(Minghui.org)
Ich bin eine taiwanische Praktizierende und lebe in Japan. Als ich im November letzten Jahres aus Taiwan nach Japan zurückkehrte, blieb ich meistens zu Hause. Nur an den Wochenenden verließ ich das Haus, um die Menschen über die wahren Umstände von Falun Dafa aufzuklären und Lebensmittel einzukaufen. Oder ich nahm an der Fa-Lerngruppe teil und praktizierte die Übungen. Infolgedessen entwickelte ich viele schlechte Angewohnheiten wie zum Beispiel, spät ins Bett zu gehen und spät aufzustehen, Fast food zu essen, ungesunde Getränke zu trinken und so weiter. Meine schlechten Angewohnheiten, wie zum Beispiel das Surfen im Internet, das ich zuvor eingestellt hatte, kehrten zurück.
Infolgedessen praktizierte ich manchmal und manchmal nicht. Einige alte Gesundheitsprobleme wie Niesen, laufende Nase, Verstopfung und so weiter traten erneut auf. Jeden Tag, nachdem mein Mann, ebenfalls ein Praktizierender, zur Arbeit gegangen war, stand ich auf und sandte aufrichtige Gedanken aus, dann legte ich mich wieder hin. Eines Tages erzählte mir mein Mann, der Japaner ist, dass japanische Hausfrauen in der Regel früher aufstehen als ihre Männer und Kinder und ihnen bei der Zubereitung von Frühstück und Mittagessen helfen. Da erkannte ich, dass ich nicht einmal so gut war wie ein gewöhnlicher Mensch.
Anfang Mai, kurz nach dem japanischen Fest der Goldenen Woche, beschloss ich, mit meinem Mann um 04:30 Uhr aufzustehen, um die Übungen zu machen. Anfangs schaffte ich es nicht. Daher sagte ich meinem Mann, dass ich stattdessen um 05:30 Uhr aufstehen und die Stehübungen mit ihm machen würde. Die Meditation würde ich später nachholen. Nachdem mein Mann zur Arbeit gegangen war, fand ich jedoch kaum noch Zeit für die Meditation. So beschloss ich, doch mit ihm um 04:30 Uhr aufzustehen und alle fünf Übungen gemeinsam auszuführen. Dadurch wurde nicht nur das Energiefeld stärker, sondern wir konnten uns auch gegenseitig helfen. Ich schätzte meinen Mann sehr, der mich ermutigte, fleißig zu sein.
Ich glaube, dass die meisten Praktizierenden die Vorteile der morgendlichen Übungen spüren. Abgesehen von der Zeiteinteilung kann ich nun mehr Dinge erledigen, sei es die Errettung von Menschen oder die normale Arbeit. Jetzt empfinde ich genau das, was der Meister sagt:
„Früher warst du schon nach ein paar Schritten müde, jetzt fühlst du dich jedoch ziemlich leicht, ganz gleich wie weit du auch läufst. Beim Radfahren scheint es dir so, als ob dich jemand nach vorne schiebt, und egal wie viele treppen du auch hochsteigst, du wirst nicht müde; das ist garantiert so.“ (Zhuan Falun 2019, S. 413)
Unsere lokalen Praktizierenden wohnen weit voneinander entfernt und wir sind nicht viele. Normalerweise versammeln wir uns am Sonntagmorgen in einem Park zu gemeinsamen Übungen.
Ende Mai kam eine neue Praktizierende in unser Gebiet. Als sie das erste Mal zu uns kam, um die Übungen mit uns zu machen, bat mich die Koordinatorin, ihr die fünfte Übung – die Sitzmeditation – beizubringen.
