(Minghui.de) Hier möchte ich davon berichten, wie ich während der Shen-Yun-Europatournee meine Denkweise geändert habe, über mich selbst hinausgewachsen bin und beim Catering für Shen Yun mitgearbeitet habe.
Vor zwei Jahren ist die klare Seite der Menschen in Europa aufgewacht. Sie warteten darauf, errettet zu werden. Fast jede Shen-Yun-Aufführung war ausverkauft. Viele Regionen baten um zusätzliche Shows, um die lokale Nachfrage bedienen zu können. Mir wurde klar, dass in Zukunft noch mehr Tourneegruppen nach Europa kommen werden, sodass für Bühnenlogistik und Catering mehr Personal benötigt wird. Dann würde es notwendig sein, ein zweites Catering-Team zu organisieren – und sogar ein drittes und viertes Team.
Das dringlichste Problem war, professionelle Köche zu finden. Köche sind der Schlüssel zum Catering-Service. Wie kann ein Catering angeboten werden, wenn niemand kocht? Köche, wo seid ihr? Wenn ich es mir recht überlege, hatten viele Projekte in der Anfangsphase ein ähnliches Problem: Es fehlte an Arbeitskräften und Ressourcen. Aber nach jahrelangen Bemühungen der jüngeren Praktizierenden und mit Hilfe des Meisters haben viele Projekte die Schwierigkeiten überwunden, sodass sie immer besser laufen. Dabei haben die Praktizierenden auch ihre eigene mächtige Tugend aufgebaut.
Ich erinnere mich an die Worte des Meisters:
„Bei den anderen Projekten der Dafa-Jünger ist es genauso. Ihr habt kein qualifiziertes Personal; so sucht ihr mit viel Hin und Her in der Gesellschaft danach. Am Ende funktioniert das aber nicht und ihr könnt euch nur wieder auf euch selbst besinnen. Da ihr Dafa-Jünger seid, müsst ihr es machen. Warum macht ihr euch von den gewöhnlichen Menschen abhängig? Warum macht ihr euch keine Gedanken darüber, dieses Problem zu lösen und das Personal auszubilden?“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016, 15.05.2016)
Da ich Interesse hatte, beim Catering mitzuwirken, fragte ich mich, warum ich nicht kochen lernen und zeitweise als Koch arbeiten sollte. Ich dachte, wenn ich die Chance bekäme, wäre ich bereit, mich zum Hilfskoch ausbilden zu lassen.
Zu Hause kümmert sich normalerweise meine Frau um die Hausarbeit. Ich koche nur selten und vermeide körperliche Arbeit meistens. Jetzt war ich im Begriff, die Verpflegung für ein großes Team zu übernehmen und Mahlzeiten für 100 Personen zuzubereiten. Eigentlich war mir nicht ganz wohl dabei. „Schaffe ich das mit dem großen Herd? Wie viel muss ich lernen? Und wie finde ich die Zeit dafür?“ Diese Fragen machten mich nervös.
Kurze Zeit später grassierte Corona auf der ganzen Welt. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, ergriffen die europäischen Regierungen strenge Kontrollmaßnahmen und schränkten die Reisefreiheit ihrer Bürger ein. Die Shen-Yun-Aufführungen konnten nicht weiter stattfinden. Aufgrund dieser Maßnahmen mussten die Menschen zu Hause bleiben und konnten nicht zur Arbeit oder zur Schule gehen. Sicher empfanden viele die Situation als unangenehm. Für mich war sie allerdings eine Chance: Ich hatte mehr Zeit für das Fa-Lernen und für das Praktizieren der Übungen. Jeden Tag machte ich eine Stunde lang die zweite Übung und meditierte für anderthalb Stunden. Außerdem nutzte ich die zusätzliche Zeit, um meine Kochkünste zu verbessern. Da eine professionelle Ausbildung eher unwahrscheinlich war, brachte ich es mir selbst bei. Zunächst sah ich mir Kochvideos an, dann übte ich den jeweiligen Arbeitsablauf. Ich wiederholte die Abläufe, machte dabei ständig neue Erfahrungen und lernte auf diese Weise etliche grundlegende Kochmethoden. Mein Wunsch, für Shen Yun zu kochen, war wie ein Samen, der keimte, wuchs, gedieh und Früchte trug. Alles schien mir logisch und natürlich.
