(Minghui.org) Zwei Mitpraktizierende und ich wurden verhaftet und kamen Mitte Juli 2020 in ein Untersuchungsgefängnis. Die Wärter hielten 24 Personen in einer Zelle fest, die nur für 10 Personen ausgelegt war. Da die Türen geschlossen bleiben mussten und es auch keine Klimaanlage gab, atmeten wir an den heißen Sommertagen die muffige, abgestandene Luft.
Mir wurde gesagt, ich sollte in der Nähe der Toilette auf dem Boden schlafen. Ich dachte mir: „Als Falun-Dafa-Praktizierende muss ich die drei Dinge gut machen, ganz gleich, wo ich mich befinde.“ Ich beruhigte mich, indem ich das Fa auswendig lernte und aufrichtige Gedanken ausendete.
Sobald sich mir die Gelegenheit bot, sprach ich mit den Häftlingen. Ich fragte sie, warum sie eingewiesen worden seien und wie es mit ihnen weitergehe. Ich drückte meine Anteilnahme für sie aus und tröstete sie. Ich versuchte mein Bestes, ihnen zu helfen. Nachdem sie mich kennengelernt hatten, traten sie gerne aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den ihr angegliederten Organisationen aus.
Hier möchte ich vier Vorfälle beschreiben, die sich während meiner einjährigen Inhaftierung ereigneten.
Eines Tages Anfang August 2020 wurde eine Frau mittleren Alters in meine Zelle eingeliefert. Man ging davon aus, dass sie Feuer gelegt hatte. Ihre Handrücken wiesen Verbrennungen auf. Sie sollte links neben mir schlafen. Ich fragte sie nach dem Tathergang. Sie sagte, sie sei von ihrem Mann hereingelegt worden. Eines Nachts beim Anzünden einer Anti-Mücken-Spule hatte das Moskitonetz versehentlich Feuer gefangen, doch ihr Mann warf ihr danach vor, das Feuer absichtlich gelegt zu haben.
Sie war sehr niederschlagen, als ihr mitgeteilt wurde, dass man sie vielleicht wegen Brandstiftung verurteilen würde. Sie verlor fast jede Hoffnung. Deshalb tröstete ich sie oft. Mit ihren verbrannten Händen war sie nicht in der Lage, ihre Kleider zu waschen, und so half ich ihr dabei. Sie war berührt und hörte mir bereitwillig zu, wenn ich über Falun Dafa sprach. Schon bald war sie einverstanden, aus der KPCh auszutreten.
Außerdem sagte ich ihr, dass sie gesegnet werden würde, wenn sie aufrichtig die glückbringenden Sätze „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut“ rezitierte. Darüber war sie sehr froh. Später verriet sie mir, dass sie die Sätze jeden Tag hundert Mal aufsagen würde.
Ungefähr eine Woche später sahen ihre Hände schon viel besser aus, ohne dass sie sich behandeln lassen musste. Am zehnten Tag wiesen die Wärter sie an, ihre Sachen zu packen, denn sie würde gegen Kaution entlassen werden.
Überrascht sprang sie hoch, als sie neben mir lag: „Danke! Vielen Dank! Falun Dafa ist wirklich erstaunlich!“
Einige andere, die erst nicht vom Parteiaustritt überzeugt gewesen waren, traten nun auch aus der KPCh und den ihr angegliederten Organisationen aus, nachdem sie Zeuge der Wunder des Falun Dafa geworden waren.
Während der Pandemie wurde meine Zelle vorrübergehend zum „Quarantäneraum“ erklärt, in dem alle Häftlinge einen halben Monat bleiben mussten, bevor sie in andre Zellen verlegt wurden. Es war eine gute Gelegenheit, mit sehr vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich betete zu Meister Li (dem Begründer von Dafa): „Bitte helfen Sie mir, hier zu bleiben, damit ich noch mehr Lebewesen retten kann.“
Am Ende blieb ich mehr als ein Jahr in diesem „Quarantäneraum“. Ich sprach mit über 100 Häftlingen und half ihnen, die Schönheit von Falun Dafa zu erkennen, und zu verstehen, wie brutal die Verfolgung ist. Die meisten waren bereit, die Partei zu verlassen.
