(Minghui.org) Die meisten Praktizierenden von Falun Dafa im Kreis Qidong der Provinz Hunan wurden im vergangenen Jahr schikaniert. Die verantwortlichen Beamten gehörten zu Dorf- oder Nachbarschaftskomitees. Seit Juni 2021 wurden Arbeitsgruppen von der Stadt- und Provinzebene in den Kreis Qidong entsandt, um jeden Falun-Dafa-Praktizierenden auf ihrer Liste zu überprüfen und ihn zu zwingen, seinem Glauben abzuschwören.
Die Mitarbeiter der Dorf- oder Nachbarschaftskomitees riefen bei den Praktizierenden an oder besuchten sie zu Hause und machten Fotos von ihnen. Als die Praktizierenden fragten, warum sie das taten, antworteten sie, dass sie nur die Anweisungen ihrer Vorgesetzten befolgen.
Nachdem die Arbeitsgruppen im Juni 2021 im Kreis Qidong angekommen waren, eskalierten die Schikanen. Sie suchten jeden Praktizierenden auf und forderten ihn auf, das Formular zum Verzicht auf Falun Dafa auszufüllen. Für jeden Praktizierenden erstellten sie ein persönliches Profil und hatten die Anweisung, jeden einzelnen zu überprüfen und die Ergebnisse zu übermitteln.
Im Oktober überprüften die Gruppen die Ergebnisse. Am 22. Oktober luden sie einige Praktizierende in das Büro des Komitees für Politik und Recht des Kreises Qidong vor und verhörten sie einzeln. Wang Chenggang, ein Mitglied des Büro 610 des Kreises begleitete die Arbeitsgruppen in verschiedene Gemeinden, wo sie weitere Praktizierende vorluden und verhörten. Ein Insider verriet nun, dass die Behörden weitere Gehirnwäsche-Maßnahmen planten, um die Ergebnisse der „Umerziehung“ zu verbessern.
Durch die Schikanen wurde das tägliche Leben vieler Praktizierender gestört, und auch ihre Familienangehörigen waren davon betroffen. Nachfolgend sind einige solcher Fälle aufgeführt.
Zhou Jiheng, 79, lebt allein. Drei Mitglieder des Nachbarschaftskomitees waren im Juni dreimal bei ihr zu Hause, konnten sie aber nicht antreffen. Sie versuchten, bei ihren Nachbarn mehr über sie herauszufinden. Ein freundlicher Nachbar beschützte sie und erzählte ihr von diesen Besuchen. Aus Angst vor weiterer Belästigung oder Verfolgung traute sich Zhou eine Zeit lang nicht nach Hause zurück.
Ihre Tochter wandte sich an das Nachbarschaftskomitee und teilte ihnen mit, dass Zhou angesichts ihres derzeitigen Gesundheitszustands nicht in der Lage sei, mit der Situation umzugehen, und bestand darauf, dass ihre Mutter nicht weiter belästigt werde. Sie hörten daraufhin auf, zu Zhou nach Hause zu kommen, dennoch lebt sie weiterhin in Angst.
Liu Jishun, 75, wurde 2001 zu drei Jahren Haft und 2007 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Nach seiner Verhaftung im Oktober 2014 wurde er erneut zu dreieinhalb Jahren verurteilt und seine Haft wurde später zur medizinischen Behandlung ausgesetzt.
Zu Hause wurde er lange Zeit von der Polizei, den Justizbeamten und den Mitgliedern des Nachbarschaftskomitees schikaniert. Er konnte sich nicht mehr erholen und wurde im März 2021 in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert.
Kurz nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus kamen Beamte der Polizeiwache Chengdong zweimal zu ihm nach Hause und schikanierten ihn. Sie machten Fotos und warnten ihn, nicht nach Peking zu fahren, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Dann kamen Mitglieder des Nachbarschaftskomitees zu ihm und forderten ihn auf, ein Formular zum Verzicht auf Falun Dafa auszufüllen.
Liu gehörte zu den Praktizierenden, die am 22. Oktober vor die Bezirksregierung geladen wurden. Die Arbeitsgruppe fragte ihn, ob er noch Falun Dafa praktiziere. Er antwortete: „Ich war durch die Verfolgung dem Tod nahe und konnte kaum noch gehen. Ich wurde aus meiner Arbeit entlassen und habe seit über zehn Jahren kein Einkommen mehr. Sie fragen mich nur, ob ich noch Falun Dafa praktiziere. Warum fragen Sie nicht nach meiner Gesundheit oder meinem Leben? Können Sie meine Probleme lösen?“ Sie konnten nichts mehr sagen und mussten die Befragung abbrechen.
Tan Guihua, 74, verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln von Schrott. Jemand meldete sie im Mai 2021 den Behörden, als er in dem von ihr gesammelten Schrott Materialien von Falun Dafa entdeckte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und nahm sie fest. Beim Verhör auf der Polizeiwache konnte sie mit der Einschüchterung nicht fertig werden und kollabierte mit Schaum vor dem Mund. Eine Woche später erlangte sie im Krankenhaus das Bewusstsein wieder.
Kurz nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus schickte das Nachbarschaftskomitee jemanden, der ihr drohte, keine Falun-Dafa-Materialien mehr zu verteilen und Falun Dafa nicht mehr zu praktizieren. Außerdem wurde sie am 22. Oktober zur Bezirksregierung vorgeladen und von der Arbeitsgruppe befragt.
He Qionghui, 58, verbrachte einige Zeit bei einer behinderten Verwandten, die er betreute. Da sie seit Mai 2021 unauffindbar war, schickte das Dorfkomitee jemanden zu ihrem Sohn, der in der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong (etwa 650 km entfernt) arbeitete, um nach ihr zu suchen. Ihr Sohn war so verängstigt, dass er sich seitdem nicht mehr nach Hause getraut hat. Nachdem He von den Schikanen erfahren hatte, traute sie sich auch nicht mehr nach Hause.