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Verspätete Todesmeldung: 55-Jährige stirbt infolge der Verfolgung – zurück bleiben ihr kranker Mann und ihre 13-jährige Tochter

25. Oktober 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Inneren Mongolei, China

(Minghui.org) Als Jiang Haiying im Alter von 44 Jahren mit ihrer Tochter schwanger war beschloss sie, ihrem Kind das Beste zu geben. Doch eine Reise, die sie vier Jahre nach der Geburt ihres Kindes unternahm, um ihre Mutter zu besuchen, veränderte das Schicksal ihrer Familie für immer.

Geschichte einer Verfolgung im Überblick

Jiang und ihre damals vierjährige Tochter wohnten in der Stadt Baotou in der Inneren Mongolei. Am 1. September 2014 wurde Jiang plötzlich von Polizisten festgenommen, als sie mit ihrer Tochter auf Reisen gehen wollte. Ihr Mann bemühte sich unaufhörlich um die Rettung seiner Frau, aber vergeblich.

Die Polizei hielt Jiang zwei Jahre lang in Haft und versuchte, sie zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Im Jahr 2016 musste sie die Praktizierende schließlich freilassen, weil sie nicht genügend Beweise für eine Anklage sammeln konnte. Aber immer wieder schikanierten sie die Praktizierenden zuhause. Die ständigen Schikanen der Polizei zermürbten sie schließlich. Jiang wurde krank und verstarb am 10. Juli 2021. Sie wurde nur 55 Jahre alt.

Im Detail: Rückblick auf zwei Jahre unrechtmäßiger Inhaftierung und was danach kam

Am 1. September 2014 warteten Mutter und Kind am Bahnhof von Baotou auf den Zug, als die Polizei sie aufhielt und Jiang vor den Augen des kleinen Mädchens festnahm. Es war der Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Qingshan Chen Huijun persönlich, der die Praktizierende zusammen mit dem Direktor des Büro 610 des Bezirks Qingshan, festnahm. Danach war das Mädchen verängstigt, jedes Mal, wenn sie einen Polizeibeamten sah, zitterte sie. Das einst kontaktfreudige Mädchen zog sich zurück und sprach nur noch selten.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Qingshan genehmigte Anfang Oktober 2014 Jiangs Verhaftung. Obwohl die Staatsanwaltschaft ihren Fall mehrmals mit der Begründung unzureichender Beweise an die Polizei zurückgab, weigerte sich Chen weiterhin, sie freizulassen, und setzte seine Bemühungen fort, sie zu belasten.

Jiangs Mann wandte sich an verschiedene Behörden, um ihre Freilassung zu erwirken, während er gleichzeitig versuchte, seine Vollzeittätigkeit zu behalten. Ihm blieb oft nichts anderes übrig, als seine vierjährige Tochter allein zu Hause zu lassen und ihr zu sagen, sie solle gut auf sich aufpassen. Als das Mädchen in den Kindergarten kam, musste sie manchmal bei ihrer Erzieherin bleiben, wenn ihr Vater auf Geschäftsreise außerhalb der Stadt war.

Um sich um das Mädchen zu kümmern, reisten Jiangs Mutter und ihr kranker Vater später fast 950 Kilometer von Hexigten Banner in der Inneren Mongolei nach Baotou. Die Großmutter war so verzweifelt über die Tortur der Familie, dass sie eines Tages beim Wischen des Bodens stürzte und lange Zeit nicht laufen konnte.

Ihr Sturz belastete ihren Schwiegersohn zusätzlich. Er musste sich zu dieser Zeit um seine Tochter und seine Schwiegereltern kümmern, während er gleichzeitig an der Rettung seiner Frau arbeitete und seiner Arbeit nachging. Sein Haar ergraute in nur wenigen Tagen.

In der Zwischenzeit brachte Stasichef Chen die Praktizierende Jiang dazu, die gegen sie erhobenen Vorwürfe zuzugeben. Er versprach ihr nämlich, sie freizulassen, wenn sie das Strafverfahren durchlaufen hätte.

Das Bezirksgericht Qingshan verhandelte viermal gegen Jiang. Die letzte Verhandlung am 21. Juli 2016 dauerte nur zehn Minuten, in denen Richter Sun Jinmin sie immer wieder aufforderte, sich schuldig zu bekennen, was sie ablehnte.

Am 1. Dezember 2016, nach zwei Jahren und drei Monaten Haft, wurde Jiang freigelassen, da der Richter nicht genügend Beweise für eine Verurteilung sammeln konnte.

Verzweifelter Ehemann

Während Jiang inhaftiert war, hatte ihr Mann die gesamten Ersparnisse ausgegeben und sich noch mehr Geld geliehen, um die Polizei zu bestechen, weil er hoffte, sie frei zu bekommen. Er verlor oft die Hoffnung und war völlig verzweifelt.

