(Minghui.org) Mein Unternehmen wurde letztes Jahr geschlossen. Mehrere Anteilseigner und ich beschlossen, den Kundenstamm neu aufzuteilen und unsere eigenen Unternehmen zu eröffnen.
Ich hatte vorher nie wegen persönlicher Interessen gekämpft, selbst wenn ich unfair behandelt wurde. Also war ich der Meinung, dass es bei mir keine Anhaftung an materielle Interessen gäbe. Als jedoch der Kundenstamm neu aufgeteilt wurde, entdeckte ich mein verborgenes Ego und dass ich auf Vorteile aus war.
Der Prozess, in dem wir die Kunden unter den Aktionären aufteilten, stellte für mich eine Prüfung dar. Unser Geschäft ist kundenorientiert. Von unserem Kundenstamm hängt letztlich unser Einkommen ab. Daher setzten die Aktionäre alles daran, an gute Kunden zu gelangen. Oberflächlich blieb ich ruhig. Aber in meinem Herzen wüteten Eifersucht und Groll, als andere Aktionäre meine Kunden übernahmen.
Ich mietete mir ein Büro in der Nähe meiner alten Firma und gründete mein eigenes Unternehmen. Es überraschte mich zu sehen, dass sich zwei andere Aktionäre ebenfalls ganz in der Nähe niederließen. So konnte ich jeden Tag sehen, wie viele Kunden in ihre Büros kamen. Meine Unruhe korrelierte direkt mit der Anzahl der Kunden, die sie hatten. Ich hing immer noch stark an persönlichem Gewinn und konnte mich nicht einmal beim Fa-Lernen konzentrieren.
Mir war klar, dass diese Haltung nicht richtig war. Als Kunden mein Büro ignorierten und die Büros meiner Konkurrenten betraten, rezitierte ich die folgenden Zeilen aus dem Gedicht des Meisters:
„Schauen ohne sehen – Nicht verirrt, nicht verwirrt.Horchen ohne hören – Das Herz nicht gerührt.“(Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)
Mit der Zeit beruhigte ich mich wieder und es war nicht mehr von Interesse für mich, wie viele Kunden die anderen hatten. Ich dachte, damit die Anhaftung an persönliche Interessen losgelassen zu haben. Aber das war noch nicht der Fall.
Der Meister sagt:
„Alle Anhaftungen müssen, solange du sie hast, in verschiedenen Umgebungen weggeschliffen werden.“ (Zhuan Falun 2019, S. 197)
Ebenso sagt er:
„Ich sage euch, das Geld ist das größte Hindernis für die Kultivierenden.“ (Fa-Erklärung in New York, 23.03.1997)
Ein paar Monate später erhielt ich Anrufe von zwei meiner besten Kunden. Sie wollten mich verlassen. Der erste Anruf ging mir nicht sonderlich nahe, aber der zweite Anruf traf mich wirklich sehr.
In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Bis nach 1:00 Uhr wälzte ich mich im Bett herum. Ich wollte diese Gedanken nicht mehr im Kopf haben, deshalb stand ich auf, um die Übungen zu machen. Ich konnte mich jedoch nicht auf die Bewegungen konzentrieren. „Bist du immer noch ein Praktizierender?“, fragte ich mich. „Du praktizierst seit mehr als zwanzig Jahren, und nun lässt dich dein Streben nach Gewinn noch nicht einmal mehr schlafen. Schämst du dich nicht? Bist du ein wahrer Praktizierender?“
Ich stellte mir auch die Frage, ob die Sache mich so mitgenommen hätte, wenn dieser Kunde meine alte Firma verlassen hätte, als ich nur ein Angestellter war. Dann hätte es mich nicht so sehr interessiert, das wusste ich. Warum konnte ich es also in der neuen Situation nicht loslassen? Ich war selbstständig und der Verlust eines Kunden bedeutete weniger Einkommen. Hielt ich nicht noch stark an materiellem Gewinn fest? Auch wenn mein Umsatz durch den Verlust zwei starker Kunden zurückginge, würde ich doch immer noch nicht pleitegehen. Als ich mir darüber im Klaren war, sagte ich mir immer wieder: „Wenn du dich kultivieren willst, wenn du ein wahrer Jünger sein willst, musst du deine Profitgier loslassen.“ Auf diese Weise stärkte ich meine aufrichtigen Gedanken und beruhigte mich allmählich.
Im darauffolgenden Monat verließ mich ein anderer großer Kunde. Diesmal konnte ich ruhig bleiben. Es kam keine innere Unruhe auf und ich war nicht mehr ängstlich.
