(Minghui.org) Ich bin ein junger Praktizierender, der Ende 2019 dem Übersetzungsteam von Minghui beigetreten ist. In den vergangenen zwei Jahren und acht Monaten habe ich über 480 Artikel übersetzt.
Als bekannt wurde, dass die Minghui-Fahui stattfindet, wollte ich mich am liebsten davor drücken, einen Erfahrungsbericht zu schreiben, obwohl wir sehr darum gebeten wurden. Meine Kultivierung war nicht so weit fortgeschritten wie die der Praktizierenden in China, die dem großen Druck durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) standhielten. Ich schaffte es auch nicht wie die Praktizierenden im Ausland, täglich an den touristischen Sehenswürdigkeiten über die Fakten aufzuklären und die Menschen zum Austritt aus der KPCh zu bewegen. Daher hatte ich immer den Eindruck, dass es nichts Besonderes über meine Kultivierung zu berichten gebe. Ich fand es nicht nötig, einen Erfahrungsbericht zu schreiben. Darüber hinaus war ich nicht allzu wortgewandt und wusste nicht so recht, wie ich mich ausdrücken sollte. In diesem Prozess wurde ich sehr passiv und glaubte, es wäre für mich das Beste, den Erfahrungsberichten der anderen Praktizierenden zuzuhören.
Bei einem Austausch zwei Wochen vor der Fahui erkundigte sich eine Praktizierende bei mir, ob ich nun einen Bericht schreiben würde. Sie leitete diese Nachfrage auch an andere weiter und machte allen Mut, einen Bericht zu verfassen. Da dämmerte mir, dass es kein Zufall war, dass ich zweimal an den Erfahrungsbericht erinnert wurde. Egal wie kurz oder lang der Artikel werden oder wie langweilig oder spannend er sein würde, wurde mir bewusst, dass ich Meister Li in zusammengefasster Form von meinen Kultivierungserfahrungen als Minghui-Übersetzer in den vergangenen zwei Jahren und acht Monaten berichten sollte.
Ursprünglich wollte ich zum Minghui-Übersetzungsteam gehören, weil ich dieses Projekt durch meine Zweisprachigkeit – ich spreche Englisch und Chinesisch – bestmöglich unterstützen konnte. Außerdem fand ich das Minghui-Team attraktiv, weil ich immer an einen Absatz aus den Fa-Erklärungen des Meisters denken musste. Ich fand immer, dass diese Stelle auf mich zutraf.
Dort sagte der Meister:
„Außerdem müssen die Praktizierenden, die bei Minghui arbeiten, sehr vertrauenswürdig und zuverlässig sein, da sie direkt mit den Praktizierenden in China kommunizieren. Sie müssen sehr zuverlässig sein. Auch müssen sie in der Lage sein, sich auf die Arbeit zu fokussieren und sich wirklich dafür einzusetzen. Insbesondere werden dort die jungen Dafa-Jünger gebraucht; aber es ist auch für sie am schwierigsten, durchzuhalten. Deshalb ist es sehr schwer.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington, D.C. 2018, 21.06.2018)
Als ich 2019 die Chance erhielt, als Übersetzer bei Minghui anzufangen, war ich fest entschlossen, dieses Projekt gut zu machen, und hielt es für eine leichte Aufgabe. Immerhin bin ich sowohl in einem chinesischen und einem westlichen Umfeld aufgewachsen, sodass die Übersetzung vom Chinesischen ins Englische gar nicht so schwer zu sein schien. Ich war so von mir überzeugt, dass ich dachte: „Ich werde bestimmt nicht wie die anderen jungen Dafa-Schüler sein, die nicht durchhalten können. Ich werde es auf jeden Fall schaffen und bis zum Ende dabeibleiben.“
Bei den Übersetzungen waren die Texte und Rubriken recht unterschiedlich. Manchmal musste ich Informationen recherchieren. Ich fand es immer noch ganz toll zu übersetzen. Ungefähr im März 2020 brach die Covid-Pandemie aus und meine Firma bat jeden, von zu Hause aus zu arbeiten. Das freute mich, denn so konnte ich mehr Artikel übersetzen, während ich gleichzeitig finanziell abgesichert war. Daher konnte ich einen Artikel an einem oder zwei Tagen übersetzen. Manchmal brauchte ich auch drei Tage, wenn der Artikel etwas länger war. Ich war sehr stolz auf mich und fand, dass ich Großartiges geleistet hätte. Nach und nach konzentrierte ich mich mehr auf die Quantität als auf die Qualität. Mich interessierte eher, wie viele Artikel ich übersetzen konnte, als dass ich die Arbeit von ganzem Herzen erledigte. Ich fing an, kleine Fehler zu machen, und das immer öfter. Mein Gruppenleiter machte mich barmherzig und wiederholt auf meine Fehler aufmerksam. Ich schämte mich dafür und dachte: „Wie kann ich immer noch so einen Fehler machen? Der Gruppenleiter hat es mir doch schon so viele Male gesagt!“
Ich bemerkte, dass ich eher ergebnisorientiert handelte, als den ganzen Prozess wertzuschätzen. Ich war zu sehr auf die Quantität fixiert, obwohl ich eigentlich auf die Qualität meiner Arbeit hätte achten sollen. Manchmal vergaß ich sogar, was ich soeben übersetzt hatte, nachdem ich den Artikel im Netz hochgeladen hatte. Ich verglich mich mit einem Shen-Yun-Tänzer. Zum Beispiel gibt ein Shen-Yun-Tänzer bei jeder der tausenden von Shows, die er in seinem Leben aufführt, sein Bestes. Ein Tänzer gibt für das Publikum immer alles. Könnte der Tänzer noch Lebewesen erretten, wenn es ihm eher auf die Quantität als auf die Qualität der Shows ankäme?
