(Minghui.org) Nachdem er bereits zwei Jahrzehnte lang inhaftiert und gefoltert worden war, wurde ein 58-jähriger Mann in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu am 23. August 2022 erneut wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet.
Der Vermieter von Li Wenming und sechs weitere Falun-Dafa-Praktizierende wurden am selben Tag verhaftet. Während die anderen Praktizierenden nach fünf Tagen wieder freigelassen wurden, befindet sich Li nach wie vor in Haft. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist noch immer nicht bekannt.
Li, auch bekannt als Li Mingyi, arbeitete früher in der Lokomotivfabrik in Lanzhou. Nach Beginn der Verfolgung wurde er viermal verhaftet. Nach seiner vierten Verhaftung im Jahr 2002 wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er auf die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte. Das Gefängnis erlaubte niemandem, ihn während seiner langen Haftzeit zu besuchen.
Bevor er Falun Dafa praktizierte, war Li nur darauf bedacht, selbst weiterzukommen, und stahl oft Dinge aus der Fabrik, die er mit nach Hause nahm. Wenn er Formulare zur Erstattung von Geschäftskosten ausfüllte, machte er alles geltend, auch persönliche Ausgaben.
Er hatte chronische Probleme mit seinen Atemwegen, seinem Verdauungssystem und seinen Harnwegen. Jeden Herbst und Winter litt er unter einem hartnäckigen Husten und Asthma. Oft plagten ihnchronische Gastroenteritis, er litt zudem häufig unter Rückenschmerzen und Schwäche in den Gliedmaßen. Er probierte verschiedene Qigong-Übungen aus, aber nichts half.
1996 stieß er auf Falun Dafa und merkte, dass dies etwas war, wonach er schon lange gesucht hatte. Kurze Zeit später verschwanden seine chronischen Gesundheitsprobleme. Er nahm keine Dinge mehr aus der Fabrik mit und gab sogar die Dinge zurück, die er zuvor mitgenommen hatte.
Am 30. August 2002 wurde Li verhaftet, weil er Informationen über Falun Dafa in das Kabelnetz eingespeist hatte, um angesichts der strengen Zensur in China auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Polizisten traten und schlugen ihn, bevor sie ihn in ein Auto stießen. Er wurde an beiden Handgelenken und Ellbogen gefesselt und zur Polizeiwache in Lanzhou gebracht.
An einen Stuhl gefesselt
Polizisten fesselten Li mit einem Gürtel an einen Stuhl und setzten ihm einen speziellen Helm auf den Kopf. Sie zogen die Handschellen alle vier bis fünf Minuten an, so dass Li vor Schmerzen zitterte und inkontinent wurde.
Folterzeichnung: An einen Stuhl gefesselt
Li wurde am nächsten Morgen in das Untersuchungsgefängnis in Xiguoyuan gebracht und später in die Haftanstalt Nr. 2 in Lanzhou verlegt. Während der Verhöre wurde er an einen Metallstuhl gefesselt. Erneut zogen die Polizisten die Handschellen immer fester an. Danach waren seine Handgelenke über ein Jahr lang taub.
Eingesperrt in Isolationshaft
Das Bezirksgericht Chengguan verurteilte am 27. Oktober 2002 sieben Praktizierende, weil sie Informationen in das Kabelnetz eingespeist hatten. Die Männer Li, Wei Junren und Wang Pengyun wurden zu je 20 Jahren Haft verurteilt. Die anderen vier (die Männer Sun Zhaohai, Liu Zhirong und Su Anzhou sowie Frau Qiang Xaioyi,) erhielten 10 bis 19 Jahre. Das Bezirksgericht Baiyin verurteilte den Praktizierenden Zhang Guangli zu zwölf Jahren und Chang Jubin zu elf Jahren Haft.
Li wurde im September 2003 in das Gefängnis Lanzhou eingeliefert, nachdem er ein Jahr in einer Haftanstalt eingesperrt war. An ihrem ersten Tag wurden Li und Liu (letzterer wurde 2006 zu Tode gefoltert) einen Monat lang in Einzelhaft gehalten, als sie sich weigerten, bei einer Durchsuchung zu kooperieren. Sie hatten versucht, die Wärter davon abzuhalten, andere Praktizierende zu schlagen.
Der Einzelhaftraum war drei Quadratmeter groß und hatte einen zwei Meter großen abgegrenzten Hof. Das Bett bestand aus Ziegelsteinen, und am Fußende des Bettes befand sich eine Vertiefung, die als Toilette diente. Es gab weder Heizung noch Bettzeug. Li musste immer in seiner Kleidung schlafen. Es gab kein Geschirr und kein Besteck, sodass er mit den Händen essen musste.
Polizisten zerrissen Lis Jacke, als sie seine Sachen durchsuchten, um festzustellen, ob er Falun-Dafa-Materialien versteckt hatte. Seine Hose war nach der Durchsuchung verschwunden.
Li wurde gezwungen, Fesseln zu tragen, die mehr als neun Kilogramm wogen, und die Wärter verketteten die Handschellen und Fesseln miteinander. Seine Knöchel bluteten aufgrund des Klettverschlusses an den neuen Fesseln. Er benutzte die Hose der Häftlingsuniform und wickelte sie um die Fesseln. Nach einiger Zeit war die Hose zerfetzt.
Lis zweite Einzelhaft fand im Dezember 2004 statt, als er sich weigerte, an einem Test über die Gefängnisregeln teilzunehmen. Ein Wärter versuchte, ihm einen Schlag auf den Kopf zu versetzen, aber er wehrte sich mit den Händen. Da die Wärter Falun-Dafa-Materialien bei ihm fanden, legten sie ihm 29 Kilogramm schwere Fesseln an und ketteten sie an seine Handschellen.
Diesmal brachten die Wärter Li in einen neuen Raum, in dem er gefangen gehalten wurde. Der Raum war drei Quadratmeter groß und hatte ein Betonbett. Es hatte eine Toilette mit Wasserspülung und ein geschlossenes Fenster über der Toilette. Außerhalb des Zimmers befand sich ein zwei Meter großer, isolierter Hof. Im Zimmer und im Hof waren Überwachungskameras installiert. Der Raum verfügte über eine Fußbodenheizung, die jedoch abgeschaltet wurde, wenn jemand in dem Raum eingesperrt war. Da die Temperaturen nachts auf minus 12 bis minus 7°C sanken, fror Li in dem Raum.
Wenn es schneite, zwangen die Wärter Li, jeden Tag von 6 bis 21 Uhr im Hof zu bleiben, nur mit einer Hose, Turnschuhen und einer langärmeligen Jacke bekleidet. Die Fesseln waren so schwer, dass er sich nicht bewegen konnte und den ganzen Tag auf dem Boden sitzen musste.
Ein Häftling war für den Arrestraum zuständig. Er schnippte oft mit den Fingern in Lis Augen, wenn Li im Hof war. Da Lis Hände und Beine gefesselt waren, konnte er nicht ausweichen. Die Hand- und Fußschellen wurden ihm nachts nicht abgenommen, sodass er zusammengerollt schlafen musste.
Aus Angst, Li könnte an der Kälte sterben, verlegten die Wärter ihn einen Monat später zurück in eine normale Zelle. Als die Fesseln abgenommen wurden, konnte er nicht mehr gehen.
Im September 2005 starteten die Gefängnisbehörden eine weitere Kampagne, um zu versuchen, alle Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Als die Wärter versuchten, Li Handschellen anzulegen, weigerte er sich zu kooperieren. Sie mussten ihn festhalten, damit sie ihn fesseln konnten, und schlugen dabei seinen Kopf auf den Heizkörper. Er musste mit neun Stichen genäht werden. Kurz darauf wurde er zum dritten Mal in Einzelhaft gesperrt. Vier Häftlinge überwachten ihn rund um die Uhr und ließen das Licht ständig brennen.
Die Wärter trennten Li von anderen Praktizierenden, um zu verhindern, dass sie miteinander sprachen. Als im Jahr 2006 weitere Praktizierende in das Gefängnis eingewiesen wurden, verlegten die Wärter ihn in eine andere Abteilung.
Nach dem 1. Mai 2008 wurde Li erneut in Einzelhaft gesperrt und von vier Häftlingen überwacht. Er wurde zwei Wochen lang an den Handgelenken an einem Etagenbett aufgehängt und durfte nicht schlafen. Sein Körper schwoll an und seine Füße und Knöchel wurden schwarz. Er war nur noch halb bei Bewusstsein, und in seinem Urin befand sich Blut. Einmal musste er sich erleichtern und bat die Häftlinge, ihn herunterzulassen. Als man ihm die Handschellen abnahm, fiel er hin und stieß die Toilette um.