Dieses Jahr hat unser neues Catering-Team mehrere Shen-Yun-Spielorte in Europa bedient – von Polen bis Dänemark, von Belgien bis zu den Niederlanden, von Österreich bis Italien. Bei den Aufgaben, die wir übernahmen, sahen wir uns ständig neuen Herausforderungen gegenüber, wobei unser Team immer professioneller wurde. Zwar hatten wir einen Chefkoch, aber der war zeitweise so beschäftigt, dass er einen Spielort auslassen musste. So teilten sich mehrere Neulinge im Team die Aufgaben. Jeder kochte ein paar Gerichte und gemeinsam bewältigten wir die scheinbar unmögliche Aufgabe.
Wenn ich zurückblicke, sehe ich, dass so ein Weg entstanden ist. Die Kraft des Fa stand hinter uns Praktizierenden und hat uns gestärkt. Wenn wir die menschlichen Anhaftungen loslassen und unsere Denkweise ändern, geschehen Wunder. Der Zweck des Kochens ist es, alle zufriedenzustellen. Einmal sagte ich scherzhaft zu einigen Mitpraktizierenden, dass ich der am schnellsten aufsteigende und auch der am schnellsten absteigende Koch der Welt sei. Denn wenn ich als Koch nicht gebraucht wurde, spülte ich das Geschirr, schnitt Gemüse, bereitete Zutaten vor und übernahm weitere Aufgaben.
Der Meister sagt:
„Der kleine Mönch, der Feuer macht und kocht, hat also nicht unbedingt eine weniger gute Angeborene Grundlage. Je mehr Leid der kleine Mönch erträgt, desto leichter ist es für ihn, zur Freisetzung der Kultivierungsenergie zu kommen. Je bequemer der große Mönch lebt, desto schwieriger ist es für ihn, zur Freisetzung der Kultivierungsenergie zu gelangen; denn dies hängt mit der Umwandlung des Karmas zusammen. Der kleine Mönch arbeitet hart und erträgt viel Leid, daher kann er sein Karma schnell begleichen und schnell zur Erleuchtung kommen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 358)
Kultivierung ist wunderbar. Alles, was man macht, ist eine gute Gelegenheit zur Erhöhung. Kultivierung bedeutet nicht immer, streng zu meditieren und zu üben oder blindlings fleißig zu arbeiten. Wenn man Schwierigkeiten erträgt, kann die Kultivierungsenergie auch wachsen. Und wenn man dabei seine Xinxing erhöht, kann sie noch höher wachsen.
Im Folgenden berichte ich davon, wie ich über mich selbst hinausgewachsen bin, was nicht einfach war. Wenn wir uns im Dafa kultivieren, verstehen wir die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Wir kennen den Sinn des Lebens und unsere Mission. Ganz gleich, welchen Schwierigkeiten wir begegnen, wir geraten nicht so leicht ins Wanken. Wir stählen unseren Willen, dem Meister zu folgen, ihm bei der Fa-Berichtigung zu helfen und Lebewesen zu erretten. Bis zum Ende tun wir standhaft das, was wir tun sollen, und streben dabei nach Perfektion. Nur wenn die Dafa-Jünger entschlossen sind, die Menschen mit klarem Ziel und festem Willen zu erretten, wird es leichter, einen Durchbruch zu schaffen. Solange ich die Dinge mit der richtigen Einstellung mache, spüre ich eine starke Kraft, die mich vorwärtstreibt, wie von einer Reihe gebrauchsfertiger Mechanismen. Ich muss nur dem natürlichen Lauf folgen. So lässt sich Vieles leicht bewerkstelligen. Diese Erfahrung habe ich auch beim Catering gemacht.
Als ich in der Küche anfing, stieß ich mangels Erfahrung und Fachwissen auf viele unvorhergesehene Probleme und machte bei ganz einfachen Dingen Fehler. Zum Beispiel gab ich zu viel Salz an ein Gericht oder ich gab zu viel Inhalt in einen großen Wok, der nicht richtig umgerührt werden konnte, sodass die Zutaten am Boden vom Wok anbrannten. Wenn das Feuer zu stark und somit die Temperatur des Öls im Wok zu hoch war, brannten Zwiebel, Ingwer, Knoblauch und Gewürze an. Der Schmortopf hatte zu wenig Leistung und verwandelte ein Bratgericht, das duftend und knusprig sein sollte, in eine Kochgericht. Um mehr Kochleistung zu bekommen, nahmen wir unseren eigenen Induktionsherd. Aber sobald er eingesteckt war, flog die Sicherung raus beziehungsweise brannte durch, sodass der Strom weg war. Deshalb beauftragten wir jemanden, der sich um die Elektrizität kümmerte und die Gegebenheiten in der jeweiligen Küche vor unserem Einsatz in Erfahrung brachte, damit wir wussten, an welche Leitung wir unseren Elektroherd und -wok sicher anschließen konnten. Wenn wir viel zu tun hatten, vergaßen wir das aber leicht und steckten den Stecker einfach in die nächstgelegene Steckdose, sodass die Leitung wieder überlastet war und der Strom ausfiel.
