(Minghui.org) Die Sanktionierung von Menschenrechtsverletzern ist unter demokratischen Ländern zum Konsens geworden. Nach der Verabschiedung des Magnitsky-Gesetzes durch die USA im Jahr 2016 haben Kanada, Großbritannien und die Europäische Union mit ihren 27 Mitgliedsstaaten ähnliche Gesetze erlassen. Australien und Japan arbeiten ebenfalls an einem solchen Gesetz.
Entsprechend diesen Gesetzen, die Sanktionen gegen Personen vorsehen, die als Menschenrechtsverletzer bekannt sind, haben Falun-Dafa-Praktizierende [1] Listen von Tätern zusammengestellt, die an der Verfolgung von Falun Dafa in China beteiligt sind. Jedes Jahr legen sie demokratischen Regierungen mehrere Listen vor und fordern sie auf, die dort angeführten Täter zu bestrafen.
Seit dem 14. Juli 2021 übermitteln Falun-Dafa-Praktizierende in mehr als 30 Ländern die aktualisierte Liste der an der Verfolgung von Falun Dafa beteiligten Täter an ihre jeweiligen Regierungen. Sie fordern Sanktionen gegen diese Menschenrechtsverletzer, einschließlich Einreiseverbote in ihre Länder und Einfrieren ihrer Vermögenswerte im Ausland.
Ein Name auf dieser Liste ist Xu Wenyou.
Vollständiger Name des Täters: Xu (Nachname) Wenyou (Vorname) (Chinesisch: 许文有)
Geschlecht: MännlichLand: ChinaGeburtsdatum: Oktober 1955Geburtsort: Stadt Liaoyang, Provinz Liaoning
1999 bis 2002: Leiter der Kriminalpolizei des städtischen Amtes für öffentliche Sicherheit der Stadt Anshan, Provinz Liaoning; stellvertretender Leiter des städtischen Amtes für öffentliche Sicherheit in Anshan; Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Anshan
2002 bis 2006: Leiter des Kriminalpolizeikorps des Amtes für öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning
2006 bis 2008: Stellvertretender Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning
2008 bis März 2016: Leiter des städtischen Amtes für öffentliche Sicherheit der Stadt Shenyang und Leiter des Amtes für die Aufrechterhaltung der Stabilität in Shenyang, Provinz Liaoning
2010 bis 2016: Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Shenyang
2013 bis 2016: Stellvertretender Sekretär des Amtes für öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning
2015 bis Januar 2018: Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses der 14. Politischen Konsultativkonferenz des Volkes der Stadt Shenyang
Ende 2002 wurde Xu Wenyou von der Stadt Anshan in die Stadt Shenyang versetzt und zum Leiter des Kriminalpolizeikorps des Amtes für öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning ernannt. Eine seiner Hauptaufgaben war die Verfolgung von Falun Dafa.
Als Protegé von Zhou Yongkang, dem ehemaligen Sekretär des zentralen Komitees für Politik und Recht, folgte Xu Wenyou ihm und scheute keine Mühen bei der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Mit 20 Jahren Erfahrung als Polizeibeamter bei der Bearbeitung von Kriminalfällen war Xu für seine Skrupellosigkeit berüchtigt. Als die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann, war Xu maßgeblich an der Organisation und Durchführung der Verfolgung in der Region Shenyang, Provinz Liaoning beteiligt. Innerhalb von drei Jahren wurde er zum Leiter des städtischen Komitees für Politik und Recht befördert.
Im September 2005 hielt Zhou Yongkang in der Großen Halle des Volkes in Peking eine besondere Auszeichnungszeremonie für Xu Wenyou ab. Xu wurde öffentlich als „vorbildlicher Beamter des nationalen Systems der öffentlichen Sicherheit“ anerkannt, von dem andere Beamte lernen sollten. Xu wurde geehrt, weil er die Falun-Dafa-Praktizierende Gao Rongrong aufgespürt und verhaftet hatte. Das schockierende Bild ihres durch Folter entstellten Gesichts fand den Weg in die ausländischen Medien. Gao wurde schließlich in der Haft getötet. Im Jahr 2006 wurde Xu Wenyou zum stellvertretenden Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning befördert.
Während seiner siebenjährigen Amtszeit als Leiter des städtischen Amtes für öffentliche Sicherheit in Shenyang wurden viele Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt. Sie wurden ins Gefängnis gesperrt, gefoltert und verloren sogar ihr Leben. Viele Familien wurden auseinandergerissen. Es wurde bestätigt, dass mindestens 97 Praktizierende in der Region Shenyang infolge der Verfolgung starben.