Einmal schlug ihm ein Häftling in den Unterleib. Durch den Schmerz brach ihm der kalte Schweiß aus. Er überlebte nur knapp die Folter in diesen drei Monaten der Haft.
Tigerbank und Hängefolter
Die Wärter fanden häufig Vorwände, damit sie Falun-Dafa-Praktizierende foltern konnten. Einmal beschuldigte ein Wärter Li, seine Anweisungen nicht zu befolgen, und befahl ihm, hinauszugehen. Er weigerte sich.
Ein anderer Wärter brachte Li in einen kleinen Raum, hängte ihn auf und ließ ihn die ganze Nacht nicht schlafen. Als es an der Zeit war, Zwangsarbeit zu leisten, stülpten die Wärter Li eine schwarze Kapuze über den Kopf und fesselten ihn mit Handschellen an die Tigerbank in der Werkstatt. Sie bereiteten auch verschiedene Folterinstrumente vor, darunter eine Zwangsjacke und Klebeband, um seinen Mund zu verschließen.
Nachdem Li stundenlang aufgehängt worden war, wurde er schläfrig und sein Körper war geschwollen. Als er im Delirium war, erinnerte er sich an die Lehre von Falun Dafa, was seinen Willen stärkte.
Als im Jahr 2020 die Pandemie ausbrach, fehlte es an Wärtern, und die Wärter hörten auf, Li aufzuhängen. Als ein Häftling im Gefängnis starb, ließen die Wärter von Li ab und erlaubten ihm, in seine Zelle zurückzukehren.
Die Verfolgung von anderen Praktizierenden
Neben der Folter, die Li selbst erlitt, wurde er auch Zeuge, wie andere Praktizierende gefoltert wurden.
Als Jin Jilin zum ersten Mal in das Gefängnis gebracht wurde, wo er eine zehn Jahre lange Haftstrafe verbüßen musste, stiftete ein Wärter die Insassen an, ihn mit kochendem Wasser zu übergießen. Später stach der Wärter mit einer Nadel in die Blasen und streute Salz darauf. Außerdem wurde Jin der Schlaf entzogen. Nur drei Jahre nach seiner Entlassung im Jahr 2012 wurde er erneut verhaftet und zu weiteren sieben Jahren verurteilt. Als Li im August 2021 freigelassen wurde, befand sich Jin in Einzelhaft.
Wang Youjiang, ein Major der Armee, wurde brutal gefoltert und war nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt. Er starb am 1. Juli 2017.
Sun Zhaohai wurde über ein Jahr lang in Einzelhaft gehalten und mit gespreizten Gliedmaßen an ein Bett gefesselt. Außerdem wurde er auf einer Tigerbank gefoltert. Die Wärter schlugen ihm viele Zähne aus.
Folternachstellung: Mit gespreizten Gliedmaßen gefesselt
Ein über 70-jähriger Praktizierender aus der Stadt Baiyin wurde ebenfalls in einer Einzelzelle festgehalten und hatte mehr als vier Monate lang keinen Schlaf bekommen, als Li entlassen wurde.
Gütige Menschen
In den dunklen Tagen der Folter im Gefängnis halfen ihm einige Insassen, ermutigten ihn und gaben ihm Dinge des täglichen Bedarfs. Die Wärter versuchten, ihnen zu drohen, damit sie sich von Li fernhielten, aber sie ließen nicht locker und verurteilten die Wärter für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Einige von ihnen teilten auch das Essen mit Li, das ihre Familien ihnen gegeben hatten.
Li hatte einmal einen Streit mit einem Gefängnisausbilder, aber keiner der Insassen stellte sich auf die Seite des Ausbilders oder half ihm, Li zu schlagen. Es gab auch einige gutherzige Wärter, die Li geröstete Süßkartoffeln und Joghurt gaben. Andere unterhielten sich oft mit ihm und fragten ihn, was er nach seiner Entlassung tun wolle. Die Gutherzigkeit all dieser Menschen berührten Li und halfen ihm weiterzumachen.
Viele Praktizierende aus Hongkong, Macao, Taiwan und China schickten Postkarten, Briefe und Geld, um Li zu ermutigen. Obwohl er die Briefe nie lesen durfte, ermutigte ihn die Tatsache sehr, dass viele Menschen ihm schrieben, was auch die Wärter davon abhielt, ihn zu foltern. Auch andere Praktizierende im Gefängnis nutzten verschiedene Möglichkeiten, um ihm zu helfen und ihn zu ermutigen.
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