Als der Strom wieder einmal ausgefallen war, war ich sehr beunruhigt und dachte: „Wie sollen wir das Essen ohne Strom pünktlich fertig haben?“ Ich beschuldigte die Mitpraktizierenden: „Warum passiert das immer noch? Habe ich euch das nicht gesagt?!“ Infolgedessen wurde alles noch schlimmer. Wir riefen den Elektriker an, der aber auch nach mehrmaligem Nachfragen aus unerklärlichen Gründen nicht kam. Da erkannte ich meinen Groll und ließ die Anhaftung sofort los. Eine Weile später blickte ich auf und sah den Elektriker kommen. Das Problem war sofort behoben.
So konnten wir trotz dieser heiklen Situation unsere Aufgabe zu Ende bringen. In der Küche gibt es zudem strenge Anforderungen: Der Herd muss makellos sauber gehalten werden, die Gänge müssen sauber und frei sein, der Boden muss frei von Ölflecken sein, die Zutaten dürfen nicht wahllos gestapelt werden, Geräte und Utensilien müssen nach Gebrauch an ihren Platz zurückgelegt werden, die Uniformen müssen ordentlich sein, man muss sich ständig die Hände waschen und so weiter.
Dabei fällt mir etwas ein, wofür ich mich bei einer Mitpraktizierenden entschuldigen möchte. Anfangs achtete ich nicht besonders darauf und verletzte andere, ohne es zu merken. Manchmal erzeugt man unwissentlich Karma. In einer Küche mit einer begrenzten Einrichtung gab es nur ein Waschbecken zum Gemüsewaschen und Geschirrspülen. Die Küchenhilfe war dort ständig beschäftigt. Ich war mit dem Kochen an der Reihe und von Zeit zu Zeit musste ich das Waschbecken benutzen, um mir die Hände zu waschen. Nach jedem Händewaschen trocknete ich mir die Hände, indem ich sie schüttelte. Dabei bespritzte ich die Praktizierende, die hinter mir stand, mit Wasser. Erst nachdem sie mich mehrmals darauf hingewiesen hatte, merkte ich, was los war. Die Praktizierende hat eine hohe Xinxing – weder beschwerte sie sich noch erzeugte sie einen Konflikt. Das zeigte mir, dass es in der Kultivierung keine Kleinigkeiten gibt. Kleine Ereignisse, durch die wir uns erhöhen sollen, können überall vorkommen.
Auch die Anforderungen an unsere Kochkünste sind im Laufe der Zeit gestiegen. Kurz nachdem ich kochen gelernt hatte, musste ich wegen verschiedener Rückmeldungen die Art der Gerichte häufig wechseln. Und ich musste kombinieren: Fleisch und vegetarische Gerichte; süße, salzige, saure und scharfe Geschmacksrichtungen; Geschmacksrichtungen aus Sichuan, Kanton und dem Norden; chinesische und westliche Speisen sowie Kuchen, Desserts, Suppen und Snacks als Beilagen. Ich musste verschiedene Techniken wie Backen, Kochen, Braten, Schmoren, Dünsten und Rösten beherrschen und sie je nach Möglichkeit der Küche flexibel und sinnvoll anwenden. Außerdem war es wichtig, den Speiseraum geschmackvoll zu gestalten, das Personal gut einzuteilen, die Lebensmittelsicherheit zu beachten und die Mahlzeiten pünktlich fertig zu haben. In der Kultivierung Schritt zu halten, war ein weiterer wichtiger Punkt. Wir alle wissen, dass das künstlerische Niveau von Shen Yun erstklassig ist. Unser Catering-Team hat sich bemüht, damit gleichzuziehen, aber es gibt noch viel Raum für Verbesserungen. Die ehrenvolle Aufgabe unseres Teams ist es, die Shen-Yun-Künstler mit köstlichen Mahlzeiten zu verpflegen.
