(Minghui.org) Ein Einwohner des Kreises Longde in der Provinz Ningxia wurde kürzlich zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.
Der 70-jährige Liu Sizu wurde am 30. Dezember 2021 verhaftet. Die Polizisten beschlagnahmten seinen Computer und andere persönliche Gegenstände. Ende März 2022 legte die Polizei seinen Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xixia vor. Seine Familie bestätigte kürzlich, dass er vom Bezirksgericht Xixia verurteilt wurde. Er befindet sich derzeit im Untersuchungsgefängnis der Stadt Yinchuan.
Seit Beginn der Verfolgung wurde Liu bereits dreimal verurteilt. Außer dieser letzten Gefängnisstrafe verurteilte ihn das Kreisgericht Longde am 29. Oktober 2003 zu drei Jahren Haft auf vier Jahre Bewährung und das Bezirksgericht Xingqing am 13. Oktober 2009 zu einer weiteren Strafe von drei Jahren auf fünf Jahre Bewährung.
In den letzten Jahren war Liu wiederholten Schikanen ausgesetzt. Am 12. November 2016 und erneut am 10. Mai 2021 wurde seine Wohnung durchsucht. Nach einer dieser Schikanen im Mai 2021 kam er außerdem für sieben Tage in Administrativhaft.
Im Folgenden schildert Liu seine Erfahrungen mit dem Praktizieren von Falun Dafa und der Verfolgung, die er erlitten hat.
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Im Oktober 1996 begann ich auf Empfehlung eines Freundes mit Falun Dafa. Eine Woche später zeigten sich bei mir Reaktionen einer Körperreinigung, wie Durchfall und Eiter im Nacken, die vier Tage lang anhielten. Nach einem Monat war der Bandscheibenvorfall, der mich jahrelang geplagt hatte, verschwunden.
In der Vergangenheit war ich immer sehr jähzornig gewesen. Ich war sehr kämpferisch und achtete stets auf meine eigenen Interessen. Indem ich mich nach den Prinzipien von Falun Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – disziplinierte, lernte ich, tolerant und rücksichtsvoll zu sein.
Mein Sohn wurde eines Tages von seinem Lehrer gemobbt. Wäre das in der Vergangenheit vorgekommen, hätte ich mich mit dem Lehrer gestritten. Aber dieses Mal erinnerte ich mich daran, diese Angelegenheit als Falun-Dafa-Praktizierender zu behandeln. Anstatt mich von meiner Wut überwältigen zu lassen, löste ich die Angelegenheit mit dem Lehrer friedlich.
Das Praktizieren von Falun Dafa half mir auch, mit dem Rauchen, Trinken und Glücksspielen aufzuhören. Die Beziehungen zu meiner Familie, meinen Freunden und meinen Kollegen verbesserten sich. Die Menschen, die mich kannten, waren alle erstaunt über meine Veränderungen.
Am 20. Juli 1999 ordnete Jiang Zemin, der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, die Verfolgung von Falun Dafa an. Im Dezember 1999 bestellte Zhang Zhizhong, der Sekretär des Komitees für Politik und Recht des Kreises Longde, über 30 Praktizierende in sein Büro. Er befahl uns, Verzichtserklärungen auf Falun Dafa zu schreiben. Er drohte damit, unsere Arbeitgeber zu zwingen, uns zu entlassen und unser Gehalt zu streichen, wenn wir dem nicht nachkämen. Ich erklärte ihm, wie ich von Falun Dafa profitiert hatte, und bekräftigte meine Entschlossenheit, es weiterhin zu praktizieren. Zhang schien wütend zu sein. Später an diesem Tag wurden wir alle freigelassen.
Ende Januar 2000 kamen Shen Duxin und Liang Lianshen vom Behindertenverband des Kreises Longde, wo ich arbeitete, sowie Richter Liu vom Kreis Longde zu mir nach Hause. Sie wiederholten, dass es mir nicht erlaubt sei, Falun Dafa zu praktizieren und dass ich eine Erklärung abgeben müsse, um Falun Dafa abzuschwören. Sie sagten, dass es ihnen schwerfallen würde, ihrem Vorgesetzten zu melden, dass ich es nicht getan hätte. Ich weigerte mich trotzdem, dem nachzukommen.