Die Handbewegungen zu Beginn der fünften Übung waren für sie schwer zu erlernen. Das Übungsvideo von Meister Li hatte sie sich schon angesehen, hatte aber die fünfte Übung noch nicht gelernt. Deshalb brachte ich ihr den Bewegungsablauf bei und zeigte ihr, wie man die Beine überkreuzt. Da sie den vollen Lotussitz nicht durchführen konnte, zeigte ich ihr, wie man in der halben Lotusposition sitzt. Als die Musik anfing zu spielen, blieb sie eine halbe Stunde lang im halben Lotussitz sitzen. Nachdem wir die Hände zum Jieyin zusammengelegt hatten und in die ruhige Meditation eingetreten waren, sagte ich zu ihr, dass sie weitermachen könne, wenn sie es schaffe, dass es aber auch in Ordnung sei, die Beine herunterzunehmen, sollte sie es nicht schaffen. Da nahm sie ihre Beine herunter und erzählte mir, dass sich ihre Beine lange Zeit taub angefühlt hätten. Sie hielt jedoch bis zum Ende mit zusammengelegten Händen aus. Ich war sehr überrascht, dass eine neue Praktizierende bei ihrem ersten Versuch so lange sitzen konnte.
Sie fragte mich, wie lange es dauere, bis sie wie ich im Lotussitz sitzen könne. Ich sagte ihr, das sei individuell unterschiedlich. Ich sei aber sicher, dass sie eines Tages so sitzen könne wie wir.
Auf meine Frage, wie sie Falun Dafa kennengelernt habe, erzählte sie, sie habe es auf der Website der Epoch Times gefunden. Alles begann mit den Präsidentschaftswahlen in den USA. Damals sah sie sich die Interviews westlicher Praktizierender an, die darüber sprachen, wie sie durch Falun Dafa eine Transformation von Körper und Geist erfahren hatten. Das berührte sie sehr und so wollte sie es unbedingt lernen. Bevor sie zu uns fand, war sie bereits mit ihrem Mann aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den ihr angeschlossenen Organisationen ausgetreten. Ihr Mann hatte noch nicht mit dem Praktizieren begonnen, unterstützte sie aber, Falun Dafa zu lernen, und ermutigte sie, mit uns im Park zu praktizieren.
In der Fa-Lerngruppe las sie mit uns eine Lektion des Zhuan Falun. Als ich ihr eine in vereinfachtem Chinesisch gedruckte Version aushändigte, fragte sie mich, ob sie ein Exemplar in traditionellem Chinesisch bekommen könne. Sie war der Meinung, dass die Änderung der chinesischen Schriftzeichen vom traditionellen zum vereinfachten Chinesisch durch die KPCh sehr schlecht sei. Dadurch würden Schönheit und Bedeutung der traditionellen chinesischen Kultur verlorengehen.
Nach dem gemeinsamen Lesen hörte sie sich unseren Erfahrungsaustausch an und wollte sich uns unbedingt anschließen und ebenfalls mit den Menschen über Falun Dafa sprechen. Wir sagten ihr, sie solle sich keine Gedanken machen und sich auf das Lernen des Zhuan Falun und der anderen Schriften des Meisters konzentrieren. Ich sah, wie froh sie war, dass sie das Fa erhalten hatte.
Der Meister sagt:
„Wenn man sich immer wie in der Anfangszeit kultiviert, ist die Vollendung sicher.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Großraum New York 2013, 19.05.2013)
Durch sie wurde ich daran erinnert, die Freude und Begeisterung am Praktizieren wiederzuentdecken, die ich am Anfang hatte. Ich sollte fleißiger sein, mich besser kultivieren und noch mehr Menschen erretten.
Da ich mit einem Japaner verheiratet und nach Japan gezogen bin, habe ich eine Schicksalsbeziehung zu diesem Land und empfinde es als meine Aufgabe, die Menschen hier zu erretten. Seit Februar letzten Jahres, als die chinesischen Touristen aus Festlandchina wegen der Pandemie nicht mehr kamen, haben wir begonnen, Informationsmaterial auf Japanisch zu verbreiten. Wegen der Pandemie verteilten wir die Broschüren nicht persönlich, sondern steckten sie in die Briefkästen an den Haustüren.
