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Von „alles verloren“ bis zu „nichts fehlt“

26. Januar 2022 |   Von einem Falun-Dafa-Jünger in Festlandchina

(Minghui.org) Ich habe im Jahr 1995 mit der Kultivierung im Falun Dafa angefangen. Während der Verfolgung wurde ich verschleppt, zu Unrecht angeklagt, inhaftiert und im Arbeitslager „umerzogen“. Ich verlor fast alles, was zum weltlichen Leben gehört. Aber der Meister hat mir das gegeben, was das Böse mir niemals wegnehmen kann, etwas, was die gewöhnlichen Menschen niemals bekommen können.

Durch die Verfolgung alles verloren

Weil meine ganze Familie den Glauben an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht nicht aufgeben wollte, wurden wir vom Regime der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) gnadenlos verfolgt. Ich wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Meine Frau und mein Sohn, der gerade im 3. Jahr an der Universität studierte, wurden zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt. Man ließ sie zwar nach Ablauf der Haftzeit frei, doch danach waren sie ständig den Schikanen durch die Behörden ausgesetzt. Sie mussten daher unser Zuhause verlassen und in einer anderen Stadt arbeiten. Trotz allem machten sie die drei Dinge weiter.

Nach sechs Jahren Gefängnis hatte ich fast alles verloren. Ich hatte keine Arbeit und kein Einkommen mehr. Aufgrund der Verleumdungskampagne durch die KPCh verstanden mich die meisten Verwandten, Freunde, ehemalige Mitschüler, Arbeitskollegen und Bekannte nicht. Sie wollten nichts mehr mit uns zu tun haben, weil sie nicht in die Verfolgung mit hineingezogen werden wollten. Deshalb hatte ich mich bereits im Gefängnis auf das Schlechteste für das Leben nach dem Gefängnis vorbereitet. Falls ich nichts finden würde, wovon ich meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte, würde ich als Bettler weiterleben. Denn früher war das Betteln um Almosen ja auch schon immer eine Existenzmöglichkeit für einen Kultivierenden gewesen.

Meine Frau holte mich vom Gefängnis ab und brachte mich nach Hause. Dort war alles, wohin man auch schaute, düster. Der Bodenbelag aus Fliesen war aufgewölbt. Das Dach war undicht. Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine waren kaputt. Die Schergen von der KP hatten bei der Durchsuchung nicht nur die Sachen, die mit Falun Dafa zu tun hatten, konfisziert, sondern auch einiges an Kleidung und Haushaltssachen. Sie hatten lange Zeit unseren Hausschlüssel behalten und konnten nach Belieben irgendwelche Leute hier einziehen lassen.

Meine Frau war zweimal illegal im Arbeitslager gewesen, wo sie „umerzogen“ werden sollte. Ihr Gehalt wurde unter verschiedenen Vorwänden stark reduziert. Schließlich bekam sie nicht mehr als 1000 Yuan (ungefähr 120 Euro) ausbezahlt. Aber sie blieb stets optimistisch. Die Nachbarn und unser Bekannten sahen, dass sie den ganzen Tag fröhlich war.

Einen Körper bilden

Ich nahm mir fast zwei Monate Zeit, um in Ruhe das Fa zu lernen und nach innen zu schauen. Um meine grundlegende Anhaftung, die die Verfolgung verursacht hatte, zu beseitigen, gab ich mir sehr viel Mühe in der Kultivierung. Ich machte mehr die Übungen, sandte verstärkt aufrichtige Gedanken aus und bereinigte mein eigenes Raumfeld, damit sich mein Körper so schnell wie möglich veränderte. Ich wollte bald mit den lokalen Dafa-Jüngern zusammen einen Körper bilden und die Verantwortung übernehmen, die ich übernehmen sollte. In jener Zeit schaffte ich einen Computer, einen Fernseher und eine Satellitenantenne an, um NTDTV empfangen zu können. Damit öffnete sich für uns ein Fenster für die Informationen von außen.

Bald danach besuchten meine Frau und ich einen langjährig Praktizierenden in einer anderen Stadt, der uns damals zu Dafa geführt hatte. Wir besuchten auch die Mitpraktizierende, die während der Tortur selbstlos meiner Frau und meinem Sohn geholfen hatte. Der langjährig Praktizierende brachte meine Frau und mich zu dem Projekt, bei dem Couplets erstellt werden [1]. Für unsere Rückreise schenkte er uns das Bildnis des Meisters, zwei Falun-Bildern und einige Dafa-Bücher. Zusätzlich packte er die gesamten Werkzeuge und die Materialien für die Erstellung der Couplets in unser Auto.

