(Minghui.org) Eines Tages vor 18 Jahren trug Xiao Ying, eine junge Frau aus China, ihre noch nicht einmal einjährige kleine Tochter in die chinesische Botschaft in Kopenhagen, Dänemark, um einige Formalitäten für den Reisepass des Babys zu erledigen. Als sie die Unterlagen eingereicht hatte, fragte der Botschaftsverwalter: „Was macht Ihr Mann beruflich?“ Sie antwortete: „Der da draußen sitzt, ist mein Mann.“ Dann sah sie, dass in der Botschaftshalle Materialien ausgestellt waren, die Falun Dafa verleumdeten. Sie konfrontierte den Verwalter mit der Frage: „Diese Informationen sind nicht wahr. Sie wagen es immer noch, das hier auszustellen?“
Die „draußen Sitzenden“, auf die sich Xiao Ying bezog, waren Falun-Dafa-Praktizierende, die täglich vor der chinesischen Botschaft in Kopenhagen meditieren. Diese Praktizierenden appellieren dort friedlich für ein Ende der Verfolgung von Falun Dafa (auch bekannt als Falun Gong). Unter ihnen ist auch Xiao Yings Mann Zhu Xuezhi.
Achtzehn Jahre sind seitdem vergangen. Doch auch heute noch äußern die Falun-Dafa-Praktizierenden ihren stillen Protest vor der Botschaft. Warum haben sich Zhu und die anderen Falun-Dafa-Praktizierenden dafür entschieden, vor der chinesischen Botschaft zu meditieren? Was haben sie in diesen 18 Jahren erlebt?
Zhu Xuezhi appelliert vor der chinesischen Botschaft, damit die Verfolgung von Falun Dafa beendet wird.
Wenn man bis zum Anfang dieses Jahrhunderts zurückgeht, damals war Zhu ein erfolgreicher Unternehmer. Als er nach Dänemark kam, um sein Geschäft zu erweitern, nahm er Kontakt mit lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden auf. Zu dieser Zeit gab es immer wieder Nachrichten über die grausame Verfolgung von Falun Dafa in China. Die Praktizierenden aus dem Ausland besuchten oft die chinesischen Botschaften in ihren jeweiligen Ländern. Sie forderten ein Ende der Verfolgung von Falun Dafa und bekundeten ihre Unterstützung für ihre Mitpraktizierenden in China.
Zhu war zu dieser Zeit besorgt und zögerte. Er erzählte: „Der Moment, in dem ich zur chinesischen Botschaft gehe und mich dem Appell anschließe, wäre gleichbedeutend damit, dass ich der ganzen Welt verkünde, dass ich ein Falun-Dafa-Praktizierender bin. Dafür würde meine Firma in China von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beschlagnahmt werden. Wenn ich aber nicht hingehen würde, würde ich mich nicht wohlfühlen. Falun Dafa ist so gut und die Praktizierenden in China sind einer grausamen Verfolgung ausgesetzt.“ Da er zunächst zögerte, unternahm er diesen Schritt nicht.
In dieser Nacht fühlte Zhu sich wirklich schlecht. Er kam einfach nicht zur Ruhe und fühlte sich so unwohl, dass er nicht schlafen konnte. „Die Falun-Dafa-Praktizierenden leben nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, um sich zu kultivieren und gute Menschen zu werden, was allen zugutekommt. Aber die KPCh hat alle möglichen grausamen Methoden angewandt, um die Falun-Dafa-Praktizierenden in China zu verfolgen und die Güte der menschlichen Natur zu zerstören. Wenn ich nicht aufstehe und den Menschen die Wahrheit sage, bin ich dann noch ein Kultivierender?“ Als diese Gedanken in seinen Kopf kamen, wurde er klar.
Als Zhu wieder einmal über eine bevorstehende Aktivität an der chinesischen Botschaft informiert wurde, beschloss er, ohne Zögern hinzugehen und daran teilzunehmen. Er sagte: „Egal, was passiert, ich sollte hingehen.“ Er war innerlich sehr ruhig.
Die endlose Nacht dauerte an, und die bösartige Verfolgung war immer noch im Gange. Die Praktizierenden beschlossen, zur chinesischen Botschaft zu gehen und dort gegen die Verfolgung von Falun Dafa zu protestieren.