Die seelische und körperliche Erschöpfung sowie die ständigen Schikanen, denen die Familie ausgesetzt war, insbesondere nachdem Jiang wieder zu Hause war, forderten einen hohen Tribut von seiner Gesundheit. Am Abend des 23. Juni 2019 erkrankte er plötzlich und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Obwohl er im Koma lag, wollte das Krankenhaus ihn nach einigen Tagen der Behandlung entlassen, weil die Familie die Kosten nicht aufbringen konnte. Jiang bat über eine Crowdfunding-Plattform um Hilfe, bis das Krankenhaus ihrem Mann schließlich erlaubte zu bleiben. Der Arzt sagte, sein Zustand sei sehr gefährlich. Selbst wenn sie ihn am Leben erhalten könnten, würde er für den Rest seines Lebens dahinvegetieren.

Noch bevor ihr Mann wieder aufwachte, suchten mehrere Schuldeneintreiber Jiang auf. Erst da erfuhr sie, was ihr Mann alles unternommen hatte, um sie zu retten. Aber er sagte ihr nie, wie viel er der Polizei gezahlt hatte.

Während der Monate, in denen ihr Mann im Krankenhaus lag, ging Jiang jeden Tag zu ihm und pflegte ihn. Gewöhnlich kochte sie morgens Mahlzeiten und fügte die begrenzte Menge an Fleisch hinzu, die sie sich leisten konnte. Das billigste Gemüse, wie Kartoffeln, aß sie dann selbst.

Nachdem ihr Mann entlassen worden war, stellte sie jemanden ein, der sich um ihn kümmerte. Sie installierte zu Hause eine Stange, damit er das Gehen üben konnte. Um ihre Familie zu unterstützen, nahm Jiang ihren früheren Beruf als Lehrerin wieder auf und begann, Nachhilfeunterricht anzubieten, um ein regelmäßiges Einkommen zu haben.

Anhaltende Schikanen

Kurz nachdem Jiangs Mann nach Hause zurückgekehrt war, kamen die Ortspolizisten und Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees, manchmal zehn oder mehr auf einmal, um sie erneut zu schikanieren und sie aufzufordern, Falun Dafa abzuschwören. Die Schikanen dauerten bis August 2020 an.

Da sie sich weigerte, die Beamten hereinzulassen, hämmerten sie gegen die Tür und schrien laut herum. Als sie schließlich einbrachen, blieben sie stundenlang in ihrer Wohnung und ignorierten, wie sehr die Schikanen ihren kranken Mann belasteten.

Die Schikanen waren so belastend, dass Jiang Halluzinationen bekam und dachte, die Polizei würde ständig an die Tür klopfen. In der Zwischenzeit arbeitete sie weiterhin mit der Pflegeperson zusammen, um ihrem Mann bei der Rehabilitation zu unterstützen, selbst als ein Knoten in ihrer Brust zu wachsen begann und unerträgliche Schmerzen auf der linken Seite ihres Körpers verursachte.

Wegen ihrer Erkrankung musste sie ein Kindermädchen einstellen, das sich um ihre Tochter kümmerte, während sie zu ihren Eltern zog, die beide auf die 80 zugingen.

Als sich ihr eigener Zustand weiter verschlechterte, verlor sie schließlich die Kraft, bei der Pflege ihres Mannes zu helfen. Um weiteren Belästigungen zu entgehen, ließ sie ihren Mann und ihre Tochter bei der Pflegekraft zurück und reiste allein Tausende von Kilometern zu Verwandten, in der Hoffnung, sich dort erholen zu können. Als sie in der Wohnung ihrer Verwandten ankam, war sie so erschöpft, dass sie kaum noch die Kraft hatte, die Treppe hinaufzugehen.

Nur wenige Tage, nachdem Jiang ihre eigene Wohnung verlassen hatte, kamen die Beamten erneut, um sie zu belästigen.

Da sie nicht wollte, dass ihre Verwandten in die Sache hineingezogen werden, zog sie später zu ihrer Mutter, damit diese sich um sie kümmern konnte. Ihre betagte Mutter musste sich um sie und um ihren Vater kümmern, der mit den Nebenwirkungen einer Hirnthrombose zu kämpfen hatte. Als die Polizei Jiangs neuen Aufenthaltsort herausgefunden hatte, rief sie ihre Mutter an und belästigte auch sie.

Als ihre Mutter den Beamten erzählte, wie schlecht es ihrer Tochter ging, verlangten sie eine Krankenhausdiagnose und Fotos. Auch nachdem die Familie die geforderten Informationen geschickt hatte, kamen fünf Beamte des Komitees für Politik und Recht zur Mutter, um Jiang zu kontrollieren.

Zu diesem Zeitpunkt war Jiang bereits bettlägerig und konnte sich nicht mehr bewegen. Ihre Brust war hart und extrem geschwollen.

Nachdem die Beamten des Komitees für Politik und Recht nach Baotou zurückgekehrt waren, vertrieben sie die Pflegekraft, die Jiang eingestellt hatte, und brachten ihren Mann in einem Obdachlosenheim unter.

Kurze Zeit später, am 10. Juli 202, verstarb Jiang und hinterließ ihre 13-jährige Tochter, ihren kranken Ehemann und ihre betagten Eltern.