(Minghui.org) Nach einem zweistündigen Gespräch mit einem Mitpraktizierenden entdeckte ich gestern ein Problem bei mir: Ich kann keine Kritik annehmen. Wenn andere mich auf meine Probleme hinwiesen, diskutierte ich normalerweise nicht darüber. Aber ich merkte mir diese Person. Wenn ich sie das nächste Mal traf, war ich auf der Hut und dachte: „Sie oder er wird meine Idee nicht akzeptieren. Im Grunde meines Herzens habe ich Recht und sie haben Unrecht. Sie müssen sich ändern, nicht ich.“
Außerdem bin ich sehr stolz und versuche, mich von meiner guten Seite zu zeigen.
Wenn ich Erfahrungsberichte schreibe, konzentriere ich mich auf Probleme, die anderen widerfahren sind. Diese Artikel sollen anderen Praktizierenden helfen, aber die Wirkung ist meist nicht gut. Nach außen hin bin ich ruhig und rational, aber in meinem Inneren verbergen sich alle möglichen Anschauungen und Anhaftungen. Mein gütiges Herz wird immer kleiner und kleiner.
Einige Praktizierende meinen, ich sei zu aggressiv. Andere sagen, ich solle von meinem Mann lernen, der sehr fürsorglich sei und zuerst an andere denke. Er tue, was er könne, um anderen zu helfen. Ich kultiviere bereits viele Jahre lang Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, kann aber seinen Maßstab nicht erreichen. Warum nicht?
Wenn ich mich selbst als das Wichtigste betrachte, wie kann ich dann an andere denken? Wie kann ich mit dieser Haltung meine wahren Gedanken offenbaren? Wenn ich meine Denkweise nicht ändere, wie soll ich dann anderen Praktizierenden helfen, sich als Gruppe zu erhöhen? Warum kann ich mich nicht öffnen und mit anderen Praktizierenden über meine wahren Gedanken sprechen? Ich habe Angst vor Kritik; ich habe Angst, mein Gesicht zu verlieren. Ich habe Angst, zur Zielscheibe zu werden. Das alles ist auf mein stures menschliches Herz zurückzuführen.
Ich habe nun beschlossen, meine tiefsten Anhaftungen offenzulegen – eine nach der anderen. Sie zu verstecken, würde meine Erhöhung nur verzögern. Wir sollen aus den gewöhnlichen menschlichen Gedanken heraustreten, Hindernisse beseitigen und uns gegenseitig helfen. Das ist es, was der Meister will.
Zum Schluss möchte ich noch das Gedicht Wer wagt, das Herz des gewöhnlichen Menschen zu lassen des Meisters zitieren:
„Gewöhnliche Menschen, nur Gottheiten sein wollen,
Mysterium dahinter, Herz in Bitternis;Kultivieren das Herz, mit Begierden brechen, Eigensinn beseitigen,Verirrt in Schwierigkeiten, dem blauen Himmel klagen.“ (09.08.1988, in: Hong Yin I)
Bitte weist mich auf alles hin, was unangemessen ist.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.