(Minghui.org) Die „Rechtserziehungsanstalt“ in der Stadt Qinzhou, Provinz Guangxi wurde 2013 eingerichtet, um standhafte Falun-Dafa-Praktizierende oder andere religiöse Gläubige zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Die Einrichtung untersteht dem Komitee für Politik und Recht, einer außergerichtlichen Behörde, welche die öffentliche Sicherheit und die Justiz überwacht. Die Einrichtung änderte 2019 zwar ihren Namen in „Betreuungseinrichtung“, doch die Verfolgung im Inneren geht unvermindert weiter.
Die „Betreuungseinrichtung“ besteht aus zwei Gebäuden mit jeweils zwei Stockwerken. In jedem Gebäude gibt es fünf Zimmer mit je drei Betten. Die Mitarbeiter schlafen auf beiden Seiten jedes Zimmers und überwachen die Gefangenen in einer Zwölf-Stunden-Schicht. Der Schlafsaal und die Büros der Dozenten befinden sich im zweiten Stock, während der erste Stock aus Büros und fünf bis sechs Unterrichtsräumen besteht, die oft für Gehirnwäsche und Folter der Gefangenen genutzt werden.
Wenn Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und dorthin gebracht wurden, teilt die Polizei ihren Familien mit, dass sie an einem „Kurs“ teilnehmen. In der Gehirnwäsche-Einrichtung verlieren die Praktizierenden nicht nur ihre Freiheit, sondern werden auch gefoltert, weil sie an ihrem Glauben an Falun Dafa festhalten. Die Dauer der Inhaftierung hängt davon ab, wie standhaft sie sind. Nach Angaben eines Mitarbeiters betrug die längste Zeit, die eine Person dort festgehalten wurde, drei Jahre.
Praktizierende, die sich weigern, sich in den verschiedenen Gehirnwäsche-Einrichtungen der Provinz Guangxi umerziehen zu lassen, werden zu weiteren Misshandlungen in die „Betreuungseinrichtung“ gebracht. Mindestens zwei Mitarbeiter müssen jeweils einen Praktizierenden überwachen und ihm rund um die Uhr folgen. Die Praktizierenden dürfen ihre Zimmer nur dann verlassen, wenn sie an den Gehirnwäscheverfahren teilnehmen. Mitarbeiter bringen ihnen während der Mahlzeiten Essen ins Zimmer. Die Praktizierenden müssen eine Erlaubnis einholen, um zur Toilette gehen zu dürfen. Auch wird ihnen nicht erlaubt, mit jemandem zu sprechen, sonst werden sie gemaßregelt. Neuankömmlinge werden oft intensiven Gehirnwäscheverfahren unterzogen, manchmal den ganzen Abend lang.
1. Schlafentzug
Die Gefangenen dürfen nicht schlafen und werden von mehreren Personen überwacht. Sie werden zurechtgewiesen und geschubst, wenn sie ihre Augen schließen. Diese Folter dauert in der Regel mehrere Tage an, bis die Person benommen ist.
2. Keine Erlaubnis, Toiletten zu benutzen
Die Häftlinge dürfen nicht auf die Toilette gehen und können sich nur in die Hose erleichtern. Die Hosen werden an den Knöcheln zusammengebunden. Wenn der Urin auf den Boden läuft, werden sie gezwungen, den Boden mit ihrer eigenen Kleidung aufzuwischen. Ihre Beine und ihr Gesäß eitern und waren oft infiziert, nachdem sie stundenlang in Urin getränkt waren.
3. Hungern
Die Häftlinge dürfen nicht essen, sondern werden ein- bis zweimal täglich mit Suppe zwangsernährt. Die Suppe ist nicht sättigend und führt zu häufigem Wasserlassen.
4. Stundenlanges Sitzen auf einem kleinen Hocker
Die Häftlinge werden gezwungen, jeden Tag, außer zu den Mahlzeiten, auf einem kleinen Hocker zu sitzen und dürfen sich nicht bewegen. Diejenigen, die sich weigern, sich umerziehen zu lassen, werden auf diese Weise über einen langen Zeitraum gefoltert. Diese Folter führt dazu, dass der ganze Körper schwach wird, die Gelenke steif und die Reaktionen langsam sind.
