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Verbrüht, unterkühlt und ohne Schlaf – Praktizierende berichtet über ihre Tortur im Gefängnis

30. Oktober 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Liaoning

(Minghui.org) Eine über 60-Jährige verbrachte vier Jahre hinter Gittern. Sie war im Juli 2018 verhaftet worden, weil sie Falun Dafa praktiziert. Im Gefängnis musste sie menschenverachtende Folter ertragen, sodass sie einen Herzinfarkt erlitt.

Xu Guixian lebt in der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning. Am 11. Oktober 2017 wurde sie in ihrer Wohnung von einem Beamten der Polizeiwache Tiexin festgenommen. Der Mann gab sich als Li Jindong aus und brachte sie in die Frauenhaftanstalt Jinzhou, wo sie 36 Tage eingesperrt war. Als Xu und ihr Mann später zur Polizeiwache kamen und das von dem Beamten beschlagnahmte Mobiltelefon zurückforderten, bemerkten sie eine Namensliste der Polizisten an der Wand. Daraus war ersichtlich, dass Li Jindong tatsächlich Wang Cheng hieß. Ihr Telefon hat Xu nie wieder bekommen.

Am 17. Juli 2018 verhafteten Polizisten die Praktizierende erneut. Abermals sperrte man sie in die Frauenhaftanstalt Jinzhou. Dort kam ein Polizist mit einem Stapel CDs herein. Er forderte Xu auf, mit dem Finger auf die CDs zu zeigen und fotografierte sie dabei. Diese Bilder reichten die Beamten mit einem gefälschten Geständnis als Beweismittel bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Linghe ein. Diese erhob Anklage. Später verurteilte das dortige Gericht Xu zu vier Jahren Gefängnis. Ihre Familie erhielt keinerlei Informationen darüber.

Im März 2019 wurde Xu ins Frauengefängnis Lioaning überführt. Es folgt ihr persönlicher Bericht über die im Gefängnis erlittenen Qualen.

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Frieren und Schlafentzug

Im Gefängnis wurde ich der sechsten Sektion in der fünften Abteilung zugewiesen. Man gab mir ein Bettlaken und eine Steppdecke. Ich musste dazu eine Erklärung unterschreiben, wonach ich die Sachen nur geliehen hatte.

Zwei Tage nach meiner Ankunft versuchte Gao Xiaohang, die Leiterin der sechsten Sektion, zusammen mit einigen Wärtern und Gefangenen, mich zur Aufgabe meines Glaubens zu zwingen. Als ich mich weigerte, begannen sie, mich zu foltern.

Die Häftlinge brachten mich in eine Werkstatt und zwangen mich, dort den ganzen Tag lang zu stehen. Sie erlaubten mir nicht, zur Toilette zu gehen. Daher musste ich mich in meine Hose erleichtern. In kalten Winternächten öffneten sie das Fenster und ließen mich ohne Mantel am Fenster zu stehen, sodass ich fror. Einmal wurde ich gezwungen, mit einer dünnen Gefängnisuniform am geöffneten Fenster im Korridor zu stehen.

Die Gefängniswärter befahlen den Gefangenen, mir in den ersten Frühlingstagen das Bettlaken und die Decke wegzunehmen. Ich musste auf dem blanken Holzbrett schlafen. Vor dem Schlafengehen gossen sie Wasser auf das Bett und ließen mich bei offenstehender Tür auf dem nassen Bett liegen. Zudem erlaubten sie mir nicht, die Augen zu schließen.

Später bestrafte mich Gao, indem sie mich rund um die Uhr stehen ließ. Sie befahl, über 60 Häftlingen der sechsten Sektion, mich in Zweier-Teams abwechselnd zu überwachen. Nach 13 Tagen erlitt ich einen Herzinfarkt, woraufhin ich ins Gefängniskrankenhaus gebracht wurde. Auch dort ließ man mich nicht schlafen, sondern zwang mich dazu, auf dem Bett zu sitzen. Sobald ich die Augen schloss, prügelte die diensthabende Gefangene auf mich ein oder kniff mich. Sie schlug meinen Kopf gegen die Wand, schnippte mit den Fingern gegen meine Augen oder drückte mir die Augen zu. Auch sie übergoss mich mit Wasser.

