das Gerücht zu verbreiten, dass Dafa Aberglaube sei; wenn ihr daran festhaltet, dass Dafa heilen kann, so steuern sie die bösen Menschen, das Gerücht zu verbreiten, dass Dafa den Menschen verbietet, Medikamente einzunehmen und eintausendvierhundert Menschen dadurch gestorben seien; auch wenn ihr behauptet, dass Dafa sich nicht in die Politik einmischt, so steuern sie die bösen Menschen, das Gerücht zu verbreiten, dass Dafa und Li Hongzhi mit den ausländischen politischen Mächten ...; wenn ihr behauptet, dass beim Dafa keine Gebühren verlangt werden, so sagen sie, dass der Meister nach Geld giert. Ganz gleich, woran ihr auch festhaltet, steuern sie die bösen Menschen, das entsprechende Gerücht zu verbreiten. Auch wenn ihr euch darum sorgt, dass Dafa sabotiert wird, erdichten sie falsche Jingwens. Überlegt einmal, bei dieser jetzigen großen Überprüfung ist eben genau zu sehen, wie es mit dem Dafa ohne den Meister geht und wie die Schüler sich bei der großen Prüfung verhalten. Wie könnte der Meister etwas sagen? Wie könnte ich euch noch sagen, wie ihr es tun sollt? Außerdem steuern sie die bösen Menschen gezielt auf alle menschlichen Gesinnungen und alle Eigensinne, umfassend ausnahmslos und schonungslos, um das Dafa und die Schüler zu überprüfen. Wenn ihr bei der Kultivierung den grundlegenden Eigensinn des Menschen wirklich beseitigen könntet, würde dieses letzte dämonische Unheil nicht so häretisch und böse sein.“ (Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Dieser Abschnitt traf mich wie ein Hammerschlag. Es waren meine grundlegenden Anhaftungen, an denen ich festgehalten hatte, die dafür sorgten, dass mich die alten Mächte weiterhin störten.
Wenn ich vorgab, mit ihnen zusammenzuarbeiten, indem ich sagte, dass ich später über die Garantieerklärungen nachdenken würde, dann geschah das, um den Problemen, denen ich mich stellen musste, vorübergehend zu entkommen. Auch das hatte mit Angst zu tun.
Die Dafa-Praktizierenden müssen ihren Kultivierungsweg auf aufrichtige Weise gehen. Ich sollte nicht mit dem Bösen zusammenarbeiten und auch nicht so tun, als würde ich mit ihnen zusammenarbeiten.
Die Mitpraktizierenden lehnten die Verfolgung mit aufrichtigen Gedanken ab, aber ich versuchte, sie auszutricken. Dafür schämte ich mich.
Ich verlebte eine relativ friedliche Winterzeit. Mir war jedoch die ganze Zeit klar, dass sie sich wieder melden und versuchen würden, mich durch die Leitung der Hochschule unter Druck zu setzen.
Am 8. März 2021 kamen wieder einige Leute in die Hochschule. Sie beriefen ein Treffen mit der Hochschulleitung ein. Ich wollte ihnen den Sachverhalt erklären, aber mir wurde gesagt, ich solle draußen warten, bis das Treffen beendet sei.
Ich stand wartend am Fenster in der Nähe des Besprechungsraums im fünften Stock und beobachtete die Studenten, die unten vorbeigingen. Plötzlich ging mir auf, dass die Dinge in der menschlichen Welt nichts mit mir zu tun hatten. Als ich vor dem Versammlungsraum stand und hörte, wie die Leute drinnen meinen Namen nannten, hatte ich das Gefühl, als ob sie über jemand anderen redeten.
Ich bin ein Dafa-Praktizierender. Ich bin hierhergekommen, um das Fa zu erhalten. Der Meister fordert uns auf, das Böse zu entlarven, die Tatsachen zu erklären und die Lebewesen zu erretten. Ich sollte nur diese Dinge tun. Alles andere hat nichts mit mir zu tun. Die Menschen in Führungspositionen oder KPCh-Funktionäre, ungeachtet ihrer Titel, sind alle Lebewesen, die errettet werden müssen. Einst gehörten sie zur Familie des Meisters.
Der Meister sagt:
„Wir sagen, Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken.“ (Zhuan Falun 2019, S. 205)
War denn die Unterredung nicht eine gute Gelegenheit für die Leitung, die wahren Tatsachen zu erfahren? Ich musste ihr Gewissen aufwecken.
Als ich zur Versammlung eingeladen wurde und anfing zu sprechen, blieben einige still, während andere ständig etwas erwiderten. Ich hatte den starken Gedanken: „Hab' keine Angst, jeder von ihnen positioniert sich selbst¡“ Obwohl ich nur ein paar Minuten sprach, hielt ich meine Worte für richtig.
Erst in dieser Zeit bekam ich ein tieferes Verständnis davon, was es bedeutet, ein Dafa-Praktizierender zu sein. Ich bin auch ein Teilchen des Dafa. Mit welchen Ausreden kann ich mich meiner Verantwortung in der Endzeit der Fa-Berichtigung noch entziehen? Wie sollte ich begründen, dass ich noch an Bequemlichkeit, Lust, Neid und Groll festhalte?