Diese wenigen Foltermethoden werden oft gleichzeitig angewendet. Es könnte noch weitere Foltermethoden geben, die noch nicht bekannt sind. Infolge der Langzeitfolter erlitten einige Falun-Dafa-Praktizierende einen Nervenzusammenbruch.
Es gibt zwar einen Basketballplatz und einen Unterhaltungsraum, aber nur das Personal darf sie benutzen. Das Essen für die Gefangenen ist sehr schlecht. Obwohl überall in der Einrichtung Überwachungskameras installiert sind, foltern die Mitarbeiter die Gefangenen immer ganz offen.
Deng Rongfang, 63, ist eine ehemalige Ingenieurin der Hafenbehörde der Stadt Fangchenggang, Provinz Guangxi. Sie wurde im Januar 2021 verhaftet und in die „Betreuungseinrichtung“ in Qinzhou gebracht. Im Juli 2021 wurde sie in einem provisorischen Gerichtssaal in einem der Zimmer zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Am nächsten Tag wurde sie in das Frauengefängnis von Nanning verlegt.
Während Deng noch in der „Betreuungseinrichtung“ festgehalten wurde, trat sie in den Hungerstreik und weigerte sich, umerzogen zu werden. Während sie in ihrem Zimmer eingesperrt war, wurde sie 24 Stunden lang von vier Mitarbeitern überwacht, die ihr mit Gewalt täglich Flüssignahrung zuführten. Aufgrund der Unterernährung magerte Deng ab und ihre Gesichtsfarbe war gelblich. Die Folterungen dauerten an, bis sie freigelassen wurde.
Vor ihrer jüngsten Verurteilung war Deng wiederholt wegen der Ausübung von Falun Dafa verfolgt worden. Sie verdankte Falun Dafa die Heilung ihrer Hepatitis B, ihrer Gastritis und anderer Krankheiten.
Deng war im Oktober 1999 nach Peking gereist, um sich für das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzusetzen. Nach drei Monaten im Untersuchungsgefängnis der Stadt Fangchenggang wurde sie für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Guangxi eingewiesen. Außerdem wurde sie von ihrem Arbeitgeber entlassen.
Agenten des Büro 610 verhafteten Deng im September 2001 erneut hielten sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Fangchenggang fest. Da sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde sie in die Haftanstalt verlegt und zu weiteren drei Jahren im Zwangsarbeitslager für Frauen in Guangxi verurteilt.
Im Oktober 2007 verhaftete die Polizei Deng erneut und beschuldigte sie, Informationsmaterialien über Falun Dafa hergestellt zu haben. Sie wurde zunächst im Untersuchungsgefängnis Nr. 2 der Stadt Nanning festgehalten und dann in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt gebracht. Danach wurde sie zu eineinhalb Jahren Arbeitslager verurteilt. Nach Ablauf der Frist hielten Behörden sie ebenfalls drei Monate lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung fest.
Dengs nächste Verhaftung erfolgte im November 2012. Sie wurde zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Davor hatte man sie gezwungen, an einem achttägigen Gehirnwäscheverfahren in einem Hotel teilzunehmen. Anschließend wurde sie in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Guangxi gebracht und später zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Die Behörden des Arbeitslagers führten ebenfalls eine Gehirnwäsche durch und versuchten, sie zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören. Als das kommunistische Regime aufgrund internationaler Untersuchungen das Arbeitslagersystem 2013 abschaffte, verlegten die Behörden Deng in die Rechtserziehungsanstalt der Stadt Beihai, wo sie ihre Strafe zu Ende absitzen musste.
Im Juli 2020 wurde Deng in der Stadt Nanning festgenommen und zurück nach Fangchenggang gebracht. Dort hielt man sie fünf Tage lang fest.
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