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Wenn mein Vater Lebensmittel für uns einkauft

5. Oktober 2022 |   Von Xiao Mei, einer Falun-Dafa-Praktizierenden in Festlandchina

(Minghui.org) Letztes Jahr kurz vor Silvester kamen wir Schwestern unsere Eltern besuchen, um das Chinesische Neujahr zu feiern. Meine zweitjüngste Schwester flüsterte mir zu: „Papa hat dir eine Kiste Mandarinen gekauft.“ Meine jüngste Schwester ergänzte: „Mit meinem Handy online gekauft.“ Anschließend beschwerten sich beide unisono: „Warum nur für dich und nicht für uns?“ Ich antwortete: „Woher soll ich das wissen?“

1. Papa kauft ein

Mein Vater ist ein altmodischer und unflexibler Mensch. Als wir noch klein waren, arbeitete er immer von morgens bis abends. Weder machte er einen Einkaufsbummel mit uns noch besorgte er uns Snacks. Jetzt ist er alt und hat nichts zu tun. Aus Langeweile geht er gerne in Supermärkte und kauft alles, was billig ist. Jedes Mal, wenn er für uns Lebensmittel kauft, egal ob wir etwas brauchen oder nicht, müssen wir ihm das Geld geben. Wenn wir ihm zu viel zahlen, nimmt er das nicht an.

Einmal sagte ich zu ihm: „Vater, ich gebe dir 200 Yuan (ca. 20 Euro). Damit kannst du dir selber etwas kaufen, aber bitte nichts für uns.“ Das Gemüse, das er kaufte, war nämlich weder frisch noch schmeckte es mir. Aber er antwortete: „Ich habe Geld und brauche dein Geld nicht.“ Und dann kaufte er weiterhin ein und lieferte uns Gemüse und günstiges Obst. Die Rechnungen waren auf den Fen (chinesische Währung, wie Cent) genau. Ich war hilflos, aber jedes Mal war ich blockiert.

Diese Verhaltensweise meines Vaters gefiel mir überhaupt nicht. Jedes Mal, wenn mein Mann oder ein anderer Nicht-Angehöriger bei der Abrechnung anwesend war, spürte ich so etwas wie Gesichtsverlust. Aber mein Mann war immer gut gelaunt und redete oft mit meinem Vater. So kaufte mein Vater immer noch gerne für uns ein. Ich musste mir Mühe geben, an mich zu halten und durfte meinen Ärger nicht zeigen. Wenn ich das manchmal nicht schaffte, spottete er über mich.

Später versuchte mein Mann, mich zu überzeugen und sagte: „Papa kauft günstig ein, das spart uns doch Zeit und Mühe, warum also nicht?“ Das stimmte eigentlich auch. Warum konnte ich nicht das Positive darin sehen? Ich fand ihn überheblich und geizig. Er kämpfte um jeden Vorteil und dachte nicht an andere. Eigentlich war ich doch auch so. Mein Vater war ein Spiegel für mich, der meine Mängel, meinen Groll, meine Geltungssucht, meine Geringschätzung anderen gegenüber und meine Selbstgerechtigkeit widerspiegelte.

Seitdem ich das erkannte, habe ich meine Einstellung geändert und bin dankbar dafür. Egal was ein Kultivierender isst, er isst es nur, um satt zu werden. Von da an war ich nicht mehr wählerisch. Was gekauft wird, wird gegessen. Das Verwelkte wird zuerst gegessen. Wenn mein Vater zu viel kauft, friere ich es ein. Wenn das Obst schon Macken hat, schneide ich die schlechten Stellen heraus und mache Saft aus dem Rest. Jedes Mal bedanke ich mich bei meinem Vater und dann freut er sich. Wenn er wieder einkaufen geht, fragt er mich von sich aus, was ich essen möchte und was wir noch im Kühlschrank haben. Das Obst und Gemüse, das er kauft, ist günstig und frisch. Gutes und Schlechtes kommt aus einem Gedanken, das ist wirklich so.

Anschauungen geändert – Stimmung heiter. Sobald Feiertage oder Sonntage kommen, gehe ich zu Papa und helfe ihm beim Kochen. Was er gekauft hat, wird gegessen, ich bin nicht mehr wählerisch, sondern koche auf verschiedene Art und Weise, was er gekauft hat. Ich bringe ihm auch Essen. Er gibt nicht gerne Geld für gutes Essen aus. Ich sage ihm auch nicht, ob es mir schmeckt oder nicht.

