Ehepaar wegen seines Glaubens an Falun Dafa gefoltert (Provinz Shandong)

(Minghui.org) Seit seiner Kindheit kämpfte Yin Xiangyang mit einer schlechten Gesundheit. Insbesondere Bauchschmerzen quälten den Mann aus der Stadt Longkou, Provinz Shandong. Als er älter wurde, litt er an Schlaflosigkeit, Darmentzündung und Bronchitis. Seine Frau Wu Manping hatte Nieren-, Leber- und Lungenbeschwerden.

Anfang 1999 stieß das Paar auf Falun Dafa [1] und erfuhr von dessen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Sie probierten die Meditationspraktik aus und bemerkten in kürzester Zeit, dass sich ihr Zustand verbesserte. Sie änderten ihre ungesunde Lebensweise sowie andere schlechte Gewohnheiten und lebten fortan nach den Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Viele Verwandte waren erstaunt, wie sehr sich die beiden veränderten.

Nur wenige Monate später, im Juli 1999, befahl das chinesische kommunistische Regime die landesweite Verfolgung dieser alten chinesischen Kultivierungsmethode.

Seitdem wurde die Wohnung des Paares mehrfach durchsucht und die beiden mehrmals verhaftet. Während der Haft wurden sie gefoltert, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollten. Ihr Sohn Yin Shanbo konnte dem starken Druck der Verfolgung nicht standhalten und wollte Selbstmord begehen, konnte aber noch rechtzeitig gerettet werden.

Einige Schlüsselerlebnisse während der Verfolgung des Paares:

Yin Xiangyang

Wu Manping

Verhöre und Folter

Am 31. August 1999 wurde Yin von Song Anyuan, dem Sekretär des Komitees für Politik und Recht, sowie Cui, dem stellvertretenden Amtsvorsteher von Xinjia in der Stadt Longkou, verprügelt.

Drei Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest am 2. Februar 2000 reiste Yin mit seiner Frau nach Peking, um für ihr Recht auf Falun Dafa einzutreten. Sie wurden festgenommen und durch Ma Yanhui vom Pekinger Verbindungsbüro der Stadt Longkou für zwei Tage an einen Stuhl gefesselt.

Im Oktober 2000 wurde Yin von dem örtlichen Polizeichef Yang Jianlong verprügelt, sodass er seine Vorderzähne verlor.

Yin, nachdem ihm Yang Jianlong die Vorderzähne ausgeschlagen hat

Foltermethoden

Elektroschocks

Als Yin und Wu am 6. Oktober 1999 nach Peking reisten und für ihr Recht auf Falun Dafa eintraten, gingen sie zum Obersten Volksgerichtshof. Sie erklärten den Beamten, warum die Verfolgung falsch war – und wurden verhaftet. Man brachte sie zunächst zu einer Polizeiwache in Peking und später zum Verbindungsbüro der Stadt Longkou in Peking.

Am nächsten Tag wurden sie in Handschellen zurück nach Longkou gebracht. Die Polizei hielt sie in einem Untersuchungsgefängnis fest. Xing, der Vize-Direktor der Einrichtung, befahl einigen Gefangenen, Yin zu schlagen, ihn zu ohrfeigen und mit Elektroschocks zu foltern.

Brutale Schläge

Am 5. Februar 2000, dem chinesischen Neujahrstag, wurde Yin zum Nachbarschaftskomitee in der Xinjia-Straße gebracht. Xie Ruzhi, der stellvertretende Sekretär des Nachbarschaftskomitees wollte Yin dazu zwingen, ein Stück Fleisch zu essen. Er stopfte ihm das Fleisch in den Mund und stieß mit Stäbchen nach. Dabei drückte er so fest, dass sich ein Zahn löste. Daraufhin befahl Xie dem Praktizierenden, den Zahn herunterzuschlucken.

Sun Ruiting, Sekretär des Nachbarschaftskomitees, packte Yin an den Haaren und schlug ihm den Kopf gegen Wand und Boden.

Als Xie eine heiße Feuerzange auf Yins Beine legte, stieß dieser die Zange von sich. Sun drückte den Praktizierenden zu Boden und setzte einen Fuß auf sein Gesicht und den anderen auf seinen Bauch. Während andere seine Gliedmaßen festhielten, trat Xie ihm gegen Kopf, Gesicht, Augen und Hüften. Als Yin ohnmächtig wurde, übergossen Beamte ihn mit kaltem Wasser, damit er wieder zu Bewusstsein kam.