Der Meister sagt:
„Ansonsten, wenn du es loslässt, auch wenn du ein bisschen arm bist, bleibst du trotzdem sehr gelassen; in Wirklichkeit wirst du nicht wegen des Lernens des Dafa ärmer, Leben mit Freude ist meiner Ansicht nach besser als auf jene Weise eigensinnig zu sein.“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.-30.03.1998)
Nachdem ich meine Anhaftung an Verlust und Gewinn losgelassen hatte, änderte sich alles. Nach und nach kamen neue Kunden. Obwohl die neuen Kunden nicht so viel Umsatz erwirtschafteten wie die alten Kunden, wuchs mein Geschäft.
Ich erkannte, dass einige Anhaftungen tief verborgen gewesen waren. Daher müssen wir auf jeden Gedanken achten, um diese verborgenen menschlichen Anschauungen zu finden und sie loslassen.
Vor kurzem habe ich einige Nachrichten über meine Branche gelesen, die in Zukunft für mein Geschäft von Bedeutung sein könnten. Mir wurde bange und ich fragte mich, ob ich mein Geschäft neu ausrichten sollte. Ich war schlecht gelaunt und konnte mich nicht konzentrieren, als ich das Fa lernte. Ich konnte nicht aufhören, mir Gedanken zu machen, wenn ich Nachrichten las, die meine Branche in Zukunft beeinflussen würden.
Am nächsten Tag machte ich mir immer noch Sorgen. Ich fragte mich, warum ich so ängstlich und besorgt war. Hatte ich wieder Angst, Kunden zu verlieren? Befürchtete ich, Geld zu verlieren? Lag es nicht am Streben nach persönlichem Gewinn? Selbst wenn ich mein Geschäft in Zukunft wirklich schließen müsste, würde ich bestimmt eine andere Arbeit finden. Wurde nicht etwa mein Sinn nach Gemütlichkeit ans Tageslicht gebracht, als ich Angst hatte, meine Arbeit zu verlieren?
Ich schaute weiter nach innen, um meine verborgenen Anschauungen aufzudecken. Ich sagte mir noch einmal: „Im schlimmsten Fall würde es nur so sein, dass ich mein Geschäft schließen müsste. Und selbst wenn ich in Zukunft keine neue Arbeit finden würde, würde mein Leben davon kaum beeinträchtigt. Warum ließ ich mich dann also so stark durch diese Nachrichten stören? Es liegt nicht nur an meinem Streben nach persönlichen Vorteilen, sondern mein Ego zeigt sich dabei ganz deutlich. Wenn ich keine Arbeit hätte, wäre das für mich ein Gesichtsverlust.“
Der Meister sagt:
„Für dich als einen Kultivierenden wird sich der zukünftige Lebensweg ändern. Mein Fashen wird ihn für dich neu einrichten.“ (Zhuan Falun 2019, S. 164)
Ich erkannte auch, dass ich versuchte, selbst Pläne für mein Leben zu schmieden, anstatt dem Arrangement des Meisters zu folgen.
Nachrichten, die mein Geschäft möglicherweise überhaupt nicht beeinflussten, versetzten mich in Aufregung. Wenn ich wirklich an den Meister und das Fa glaube, dann sollte ich fest daran glauben, dass der Meister mich beschützt und mein Leben arrangiert. Ich muss nur dem natürlichen Lauf folgen und brauche meine Zukunft nicht selbst zu ordnen oder zu planen.
Nachdem ich das erkannt hatte, kam ich wieder zur Ruhe. Jetzt ist es mir egal, wieviel ich verdiene. Ich verhalte mich auf der Arbeit freundlich und friedlich und konzentriere mich darauf, mich zu kultivieren.
Ich interessierte mich schon als Kind für Literatur. Ich las Romane und schaute gerne Filme und Fernsehen. Die Geschichten, die ich las und sah, bildeten viel Gedankenkarma. Während des Studiums fing ich an, E-Romane zu lesen und mir Videos im Internet anzusehen. Wenn ich einmal eine Pause machen oder entspannen wollte, scrollte ich durchs Internet, um Romane zu lesen oder mir Videos online anzusehen. Meine Vorstellung von „entspannen“ war menschlich und ich durfte sie nicht beibehalten, doch das habe ich erst neulich erkannt.
Ich fühlte eine unglaubliche Nähe zu meinem Leben, wenn ich die Handlungsstränge und Charaktere in den Geschichten sah. Ich wusste, dass es eine Anhaftung war, die meine Kultivierung störte. Mir war auch bewusst, dass ich diese Anhaftung beseitigen musste, aber ich war nie wirklich dazu in der Lage. Ich wurde immer rückfällig, nachdem ich eine Zeit lang Abstand gewonnen hatte. Es frustrierte mich außerordentlich, dass ich diese Anhaftung nie wirklich beseitigen konnte.