Einige Male verlangte er auch kein Einkaufsgeld von mir. Als ich ihn daran erinnerte, antwortete er: „Für dich gekauft, wozu verlange ich Geld von dir?“

Im Prozess der Xinxing-Erhöhung ist das Eis zwischen mir und meinem Vater unbemerkt geschmolzen. Die Schicksalsverbindung zwischen Menschen ist wirklich mystisch. Was man schuldet, muss man begleichen. Auch wenn nur ein bisschen fehlt, geht es nicht. Ob andere nett zu dir sind oder nicht, wird alles von der Schicksalsverbindung bestimmt. So war es dazu gekommen, dass mein Vater mir eine Kiste Mandarinen kaufte.

2. Plötzlich behauptete meine Schwiegermutter: „Du schuldest mir noch Geld!“

An Silvester feierte unsere ganze Familie mit meiner Schwiegermutter das traditionelle chinesische Neujahr. Während des Gesprächs sagten meine älteren Schwestern, dass unsere Mutter verwirrt sei. Als sie gerade gegessen hatte, behauptete sie, dass sie noch nicht gegessen habe. Manchmal redete sie auch Unsinn. Aber meine Schwiegermutter und mein Mann können „Falun Dafa ist gut“ klar und deutlich rezitieren.

Meine ältere Schwester erzählte: „Sie (meine Schwiegermutter) erinnert sich an alles aus der Vergangenheit, aber nichts in der Gegenwart!“ Während wir uns unterhielten und lachten, stand meine Schwiegermutter plötzlich auf und sagte zu mir: „Du schuldest mir noch Geld!“ Wir drehten uns alle zu ihr um und sahen sie an: „Wer schuldet dir noch Geld?“ Sie zeigte auf mich und sagte zu den anderen: „Sie.“ Fassungslos stand ich da, und alle brachen in Gelächter aus.

Erstaunt fragte ich sie: „Wann habe ich dir Geld geschuldet?“ Sie antwortete ernsthaft: „Wir waren eines Tages unterwegs und du hast dir mehr als 100 Yuan von mir geliehen!“ – „Habe ich es von dir geliehen? Keinesfalls!“, sagte ich. Ganz ernst sagte sie: „Du kannst es mir ja zurückgeben, wenn du es irgendwann hast.“ Meine Schwestern lachten lauthals und sagten zu mir: „Wir sagen doch, Mama ist verwirrt, aber du glaubst es einfach nicht!“

Mir war klar, dass sie nicht verwirrt war. Wer weiß, in welchem Leben ich ihr wirklich Geld geschuldet habe.

Als ich heimkam, versank ich ins Nachdenken: Die menschliche Welt ist ein Mysterium. Wir Menschen sind verwirrt, ohne uns dessen bewusst zu sein. Die Sache war so: Nachdem mein Schwiegervater gestorben war, hatte ich meiner Schwiegermutter eine Drei-Zimmer-Wohnung gekauft. Aber meine Schwiegermutter war mir dafür nicht dankbar. Egal was ich ihr kaufte, lobte sie mich nie. Stattdessen erzählte sie mir immer: „Deine Schwestern haben mir dieses und jenes gekauft, wie nett!“

Mit der Zeit entwickelte sich in meinem Herzen eine Abneigung gegen sie. Später wurde ihr Bungalow vom Staat gegen hunderttausende Yuan in Besitz genommen. Aber unseren Anteil hat sie uns bis heute nicht gegeben. Obwohl ich es nicht aussprach, fühlte ich mich innerlich doch unwohl. Als Kultivierende kenne ich das Prinzip „Wer nichts verliert, gewinnt auch nichts.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 107). In den vergangenen zehn Jahren ist aus dem Neubau ein Altbau geworden. Ihre Tochter bekommt Geld von ihr und klagt trotzdem, wie schwer sie zu pflegen sei. Meine Schwiegermutter wollte jedoch nicht zu mir. Mein Mann braucht auch meine Pflege. So fühlte ich mich noch unausgeglichener. Ich besuchte sie seltener und wollte ihr auch nicht mehr so viel kaufen, sogar zum traditionellen chinesischen Neujahr und anderen Festen nicht.

