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Selbst über 80-Jährige bleiben nicht von der Verfolgung verschont

26. August 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Seit mehr als zwanzig Jahren werden Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt – unabhängig von ihrem Alter. Ältere Praktizierende sind jedoch überproportional betroffen. Es gibt viele Berichte über ältere Praktizierende, die von der Polizei verhaftet, verurteilt, geschlagen und sogar gefoltert wurden, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten. Einigen älteren Praktizierenden wurde die Rente gestrichen, weil sie sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören.

In einigen Fällen wurden Praktizierende gezwungen, Renten zurückzuzahlen, die sie während ihrer Inhaftierung erhalten hatten. Doch weder das Arbeitsgesetz noch das Sozialversicherungsgesetz Chinas legt fest, dass Renten während einer Haftstrafe ausgesetzt werden sollten.

Frau, 82, stirbt wenige Stunden nach ihrer Verhaftung

Guo Zhenxiang ist aus der Stadt Zhaoyuan, Provinz Shandong. Sie wurde am frühen Morgen des 11. Januar 2019 an einem Busbahnhof verhaftet. Ihre Familie wurde einige Stunden später, um 10 Uhr morgens, benachrichtigt, dass sie verstorben sei.

Nach Angaben der Polizei wurde Guo krank, nachdem sie auf die Polizeiwache gebracht worden war, und starb trotz Wiederbelebungsversuchen in einem örtlichen Krankenhaus. Ihr Leichnam wurde dann ohne die Zustimmung ihrer Familie in das Bestattungsinstitut der Stadt Zhaoyuan gebracht.

Guo war in den letzten Jahren sehr gesund gewesen und zeigte keine Symptome, als sie an jenem verhängnisvollen Morgen ihr Haus verließ. Ihre Familie vermutet, dass ihr Tod mit der Misshandlung im Polizeigewahrsam zusammenhängt, da Falun-Dafa-Praktizierende in der Haft routinemäßig gefoltert werden.

Mann, 83, der wegen seines Glaubens sieben Jahre im Gefängnis sitzt, in kritischem Zustand

Huang Qingdeng aus der Stadt Leqing, Provinz Zhejiang wurde am 17. April 2019 zusammen mit seiner Frau in seiner Wohnung verhaftet. Er verbrachte fast ein Jahr im Untersuchungsgefängnis der Stadt Leqing, bevor er am 12. März 2020 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Seine Familie erhielt Mitte November 2020 einen Anruf vom zweiten Gefängnis in Hangzhou und erfuhr, dass er zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht worden war. Das Gefängnispersonal sagte, dass bei Huang sechs Krankheiten festgestellt worden seien und er jederzeit sterben könne. Dennoch weigerten sie sich, ihm Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren.

Frau, 85, wird wegen ihres Glaubens angeklagt

Am 20. Februar 2020 wurde Chen Lanzhi aus der Stadt Jinan, Provinz Shandong verhaftet. Sie hatte einem jungen Mann eine Broschüre gegeben, welche über die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh und deren Vertuschung des Ausbruchs des Coronavirus thematisierte. Polizisten durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Bücher und andere persönliche Gegenstände.

Chen wurde noch am selben Tag wieder freigelassen. Doch ihr Ehemann war durch die Polizeirazzia so erschrocken, dass er bald darauf krank wurde. Nachdem er einige Monate lang bettlägerig war, verstarb er im September 2020.

Zwei Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Zhangqiu fanden Chen und forderten sie auf, zur Staatsanwaltschaft zu gehen und ein Dokument zu unterschreiben. Sie weigerte sich, dem nachzukommen. Danach riefen diese Leute ihre Tochter an, die es ablehnte, sich an der Verfolgung ihrer Mutter zu beteiligen.

Rentenzahlung einer pensionierten Hochschulprofessorin für zehn Jahre ausgesetzt

Tang Xuzhen war eine außerordentliche Professorin für anatomische Pathologie an der Medizinischen Universität Südwest in der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan. Sie begann 1996 Falun Dafa zu praktizieren und schrieb der Praxis die Heilung ihres Nasen-Rachen-Krebses und vieler chronischer Krankheiten zu.