Xu Wenyou hatte auch enge Beziehungen zu Bo Xilai und Wang Lijun, dem ehemaligen Gouverneur und Polizeichef der Provinz Liaoning. Dort wurde die erzwungene Organentnahme bei lebenden Praktizierenden erstmals aufgedeckt. Die Medizinisch Universität Chinas und mehrere Militärkrankenhäuser in Shenyang waren ebenfalls an der Organentnahme beteiligt. Auch Xu Wenyou ist in dieses Verbrechen verwickelt.
Obwohl er inzwischen im Ruhestand ist, sollte Xu Wenyou für die Verbrechen, die er während der Ausübung seiner Führungsposition an Falun-Dafa-Praktizierenden begangen hat, zur Rechenschaft gezogen werden.
Nachfolgend sind einige Verfolgungsfälle aufgeführt, die während der Amtszeit von Xu Wenyou stattfanden.
Gao Rongrong wird verhaftet, ihr Gesicht durch Folter entstellt, sie dann getötet
Gao Rongrong, die an der Luxun-Akademie der Bildenden Künste in der Stadt Shenyang arbeitete, wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa mehrfach zu Zwangsarbeit verurteilt.
Am 7. Mai 2004 wurde Gao im Zwangsarbeitslager Longshan in Shenyang von Wärtern sechs bis sieben Stunden lang mit Elektrostäben geschockt, wodurch ihr Gesicht schwer entstellt wurde. Während sie im Krankenhaus lag, kamen mehrere Praktizierende und fotografierten ihr Gesicht. Ihre Geschichte gelangte in die internationalen Medien. Gao floh aus dem Krankenhaus und tauchte unter.
Führende Mitglieder der KPCh, darunter der ehemalige Staatschef Jiang Zemin und seine Komplizen Luo Gan und Zhou Yongkang, befürchteten, dass Gao ins Ausland gebracht werden könnte. Eine spezielle Einsatzgruppe wurde eingerichtet, um sie aufzuspüren. Xu Wenyou, der frühere Leiter der Abteilung für kriminalpolizeiliche Ermittlungen im Amt für öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning, war direkt für die Festnahme von Gao verantwortlich. Nach fast sechs Monaten wurde Gao in den frühen Morgenstunden des 6. März 2005 erneut verhaftet. Mehrere Praktizierende, die ihr geholfen hatten, wurden ebenfalls verhaftet. Am 16. Juni 2005 wurde Gao, deren Gesicht von Narben übersät war, die von Elektroschocks verursacht worden waren, in der Haft getötet. Sie war 37 Jahre alt.
1. Massenverhaftungen vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking
Xu Wenyou wurde im Februar 2008, kurz vor den Olympischen Spielen in Peking, zum Leiter des städtischen Amtes für öffentliche Sicherheit der Stadt Shenyang befördert. Er trug auch andere Titel: Leiters der Behörde für die Aufrechterhaltung der Stabilität in Shenyang und stellvertretender Leiter des Komitees für Politik und Recht.
Vor den Olympischen Spielen wurden viele Falun-Dafa-Praktizierende von der KPCh unter dem Vorwand der „Aufrechterhaltung der sozialen Stabilität“ verhaftet. Xu hielt eine Konferenz in der Polizeibehörde der Stadt Shenyang ab, um Vorkehrungen für die Verhaftung der Praktizierenden zu treffen. In jedem Bezirk gab es Quoten für Verhaftungen.
Zwischen dem 24. und 26. Mai 2008 verhaftete die Polizei in mehr als 10 Bezirken und Landkreisen der Stadt Shenyang Praktizierende. Allein im Bezirk Dongling wurden in einer Nacht mehr als 24 Praktizierende verhaftet.
Mehr als 100 Praktizierende wurden in dieser Zeit in der Stadt Shenyang verhaftet und gefoltert. Mehrere wurden zu Haftstrafen zwischen sechs und elf Jahren verurteilt. Zwei wurden zu Tode gefoltert.
Fall 1: Chen Yumei zu Tode geprügelt
Am 3. Juli 2008 wurde Chen Yumei aus der Stadt Shenyang bei einer Verhaftung von Polizisten verprügelt. Ihr wurde so heftig auf den Kopf geschlagen, dass sie das Bewusstsein verlor. Die Versuche, sie zu retten, waren vergeblich. Chen verstarb am Abend des 4. Juli in einem Krankenhaus. Sie war 48 Jahre alt.
Fall 2: Zhang Peilan zu Tode gefoltert
Zhang Peilan wurde am 24. Mai 2008 zu Hause verhaftet. Sie wurde zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Am 13. August, nach zwei Monaten im Zwangsarbeitslager Masanjia, wurde ihre Familie benachrichtigt, die sterbende Zhang nach Hause zu holen. Sie verstarb am 7. Oktober. Sie war 60 Jahre alt.