Der Meister sagte:
„Das Erkenntnisvermögen eines Schlitzohrs ist eben gerade nicht gut. Denn ein überschlauer Mensch tut nur die Arbeit an der Oberfläche, um die Anerkennung seines Vorgesetzten, seines Chefs zu gewinnen. Muss die wirkliche Arbeit dann nicht von anderen übernommen werden?“ (Zhuan Falun 2019, S. 457)
Ich merkte, dass ich die Übersetzungsarbeit nur oberflächlich erledigte. Die eigentliche Arbeit musste ein anderer übernehmen. Das führte zu einer deutlich geringeren Produktivität. Daraufhin änderte ich meine Einstellung und begann, auch auf die kleinen Details zu achten.
Nach einiger Zeit gelang mir ein weiterer Durchbruch in meiner Kultivierung. Ich begann mir Gedanken darüber zu machen, wie lang oder kurz der Artikel war, den mir der Teamleiter zugewiesen hatte. Bei einem kurzen Artikel war ich glücklich und zufrieden, denn dann hatte ich weniger Arbeit und brauchte nicht so lange für die Übersetzung. Auf der anderen Seite begann ich, mir Sorgen zu machen und immer an den noch nicht fertig übersetzten Artikel zu denken, sobald sich die Übersetzungsarbeit über mehrere Tage hinzog. Meine Tätigkeit betrachtete ich eher als etwas, das es zu erledigen galt. Ich sah darin nicht den Prozess, mich in der Kultivierung zu erhöhen. Dann trat der Fall ein, den der Meister erwähnt hatte, nämlich dass ich nicht bei einer Sache bleiben konnte. Die Angelegenheit wurde zu einer Herausforderung für mich und die Dinge liefen nicht so, wie ursprünglich geplant.
Ich änderte meine innere Haltung und versuchte, alles mit einem ruhigen Herzen anzugehen. In diesem Prozess lernte ich auch, das Verständnis des Autors wiederzugeben, anstatt nur Wort für Wort zu übersetzen. Es sah es in meiner Verantwortung, den Artikel für die Leser gut verständlich zu formulieren.
Vor noch nicht allzu langer Zeit fing ich an, beim Übersetzen der Artikel nachzulassen, sodass die Anzahl der wöchentlich bearbeiteten Artikel nicht mehr so hoch war wie zuvor. Ich erkannte, dass ich einen Artikel nur so schnell übersetzte, weil ich mir davon noch mehr mächtige Tugend versprach. Ich schaute bei einer Sache genau darauf, welchen Vor- oder Nachteil sie meiner Kultivierung brachte. Außerdem wollte ich vieles wiedergutmachen, was ich in der Vergangenheit versäumt hatte. Das war der Grund, warum ich mehr Artikel übersetzt hatte. Nachdem ich dies hier niedergeschrieben hatte, wurde mir klar, dass ich ziemlich egoistisch und in Gedanken nur mit meinen persönlichen Vorteilen beschäftigt gewesen war. Da blieb kein Raum, an andere zu denken. Bei der Kultivierung geht es um Loslassen, nicht um das Streben nach etwas. Wenn mir eine Aufgabe gefiel, erledigte ich sie mit Begeisterung, ansonsten wollte ich sie nur ungern übernehmen.
Der Meister hat dazu geäußert:
„Barmherzigkeit ist eben der Charakter der orthodoxen Gottheiten. Barmherzig ist nicht, wenn ich etwas Gutes tun möchte. Wenn man aus einem plötzlichen Einfall etwas tut, weil man es gerne tun möchte, das ist keine Barmherzigkeit. Das entsteht aus deinem Eigensinn für Vorlieben. Einfach gesagt, ist es der Eigensinn. Die wahre Barmherzigkeit beinhaltet gar keinen Egoismus. Ganz gleich, wem gegenüber, alle Lebewesen werden mit aufrichtigen Gedanken und gutherzig betrachtet.“ (Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)
Die Selbstbestätigung war so sehr ein Teil von mir geworden, dass ich sie nicht einmal mehr erkennen konnte. Um unter allen Umständen voranzukommen, muss es so sein, dass
„... jeder bei seinem Handeln zuerst an die anderen denkt“ (Zhuan Falun 2019, S. 477)
Ich werde die uns verbleibende Zeit bestmöglich nutzen, um meine Übersetzungsarbeit gut zu machen.
Danke, Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende!