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[Fa-Konferenz Japan 2022] Sich aufrichtig kultivieren

13. November 2022

(Minghui.org) In Vietnam geboren, lebe und arbeite ich mittlerweile in Japan. Bevor ich Falun Dafa praktizierte, führte ich als Studentin ein recht isoliertes Leben. Ich sprach nur selten mit anderen und meine Tage drehten sich um den Unterricht, die Arbeit, dem Anschauen von Filmen und dem Surfen im Internet. Nach nur wenigen Monaten in Japan wollte ich schon wieder nach Vietnam zurückkehren, aber das Schicksal sah es vor, dass ich hier meinen Mann kennenlernen sollte.

Im Juli 2019, als mein Kind fünf Monate alt war, sah ich ein Video mit Praktizierenden, wie sie die Übungen machten. Es sah anmutig und zugleich entspannt aus, sodass ich es unbedingt lernen wollte. Ich nahm Kontakt zu einem lokalen Praktizierenden auf, lernte die Übungen und hörte mir bald darauf alle neun Vorträge des Meisters an.

Während ich sie mir anhörte, begegneten mir einige Störungen, doch langjährige Praktizierende ermutigten mich, mich nicht davon ablenken zu lassen. So lösten sie sich schnell wieder auf und ich begann mit der Kultivierung. Ich las die Fa-Erklärungen des Meisters aus verschiedenen Regionen und nach und nach verschwanden meine gesundheitlichen Probleme.

Doch nach einer gewissen Zeit geriet ich in Schwierigkeiten und es kam zu Konflikten. Ich betrachtete mich nicht mehr als eine Kultivierende und meine Xinxing fiel entsprechend auf eine niedrigere Ebene. Mehr als sechs Monate lernte ich weder das Fa noch praktizierte ich die Übungen.

Unser barmherziger Meister gab mir eine neue Chance zur Kultivierung und diesmal nutzte ich sie. Ich kaufte mir das Zhuan Falun und andere Falun-Dafa-Bücher in gedruckter Version und las sie jeden Tag. Auch las ich die Erfahrungsberichte anderer Praktizierender auf der Minghui-Website. Allmählich fügte ich mich in die Gesamtheit der Dafa-Jünger ein und begriff die Bedeutung und Wichtigkeit der Kultivierung. Mein schwaches Erleuchtungsvermögen ließ mich all das aber nur langsam und mit Hinweisen des Meisters verstehen.

Gerne möchte ich euch hier von meinen Erfahrungen berichten.

Den Neid loswerden

Neben der Erziehung meines Kindes arbeitete ich in Teilzeit in einem Supermarkt. Da mein Kind nun alt genug war, konnten wir es in einer Schule anmelden. Doch die Schule, die wir ausgewählt hatten, konnte keine weiteren Schüler aufnehmen, deshalb besuchte unser Kind eine Zeit lang weder den Kindergarten noch eine Schule. Wir konnten nur auf einen freien Platz warten oder mussten uns bei einer anderen Schule bewerben, die aber viel weiter weg von unserem Zuhause lag.

Meine Schwiegereltern hatten finanzielle Sorgen und benötigten unsere Unterstützung. Wenn meine Schwiegermutter anrief und uns um Geld bat, fühlte ich mich jedes Mal unwohl. Verschiedene Arten von Groll und Neid tauchten in meinem Kopf auf. Wir verdienten damals nicht viel Geld und hatten auch fast keine Ersparnisse, deshalb beunruhigte mich die Situation zunehmend. Ich suchte nach Wegen, um unsere finanzielle Situation zu verbessern. Erst viel später verstand ich, dass alles eine Gelegenheit war, meine Anhaftung an persönlichen Gewinn loszuwerden.

Mein Mann praktiziert ebenfalls Falun Dafa. Er arbeitet in Vollzeit und kann nicht immer sicherstellen, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Ich gewann den Eindruck, dass er seine Arbeit als Ausrede für seine Bequemlichkeit nutzte, und so gab ich einen Teil der Hausarbeit an ihn ab. Wenn ich aufräumte, erlaubte ich ihm nicht, einfach nur rumsitzen oder Spiele zu spielen. Wenn ich früh morgens aufstand, um die Übungen zu machen und er noch schlief, dachte ich: „Wenn du die Übungen nicht machst und das Fa nicht lernst, wie kannst du dich dann als einen Kultivierenden bezeichnen?“ Ich animierte ihn, das Fa öfter zu lesen, aber ohne Erfolg. In seiner Freizeit surfte er viel im Internet und ich empfand die Situation als ungerecht. In meinem Herzen betrachtete ich ihn nur noch als einen gewöhnlichen Menschen und war nicht in der Lage, ihn freundlich zu behandeln. Schließlich hörte er ganz mit dem Praktizieren auf.

Mir kam der Gedanke: „Wenn ich eine Vollzeitbeschäftigung wie er hätte, könnte ich die Kultivierung trotzdem aufrechterhalten. Das alles beweist doch nur, dass er an seinen Anhaftungen festhält.“ Ich versuchte auf verschiedenen Wegen zu beweisen, dass ich Recht hatte, doch wollte ich in Wirklichkeit nur mich selbst zur Schau stellen. Wegen dieses anhaltenden inneren Konfliktes wurde ich jedes Mal wütend, wenn ich auf etwas Unerwartetes stieß.

Als ich eine Vollzeitstelle gefunden hatte, lernte ich jeden Tag das Fa und machte auch die Übungen. Ich ermutigte meinen Mann, wieder zur Kultivierung zurückzukehren, doch er lehnte ab. Er sagte, ich müsse mich in seine Lage versetzen, um seine Situation zu verstehen. In diesem Moment erinnerte ich mich an einen Satz unseres Meisters:

„Aber wie können denn in Wirklichkeit alle gleich sein? Jeder macht eine andere Arbeit und nicht jeder erfüllt seine Pflichten in gleichem Maß.“ (Zhuan Falun 2019, S. 351)

Es stellte sich heraus, dass ich neidisch auf ihn war.

Bei vielen Gelegenheiten erzählte ich ihm von meinen Erkenntnissen und Gefühlen und versuchte, ihn zur Kultivierung zu bewegen. Er weigerte sich, auf mich zu hören, und so dachte ich: „Warum ist er nur so stur? Und warum sehe ich auf ihn herab? … Vergiss es, ich werde ihn nicht mehr daran erinnern!“ Als ich das Fa über „Geltungssucht“ las, wurde mir klar: Als ich ihn zur Kultivierung ermutigen wollte, hatte ich zeitgleich meinen Neid, meine Eifersucht nicht losgelassen. Ich glaubte, mehr zu wissen als er, und wollte damit angeben, indem ich ihm die Lehre des Meisters vorhielt. Diese Geltungssucht und der Neid machten meinen guten Willen unwirksam.

Wenn ich draußen Flugblätter verteilte, war ich auch neidisch auf andere Menschen. Praktizierende, die mit mir unterwegs waren, verteilten viele Flyer, doch ich konnte keinen einzigen loswerden. Mein Körper stand zwar dort, doch mein Geist war voll mit verschiedenen Gedanken, die über diese und jene Person urteilten. Wenn ich manchmal eine hübsche Frau vorbeilaufen sah, dachte ich: „Sie hat eine gute Figur und ist auch gut gekleidet. Doch sieh mich an, ich bin wie eine junge Studentin.“ Dann bestätigten verschiedene Leute diesen Gedanken. Als ich meine Gedanken erkannte, war ich über mich selbst verärgert: „Wie kann ich irgendjemanden erretten, wenn ich so ein schlechtes Feld um mich herum erzeuge?“

Nachdem ich die Lektion im Zhuan Falun über den Neid auswendig gelernt hatte, entdeckte ich, dass sich diese Anhaftung auf viele Arten manifestiert, vor allem aber in meinem Wunsch nach persönlichem Gewinn, nach Erfolg bei der Arbeit, einem guten Leben und nach Aussehen. Wir sollten auf alle Aspekte des Neides achten und ihn beseitigen. Weil wir besser als andere sein wollen und neidisch werden, neigen wir dazu, uns aufzuspielen. Wenn ich anderen unterlegen war, war ich nachtragend und fühlte mich ungerecht behandelt. Wenn ich glaubte, besser als andere zu sein, war ich mit mir selbst zufrieden und schaute auf andere herab. Folglich hatte ich auch kein Mitgefühl für andere.

Warum ich in der Kultivierung nicht vorankomme

Ich verwalte die Finanzen meiner Familie und treffe in allen wichtigen Angelegenheiten die endgültige Entscheidung. Wenn jemand versucht, mir eine Entscheidung abzunehmen, werde ich unruhig und kann die Kontrolle nicht abgeben. Wenn ich beim Lernen des Fa etwas über Zweifel lese, habe ich innerlich eine Hürde weiterzulesen. Meine Mutter liest schon seit fast einem Jahr das Zhuan Falun und andere Schriften des Meisters, doch oft schickt sie mir Nachrichten mit Fragen wie: „Ist das, was in dem Buch steht, wirklich wahr? Wie kann es so etwas geben?!“ Sie sagt dann, sie könne nicht an die Kultivierung glauben. Manchmal antworte ich: „Du kannst nicht an der Lehre des Meisters zweifeln, jedes Wort ist absolut wahr – du musst daran glauben!“ Ich dachte immer, es sei das Problem meiner Mutter. Doch ich kam nie auf den Gedanken, dass das Problem eigentlich bei mir selbst liegt. Ist das nicht eben der Zweifel?

Vor ein paar Monaten wechselte ich meinen Arbeitsplatz. Dort stieß ich auf so viele Probleme, sodass ich kündigen wollte. Ich musste häufig Überstunden machen, meine Kollegen machten ihre Arbeit nicht richtig und am Ende musste ich alles selbst machen. Die Arbeit nahm sehr viel Zeit in Anspruch und ich hatte keine Zeit mehr, die Übungen zu machen oder das Fa zu lernen. Die vielen Schwierigkeiten entmutigten mich und so suchte ich einen Ausweg aus der Situation. Als ich jedoch das Fa lernte, hatte ich die Kraft, mich wieder aufzurichten und weiterzuarbeiten. Wäre das passiert, bevor ich zu praktizieren begonnen hatte, hätte ich alles innerhalb einer Woche hingeworfen, weil Beharrlichkeit in meinem Kopf nicht existierte. 

Ich erzählte meinen Mitpraktizierenden von der Situation und jemand wies mich auf eine Stelle in der Lehre des Meisters hin:

„Ihr seid diesem Problem, welches euch für längere Zeit in Bedrängnis gebracht hat, nicht entgegengekommen, sondern habt euch aufgrund dessen zurückgezogen und wollt es einfach nicht in die Hand nehmen.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009)

Ich war fassungslos! Sprach der Meister hier nicht etwa genau von mir und meiner Haltung? Jeden Abend, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, las ich das Fa und alle Gedanken an eine Kündigung verschwanden nach und nach. Das Fa gab mir die Kraft, trotz der Schwierigkeiten durchzuhalten.

Ich weinte, als ich erkannte, dass mein Arbeitsplatz eine Umgebung für meine Kultivierung ist, die der Meister arrangiert hatte. Probleme, denen ich begegnete, sollten mir eigentlich nur meine eigene Unzulänglichkeit zeigen. Wenn ich mich wegen anderer Menschen unwohl fühle, sollte ich die Situation nutzen, um nach innen zu schauen. Da ich das Fa lange Zeit mit einer fast schon skeptischen Einstellung gelernt hatte, war ich nicht in der Lage, neue Grundsätze zu begreifen und bei der Kultivierung voranzukommen.