Beim Catering in verschiedenen europäischen Ländern mitzuarbeiten, war ein bisschen wie die Wanderschaft. Wir stießen auf alle möglichen Probleme, die harmonisch gelöst werden mussten. Ich erkannte, dass es gleichzeitig eine großartige Chance war, mich zu kultivieren und zu erhöhen. Als zum Beispiel Shen Yun kam, wollten alle Praktizierenden mit reinem Herzen das köstlichste Essen zubereiten und den besten Service bieten. Alle dachten so, wobei aber die spezifischen Gegebenheiten vor Ort oft nicht berücksichtigt wurden. Die lokalen Organisatoren kannten diese Gegebenheiten sowie die personellen, materiellen und finanziellen Ressourcen am besten. Manchmal überschritt ich die Grenzen ein wenig. Im Rückblick sieht es vielleicht so aus, als hätte ich auf eigene Faust gehandelt und getan, was ich wollte. Mir wurde klar, dass sogar selbstverständliche Dinge zuerst mit den lokalen Organisatoren abgesprochen werden müssen. Als der Meister einmal das Fa erklärte und mehr Zeit dafür benötigte, fragte er die Organisatoren, ob das in Ordnung sei. Einige Anwesende lachten sogar und meinten: „Bedarf es dazu einer Frage?“ Der Meister hat uns damit ein Beispiel gegeben, dass wir bei allem, was wir tun, an andere denken sollen. Daran sollte ich immer denken.
Die Situation in den verschiedenen Ländern und Regionen Europas war unterschiedlich. Ich ermahnte mich, dass ich nicht nach Belieben handeln durfte. Auf dieser Fa-Konferenz möchte unser Team den Organisatoren aus ganz Europa für ihr Vertrauen und ihre große Unterstützung danken. Wir werden noch fleißiger arbeiten und uns bemühen, es noch besser zu machen. Ein weiterer Punkt ist, dass die Shen-Yun-Aufführungen in Europa wirklich in allen Bereichen auf Störungen gestoßen sind, für deren Beseitigung die Dafa-Jünger in Europa zusammenarbeiten müssen. Nur so können die Shen-Yun-Shows reibungslos stattfinden und ein voller Erfolg werden.
Es gibt viele Herrlichkeit in der Kultivierung. Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht. Als ich zum Beispiel die Küche betrat, setzte ich mir eine große weiße Kochmütze auf. Andere sprachen mich mit „Chefkoch“ an, was eine Ermutigung war, mich aber auch überschwänglich machte. Einige lobten meine Kochkünste und schmackhaften Gerichte. Ich hatte ein Gefühl der Erfüllung und des Glücks, vor allem wenn die Gerichte, die ich gekocht hatte, restlos – bis auf den letzten Rest Soße – aufgegessen wurden. Manchmal gab es eine voll ausgestattete große Küche, in der ich mich frei entfalten konnte. Wenn die Gerichte gut gelungen waren, lobten mich die Mitpraktizierenden, sodass ich mich gut fühlte. Mein Ego wurde größer und ich fühlte mich stark, sehr kompetent und großartig. „Vielleicht sind meine Kochfähigkeiten sogar mit denen berühmter Köche vergleichbar“, dachte ich. Jetzt war es Zeit, wachsam zu sein.
Natürlich sind wir alle Kultivierende, die nicht weiter mit dem Strom nach unten rutschen. Aber war das nicht eine Gelegenheit zur Kultivierung und Erhöhung? War es nicht Zeit, Anhaftungen abzulegen? Für mich war es eine gute Gelegenheit, meine Denkweise zu korrigieren. Als ich das geschafft hatte, erhöhte sich meine Ebene. Sobald die große Mütze, insbesondere die Kochmütze, aufgesetzt war, kamen die verborgenen Anhaftungen der Reihe nach zum Vorschein, die ich nach und nach beseitigen musste, um mich Schritt für Schritt zu erhöhen. Wenn man einen Schritt nach dem anderen macht, erhöht man sich sprunghaft. Es ist möglich, mehrere Ebenen an einem Tag zu durchbrechen. Das ist genau das, was wir Praktizierende anstreben: unsere Xinxing zu erhöhen und höhere Ebenen zu erreichen.
Kultivierung an sich ist unbeschreiblich wundervoll, oder? Hätte ich mich nicht getraut, meinen Wunsch zu kochen zu äußern, hätte ich eine so großartige Gelegenheit zur Kultivierung versäumt. Unser Catering-Team heißt euch willkommen und begrüßt eure Teilnahme.
Dies sind meine Erfahrungen bei der Teilnahme am Catering in diesem Jahr. Hoffentlich wird mehr Austausch durch meinen bescheidenen Bericht hervorgerufen. Wenn es Dinge in meinem Bericht und meiner Kultivierung gibt, die korrigiert werden sollten, lasst es mich bitte wissen und helft mir, damit ich es so schnell wie möglich erkennen und mich erhöhen kann. Oft sage ich: Es ist wirklich herrlich, Dafa zu praktizieren!
Ich danke dem verehrten Meister! Ich danke den Mitpraktizierenden!