[Internationale Fa-Konferenz von Minghui 2021] Arroganz lässt keine höheren Grundsätze im „Zhuan Falun“ erkennen

(Minghui.org) Verehrter Meister! Liebe Mitkultivierende!

2013 habe ich angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Einige Jahre später trat ich dem Projekt Minghui bei. Auf meinem Kultivierungsweg sind mir viele Herausforderungen begegnet. Gerne möchte ich über einige davon berichten, wie auch über meine Erkenntnisse, die ich dabei erlangt habe.

Keine höheren Grundsätze im Zhuan Falun erkennen können

Ich praktiziere seit einigen Jahren, was ich als eine ziemlich lange Zeit empfinde. Ich hätte nie gedacht, dass ich in der Kultivierung so lange durchhalten würde. Dafür bin ich unserem Meister sehr dankbar. 

Trotz jahrelanger Kultivierung scheint es so, dass ich im Zhuan Falun keine höheren Grundsätze erleuchten kann. Das Lesen des Hauptwerks von Falun Dafa stellt für mich eine Pflicht dar, die jeden Tag erfüllt werden muss. Die im Zhuan Falun erläuterten Fa-Grundsätze zeigen sich mir nur oberflächlich und scheinen keine tiefere Wahrheit zu beinhalten. 

Mir ist klar, dass dieser Zustand nicht richtig ist. Ich möchte ihn auch gerne verbessern. Aber irgendwie schaffe ich es nicht, einen Durchbruch zu erzielen. Als ich einmal über dieses Problem nachdachte, tauchten die folgenden Worte des Meisters in meinen Gedanken auf:

„Also, wenn wir beim Praktizieren einen Pass nicht überwinden können oder wenn das Qi nicht herunterkommen kann, sollen wir die Ursache dafür immer bei unserer Xinxing suchen und uns fragen, ob wir zu lange auf einer Ebene verweilen und unsere Xinxing erhöhen sollten! Wenn du deine Xinxing wirklich erhöhst, wirst du sehen, dass es schon herunterkommen kann. Du achtest immer nur auf die Veränderung deiner Kultivierungsenergie und nicht auf die Veränderung deiner Xinxing; es wartet aber doch auf die Erhöhung deiner Xinxing, erst dann ist eine ganzheitliche Veränderung möglich.“ (Zhuan Falun 2019, S. 268)

Nur wenn man die Xinxing erhöht, kann eine ganzheitliche Veränderung eintreten. Ich weiß, dass die Beseitigung aller Anhaftungen das Hauptziel unserer Praxis ist. Aber warum bin ich nicht in der Lage, die Tiefgründigkeit des Zhuan Falun zu verstehen? Warum werden mir keine höheren Fa-Grundsätze offenbart? Die Antwort darauf lautet, dass ich zu lange auf einer Ebene stecken geblieben bin. Vielleicht bin ich nicht in der Lage, die Anhaftungen auf dieser Ebene zu beseitigen?

Doch was hindert mich daran, meine noch nicht losgelassenen Anhaftungen zu erkennen? Ich erinnere mich an meine Begeisterung, die ich am Anfang meiner Kultivierung empfand. Dabei wurden mir viele Anhaftungen aufgezeigt. Durch das allmähliche Beseitigen dieser Gesinnungen konnte ich eine Erhöhung erfahren. Aber je länger ich mich kultivierte, desto schwieriger wurde es für mich, meine Anhaftungen zu finden.

Als ich über die Ursache dieser Situation nachdachte, fiel mir auf, dass ich im Laufe der Jahre unbemerkt ein trügerisches Verständnis entwickelt hatte. Es war insgeheim immer stärker geworden und nur schwer erkennbar. Ich denke, dass eine Art von Arroganz mich daran hinderte, meine Anhaftungen zu entdecken.

Wie ist diese Arroganz zustande gekommen? Ich war immer der Meinung, dass ich nach so vielen Jahren der Kultivierung keine großen Anhaftungen mehr haben sollte. Wenn sich mein Herz von einer bestimmten Situation bewegen ließ, konnte ich nicht immer eine Gesinnung dahinter erkennen. Ich dachte dann, dass ich mir beim Auftauchen einer Anhaftung eingestehen müsse, in der Vergangenheit nicht gründlich nach innen geschaut zu haben. Dies käme einem Zugeständnis gleich, die Jahre der Kultivierung vergeudet zu haben. Deshalb blieb ich auf der gleichen Ebene und konnte meinen Eigensinn auf dieser Ebene nicht erkennen.