Im Frühjahr 2003 begannen die Falun-Dafa-Praktizierenden in Dänemark mit ihrem friedlichen Protest vor der chinesischen Botschaft, jeden Tag eine Stunde lang. Seitdem kann man auch Zhu fast jeden Tag vor der chinesischen Botschaft meditieren sehen.
Zhu sagte: „Die Botschaft ist der Ort, wo die Menschen die Wahrheit über Falun Dafa erfahren können. Die Menschen aus der chinesischen Botschaft können auch die Gutherzigkeit und zähe Entschlossenheit der Kultivierenden von Falun Dafa spüren. In so vielen Jahren konnten es auch die umliegenden Einwohner, Dänen und Chinesen, die in die Botschaft kommen, um Angelegenheiten zu regeln, alle sehen. Alle bekommen die Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren, worum es bei Falun Dafa, dieser Gruppe von Kultivierenden, geht.“
Früher sagten die Menschen „Ich weiß es nicht“ und: „Ich bin mir nicht sicher“. Heute hört man so etwas wie: „Ich weiß davon“ und „Was kann ich für Sie tun?“ In den letzten 18 Jahren gab es viele berührende Geschichten. Die letzten Jahre waren eine Hochphase, in der viele Chinesen ins Ausland reisten. Viele Menschen kamen jeden Tag zur Botschaft. Manchmal besuchten große Busse voller chinesischer Touristen die chinesische Botschaft.
Zhu erinnerte sich, dass einmal ein Reiseleiter vorbeikam und sagte: „Ich habe extra diese Leute (chinesische Touristen) hergebracht, damit sie sehen, dass es im Ausland Kultivierende von Falun Dafa gibt.“ Zhu war tief bewegt und erwiderte: „Ja, wir sind hier, weil wir gütige Gedanken haben und damit gutherzige Menschen Hoffnung sehen können. In anderen Ländern haben die Studenten aus China durch die Praktizierenden, die vor der chinesischen Botschaft protestiert haben, die Wahrheit erfahren. Manche haben schließlich auch angefangen, sich zu kultivieren.“
Die Praktizierenden haben vor Kurzem ein Transparent gemacht, auf dem die chinesischen Worte stehen „Verlasse die KPCh und die ihr angeschlossenen Organisationen, um Sicherheit und Frieden zu erlangen.“ Zhu meinte: „Gelegenheiten gibt es für jeden, auch für die Mitarbeiter der Botschaft. Unser Protest richtet sich nicht gegen sie. Das Leben ist kostbar, und so hoffen wir, dass sie die richtige Entscheidung treffen werden.“
Zhu sagte auch: „Solange wir hier sind, werden wir die Menschen daran erinnern, dass die KPCh Falun Dafa immer noch verfolgt. Tag für Tag, Jahr für Jahr, glaube ich, dass Aufrichtigkeit und Güte alle Elemente, die falsch sind, auflösen können.“
Ein Beamter aus Tianjin, der für das Büro 610 tätig war, hatte Zugang zu Informationen über die Falun-Dafa-Praktizierenden, die in seinem Gebiet, verfolgt wurden. Es gab auch Informationen über Zhu: Weil Zhu Falun Dafa praktiziert, wurden seine drei Firmen geschlossen. Sein Vermögen wurde eingefroren und alle seine Mitarbeiter wurden entlassen. Es gab jedoch keine Aufzeichnungen darüber, dass er gegen das Gesetz verstoßen hatte.
Später hatte dieser Beamte die Chance, ins Ausland zu kommen, wo er als Zeuge über die Verbrechen aussagen konnte, die von der KPCh und dem Büro 610 begangen worden waren. Dieser Beamte kannte die bösartige Natur der KPCh, die Menschen tötet, um sie zum Schweigen zu bringen, und die auf der ganzen Welt Spezialagenten hat. Deswegen war er sehr verängstigt und besorgt. Als er nach Dänemark eingeladen wurde, um an einem Menschenrechtstreffen teilzunehmen, sagte er: „Ich vertraue nur dem Falun-Dafa-Praktizierenden Zhu. Ich hoffe, dass er mich am Flughafen empfangen kann.“ Wenn die Menschen die Wahrheit kennen, werden sie sich nicht mehr von den Lügen täuschen lassen und die richtige Wahl treffen.
