(Minghui.org) Kürzlich machten Brandschutzinspektoren in meiner Gegend die Runde. Vor ein paar Tagen war ich geschäftlich in einem örtlichen Laden, als ich zufällig mehreren Personen begegnete, die wie Regierungsangestellte oder Mitarbeiter der öffentlichen Sicherheit aussahen. Ich hatte keine Ahnung, was sie vorhatten, aber allein ihr Anblick löste in mir Abscheu aus.
Kurz nachdem ich zurück in meinem Büro war, betraten sie mein Gebäude. Der Verantwortliche erklärte uns, dass sie eine Brandschutzinspektion durchführen würden. Er fragte, ob wir Propangasflaschen benutzen würden. Unzufrieden mit der vagen Antwort, die einer meiner Kollegen gab, durchsuchten sie das Gebäude und fanden zwei Gasflaschen in der Betriebskantine.
Sie wollten die Flaschen beschlagnahmen. Mein Kollege rief unseren Chef an und wurde angewiesen, dem nachzukommen, da die Gasflaschen nicht viel wert waren. Also nahmen die Inspektoren die Flaschen mit und gingen dann in andere Geschäfte.
Das beunruhigte mich sehr. Sie konnten zwar eine Brandschutzinspektion durchführen, hatten aber nicht das Recht, das Eigentum eines anderen wegzunehmen. Wenn ein Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften vorlag, hätte man meinem Chef zumindest die Möglichkeit geben müssen, die Vorschriften einzuhalten. Stattdessen nahmen sie das Gesetz selbst in die Hand; sie waren wie Diebe.
Mir ging durch den Kopf, wie ich mit diesen Schlägern verfahren würde, wenn ich der Chef wäre. Ich würde mich über sie beschweren oder sie sogar verprügeln, wenn es sein müsste. Ich kam nicht zur Ruhe, auch nicht, als ich das Fa lernte und die Übungen machte.
Ich brauchte zwei Tage, um die Unruhe in meinem Kopf zu beseitigen. Bald darauf war ich allerdings wieder unzufrieden, da ich zwei Tage später dieselben Leute beim Betreten von Geschäften in der Nähe beobachtete. Als ich am Nachmittag ein anderes Geschäft besuchte, sah ich zufällig, wie jemand eine Propangasflasche benutzte. Ich warnte ihn, sie zu verstecken, weil die Kontrolleure auf der Suche waren.
Als ich nachts das Fa gelernt hatte, war ich innerlich viel ruhiger. Ich hatte Zeit, über die Angelegenheit nachzudenken, und wusste instinktiv, dass für einen Praktizierenden nichts zufällig geschieht. Es musste etwas gegeben haben, was ich dabei erkennen sollte. Der Vorfall offenbarte mir ein paar Dinge über mich selbst.
1. Ich war materialistisch. Ich regte ich mich auf, obwohl es nicht mein Eigentum war, das beschlagnahmt wurde. Außerdem bekamen wir immer noch unser Essen, da mein Chef bald darauf einen Induktionsherd für die Kantine kaufte. Was mich störte, war die Tatsache, dass eine Propangasflasche ungefähr 300 Yuan (etwa 39 Euro) kostet.
2. Ich hatte versäumt, die Angelegenheit aus der Sicht eines Praktizierenden zu beurteilen. Was aus der Sicht eines normalen Menschen richtig oder falsch erscheint, ist für uns Praktizierende nicht dasselbe. Die karmischen Beziehungen zwischen Menschen sind komplex und können sich auf mehrere Leben beziehen.
Ich dachte, ich täte das Richtige, als ich einen anderen Ladenbesitzer vor der gefürchteten Brandsicherheitsinspektion warnte. Aber was ich nicht wissen konnte, war, ob es sich um eine Schuld handelte, die er zurückzahlen musste, und ob die paar hundert Yuan, die er vielleicht verloren hätte, der beste Weg gewesen wären, sie zu begleichen. Ich befürchte, dass ich mich in diese Maßnahme eingemischt habe und die Schuld in Zukunft auf andere Weise beglichen werden muss.
3. Menschliche Emotionen überwältigten mich. Meine erste Reaktion, die Inspektoren zu verabscheuen, ist für einen Praktizierenden nicht angemessen. Wir sollten uns Sorgen machen, wie wir die gewöhnlichen Menschen erretten können, unabhängig von ihrem Verhalten.
Die Dinge, die in der normalen menschlichen Gesellschaft geschehen, resultieren aus karmischen Beziehungen, in die wir uns nicht einmischen sollten. Es ist irrelevant, wer auf einem sinkenden Schiff Recht oder Unrecht hat – unsere Aufgabe ist, den Menschen zu helfen. Sie sollen erkennen, dass sie in einer gefährlichen Situation sind. Sie sollen das sinkende Schiff verlassen und sich in Sicherheit bringen.
4. Ich war kämpferisch. Kampfgeist zu haben, bedeutet nicht nur zu kämpfen, um zu gewinnen oder etwas zu besiegen, sondern kann sich auch auf viele andere Arten äußern. Ich wollte beweisen, dass ich Recht hatte und sie im Unrecht waren. Ich dachte sogar daran, körperliche Gewalt anzuwenden. Wie falsch ich doch lag, denn die Gedanken, die wir in unseren Köpfen bilden, enthalten Energie. Zum Glück war mein Himmelsauge geschlossen, so dass ich mir kein weiteres Karma zuziehen konnte.
Letztendlich hatte ich es versäumt, aus der Lehre des Meisters zu lernen:
„Schauen ohne sehen – Nicht verirrt, nicht verwirrt.“ (Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)
Ich hatte immer gedacht, dass meine Kultivierung gut vorankommt, bis zu diesem Vorfall, der nichts mit mir zu tun hatte, aber viele meiner Eigensinne aufdeckte. Es stimmt, dass die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen ein großartiges Umfeld für die Kultivierung ist und dass es wirklich an uns liegt, es gut zu nutzen.