Irgendwann verstand ich, dass es viel Demut und Bescheidenheit erfordert, nach jahrelanger Kultivierung stets in seinem Innern nach den eigenen Lücken zu forschen und Anhaftungen aufzudecken. Ich hoffe, dass diese Erkenntnis mir dabei hilft, mich in meiner Kultivierung zu erhöhen und beim Lesen des Zhuan Falun die höheren Fa-Grundsätze zu erleuchten.

Meine Anhaftung an die Zeit beseitigen

Zu Anbeginn meiner Kultivierung hatte ich das Gefühl, dass „das Ende nahe ist“. Dieses Gefühl trat bereits vor meinem Eintritt in die Kultivierung auf und hat mich während der ganzen Kultivierung begleitet. Manchmal schien es hilfreich zu sein, manchmal schuf es Hindernisse auf meinem Weg.

Der Meister erklärte auf der Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019:

„Damit will ich euch sagen, dass wir heute schon bis zum letzten Schritt gekommen sind. Ich kann euch klar sagen, dass die Verfolgung nach dem früheren Arrangement des Meisters in diesem Jahr hätte beendet werden sollen – insgesamt zwanzig Jahre. (Alle applaudieren stark.) Obwohl sich die alten Mächte zuletzt eingemischt und einige Dinge geändert haben, gibt es im Ofen nicht mehr genug Kohle und das Feuer reicht auch nicht mehr aus, sodass diese Sache bald enden wird.“ (17.05.2019)

Durch diese Worte des Meisters verstärkte sich mein Gefühl, nicht mehr viel Zeit zu haben. Es entwickelte sich zu einer Anhaftung, die Schwierigkeiten in meiner Kultivierung und der Aufklärung der wahren Hintergründe mit sich brachte. 

Kurz nach der Veröffentlichung des Minghui-Reports „The 20-Year Persecution of Falun Gong in China“ („20 Jahre der Verfolgung von Falun Gong in China“) beschloss unsere Projektgruppe, ihn in unsere Sprache zu übersetzen. Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit nicht mehr ausreichen würde und wir uns mit der Übersetzung beeilen müssten.

Wegen meiner Anhaftung an die Zeit trieb ich die Redaktionsarbeit des Berichts schnell und oberflächlich voran. Es schien mir das Wichtigste, die Arbeit zu beenden, bevor das Fa die Menschenwelt zu berichtigen beginnt. So schenkte ich den Details der Redaktionsarbeit nicht genug Aufmerksamkeit. Die Übersetzung und das Lektorat waren ziemlich schnell erledigt und der Bericht stand zum Druck bereit. Als eine Praktizierende mich fragte, ob sie den Bericht noch einmal überprüfen solle, antwortete ich, dass dies nicht nötig sei und er bald gedruckt werde.

Nun galt es, jemanden zu finden, der den Druck finanzierte. Ich fragte zwei Praktizierende, die unsere Projekte regelmäßig finanziell unterstützten, erhielt jedoch über längere Zeit keine Antwort. Das war merkwürdig, denn normalerweise antworteten sie sehr schnell. Es war sehr herausfordernd, da der Minghui-Bericht bereits druckfertig war. Ich selber verfügte nicht über genügend finanzielle Mittel, um den Bericht selbst drucken zu lassen.

In dieser Zeit begann ich,  andere Medien bei der Redaktion zu unterstützen. Ich war überzeugt, über gute redaktionelle Fähigkeiten zu verfügen. Nach der Schulung merkte ich jedoch, dass ich noch einiges zu lernen hatte. Zum Beispiel überprüfte ich den Text nur oberflächlich und schenkte den Details zu wenig Beachtung.

Einige Zeit später las ich den Erfahrungsbericht mit dem Titel Prophezeiungen nicht blind folgen. Dieser Bericht half mir, einen Teil der Anhaftung an die Zeit abzulegen. Ich las gerne Artikel über Prophezeiungen und auch die Voraussagen von Praktizierenden bezüglich der Endzeit. Der Bericht enthielt die Prophezeiung eines Mitpraktizierenden, dass die Fa-Berichtigung an diesem oder jenem Tag enden würde.

Nachdem ich den Artikel zu Ende gelesen hatte, spielte es für mich keine Rolle mehr, wann das Ende kommen würde. Ich fühlte mich von dieser Gesinnung befreit und war in der Lage, normal auf dieser Welt weiterzuleben. Mein Herz beruhigte sich. Es waren so viele Vorhersagen gemacht worden von denen keine eingetroffen war. Vielleicht würden sich diese Voraussagen bewahrheiten, vielleicht auch nicht. Es spielte keine Rolle mehr, da ich dem nicht länger allzu viel Bedeutung beimaß.