Eines Tages kam eine Menschenrechtsaktivistin vorbei, nahm Materialien mit und stellte viele Fragen. „Wie lange sind Sie alle schon hier? Gibt es jemanden von der Botschaft, der kommt, um euch alle zu befragen und sich um das Problem von Falun Dafa zu kümmern?“ Als diese Frau mehr über die Situation erfahren hatte, wurde sie wütend. Als sie von der Verfolgung von Falun Dafa hörte, war sie noch mehr alarmiert. Besonders als sie von dem Verbrechen der KPCh, den Organraub zu fördern hörte, war sie schockiert. Sie meinte: „Ich werde heute einen Brief an die chinesische Botschaft schreiben, und sie fragen, warum sie nicht herauskommen und die Stimmen dieser Menschen anhören. Warum hat die erzwungene Organentnahme stattgefunden, und warum wurde sie nicht eingestellt?!“
Es gab auch einige Leute, die in der Nähe der chinesischen Botschaft arbeiten und jeden Tag an den Praktizierenden vorbeikommen. Viele von ihnen hielten an, um die Materialien entgegenzunehmen. Nachdem sie diese gelesen hatten, kamen sie am nächsten Tag vorbei, und wollten mehr erfahren. Danach, wann immer sie an den Praktizierenden vorbeikamen, legten sie in einer Geste des Respekts ihre Hände vor der Brust zusammen oder hoben einen Daumen hoch, um ihre Unterstützung für die Praktizierenden auszudrücken.
In der Nähe der chinesischen Botschaft in Kopenhagen gibt es Kindergärten, Schulen, kleine Parks und Bibliotheken. Daher kommen täglich viele Schüler an den Praktizierenden vorbei. Einige sind in Kindergärten, andere sind Schüler der Sekundar- oder Grundschulen. Die Schüler der unteren Grundschulklassen werden von ihren Lehrern geführt. Wenn sie an der Botschaft vorbeigehen, erklären die Lehrer ihnen, dass dies Falun-Dafa-Praktizierende sind und der Grund, warum sie hier sind, seien die bösartigen Taten der KPCh bei der Verfolgung von Falun Dafa. Sie wiederholen auch die Worte auf dem Transparent „Falun Dafa ist gut.“ Einige grüßen die Praktizierenden sogar auf Chinesisch.
„Manchmal, wenn sie sehen, dass wir die Augen geschlossen haben, um zu meditieren, werden Schüler, die gerade noch gelacht und herumgealbert haben, sofort still, wenn sie auf uns zukommen. Diese Kinder sind sehr sensibel und sehr rein.“ Zhu war sehr gerührt. „Seit 18 Jahren ist es so. Die Kindergartenkinder erreichen jetzt das Alter, wo sie in die Universität eintreten. Jedes Jahr gibt es neue Kinder, die in die Kindergärten und Grundschulen kommen. So viele Menschen haben hier ‚Falun Dafa ist gut‘ kennengelernt, und die Szene der Falun-Dafa-Praktizierenden, die ruhig meditieren, hat sich in ihr Gedächtnis eingeprägt.“
Es war nicht leicht, 18 Jahre lang durchzuhalten. Auf die Frage: „Haben Sie jemals daran gedacht aufzuhören? Haben Sie sich jemals gefragt, ob es das alles wert ist?“, antwortete Zhu: „Selbst wenn es nur darum geht, diese Kinder zu sehen, hat man das Gefühl, dass es das wert ist. Um es genau zu sagen, fühle ich mich manchmal einsam, vor allem, wenn nur ich da bin. Aber in diesen Momenten gibt es oft Leute, die Fragen stellen oder herzlich Hallo sagen und die Daumen hochhalten.“ Zhu fügte hinzu: „Ich denke nicht allzu viel darüber nach. Unser erster Gedanke war: Solange die Verfolgung nicht aufhört, hören wir auch nicht auf.“
Achtzehn Jahre sind fast eine Generation. Die Tochter von Zhu Xuezhi und Xiao Ying, deren Passantrag abgelehnt wurde, weil ihre Eltern Falun Dafa praktizieren, wurde vor 18 Jahren als Baby ohne Staatsangehörigkeit geboren. Jetzt, da sie kurz vor dem Abschluss der Oberschule steht, ist sie eine junge Frau. Zhu erwähnte, obwohl er Geld und Vermögen verloren hat, lebt er sein Leben in vollen Zügen. Denn alle Falun-Dafa-Praktizierenden glauben fest daran, dass es Glaubensfreiheit für alle gibt, dass diese Freiheit unbezahlbar ist, dass die Verfolgung beendet werden muss und dass das Gewissen zurückkehren wird.