Es war nicht einfach, die Flyer in die Briefkästen zu stecken. Wir mussten während des Prozesses immer wieder Anhaftungen beseitigen. Zunächst mussten wir die Angst abbauen. Das Gebäude-Personal neigt dazu, die Informationsmaterialien für reine Werbung zu halten. Wir mussten also zunächst mit ihnen über die Verfolgung von Falun Dafa sprechen. Einige waren jedoch sehr hartnäckig und erlaubten uns nicht, die Materialien abzugeben. Deshalb tat ich mich anfangs mit meinem Mann zusammen und ließ ihn mit den Mitarbeitern verhandeln, während ich draußen aufrichtige Gedanken aussendete. Ich hatte nämlich Angst, zurückgewiesen zu werden. Mein Mann hatte sehr aufrichtige Gedanken und jedes Mal, wenn er mit dem Personal zusammentraf, erlaubten sie ihm, unsere Broschüren abzugeben.
„In den gehobenen Wohnvierteln wagst du nicht einmal, mit den Menschen zu sprechen, denen du begegnest. Mit Informationsmaterialien in der Hand zitterst du und scheust dich. Sag einmal, kannst du so die Menschen erretten? Dieser Mensch da hat sofort das Gefühl, dass du nicht vertrauenswürdig bist. Ist das nicht so? Es ist nicht nötig, dass du dir so viele Gedanken machst, sei einfach offen und aufrichtig. Du bist ein Dafa-Jünger. Ist es dir nicht klar, dass du dabei bist, Menschen zu erretten?“ (Dafa-Jünger müssen das Fa lernen, Fa-Erklärung in Washington, D.C. 2011, 16.07.2011)
Ich hatte das Gefühl, dass ich diejenige war, von der der Meister hier sprach. Später änderte ich meine Sichtweise. Wovor hatte ich Angst? Ich wollte Menschen erretten.
Der Meister sagt:
„Dafa-Jünger, ihr seid der goldene Glanz in der trüben Welt, die Hoffnung für die weltlichen Menschen, Fa-Tu, die den Meister unterstützen und die zukünftigen Fa-Könige. Kommt fleißig voran, Erleuchtete in der Menschenwelt, alles aus der Gegenwart ist der Glanz der Zukunft!“ (Gratulation, 31.12.2005, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)
Seitdem ich die Fa-Prinzipien des Meisters erkannt habe, bin ich mutiger geworden und in der Lage, selbst Informationsmaterialien zu verteilen. Wenn ich ein Gebäude betrete, spreche ich zuerst mit dem Personal über Falun Dafa. Die japanische Insel Kyushu ist etwa so groß wie Taiwan. Der Hauptkörper der Dafa-Schüler befindet sich in Festlandchina.Wir jedoch befinden uns in Japan und haben den Auftrag, das japanische Volk zu erretten.
Neben dem Verteilen von Informationsmaterialien führte ich außerdem Telefongespräche, um die Chinesen davon zu überzeugen, aus der KPCh auszutreten. Tagsüber telefonierte ich mit meiner Mutter. Abends übernahm mein Mann die Telefongespräche und ich unterstützte ihn, indem ich währenddessen aufrichtige Gedanken aussendete. Aber lange Zeit legte jeder, der den Hörer abnahm, schnell wieder auf. Wenn wir zurückriefen, nahmen sie nicht mehr ab. Der Anruf dauerte weniger als eine Minute. Ich begann, nach innen zu schauen. Fehlte es mir an Barmherzigkeit? Betrachtete ich den Anruf als bloße Erledigung einer Aufgabe? Glaubte ich, dass ich mit dem Anruf meine Mission erfüllte?