Mein Sohn wollte einmal einen bestimmten Keks essen, aber ich erlaubte es ihm nicht. Ich fragte ihn: „Warum musst du immer diese Kekse essen, kannst du nicht mal etwas anderes essen?“ Nachdem ich dies ausgesprochen hatte, spürte ich, dass ich in gewisser Hinsicht über mich selbst sprach. Doch wurde ich nicht direkt schlau daraus. Der Meister gab mir einen Hinweis: Ich hatte einen Traum, in dem ich den Fashen des Meisters sah. Er nahm Pigsy aus „Die Reise in den Westen“ als seinen Schüler auf. Der Fashen des Meisters sagte: „Das ist eine ernste Angelegenheit, wir können keine gefälschten Waren akzeptieren.“ Als ich aufwachte, dachte ich, ich sollte die künstlichen Blumen in meinem Zimmer durch frische ersetzen. Als ich meinem Mann von diesem Traum erzählte, sagte er: „Ich glaube, es bedeutet, dass du dich nicht wirklich kultivierst.“ Ich war verblüfft. Ich fragte mich, ob ich mich wirklich kultiviere. Und wenn nicht: Woran lag es? Nachdem ich anderen Praktizierenden von meinem Traum erzählt hatte, erkannte ich, dass ich Ähnlichkeiten mit Pigsy hatte. Ich war gierig und hatte es gern bequem. Ich war der Lust zugetan und das bedeutet, dass ich mich sehr um meine Gefühle kümmerte. Sinnbildlich habe ich oft keine Lust, die Reise in den Westen fortzusetzen, um die Schriften zu holen.

Trotz der häufigen Hinweise des Meisters schaute ich nicht nach innen. Ich konzentrierte mich darauf, meine persönlichen Vorteile zu schützen und ein gutes Leben zu führen. Ich sehnte mich nach angenehmen Worten und wollte von anderen freundlich behandelt werden. Ich achtete darauf, nicht in Konflikte zu geraten, damit man mich auch nicht verletzen konnte, und ich vertraute niemandem. Nachdem ich verschiedene Artikel von Mitpraktizierenden gelesen hatte, wusste ich, dass ich an einem „falschen Ich“ festhielt.

Ich erkannte den Ernst der Lage, wusste aber nicht, wie ich mich von all diesen Anhaftungen befreien sollte. Mir kamen Gedanken wie: „Warum habe ich nicht vor meiner Hochzeit mit der Kultivierung begonnen? Dann wäre es ein Leichtes gewesen, mich von der Anhaftung der Lust zu befreien.“ Es schien, als ob meine gegenwärtige Umgebung ein Hindernis für mich darstellte.

Durch das Fa-Lernen habe ich erkannt, dass ich mich gerade deshalb kultivieren kann, weil ich mich in einer so komplizierten Umgebung befinde. Ich muss mich von meinen menschlichen Anschauungen befreien – nicht von meinem Mann. Bei der Kultivierung muss man die menschlichen Gedanken loslassen, sonst gibt es keine grundlegende Veränderung und dabei ist es egal, in welcher Umgebung man sich befindet.

Wenn wir das Fa lernen, ist unsere Einstellung besonders wichtig. Wenn unser Geist nicht ruhig ist, wird es nicht den gewünschten und notwendigen Effekt haben. Ein Praktizierender soll sich nicht wie ein gewöhnlicher Mensch verhalten. Es ist auch keine Kleinigkeit, wenn man die Übungen längere Zeit nicht macht. Wenn wir nur selten aufrichtige Gedanken aussenden, wird es in dieser, unserer Dimension tatsächlich zu Störungen kommen.

Wann immer ich auf Probleme stoße, die ich nicht lösen kann, mache ich eine Pause und lerne das Fa mit einem konzentrierten Geist. Ich fühle mich dann in das barmherzige, friedvolle Energiefeld des Meisters eingetaucht und alles wird gelöst. Das ist der vom Meister arrangierte Weg. Immer, wenn ich mir der Anhaftungen bewusst bin, die ich beseitigen muss, verändert sich die Umgebung. Mein Mann ist jetzt zur Kultivierung zurückgekehrt. Er schließt sich dem Fa-Lernen in der Gruppe an und engagiert sich in den drei Dingen, die ein Kultivierender tun soll.

Ich danke dem Meister für die barmherzige Errettung. Ich werde mich weiterhin im Fa berichtigen und die Zeit, die der Meister für die Lebewesen zur Verfügung gestellt hat, wertschätzen. Ich werde hart arbeiten, um noch mehr Menschen vom Dafa wissen zu lassen.