Eines Tages erwähnte eine Mitpraktizierende mir gegenüber, dass der Minghui-Bericht noch einmal überprüft werden sollte. Dieses Mal stimmte ich ihr zu. Wenn wir das Gewissen der VIPs unter den Eliten der Gesellschaft wecken wollen, sollten wir ihnen ein Produkt von sehr hoher Qualität anbieten können. Daraufhin kontaktierte mich „zufällig“ ein Praktizierender, der üblicherweise unsere Projekte finanziell unterstützt. Er teilte mir mit, dass er für den Druck des Minghui-Reports genügend Geld bereitstellen könne. Das zu hören, freute mich sehr. Ich erwiderte jedoch, ich hätte verstanden, dass der Bericht vorab redaktionell gründlich überprüft werden sollte.

Die Kultivierung und die Übungen an die erste Stelle setzen

Zu Beginn meiner Kultivierung bereitete es mir Mühe, täglich alle fünf Übungen zu praktizieren. Ich legte den Schwerpunkt auf die Erklärung der wahren Hintergründe und vernachlässigte dabei das Praktizieren der Übungen. Das ging so weit, dass ich das Gefühl hatte, meine Zeit zu verschwenden, sobald ich mehr als eine Stunde für die Übungen aufwendete. Ich wollte diese Zeit besser für die Aufklärungsarbeit nutzen.

Ich wusste, dass diese Haltung nicht richtig war, redete mir jedoch ein, dass ie sich ändern würde. Doch konnte ich diesen Zustand nicht durchbrechen. Meine Meinung war, da sich das Falun ununterbrochen drehe und nachdem wir unsere Xinxing (Herzensnatur) erhöht haben, die Tugend (De) in Kultivierungsenergie umgewandelt werde, wozu dann jeden Tag üben? Reichte es nicht aus, die Mechanismen zu verstärken, indem ich die Übungen täglich weniger als zwei Stunden praktizierte? So zog ich es vor, morgens meine Zeit den Übersetzungen und anderen Aktivitäten zur Aufklärung der wahren Umstände zu widmen, anstatt alle Übungen zu praktizieren.

Der Meister sagt:

„Ich denke, als Kultivierende sollt ihr das Fa an die erste Stelle setzen. Aber du sollst auch deine Arbeit gutmachen, du sollst sie möglichst gutmachen. Was das angeht, wie du sie behandelst, sollst du das Konkrete selbst arrangieren. Wenn du sagst, du bist zu beschäftigt, sodass du das Buch nicht mehr liest, dann bedeutet das, dass du dich nicht mehr kultivierst. Wenn du dich voll und ganz für die Arbeit einsetzt, dann bist du eben ein gewöhnlicher Mensch. Kannst du dieses Verhältnis einfach nicht gut behandeln? Dann plan es doch richtig. Das ist eine sehr einfache Sache. Eigentlich habe ich das im „Zhuan Falun“ schon sehr deutlich erklärt. Wenn du das Fa gut lernst, wird nichts von dir bei der Kultivierung beeinträchtigt, ganz im Gegenteil, bei der Arbeit oder beim Studium kannst du mit halbem Aufwand doppelten Erfolg erzielen.“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003)

Durch diesen Fa-Grundsatz habe ich verstanden, dass das Fa-Lernen es uns Praktizierenden ermöglicht, effektivere Ergebnisse mit weniger Anstrengung zu erreichen. Nach meinem Verständnis bezieht sich das auch auf das Praktizieren der Übungen, denn sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Kultivierung im Falun Dafa. Nur wenn wir uns wahrhaftig kultivieren, wird unser Einsatz in den Projekten für Dafa Früchte tragen und die Lebewesen retten können. Ansonsten werden wir leicht gestört, sodass zum Schluss keine gute Wirkung erzielt werden kann.

Es fällt mir immer noch schwer, jeden Tag alle Übungen zu praktizieren. Diese Anhaftung, noch mehr Dinge zu tun, ist noch nicht restlos beseitigt. Dabei spielt die Bequemlichkeit eine wesentliche Rolle. Nichtsdestotrotz schaffte ich es phasenweise, täglich etwas mehr zu üben. Dann fühle ich mich den ganzen Tag energiegeladen und bin in der Lage, die Arbeit in Ruhe, mit Konzentration und Kreativität zu erledigen. Überdies hilft es mir, die Projekte zur Aufklärung der wahren Hintergründe effizient zu erfüllen. Außerdem kann ich nach dem Praktizieren der Übungen leichter die wahre Natur erkennen, die sich hinter Prüfungen verbirgt. Auch die Wurzel meiner Anhaftungen offenbart sich mir, auf die solche Prüfungen hinweisen und durch die ich mich in der Kultivierung erhöhe.

Das Obige ist nur mein Verständnis auf meiner begrenzten Ebene. Bitte weist mich gütig auf alles hin, was nicht dem Fa entspricht.

Danke, verehrter Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende.