(Minghui.org) Die Zeit vergeht wie im Flug – es sind schon fast vier Jahre vergangen, seitdem ich mich der Frankfurter Übungsgruppe angeschlossen und mit der Arbeit bei Epoch Times angefangen habe. Die neue Kultivierungs- und Arbeitsumgebung gab mir noch mehr Möglichkeiten, meine Anhaftungen zu erkennen und diese in der Praxis Stück für Stück zu beseitigen. Hier möchte ich einige Erfahrungen mit euch teilen.
Im September 2017, als ich nach Frankfurt umzog, übernahm ich viele Aufgaben. Dazu kam der Beginn meiner Mitarbeit bei Epoch Times, der sehr herausfordernd für mich war. Deshalb stand an der letzten Stelle meiner Prioritätenliste, die Politiker der Region über Falun Dafa und die Verfolgung aufzuklären. Mir wurde gesagt, dass es sich bei diesem Projekt um einen Schwachpunkt der Frankfurter Gruppe handele. „Ein Durchbruch ist dann auch nicht auf die Schnelle zu erzielen“, dachte ich.
Zu dieser Zeit stand Hessen einen Monat vor der Landtagswahl. Ich wusste, dass es eine gute Gelegenheit war, Landtagsabgeordnete zu kontaktieren. Aber ich suchte alle möglichen Ausreden. „Dieses Mal lasse ich es noch … “, sagte ich mir. So vergingen schnell drei Wochen.
Es blieb nur noch eine Woche. An einem Abend fühlte ich mich innerlich unruhig und dachte: „Es darf doch nicht sein, dass ich nur an meine Vorhaben und Aufgaben denke und die guten Gelegenheiten verstreichen lasse.“ So fragte ich vor dem Bild des Meisters: „Meister, was soll ich tun? Soll ich es doch machen?“ Die Antwort erschien sofort in meinen Gedanken – natürlich sollte ich es machen!
Im gleichen Moment konnte ich mich beruhigen und entspannen. Mir war klar, dass der Meister mir geholfen hatte, die negativen Gedanken zu bereinigen und die Faktoren zu beseitigen, die mich daran gehindert hatten, die anstehenden Dinge zu tun.
Ich suchte im Internet nach dem Zeitplan der Wahlveranstaltungen der verschiedenen Parteien in der Stadt. Innerhalb einer halben Stunde fand ich nützliche Informationen. Einen Teil dieser Informationen schickte ich dann weiter an Mitpraktizierende. Wer die Zeit hatte, konnte ebenfalls an den politischen Veranstaltungen teilnehmen. In dieser letzten Woche traf ich einige Abgeordnete – einer von ihnen schickt uns bis heute jedes Jahr seine Grußworte.
Durch dieses Ereignis habe ich Folgendes erkannt: schnell Menschen erretten, dabei die eigenen Gedanken und Vorstellungen nicht in den Mittelpunkt stellen; die menschlichen Anschauungen loslassen – dann wird mir der Meister helfen.
Seitdem exisitiert ein Team für die Politiker-Arbeit. Durch unsere gemeinsamen Bemühungen haben wir einen Durchbruch erzielt: In den letzten zwei Jahren haben wir Unterstützungen von Politikern aus vier verschiedenen Parteien und Fraktionen erhalten. Schon zweimal kamen Landtagsabgeordnete persönlich zu unseren lokalen Veranstaltungen, um eine Rede zu halten. Zu den Aktivitäten des Welt-Falun-Dafa-Tages am 13. Mai und anlässlich des 20. Juli erhielten wir von verschiedenen hessischen Landtagsabgeordneten sehr positive Grußschreiben und Unterstützungsschreiben.
In diesem Prozess der Aufklärung der Politiker hatte ich eine große Empfindung in mir: mit aufrichtigen Gedanken die Menschen erretten.
Einmal erhielt ich eine E-Mail von einem Landtagsabgeordneten. In einem unfreundlichen Ton bat er mich, ihm in Zukunft keine Informationen mehr über Falun Dafa zu senden. Im ersten Moment fühlte ich mich ein wenig verletzt und hatte auch negative Gedanken über ihn. So dachte ich: „Dann schicke ich ihm eben nichts mehr.“
Als ich ihm einen Tag später antworten wollte, erkannte ich, dass ich egoistisch gewesen war. Ich hatte mich nur um meine eigenen Gefühle gekümmert, aber nicht um seine Zukunft. Ich fragte mich: „Warum gebe ich ihm nicht eine weitere Chance?“ So schrieb ich ihm sehr ruhig zurück und erklärte ihm, warum ich ihm Informationen über Falun Dafa zugesandt hätte. Außerdem schrieb ich ihm von meiner Hoffnung, mit ihm einmal persönlich sprechen zu können. Kurz darauf erhielt ich eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch.
Bei unserem Gespräch sagte er, dass er im Internet gelesen habe, Falun Dafa würde als Sekte bezeichnet und werde beschuldigt, 1.400 Todesfälle verursacht zu haben. Ich sagte ihm, dass das alles Lügen und Täuschungen der Kommunistischen Partei China seien. Dann klärte ich ihn über die wahren Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung auf. Er änderte sofort seine Einstellung und wünschte sich, in Zukunft weitere Informationen von mir zu erhalten. Später sandte uns dieser Landtagsabgeordnete mehrmals Grußworte. Außerdem kontaktierte er einen befreundeten Bürgermeister, der uns unterstützte, im Rathaus die Ausstellung „Die Kunst von Zhen Shan Ren“ (Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht) zu veranstalten.
Mit der Entwicklung der derzeitigen Situation spüre ich noch dringender die Notwendigkeit, unsere Anstrengungen zu verstärken, um weitere Politiker und VIPs zu retten. Ich sah den Abstand, als ich las, dass 150 Parlamentsmitglieder in Kanada und mehrere Schweizer Politiker Glückwünsche und ihre Unterstützung zum Welt-Falun- Dafa-Tag 2021 geschickt haben. Wir haben noch viel zu tun.
Als ich begann, bei den Medien zu arbeiten, hatte ich eine schwierige Zeit. Wenn ich jetzt auf diese Zeit zurückblicke, erkenne ich, dass dies eine neue Kultivierungsumgebung war, die der Meister für mich arrangiert hatte, damit ich meine vielen Anhaftungen erkennen und beseitigen konnte.
Da ich zuvor öfters verschiedene größere oder kleinere Projekte koordiniert hatte, war ich es gewohnt zu planen, zu organisieren und Anordnungen zu erteilen. Ganz unbewusst entwickelte sich bei mir eine überhebliche und rechthaberische Art.
Bei der Mitarbeit in den Medien war die Umgebung anders. Jeden Tag wurden mir Aufgaben zugeteilt, meine Arbeit wurde überprüft und oft wurden mir Fehler aufgezeigt. Dabei kam meine arrogante Gesinnung zum Vorschein. Ich brachte verschiedenste Erklärungen hervor, um mich herauszureden und zu entschuldigen. Die Mitpraktizierenden meinten, dass ich nicht nach innen schauen würde.
Die Arroganz zeigte sich auch im fachlichen Bereich. Ich hatte chinesische Literaturwissenschaft studiert. Aber was ich geschrieben und gelernt hatte, zum Beispiel Gedichte, Kommentare und Analysen, fiel nicht in den Bereich der Nachrichtenberichterstattung, es war kein Journalismus. Das Fachwissen der Medienwissenschaft war mir fremd. Mein Vorgesetzter empfahl mir einige Bücher, manche davon waren mehrere hundert Seiten dick. Ich hatte weder die Energie noch die Zeit, sie zu lesen – mir fehlte auch die Ruhe und Konzentration dafür.
Außerdem dachte ich, das könnte ich doch alles in der Praxis erlernen, ohne es lesen und studieren zu müssen. Aber in der Praxis war es nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Laut der Meinung von Kollegen war das, was ich schrieb, alles andere als Nachrichten.
Nach einer Zeit mit vielen Höhen und Tiefen fand ich schließlich die Ruhe, die Medien-Fachliteratur zu lesen. Da erst fand ich den Zugang zum Journalismus. Mit der Zeit ließ auch meine Überheblichkeit nach und ich sah ein, wie stark und dumm diese Anhaftung gewesen war.
Ich erkannte, dass ich die Anhaftung hatte, mich nicht kritisieren zu lassen. Da ich eine Anfängerin beim Verfassen von Nachrichten war, zeigten mir Kollegen oft Fehler auf. Meine Anhaftung, mich nicht kritisieren zu lassen, wurde häufig berührt. Manchmal war es mir sehr peinlich. Aber ich machte immer wieder einige kleine Fehler. Allmählich sah ich ein, dass es meine mangelnde Bereitschaft war, Kritik anzunehmen. Das hinderte mich daran, meine Fehler einzusehen.
Nach einiger Zeit derartiger Prüfungen beruhigte ich mich allmählich und regte mich weniger auf. Ich konnte zunehmend mehr die Hinweise meiner Kollegen positiv annehmen, wenn sie mir meine Fehler aufzeigten.
Aber Prüfungen gab es immer, oft plötzlich und unerwartet. Einmal schrieb mir eine Arbeitskollegin eine Nachricht, in der sie auf meine Schreibprobleme hinwies und einige Vorschläge machte. Ich akzeptierte sie und bedankte mich.
Kurz darauf entdeckte ich, dass sie eine neue Nachricht hinterlassen hatte. Sie sagte mit direkten Worten zu mir, sie hätte nicht gedacht, dass ich ein so schlechtes Fachwissen hätte, obwohl ich chinesische Literaturwissenschaft studiert hätte. Von anderen Kollegen, die auch chinesische Literaturwissenschaft studiert hatten, wäre ich weit entfernt.
Diese Worte trafen mich wie ein plötzlicher harter Schlag auf den Kopf und ich fühlte mich innerlich sehr unwohl. Aber nach einer Weile beruhigte ich mich wieder. Ich erkannte, dass diese Situation auf meine Anhaftung, mich nicht kritisieren zu lassen, gerichtet war. Wenn ich genau darüber nachdachte, hatte die Kollegin auch Recht: Bei vielen Punkten waren mir die Fehler schon oft aufgezeigt worden und ich hatte sie trotzdem nicht verbessert. Was dachten die anderen von mir?
Nach dieser Prüfung fiel mir auf, dass ich mich nicht mehr so leicht bewegen ließ. Mit anderen Worten, ich hatte mich Stück um Stück erhöht. Im Zhuan Falun sagt der Meister:
„Wir sind zielgerichtet, zeigen die Anhaftungen auf und beseitigen sie, deshalb kultivieren wir uns sehr schnell. “ (2019, S. 259)
Die Erfahrungen aus den Medien helfen mir nun auch bei der Koordinationsarbeit in der Frankfurter Gruppe. Ich bin aufgeschlossener als früher. Ich kann mir zum Beispiel unterschiedliche Meinung anhören und dabei ruhig und gelassen bleiben, auch wenn es unangenehme oder sogar aggressive Worte sind. Ich habe mehr Verständnis für die Mitpraktizierenden, die auf Probleme stoßen. Nun versuche ich, sie zu ermutigen, anstatt Druck auszuüben. Für Mitpraktizierende, die sich in Schwierigkeiten befinden, nehme ich mir die Zeit und lerne mit ihnen gemeinsam das Fa, sende mit ihnen aufrichtige Gedanken aus und tausche mich mit ihnen aus.
Die Kultivierungsumgebung bei den Medien und in der Frankfurter Übungsgruppe weiß ich sehr zu schätzen – sie ergänzen sich und bieten mir gute Möglichkeiten für die Kultivierung.
Ich danke dem Meister für seine Barmherzigkeit und Fürsorge!Ich danke den Mitpraktizierenden für ihre Hilfe!