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Nach 19 Jahren Haft wird geplanter Entlassungstermin verschoben (Provinz Heilongjiang)

1. August 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Sun Zhaohai sollte eigentlich am 1. Juli 2021 nach Verbüßung von 19 Jahren Haft entlassen werden, doch dieser Termin wurde kürzlich auf den 21. August dieses Jahres verschoben. Sun werden seit drei Jahren Besuche und Anrufe seiner Familie verweigert. Seine Familie macht sich nun Sorgen, ob er wirklich einen Monat später entlassen wird.

Schwere Strafe für das Abfangen von Fernsehsignalen

Sun stammt aus der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang. Er war 2002 gezwungen, seine Heimat zu verlassen, um einer Verfolgung wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zu entgehen.

Da Praktizierende keine Möglichkeit hatten, ihr Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern, fingen sie in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu, am 17. August 2002 Fernsehsignale ab und strahlten Videos aus. In den Videos wurden die Prinzipien von Falun Dafa (Wahrhaftigkeit – Güte – Nachsicht) erläutert und die Vorteile, die das Praktizieren von Falun Dafa mit sich bringt. Auch Videos, welche die Hasspropaganda der KPCh entlarvten, wurden gesendet.

Der Vorfall führte zu provinzweiten Verhaftungen in mehreren Städten und Gebieten. Sieben an dem Fall beteiligte Praktizierende wurden am 27. Oktober 2002 vom Bezirksgericht Chengguan zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Sun, der zu der Zeit in Lanzhou lebte und an der Aktion beteiligt war, wurde zu 19 Jahren Haft verurteilt und ist im Stadtgefängnis von Lanzhou inhaftiert.

Besuch und Telefonanrufe der Familie verweigert

Nach Angaben von Suns Bruder erhielt seine Familie während der ersten Jahre seiner Haft gelegentlich Anrufe von ihm. Sun durfte zwar nicht viel sprechen, doch konnten sie zumindest seine Stimme hören. Später jedoch kamen kaum noch Anrufe von ihm. Von einem Insider erfuhren sie, dass Sun sich weigere, seinen Glauben aufzugeben, deshalb würde er wiederholt in Einzelhaft gesperrt. Ihm wurde auch das Recht verwehrt, seine Familie anzurufen.

Suns Bruder sagte damals: „Unsere ganze Familie vermisst ihn sehr, besonders meine Mutter. Seit mein Bruder zu einer schweren Strafe verurteilt wurde, ist meine Mutter schwer krank und bettlägerig. Meine Familie war einmal in einer schwierigen Situation. Wir konnten uns das Busticket nicht leisten, um meinen Bruder im Gefängnis zu besuchen. Oft haben wir im Gefängnis angerufen, aber entweder war die Leitung besetzt oder es ging niemand ans Telefon.“

Gefängnis verhindert, dass Familie Sun an seinem Entlassungstag abholt

Vor ein paar Tagen gelang es Suns Schwester endlich, das Gefängnis anzurufen und nach seinem genauen Entlassungsdatum zu fragen. Sie sagte, sie habe seit drei Jahren nichts mehr von ihrem Bruder gehört und wollte wissen, wie es ihm gehe.

Der Wärter am Telefon antwortete: „Sun Zhaohai wird am 21. August entlassen. Er ist gesund. Da er sich weigerte, umerzogen zu werden, wurde ihm das Recht entzogen, mit seiner Familie zu sprechen. Familienmitglieder sollten am Tag der Entlassung nicht kommen. Alles, was Sie tun müssen, ist, uns einen Satz normale Kleidung zu schicken. Wir werden dafür sorgen, dass ihn jemand nach Hause bringt.“

Danach macht sich Suns Familie noch mehr Sorgen. Sie fragt sich, warum Sun, wenn er kerngesund sein soll, in der Abteilung 1 festgehalten wird. Diese Abteilung ist nach Aussage des Wärters für „ältere, kranke und behinderte“ Häftlinge vorgesehen. Warum wird Sun weiter daran gehindert, seine Familie anzurufen? Warum besteht das Gefängnis darauf, Sun nach Hause bringen zu lassen, anstatt seine Familie zu benachrichtigen, damit sie ihn am Tag seiner Entlassung abholt, wie es bei allen anderen Gefangenen der Fall ist?

Der Entlassungstermin ist nahe gerückt. Als Suns Familie beschloss, ihn zu besuchen und sich über seine tatsächliche Situation zu informieren, verweigerte die Gefängnisbehörde  jedoch ihren Besuchsantrag, sie nannte die Pandemie als Grund. Außerdem teilte man der Familie mit, dass Sun zur Justizbehörde der Stadt Jiamusi gebracht werde.

Suns Familie ist wütend. Sun wurde nicht nur seiner Glaubensfreiheit beraubt, sondern auch seines Grundrechts, seine Familie zu treffen und anzurufen. Sun soll entlassen werden, warum will das Gefängnis ihn dann an die Justizbehörde der Stadt Jiamusi übergeben?

Die 19 Jahre langen Schwierigkeiten der Familie

Nach Angaben von Suns Bruder traf die Mutter ein schwerer Schlag, als sie erfuhr, dass ihr Sohn zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Sie erkrankte schwer und wurde bettlägerig. Suns Schwägerin kündigte ihren Arbeitsplatz und kümmerte sich um ihre Schwiegermutter. Suns Bruder war der einzige Ernährer der Familie. Als er später von seinem Arbeitsplatz entlassen wurde, musste er Gelegenheitsarbeiten annehmen, um die Familie über die Runden zu bringen. Es dauerte lange, bis er die Arztrechnung seiner Mutter in Höhe von 30.000 Yuan (ca. 3.810 Euro) abbezahlt hatte. Manchmal mussten sie sich sogar Geld leihen, um die Stromrechnung zu bezahlen. Die Mutter starb, nachdem sie elf Jahre lang bettlägerig gewesen war.

Suns Bruder erinnert sich: „Mein Bruder und seine Frau hatten ein gutes Leben, besonders als sie Falun Dafa praktizierten. Aber alles änderte sich nach dem Juli 1999, als die Regierung die Verfolgung begann. Sie wurden verhaftet, weil sie sich in Peking für Falun Dafa eingesetzt hatten. Während meine Schwägerin in Haft war, wurde sie gezwungen, sich von meinem Bruder scheiden zu lassen, andernfalls wäre sie entlassen worden.“

Frühere Berichte:

Nach 19 Jahren illegaler Haft – einem Helden steht die baldige Entlassung bevor

Fünfzehn Praktizierende erleiden Verfolgung, nachdem im Jahr 2002 in der Provinz Gansu im Fernsehen über die Wahrheit von Falun Gong berichtet wurde (Telefonnummern)

Mr. Sun Zhaohai Missing After Being Sentenced to 19 Years in Prison

Mr. Sun Zhaohai Tortured in Lanzhou Prison


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.