Respektvoll hängten wir das Bild des Meisters und die beiden Falun auf; vor diesen Bildern bringen wir stets mit Hochachtung Opfer dar. Es war schon Dezember. Zusammen mit den anderen lokalen Praktizierenden stellten wir mehr als eintausend Couplet-Paare her. Dieses Projekt füllte nicht nur unsere Lücken bei der Erklärung der wahren Umstände. Vielmehr stärkte es auch die aufrichtigen Gedanken der Praktizierenden und die einzelnen Praktizierenden bei der Kooperation als ein Körper.

Später brachten wir von anderen Städten die selbsthergestellten Tischkalender als Muster mit und zeigten sie unseren Mitpraktizierenden. Alle fanden sie sehr schön. Wir besprachen alles miteinander und beschlossen, dieses Projekt zu beginnen. Im Herbst kaufte ein Praktizierender einen Locher, um die Löcher in die Kalender zu stanzen. Ich lernte die Bedienung schnell und brachte es auch den anderen bei. Seitdem stellen wir im vierten Quartal jedes Jahres immer verschiedene schöne Tischkalender und Wandkalender her. Auf diese Weise finden wir immer neue Wege zur Errettung der Menschen.

Die Verfolgungsgeschichte veröffentlichen

Bei der Zusammenarbeit mit den anderen Praktizierenden bemerkte ich allmählich, was in unserer Stadt am meisten fehlte: Wir hatten die grausame Verfolgung an den Dafa-Jüngern in unserem Ort außer Acht gelassen. Was die meisten Mitpraktizierenden im Zuge der Verfolgung erlebt hatten, als sie von den Bösen drangsaliert wurden, hatten wir bisher nicht systematisch zusammengefasst. Nur sehr wenige Menschen hatten davon erfahren. Das war ohne Zweifel eine Unzulänglichkeit in unserem gemeisamen Körper. So begann ich, den Mitpraktizierenden beim Niederschreiben ihrer Erlebnisse während der Verfolgung zu helfen.

Am Anfang hatten die Praktizierenden Bedenken, dass sie nochmals verfolgt werden würden, wenn sie ihre Verfolgungsgeschichten mit ihrem richtigen Namen auf der Minghui-Website veröffentlichten. Deshalb suchte ich den alten Mitpraktizierenden in unserer Stadt auf, der damals als Erster zu Unrecht verurteilt worden war. Seine ganze Familie war schlimm verfolgt worden. Als er von meinem Vorhaben hörte, machte er unerwartet den Buddha-Gruß und sagte: „Oh, Bruder, du möchtest für mich Gerechtigkeit einfordern. Dafür danke ich dir sehr!“

Ich schrieb sehr schnell die Geschichte der Verfolgung seiner ganzen Familie auf und sandte sie an die Minghui-Redaktion. Sie wurde online sehr rasch veröffentlicht. Ich nahm dies als positives Beispiel und tauschte mich mit den anderen Praktizierenden darüber aus. Viele konnten daraufhin ihre Angst überwinden. Die Praktizierenden, die am Anfang ihre Verfolgungserlebnisse nicht veröffentlichen wollten, suchten mich nun auf und baten mich um Hilfe beim ihrem ersten Entwurf. Die gebildeten Praktizierenden schrieben ihren ersten Entwurf selbst. Dann sprachen wir darüber und verbesserten den Bericht gemeinsam. Nach zwei Jahren hatten wir die meisten schweren Fälle der Verfolgung zusammengefasst und nacheinander auf der Minghui-Website veröffentlicht. Am Anfang rief die Polizei noch wegen der Veröffentlichungen an, später fragte sie nicht mehr nach.

Gleichzeitig half ich den Praktizierenden, ihre Erfahrungsberichte zu schreiben. Manche Mitpraktizierende hatten ihren Bericht ein wenig eintönig geschrieben. Mit den älteren Praktizierenden, die Analphabeten sind, verabredete ich mich mehrmals, um genauer nachzufragen, bis ich schließlich ihre Berichte verständlich formulieren konnte. Jedes Jahr schicken wir zum 13. Mai und zur schriftlichen Minghui-Online-Fa-Konferenz Erfahrungsberichte an die Redaktion. Die meisten Berichte wurden im Rahmen der Fa-Konferenz veröffentlicht. Die Praktizierenden sind dadurch sehr ermutigt, kommen noch fleißiger voran und setzen noch mehr Kräfte und ihr ganzes Herz für die Menschenerrettung ein.

Während ich diese Arbeit für die Mitpraktizierenden tat, bemerkte ich wirklich ihre aufrichtigen Gedanken, die sie trotz der häretischen Verfolgung entwickelt hatten. Ich spürte ihr gütiges Herz und ihre Barmherzigkeit beim Einsatz für die Menschenerrettung – trotz der Leiden, die sie hatten ertragen müssen. Wie standhaft die Praktizierenden an den Meister und an das Fa glaubten und ihre Dankbarkeit – das alles fühlte ich sehr tief und es spornte mich auch an, in meiner Kultivierung während der Fa-Berichtigung fleißig voranzukommen.