Eines Tages wandte sich eine andere Praktizierende an mich, die auch nach China telefonierte. Sie erwähnte, dass sie jetzt mehr als 30 Minuten am Telefon sprechen könne. Einige hätten die KPCh nicht gleich zu Beginn verlassen, sondern würden sich erst nach weiteren Gesprächen zu einem Austritt entschließen. Ich fand das unglaublich.
Wie konnten wir beim Telefonieren so unterschiedliche Ergebnisse erzielen? Was machten wir anders? Sie teilte ihre Telefonaufzeichnung mit mir. Ich hörte zu und schämte mich. Beim Anhören des Telefonats merkte ich, dass sie wirklich alle Menschen aufrichtig als ihre Verwandten betrachtete und versuchte, sie zu erretten. Sie erklärte nicht nur die wahren Umstände, sondern bezog auch aktuelle internationale Themen, Taiwan-Fragen sowie Vergleiche zwischen Taiwan und Festlandchina ein. Als sie über die staatlich geförderte Organentnahme bei unrechtmäßig inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden sprach, schloss ich meine Augen und hörte zu. Tränen traten mir in die Augen. Ihr Ton, ihre Freundlichkeit und ihre sachliche, vernünftige Art machten es dem Gesprächspartner schwer aufzulegen. Wie konnten sich Menschen dann weigern, aus der KPCh auszutreten?!
Nun änderte ich beim Telefonieren meine innere Haltung und konzentrierte mich darauf, die Menschen zu erretten. Ich behandelte alle Lebewesen als meine Verwandten und Freunde. Um ihr Leben zu erretten, ermutigte ich sie, aus der KPCh auszutreten. Ich war nicht mehr darauf aus, dass sie aus der KPCh austraten, sondern klärte sie über die wahren Umstände auf. Ich sagte ihnen, dass das aufrichtige Rezitieren der beiden Sätze „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ ihnen Segen bringen würde. Daraufhin geschah etwas Unerwartetes: An dem Tag, an dem ich meine innere Einstellung änderte, konnte ich zwei Leute dazu bewegen auszutreten: Einer trat aus der KPCh und ein anderer aus dem Kommunistischen Jugendverband aus. Meine Mutter, die mit mir telefonierte, fand, dass ich mich zum Positiven verändert hatte.
Der Meister sagt:
„Das Fa ist barmherzig zu allen Wesen, gleichzeitig gibt es eine würdevolle Ernsthaftigkeit.“ (Die Fa-Erklärung 2003 im Westen der USA in der Zeit des chinesischen Laternenfestes, 15.02.2003)
Wir müssen alle Lebewesen mit Freundlichkeit behandeln. Auch wenn wir mit den Behörden zu tun haben, die Falun Dafa verfolgen, müssen wir barmherzig und würdevoll auftreten. Wir sollten uns nicht herablassen, sie zu beschimpfen oder mit ihnen zu streiten, sondern sollten sie über das Gesetz informieren, die wahren Umstände klarstellen und sie auffordern, die Praktizierenden in Festlandchina freizulassen und ihnen gegenüber freundlich zu sein.
Vor zehn Jahren habe ich das Fa erhalten. Ich danke Ihnen, Meister, dass Sie mich faule und sture Praktizierende nicht aufgegeben haben. Früher, in Taiwan, bin ich immer meiner Mutter gefolgt. Erst in den letzten drei Jahren, nachdem ich geheiratet habe und nach Japan gezogen bin, habe ich das Gefühl, dass ich allmählich in die Kultivierung hineinwachse und verstehe, wie man nach innen schaut.
Da ich weiß, dass ich noch weit vom Maßstab des Fa entfernt bin, bin ich nun entschlossen, mich fleißig zu kultivieren. Ich werde das Fa lernen, die Übungen praktizieren und die wahren Umstände gut erklären, um den unablässigen Bemühungen des Meisters gerecht zu werden.
Dies ist meine persönliche Kultivierungserfahrung. Bitte weist mich auf alles Unpassende hin.