Während Yins Haft wurde er oft von Sun geohrfeigt. Einmal waren Suns Hände von den Schlägen geschwollen, sodass er tagelang nicht zur Arbeit kommen konnte.

Im Gemeindebüro befahl Chi Bentao, ein weiterer Vize-Sekretär des Nachbarschaftskomitees, dass Yin andere Praktizierende verprügeln sollte. Als dieser sich weigerte, befahl Chi seinem Kollegen Xie, Yin die Hose auszuziehen und ihn mit einem Ledergürtel auszupeitschen.

Eines Nachmittags trat Yuan Youlin, ein Beamter des Nachbarschaftskomitees, Yin gegen Mund, Hüfte und Bauch. Zhao Qiang, der Sekretär des örtlichen Jugendverbandes schlug Yin ins Gesicht, gegen die Brust und in den Magen. Yin berichtete, dass er sich nicht erinnern könne, wie oft Yuan in getreten habe. Die Folter dauerte den ganzen Nachmittag an. Als die Beamten müde wurden, zwangen sie den Praktizierenden, Runden zu laufen oder sich hinzuhocken.

Der Militärchef Wang Xianwen schlug Yin mit einer Bank und einem Stuhl. Der Beamte Dou Shijie ohrfeigte den Praktizierenden und fesselte ihn einmal mit Handschellen an einen Zaun im Hof, um ihn der Kälte auszusetzen.

Mehrfach drängten die Beamten Yin zu einer Feuerstelle und behaupteten, er wolle sich selbst verbrennen.

Am 18. Januar 2001 verhaftete Sun den Praktizierenden abermals. Der Beamte Zheng Fusheng zerrte ihn ins Polizeifahrzeug. Sun und Song vom Komitee für Politik und Recht schlugen Yin in ihrem Büro in der Xinjia-Straße.

In dieser Nacht schlugen sieben oder acht Personen bis zum Morgengrauen auf Yin ein. Die Beamten zogen ihm die Hose aus. Dann schlug Xie so fest mit einem Ledergürtel zu, dass dieser riss. Mit dem zerrissenen Gürtel peitschten Xie und Dou Shijie den Praktizierenden weiter aus und peitschten ihm besonders oft ins Gesicht. Nach den Schlägen übergossen sie Yins Kopf mit kaltem Wasser. Durch die Folter erlitt Yin einen Rippenbruch rechtsseitig und hatte enorme Atembeschwerden.

Folter-Nachstellung: Auspeitschen

Am 9. September 2002 stach Xie vom Nachbarschaftskomitee den Praktizierenden mit einer Schraube ins Auge, das daraufhin anschwoll. Beamte des Büros 610 unterzogen Yin einer Gehirnwäsche. Wang Jian und der Fahrer (ebenfalls mit Nachnamen Xie) des Büros 610 beschimpften Yin abwechselnd und schlugen ihn, sodass er einen Bruch des Brustbeins erlitt. Er konnte kaum noch atmen und wurde fast ohnmächtig. Anschließend fesselten sie ihn mit Handschellen ganze Nacht lang an einer Seite des Bettes.

Im Januar 2005 wurde Yin zu fünf Jahren Haft verurteilt, die er im Gefängnis der Provinz Shandong verbringen musste. Die Wärter ließen ihn nicht schlafen, verboten ihm den gang zur Toilette, flößten ihm mit scharfen Substanzen versetztes Wasser ein und folterten ihn, indem sie eine Zahnbürste zwischen seine Finger drehten.

Folter-Nachstellung: Drehen einer Zahnbürste zwischen den Fingern

Im Januar 2006 zwangen die Wärter Yin über drei Wochen lang, täglich 19 Stunden in der Hocke zu verharren.

Im Oktober 2006 befahl der Gefängnisdirektor Li Wei den Gefangenen, Yin rund um die Uhr hocken zu lassen. Die Insassen beschimpften ihn und piekten ihn mit Nadeln am ganzen Körper. Nach etwa 100 Stunden ununterbrochener Folter war Yin am ganzen Körper schwer verletzt, mit Ausnahme von Gesicht und Händen. Der linke Arm sowie ein Oberschenkel waren gebrochen. Yin konnte nicht allein aufstehen und brauchte Hilfe, wenn er die Toilette benutzen wollte.