Wenn ich meditierte, wurde ich manchmal schläfrig und hatte Schwierigkeiten, wach zu bleiben, nachdem ich im Internet gesurft hatte. Der Meister gab mir mehrmals den Hinweis, mir keine Videos mehr anzuschauen. Manchmal befand ich mich im Traum in einem schmutzigen Badezimmer. Ich schaute dann nach innen und sandte aufrichtige Gedanken aus, aber ich fand einfach nicht die Wurzel meiner Anhaftung. Eines Tages träumte ich, dass es mich heftig nach unten riss. Als ich aufwachte, realisierte ich, dass das Problem ernst war und dass ich wirklich nach innen schauen, die Wurzel der Anhaftung finden und sie loswerden musste.
„Warum möchte ich unbedingt diese Romane lesen?“, fragte ich mich. „Warum bedauerte ich die Personen in der Geschichte so sehr wegen ihres Schicksals? Aus welchem Grund schaute ich mir diese Videos an? War es sexuelle Begierde? Wollte ich etwas Lustvolles sehen?“ Der Grund war Qing! Weil ich noch Qing hatte, schaute ich mir diese Filme an und las die Romane.
Ein Außenstehender müsste meinen, dass ich keine Probleme mit der Begierde haben dürfte, weil ich immer noch Single war. Aber meine Gedankenwelt war erfüllt von dem Wunsch nach „Liebe“ unter den gewöhnlichen Menschen. Ich sah mir alle möglichen romantischen Filme an und stellte mir vor, wie ich in einer romantischen Beziehung stecken würde, um mein Verlangen nach Liebe zu befriedigen.
Nun verstand ich, warum es mir so schwerfiel, keine Romane mehr zu lesen und keine Filme mehr anzuschauen. Es lag daran, dass ich Qing noch nicht von der Wurzel her beseitigt hatte.
Nachdem ich diese grundlegende Anhaftung gefunden hatte, sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um sie zu beseitigen und mein Hauptbewusstsein zu stärken. Gleichzeitig achtete ich besonders auf mein Verhalten und surfte nur noch ganz wenig im Internet. Ich notierte mir die Zeit, die ich im Internet verbracht hatte, und analysierte sie jeden Tag. Manchmal machte ich es gut, manchmal fiel ich wieder in alte Gewohnheiten zurück.
Eines Tages fragte ich mich: „Würdest du diese Romane dann immer noch lesen, wenn die Fa-Berichtigung morgen enden würde?“ In diesem Moment spürte ich plötzlich, wie sich diese Anhaftung auflöste. Ich war nicht mehr erpicht darauf, im Internet zu surfen, Romane zu lesen usw. Ich wusste, dass der Meister gesehen hatte, dass ich diese Anhaftung wirklich loswerden wollte, und so half er mir.
In dieser Nacht träumte ich vom Meister, und der Meister lächelte mich an. Danke, Meister!
Es war schon immer mein Wunsch, das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Obwohl ich mehrere Versuche unternommen hatte, kam ich nicht weiter als bis zur zweiten Lektion.
Letztes Jahr beschloss ich erneut, das Fa auswendig zu lernen, aber es war eine Herausforderung. Ich bin den ganzen Tag beschäftigt, also fand ich nur wenig Zeit, das Fa zu rezitieren. Darüber hinaus störte mich auch das Gedankenkarma am Auswendiglernen. Besonders am Anfang wurde ich so gestört, dass ich nicht einmal sitzen bleiben konnte, wenn ich das Fa auswendig lernte. Mir kam immer wieder der Gedanke: „Du bist viel zu langsam. Kannst du das Fa auf diese Weise auswendig lernen? Lies es dir einfach durch und hör auf, es auswendig zu lernen.“ Jedes Mal schob ich diesen Gedanken weg und lernte weiter auswendig.
Bei einem Absatz kam ich partout nicht weiter, egal wie sehr ich mich auch bemühte. Ich erstellte daher ein Word-Dokument, gab die Wörter beim Auswendiglernen ein, glich sie danach mit dem Buch ab und markierte die falschen Wörter rot, einschließlich der Satzzeichen. So lernte ich dann den Absatz auswendig und tippte so lange, bis ich den Absatz richtig wiedergeben konnte. Erst danach ging ich zum nächsten Absatz über. Es war sehr zeitaufwändig, funktionierte aber gut.
Obwohl ich nur langsam vorankomme, werde ich auf jeden Fall weitermachen.
Ich praktiziere Falun Dafa seit mehr als 20 Jahren – von Kindheit an. Unter dem Schutz des Meisters habe ich es bis in die heutige Zeit geschafft. In der verbleibenden Zeit werde ich mein Bestes geben, um meine Anhaftungen zu beseitigen und mich fleißig zu kultivieren.