In den nächsten sieben Tagen kamen sie jeden Tag, um mich zu schikanieren. Sie blieben jedes Mal vier Stunden lang bei mir zu Hause und betonten immer wieder den Befehl von oben. Ich erzählte ihnen immer wieder, was ich durch das Praktizieren von Falun Dafa Gutes bekommen hatte.
Drei Tage nachdem sie aufgehört hatten, mich zu belästigen, kamen Ren Rong, der stellvertretende Bürgermeister des Kreises Longde, und Du Guoqiang, der stellvertretende Leiter der Polizeibehörde des Kreises Longde, um mich erneut zu bedrängen. Sie sagten, Zhang, der Sekretär des Komitees für Politik und Recht, habe sie beauftragt, mich zu überwachen und mich daran zu hindern, nach Peking zu fahren, um mich für Falun Dafa einzusetzen. Wenn ich ginge, würden sie ihre Arbeit verlieren. Danach bemerkte ich, dass ich beschattet wurde, jedes Mal wenn ich hinausging. Auch kamen immer wieder andere Beamte, um mich zu schikanieren.
Mein Arbeitsplatz, der Behindertenverband des Kreises Longde, stellte im November 2001 mein Gehalt ein. Ab Dezember 2002 wurde mir dann die Hälfte meines Gehalts ausgezahlt. Erst im Juli 2007 erhielt ich wieder mein volles Gehalt.
Am 22. Juni 2003 wurde ich von Du Weihai, dem Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Delong, verhaftet. Er verhörte mich einen Tag lang. Er schlug mich, zerriss meine Kleidung und erlaubte mir nicht zu schlafen. Ich weigerte mich, seine Frage zu beantworten, ob ich Materialien über Falun Dafa verteilen würde. Am nächsten Tag wurde ich gegen Kaution freigelassen.
Am 10. Juli 2003 verhaftete mich die Polizei erneut und brachte mich in ein Hotel. Sie fragten mich, wie ich und der Praktizierende Zhang Sixi zusammengearbeitet hätten, um Falun-Dafa-Materialien zu drucken. (Sie hatten Zhang vor mir verhaftet und ihn durch Folter gezwungen, Informationen über mich preiszugeben.) Drei Stunden später fanden sie einen Drucker, den Zhang und ich gemeinsam gekauft hatten und den ich bei meinem Verwandten aufbewahrte. Auch mein Computer und einige DVD-Rohlinge wurden beschlagnahmt.
Obwohl ich kurz darauf nach Hause gehen durfte, nahm mich Du am 23. Juli in Gewahrsam. Ich wurde 108 Tage lang im Untersuchungsgefängnis des Kreises Longde festgehalten. Das Kreisgericht Longde verurteilte mich am 29. Oktober zu drei Jahren Haft auf vier Jahre Bewährung. Die Anklage lautete „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“. Dies ist eine standardmäßige Anklage, die zur Kriminalisierung von Falun Dafa verwendet wird. Am 9. November 2003 wurde ich freigelassen.
Am 17. April 2009 wurde ich in dem Krankenhaus, in dem ich arbeitete, erneut verhaftet. Die Polizei durchsuchte meine Wohnung und beschlagnahmte meinen Computer, ein tragbares Laufwerk und einige Informationsmaterialien zu Falun Dafa. Sie brachten mich zur Staatssicherheitsabteilung der Stadt Yinchuan und verhörten mich zwei Stunden lang darüber, woher die Materialien stammten. Am Abend wurde ich in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Yinchuan gebracht.
Die Wärter des Untersuchungsgefängnisses zwangen mich, fast 14 Stunden am Tag Feuerzeuge zusammenzubauen. Wenn ich das Pensum nicht schaffte, durfte ich nicht schlafen. Nach sechs Monaten Haft verurteilte mich das Bezirksgericht Xingqing am 13. Oktober zu drei Jahren Haft auf fünf Jahre Bewährung, ebenfalls wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“. Ich wurde am 24. Oktober 2009 entlassen.