Festnahme, Inhaftierung und Erpressung

Yin wurde 17 oder 18 Mal verhaftet, viermal für insgesamt 58 Tage festgehalten, zweimal ein halbes Jahr einer Gehirnwäsche unterzogen, zehn Tage lang ins Zwangsarbeitslager gesperrt und über ein halbes Jahr von der örtlichen Gemeinde und dem Nachbarschaftskomitee festgehalten. Außerdem wurde er 2005 und 2015 zu je fünf Jahren Haft verurteilt.

Wu bekam im Oktober 2000 Zwangsarbeit von drei Jahren verhängt. Im Jahr 2015 sperrte man sie für unbekannte Dauer ins Gefängnis.

Beide Praktizierenden mussten während ihrer Haft unbezahlte Arbeit verrichten.

Es folgen weitere Einzelheiten:

1. Am 22. Juli 1999 wurde Yin gegen Mittag in das Büro der Gemeinde Xinjia gebracht. Am 5. August 1999 brachte man ihn ins Gemeindebüro, wo er gezwungen wurde, an einer „kritischen Sitzung“ teilzunehmen, in der Falun-Dafa-Praktizierende diffamiert wurden.2. Am 31. Juli 1999 wurde Yin festgenommen und zur Polizeiwache Xinjia gebracht.3. Am 18. September 1999 wurde Yin von Beamten des Gemeindebüros und Polizisten bei der Arbeit verhaftet. Sie durchsuchten seine Wohnung und nahmen Falun-Dafa-Bücher und Tonbandaufnahmen mit. Yin wurde in einem kleinen Raum im Gemeindebüro festgehalten. Am selben Tag verhafteten Beamte auch seine Frau Wu.4. Yin, Wu und ihr Sohn reisten am 6. Oktober 1999 nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, wurden aber festgenommen. Wu und ihr Sohn wurden einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis Longkou festgehalten. Sie bekamen eine Geldstrafe von über 4.000 Yun (rund 500 Euro) verhängt, die von den Gehaltszahlungen des Sohnes abgezogen wurden.5. Am 1. Oktober 2000 drangen Beamte des Gemeindebüros mit Polizisten in Yins Wohnung ein. Seine Frau wurde verhaftet und später zu drei Jahren Zwangsarbeit im Zweiten Frauenzwangsarbeitslager Wangun in der Stadt Zibo verurteilt. Von ihrem Sohn erpressten die Beamten über 800 Yuan (rund 100 Euro).6. Sun Ruiting, Xie Ruzhi, Chi Bentao und mehrere Polizisten brachen am 18. Januar 2001 in Yins Wohnung ein, trafen aber niemanden an. Sie nahmen die Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, ein Tonband sowie einige Dutzend Yuan mit. Yin wurde noch am selben Tag verhaftet und im Gemeindebüro inhaftiert.7. Am 9. September 2002 wurde Yin zu einer vom Büro 610 veranstalteten Gehirnwäsche gebracht.8. Im Januar 2005 verurteilte das Gericht Yin zu fünf Jahren Haft. Am 13. Mai brachten Beamte ihn ins Gefängnis Jinan.9. Am 10. März 2014 verhafteten Beamte der Polizeistation Longgang den Praktizierenden. Er befand sich 15 Tage im Untersuchungsgefängnis Longkou. Die Polizei beschlagnahmte sein Motorrad und über 200 Yuan (rund 30 Euro) Bargeld.10. Im Juli 2014 wurde Yin im Untersuchungsgefängnis Zhangjiagou inhaftiert und verprügelt, weil er Materialien über die wahren Umstände von Falun Dafa verteilt hatte. Am 24. August 2014 verhafteten ihn Beamte der Polizeiwache Donglai erneut und sperrten ihn ins Untersuchungsgefängnis Longkou. Später verurteilte das Gericht ihn zu fünf Jahren Haft im Männergefängnis der Provinz Shandong.11. Am 27. Oktober 2014 protestierte Wu vor dem Büro der Stadtverwaltung Longkou und versuchte, ihren Mann zu retten. Beamte der Polizeiwache Xinjia verhafteten sie und brachten sie ins Untersuchungsgefängnis Yantai, wo sie Zwangsarbeit verrichten musste. Später wurde sie zu einer Haftstrafe im Frauengefängnis Shandong verurteilt und im Februar 2018 wieder freigelassen.

Frühere Berichte:

Über 60-jährige Landwirtin festgenommen, weil sie öffentlich für die Freilassung ihres Mannes protestierte (Fotos)

Yin Xiangyang Tortured in Shandong Province Prison and His Arm and Leg Broken


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.