Als der Meister sah, dass ich immer noch Groll, Beschwerde und Neid hatte, nutzte er die Gelegenheit, um mich aufzuklären: Alles hat seinen Grund! Du denkst zwar, dass du ihr eine Wohnung gekauft hast, aber damit hast du deine Schuld bei ihr noch lange nicht zurückgezahlt! Wie könnte die Gläubigerin dir ein nettes Gesicht zeigen? Das Leben ist nur ein Theater, und ich bin zu sehr darin verstrickt.

3. Der Meister beschützt uns

Vor dem Lockdown hatte mir mein Vater plötzlich jede Menge Kartoffeln, Zwiebeln, Speiserüben, Karotten, eingelegtes Gemüse und etwas Obst gebracht. Es war bereits Frühling und ich hatte ihm nicht gesagt, dass er mir solches Gemüse als Wintervorrat kaufen sollte! Eine Mitpraktizierende schenkte mir auch eingelegten Rettich, Sojasprossen aus eigenem Anbau und gefrorenen Tofu. Zwei Tage später brach die Epidemie aus, unser Wohnviertel war unter strengem Lockdown und wir durften nicht mal die Treppen runterlaufen.

Erst da erkannte ich, dass der Meister dabei war, mich zu beschützen. Meine Garage ist schräg gegenüber meinem Wohngebäude, und in der Tiefkühltruhe darin gab es Fleisch und Fisch usw. Jedoch erlaubte mir das Anti-Epidemie-Personal keinesfalls, das Essen aus der Tiefkühltruhe zu holen. Stattdessen redeten sie noch Schlechtes. Verärgert stritt ich mit ihnen. Mein Mann entgegnete: „Warum ärgerst du dich überhaupt? Kultivierung bedeutet doch, sich selbst zu kultivieren.“

Am Abend beruhigte ich mich und schaute nach innen. Beeinflusst von der Ideologie der Kommunistischen Partei habe ich über die Jahre oft aggressiv geredet. Wenn ich Geschäfte betrieb, oder mit meinen Familienmitgliedern umging, zeigte ich diese Art von Aggressivität, Dominanz, Gleichgültigkeit und Egoismus. Wenn der Kampfgeist nicht wegkultiviert würde, wäre das Feld voller Falschheit, Bösem und Kämpfen. Kultivierenden begegnet nichts ohne Grund. Die Menschen in meiner Umgebung sind wie ein Spiegel, der mir meine Mängel aufzeigt. In guten Zeiten habe ich nicht einmal gemerkt, wie viele Menschen ich mit meinen Worten verletzt habe. Ich bereute das alles vor dem Meister ehrlich und bat den Meister, mir zu helfen. Es gab noch viele Dafa-Schriften in der Garage und ich wollte die Lockdown-Zeit voll nutzen, das Fa mehr zu lernen.

Als ich am nächsten Morgen mit den Übungen fertig war, hatte ich plötzlich den Gedanken, in die Garage zu gehen. Ich rannte schnell die Treppe hinunter. Es war niemand unten. Ich rannte in die Garage, schloss die Tür hinter mir, nahm zehn Fa-Erklärungen, eine Kiste Süßkartoffeln, Fleisch und Gemüse und rannte die Treppen wieder hinauf.

Mein Mann lachte und erzählte: „Als du gerade in die Garage gegangen bist und die Tür geschlossen hast, ging ein Anti-Pandemie-Mitarbeiter von Westen nach Osten. Er überprüfte die Eingangstore auf beiden Seiten und die Garage. Bevor du rauskamst, ging er zu einem anderen Gebäude. Gerade als du zur Gebäudetür ranntest, fuhr das Anti-Pandemie-Personal mit dem Auto bis vor die Garage. Drei Mitarbeiter stiegen aus, aber sie haben dich nicht gesehen.“ In dieser Nacht wurde das Wohnviertel streng kontrolliert und die Gebäudetür versiegelt. Wir beide waren tief ergriffen und seufzten. Wir erkannten, dass der Meister jederzeit bei uns ist und uns beschützt.

Wir Menschen befinden uns im Irrtum und können die Wahrheit nicht sehen, deswegen denken wir, dass wir alles selber steuern können. Eigentlich wird alles gemäß unserem Karma eingerichtet. Viele Dinge scheinen nur zufällig zu sein, aber sie werden tatsächlich von Gottheiten kontrolliert. Obwohl unser Wohnviertel mehr als einen Monat verriegelt war, hatte meine Familie doch reichlich Vorräte. Wie wunderbar ist es doch, einen Meister zu haben!