Eines Tages zerrten mich Gefangene in eine Waschküche und schlugen mich in einem Bereich ohne Überwachungskameras. Ich schrie um Hilfe. Der diensthabende Wärter Chen Tianlei kam herbei, machte aber schnell wieder kehrt, ohne einzugreifen.

Ein anderes Mal schlugen mich mehrere Gefangene in Zelle 403 zusammen. Sie traten und trampelten mir auf den Beinen herum. Über drei Monate war ich gehbehindert.

Schläge und Verbrühungen

Als Gao fünf Monate später in Mutterschaftsurlaub ging, übernahm die Wärterin Niu Jingjing ihren Dienst und quälte mich weiter. Einmal befahl sie der Leitern der sechsten Abteilung, Zhang Xiaomeng, mich zu misshandeln. Zhang verbot mir, mich zu waschen, und gab mir auch kein Toilettenpapier. Sie übergoss meine Kleidung mit Wasser, erlaubte aber nicht, sie zu trocknen. Dadurch bekam meine gesamte Kleidung Stockflecken und stank. Zhang gestand mir später, dass sie all diese Dinge ohne Nius Rückhalt nicht tun würde. Ich forderte sie auf, mit der Verfolgung aufzuhören, aber sie ignorierte mich. So wurde ich neun Tage misshandelt.

Folternachstellung: Schläge

Ende Mai 2020 rief mich Wang Hongyun, der Leiter der fünften Abteilung, zu sich. Er sagte zu mir: „Alle Falun-Gong-Praktizierenden in der fünften Abteilung haben ihren Glauben aufgegeben – bis auf dich. Meine Abteilung ist ebenso die Nummer eins bei der Warenfertigung. Ich möchte, dass sie auch die Nummer eins hinsichtlich der Umerziehung von Falun-Gong-Praktizierenden wird. Also geh und mach ein Video von dir, in dem du dich von Falun Gong abwendest.“ Ich antwortete ihr nicht. Sie ließ mich über eine Stunde lang stehen und drohte mir Strafen an.

Später versetzte Niu Jingjing die beiden Gefangenen Lou Shuang und Li Jingchun aus anderen Abteilungen in die sechste. Wir drei wurden am 1. Juni 2020 zur Arbeit im Lagerraum eingeteilt. Dort war es ein Leichtes, einen toten Winkel zu finden, der nicht von Überwachungskameras erfasst wurde, wo sie mich schlagen konnten. Sie erlaubten mir nicht, zur Toilette zu gehen. Aus Protest trat ich in Hungerstreik.

Am nächsten Tag beklagte ich mich bei Niu über die Prügel. Ich müsse zunächst meinen Glauben aufgeben, sagte sie darauf. Drei Tage lang folterten sie mich.

In der dritten Nacht füllte die Gefangene Xiao Miao eine große Sprite-Flasche mit kochendem Wasser. Gemeinsam mit drei Gefangenen – darunter Song Lanjie und Lou Shuang – stellte sie mir die Flasche auf den Rücken, damit ich mich verbrühen sollte. Erst als sich das kochende Wasser abgekühlt hatte, gaben sie nach. Auf meinem Rücken bildeten sich große Brandblasen, aus denen Eiter austrat. Niu musste mich drei Tage später zur Behandlung ins Gefängniskrankenhaus bringen. Die Wunde hatte sich infiziert und brauchte über drei Monate, um zu heilen. Um das Verbrechen zu vertuschen, befahlen die Wärter den Gefangenen, mich zu isolieren, sodass ich mich alleine waschen und duschen musste. Die Wärter gaben mir keine Gelegenheit, dieses Verbrechen den Gefängnisbehörden zu melden.

Auch andere Praktizierende blieben nicht von der Folter verschont. Im April 2020 schlugen drei Gefangene Zhang Yuhong mit ihren Schuhen auf den Kopf. Einige Tage später erlitt sie einen Schlaganfall und wurde ins Gefängniskrankenhaus gebracht. Man sagt, sie sei zweimal am offenen Herzen operiert worden und nun gelähmt. Eine andere Praktizierende, Wang Jinfeng, wurde am 13. Juli 2021 verprügelt.

Frühere Berichte:

Über 60-Jährige im Gefängnis von Liaoning gefoltert

Falun-Dafa-Praktizierende im Frauengefängnis der Provinz Liaoning gefoltert

Im Frauengefängnis Liaoning: Frau mit kochendem Wasser verbrüht, weil sie sich weigert, Falun Dafa abzuschwören