Die Medizinische Universität Südwest setzte Tangs Rente aus, als sie Ende 2009 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Verantwortlichen der Universität sagten, sie würden ihr die Rente wieder gewähren, wenn sie eine Erklärung abgäbe, in der sie Falun Dafa abschwört. Tang hatte sich auch an das örtliche Petitionsbüro gewandt, um Gerechtigkeit zu erlangen, jedoch ohne Erfolg.

Frau muss Rente zurückzahlen, die sie in der Haft wegen ihres Glaubens erhalten hat

Als Tang Tianmin am 3. Oktober 2019 nach zweieinhalb Jahren Haft nach Hause zurückkehrte, stellte sie fest, dass ihre übliche monatliche Rente nicht auf ihr Konto überwiesen worden war.

Als sie sich beim Sozialversicherungsamt in Nanxi erkundigte, sagte man ihr, dass sie über 60.000 Yuan (ca. 7.620 Euro) schuldig sei, weil sie während ihrer Haft keine Rente erhalten sollte. Tang wurde 2012 und erneut 2017 zu Unrecht inhaftiert, insgesamt fünfeinhalb Jahre lang.

Weder das Arbeits- noch das Sozialversicherungsgesetz sieht eine Aussetzung der Rente während der Haft vor. Doch verlangten die örtlichen Behörden von ihr die Rückzahlung der Rente. „Wenn Sie das Geld nicht zurückzahlen, werden Sie verklagt. Wir können Ihre Wohnung verkaufen oder Sie ins Gefängnis sperren“, sagte der Beamte des Sozialversicherungsamtes zu Tang.

Da sie nicht wollte, dass ihre Mutter erneut ins Gefängnis kommt, lieh sich Tangs Tochter 21.000 Yuan (ca. 2.667 Euro), um die Sozialversicherungsanstalt zu bezahlen. Sie stimmte zu, dass der Rest von Tangs monatlicher Rente abgezogen werde, bis der Gesamtbetrag abbezahlt ist. Dadurch bleiben Tang nur noch 500 Yuan (ca.65 Euro) pro Monat zum Leben.

Ältere Praktizierende beim gemeinsamen Lesen von Falun-Dafa-Büchern verhaftet

Am 10. Juli 2019 studierten Praktizierende in Li Huiqins Wohnung die Lehre von Falun Dafa. Es handelte sich um die Frauen Wang Ruiqin, Wang Yalan, Xu Mingxia, Jiao Binglan, Cao Luxia, Wang Huihui und die Herren Zhang Duocai und Shao Qihu. Plötzlich drangen mehr als 30 Polizisten in die Wohnung ein und verhafteten die neun Falun-Dafa-Praktizierenden.

Eine andere Praktizierende namens Song Hongqi war zuvor bei Li zu Hause vorbeigekommen, um einige selbst angebaute Früchte abzugeben, blieb aber nicht zum Lesen. Sie verließ die Wohnung, bevor die Polizisten kamen, wurde aber auf dem Heimweg verhaftet.

Die meisten der Praktizierenden waren um die siebzig Jahre alt. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters brachten die Polizisten sie in ein eigens für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden gemietetes Hotel und verhörten sie dort über zehn Tage lang.

Nach dem Verhör kamen die Frauen Li und Wang Ruiqin sowie die Herren Sao und Zhang gegen Kaution frei. Zhang wurde später von jeglicher Beteiligung freigesprochen. Wang Yalan und Wang Huihui wurden zunächst in die Haftanstalt in Baoji gebracht und später ebenfalls gegen Kaution freigelassen. Cao und Song wurden in die Haftanstalt des Bezirks Fufeng gebracht. Cao ließ man aufgrund ihres Gesundheitszustands bald wieder frei, Song einen Monat später. Die Frauen Xu und Jiao sowie Shen befinden sich weiterhin in Haft.

Die Frauen Xu, Jiao, Wang Yalan, Wang Huihui, Wang Ruiqin, Li und Cao sowie die Männer Shen und Shao wurden am 18. August 2020 im Bezirk Qishan vor Gericht gestellt.

Im November gab das Gericht bekannt, dass Li zu einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 658 Euro), Wang Ruiqin, Cao und Shao zu je 4.000 Yuan (ca. 526 Euro) und Wang Huihui zu einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 263 Euro) verurteilt wurden. Das Gericht teilte mit, die Urteile würden ihnen in Kürze zugestellt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.