Nichts fehlt

Ich weiß im tiefsten Innern, dass die Kultivierungswege der Dafa-Jünger vom Meister arrangiert sind. Solange wir standhaft auf dem vom Meister arrangierten Weg gehen, gibt der Meister uns zu jeder Zeit nur das Beste. Ich gehe nicht mehr arbeiten, aber der Meister hat mir eine normale Lebensumgebung gegeben und alles für mich harmonisiert.

Im zweiten Frühling nach meiner Freilassung wollte unser Nachbar das undichte Dach unseres Hause instandsetzen lassen. Das Bauunternehmen schlug unseren beiden Familie vor, für uns gemeinsam eine Dichtungsfolie anbringen zu lassen. So könnte vermieden werden, dass es undichte Stellen gibt, die bei zwei getrennten Folien auftreten können. Unser Nachbar kam zu uns und wollte sich mit uns absprechen. Ich dachte: „Ist das nicht gerade extra für uns arrangiert, dass die undichte Stelle auf dem Dach repariert wird?“ Anschließend sprachen wir mit dem Bauunternehmen und legten den Qualitätsstandard und den Preis fest. Am zweiten Tag war das ganze Dach schon fertig. Von da an gab es kein Problem mehr.

Im Winter desselben Jahres ließ unsere Familie eine einfache Renovierung durchführen und einen Holzboden legen, um das Problem mit den gewölbten Fliesen zu lösen. Wir schafften uns auch einen Kühlschrank, ein Sofa und andere Halshaltgeräte sowie ein Warmwasser-Heizgerät an. Als unser Sohn zu Neujahr nach Hause kam, half er uns, eine Waschmaschine zu kaufen. So haben wir jetzt die Grundausstattung für ein normales Alltagsleben, alles ist neu. Wir haben an unserer Haustür Couplets aufgehängt. Die anderen Praktizierenden sagten, dass unser Zuhause so neu wäre wie für ein Hochzeitspaar. Alles, was wir gemacht haben, ist jedoch nicht nur für ein bequemes Leben. Es gibt noch eine weitere Bedeutung auf einer anderen Ebene. Wir möchten nämlich vermeiden, dass die gewöhnlichen Menschen, die nicht über Dafa Bescheid wissen, eine negative Meinung über Dafa-Jünger bekommen.

Während des 19. Parteitags der KPCh und den beiden Konferenzen (Nationaler Volkskongress und Politische Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes) im drauffolgenden Jahr überwachte das Unternehmen meiner Frau sie rund um die Uhr unter dem Vorwand der sogenannten „Sicherheitsvorkehrung für Stabilität“. Jeden Tag kamen zwei Leute in die Nähe unseres Hauses. Einmal kam sogar einer von der Leitung der Behörde.

Meine Frau und ich luden sie zum Tee zu uns ein. Jeden Tag sprachen wir eine Stunde lang mit ihnen über Falun Dafa. Alle Angestellten dieser Behörde verstanden die Zusammenhänge und haben nun ihre Meinung über Falun Dafa geändert. Der Vorgesetze der Behörde schaute sich auch an, was wir für ihn auf dem USB-Sticker gespeichert hatten, und verstand dann umso besser, was es mit Falun Gong auf sich hat. Er sagte: „Früher oder später werdet Ihr (Falun Gong) rehabilitiert werden.“ Von da an versuchte er, sich möglichst mit den unterschiedlichen Einheiten und sogar mit dem Büro 610 abzusprechen. Schließlich berief die Bezirksleitung ein Treffen mit den betroffenen Zweigen ein, um den Prozess der Berentung für meine Frau zu besprechen. Ihre Rente ist nun doppelt so hoch wie ihr ursprüngliches Gehalt. Das ist zwar nur die Hälfte ihrer normalen Rente, aber der Vorgesetzte hat wirklich unter den damaligen Umständen sein Bestes getan.

Unter der durch die alten Mächte aufgezwungenen Prüfung hatten wir alles verloren. Aber in der realen Kultivierung während der Fa-Berichtigung fehlt uns nichts. All das kommt durch die barmherzige Gnade des Meisters.

Danke, Meister!


[1] Couplets sind in China sehr beliebt. Es sind Reimpaare zum neuen Jahr mit Glückwünschen oder einem anderen positiven Inhalt in Kalligraphie auf lange, meist rote Papierstreifen geschrieben. Diese werden über der Eingangstür an ihren beiden Seiten aufgehängt.