Im Jahr 2010 wurde Xu Wenyou wegen seiner „Erfolge“ bei der „Aufrechterhaltung der sozialen Stabilität“ zum Vizebürgermeister der Stadt Shenyang befördert.
2. Der Fall „F321“ in der Stadt Shenyang
Am 20. und 21. März 2013 wurden 13 Praktizierende in einem öffentlichen Park verhaftet, weil sie Falun-Dafa-Übungen durchführten. Xu Wenyou, der Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit der Stadt Shenyang, bezeichnete dies als „F321-Fall“, der besondere Aufmerksamkeit erforderte. In der Haftanstalt von Shenyang wurde eine Sondereinheit eingerichtet, die sich mit dem Fall befassen sollte. Alle Praktizierenden wurden schwer gefoltert, und viele wurden schwer verletzt. Zhao Shuyun (w) erlitt einen Nervenzusammenbruch, Liu Zhanhai (m) starb am 5. Dezember 2014 im Gefängnis Nr. 1 in Shenyang und Li Yuping (w) starb am 24. Januar 2015, kaum zwei Monate nach ihrer Entlassung.
3. Groß angelegte Verhaftungen vor den 12. Nationalen Spielen in China
Unter dem Vorwand, die „soziale Stabilität aufrechtzuerhalten“, organisierte Xu Wenyou eine weitere groß angelegte Verhaftung von Falun-Dafa-Praktizierenden vor den 12. Chinesischen Nationalspielen.
Am Nachmittag des 23. August 2013 wurden 12 Praktizierende im Bezirk Shenhe verhaftet. Vier von ihnen waren über 70 Jahre alt. Es handelte sich um die Frauen Pang Shulan, 78, Wan Xiulan, 74, An Xiuying, 84, und Luo Fengying, 78.
Li Dongxu, 45, Wirtschaftswissenschaftlerin bei der Nordost-Niederlassung des Erdöl- and Gas-Pipeline-Unternehmens in China, wurde am 11. November 2013 verhaftet. Während ihres Verhörs wurde sie von einem Polizeibeamten entkleidet und in Isolationshaft gesperrt. Drei von ihnen drohten ihr sogar mit Elektroschocks an den Genitalien, bis ein stellvertretender Polizeichef sie davon abhielt. Sie gaben ihr ihre Kleidung zurück, doch schlug ein Beamter Li wiederholt ins Gesicht. Aufgrund der unerbittlichen Folter verlor Li ihr klares Denkvermögen und befand sich in einem ständigen Zustand der Verwirrung. Sie wurde gezwungen, „Ermittlungsprotokolle“ zu unterschreiben, während sie verwirrt war.
4. Über 30 Lehrer und Schüler der Löwenschule verhaftet
Viele Lehrer der Klassen für traditionelle Kultur an der Löwenschule waren Falun-Dafa-Praktizierende. Am Abend des 23. Oktober 2013 verhafteten Polizisten mehr als 30 Lehrer und Schüler in den traditionellen Kulturklassen der Schule. Sie lösten die Klassen auf, von denen viele mehr als 200 Schüler hatten. Die Staatssicherheitsabteilung und Erziehungsbehörde richteten eine „Arbeitsgruppe“ ein mit einer zweistufigen Einsatzgruppe von der Polizeibehörde der Provinz Liaoning und der Polizeibehörde von Shenyang unter der Leitung von Xu Wenyou.
Viele der verhafteten Lehrer wurden später zu Haftstrafen verurteilt: Es handelte sich um die Lehrer Dong Zhiyu (drei Jahre), Wang Yiyong (drei Jahre), Guo Baoshi (fünf Jahre), Xu Juntao (viereinhalb Jahre) und Chen Xiu (drei Jahre). Yang Jing (früherer Name Wang Liqing) wurde 13 Monate lang inhaftiert. Mehrere Eltern der Schüler wurden ebenfalls verhaftet, weil sie Falun Dafa praktizierten.
Ba Guannan war ein Schüler der Löwenschule. Als er tagelang festgehalten und von Polizisten bedroht worden war, brach er zusammen und verstarb am 19. März 2014. Er war 18 Jahre alt.
Dong Zhiyu wurde 1976 geboren und war Lehrer. Er wurde am 24. Oktober 2013 verhaftet. Im Juli 2014 wurde er vor Gericht gestellt und später zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde mit Elektrostäben geschockt, geschlagen und in Isolationshaft gesperrt.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.