(Minghui.org) Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurden mindestens zwei Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens im Untersuchungsgefängnis Yushu, Provinz Jilin, zu Tode gefoltert. Andere wurden zwangsernährt oder in eine Zwangsjacke gesteckt, weil sie aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik getreten waren. Es folgen einige beispielhafte Fälle für die Verfolgung von Praktizierenden im Untersuchungsgefängnis Yushu.
Die 32-jährige Li Shuhua wurde am 24. September 2003 festgenommen. Spätere Ermittlungen deckten die grausame Folter auf, die sie zuvor erdulden musste: Im Untersuchungsgefängnis Yushu zogen Polizisten der Praktizierenden eine Plastiktüte über den Kopf. Sie stachen sie mit Nadeln in Fingerkuppen, Arme, Rücken und Brust. Li litt unter unerträglichen Schmerzen. Ein Polizist wollte von ihr wissen, woher sie die Falun-Dafa-Materialien bezogen hatte. Sie sollte die Namen anderer Praktizierender benennen, mit denen sie verkehrte. Li schwieg. Der Polizist schlug sie daraufhin so brutal aufs Auge, dass der Augapfel heraustrat. Li schrie vor Schmerz und brach bewusstlos zusammen.
Alarmiert durch den Vorfall riefen die Polizisten ihre Vorgesetzten an, um weitere Befehle entgegenzunehmen. Die Antwort lautete: „Tötet sie!“ Daraufhin zogen die Beamten Li einen schwarzen Plastiksack über den Kopf und erstickten sie.
Die 76-jährige Song Zhaoheng, eine pensionierte Lehrerin aus Yushu, wurde am 27. August 2018 verhaftet, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Nach einem Verhör auf der örtlichen Polizeiwache brachte man sie ins Untersuchungsgefängnis Yushu. Sie starb am 14. Januar 2019, während sie auf das Urteil aus ihrem Prozess wartete. Die Todesursache ist unklar.
Nachdem die Praktizierende Wang Hongyan ins Untersuchungsgefängnis Yushu eingeliefert worden war, trat sie in Hungerstreik. Polizisten unterzogen sie nach drei Tagen einer Zwangsernährung mit Milch, Salzwasser und einem unbekannten Medikament. Am nächsten Tag legte man ihr eine Zwangsjacke an. Der Schlauch für die Zwangsernährung wurde mehrfach eingeführt und herausgezogen, um Wang zu quälen.
Im Januar 2018 wurde Guo Shuxue ebenfalls im Untersuchungsgefängnis Yushu inhaftiert, weil sie Falun Dafa praktizierte. Aus Protest gegen die willkürliche Haft trat sie mehrfach in Hungerstreik. Jedes Mal wurde sie zwangsernährt. Als die Ernährungssonde herausgezogen wurde, war sie mit Blut bedeckt. Die Praktizierende bemerkte zudem, dass der medizinische Angestellte Li die Milchmischung, die ihr verabreichte wurde, zuvor mit Medikamenten aus dem Medizinschrank vermischte. Als sie ihn danach befragte, wollte er nicht sagen, worum es sich dabei handelte. Einmal forderte eine Wärterin: „Verabreicht ihr Nr. 1 oder Nr. 2. Soll sie doch verrotten.“
Zunächst erbrach sich Guo nach jeder Zwangsernährung. Die Nahrung hatte eine gelbliche Farbe und roch streng. Eines Tages sagte ein Gefängnisarzt zu ihr: „Seien Sie kein Narr. Sie haben es gesehen – diese Medikamente sind für Falun Gong [Praktizierende] bestimmt. Selbst wenn Sie hier lebend herauskommen, würden Sie irgendwann sterben.“ Daraufhin beschloss Guo, den Hungerstreik zu beenden.
Neun Monate später schwoll Guos Gesicht plötzlich an und verformte sich. Sie erbrach etwas Fauliges, das Blut ähnelte. Ihre Mitgefangenen erkannten sie nicht wieder. Die Polizei weigerte sich, Guo freizulassen. Später brachten sie die Praktizierende ins Frauengefängnis Jilin, wo sie zu drei Jahre Haft verbüßen musste.
Auch Liu Xiujuan wurde im Untersuchungsgefängnis Yushu zwangsernährt. Sie erinnert sich, dass sie von fünf bis sechs Gefangenen zur Krankenstation getragen wurde. Die Wärter fesselten sie an einen Stuhl, während eine Krankenschwester ihr einen Schlauch durch die Nase in den Magen einführte. Die eingeflößte Nahrung bestand aus Sojapulver, das mit Medikamenten vermischt war. Jede Maßnahme dauerte über eine Stunde. Danach war Liu stets schwindlig und schwach. Außerdem dröhnten ihr die Ohren.
Doch damit nicht genug. Nach jeder Zwangsernährung legten Polizisten Liu eine Zwangsjacke an. Ihre Arme wurden vorne gekreuzt und mit einem Metallverschluss auf dem Rücken nach hinten gezogen – je fester, desto schmerzhafter. Liu erinnert sich, dass ihre Brust eingeschnürt und sich sehr eng anfühlte. Wegen des Metallverschlusses konnte sie nicht auf dem Rücken liegen. Selbst wenn sie auf der Seite lag, war es sehr schmerzhaft. Durch die Tortur färbten sich ihre Arme und Hände lila. Die engen Fesseln unterbrachen die Blutzirkulation, was zu großen Schmerzen führte.