Eines Tages im September kam eine Drogensüchtige in meine Zelle. Ihr wurde der Schlafplatz neben mir zugeteilt. Als sie auf Entzug war, schrie sie und trat um sich. Jeder in der Zelle hatte gehörig die Nase voll von ihr. Nachts tat ich kein Auge zu.
Ich konnte mir in etwa vorstellen, was sie durchmachte, und beschuldigte sie nicht. Stattdessen schenkte ich ihr Snacks und Getränke und wartete darauf, dass sie sich beruhigte. Danach sprach ich mit ihr über Falun Dafa und die Worte, die ihr Glück bringen würden. Ich erzählte ihr auch, dass ich vorher im Zwangsarbeitslager eine Drogensüchtige kennengelernt hätte, die keine Drogen mehr nimmt, seit sie Falun Dafa praktiziert.
Als sie das hörte, bat sie mich sofort, ihr Falun Dafa beizubringen. „Ich will wirklich ein normales Leben führen. Nach meiner Entlassung werde ich zu dir kommen und mit dir praktizieren.“ Ich versprach es ihr und gab ihr meine Adresse.
Später rezitierte sie oft „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut.“ Und erstaunlicherweise traten keine Entzugserscheinungen mehr auf.
Einen Monat später wurde unserer Zelle eine Frau mit Epilepsie zugeteilt. Zuerst schaute sie uns feindselig an. Fast jede Woche bekam sie einen epileptischen Anfall und machte sich dann in die Hosen oder ins Bett. Sie biss sich auch auf die Zunge. Niemand wagte, ihr zu nahe zu kommen. Doch am schlimmsten war, dass die Frauen in der Zelle sie auslachten und sie „dumm“ und „verrückt“ nannten.
Diejenige, die in der Zelle das Sagen hatte, wollte, dass sie neben mir schlief. Sie wusste, dass ich freundlich war und ein gutes Herz hatte. Ich verspürte keinerlei Abneigung oder Groll gegen diese Frau. Vielmehr bot sich mir eine gute Chance, mit ihr über Falun Dafa zu sprechen.
Ich unterhielt mich oft mit ihr und bot ihr kleine Mahlzeiten an. Sie lehnte dankend ab. Ich machte ihr auch ein Kompliment für ihre guten Manieren. Sie schaute mich mit großen Augen an und dachte, dass sie mich falsch verstanden hätte. „Du bist klug“, lobte ich sie. Darauf erwiderte sie: „Niemand hat mir jemals gesagt, dass ich klug bin. Jeder hält mich für dumm und geht mir aus dem Weg. Du bist die Einzige, von der ich ein Lob zu hören bekomme und die mich nicht abscheulich findet. Du bist sogar bereit, eine Decke mit mir zu teilen. Das berührt mich wirklich. Du bist so ein freundlicher Mensch. Welches Verbrechen hast du denn begangen?“
Da bekam sie zur Antwort: „Ins Gefängnis bin ich gekommen, weil ich meinen Glauben nicht aufgegeben habe. Ich praktiziere Falun Dafa.“ Sie sagte: „Kein Wunder, dass du anders bist als die andern. Die Kommunistische Partei ist so schlecht, sie verfolgt so gute Menschen.“
Ich erzählte ihr, dass alle meine Krankheiten verschwunden seien, seit ich Falun Dafa praktizieren würde, und dass ich seit über 20 Jahren keine Medikamente mehr eingenommen hätte. Das klang interessant für sie: „Wirklich? Kann ich auch gesund werden, wenn ich praktiziere?“ – „Solange du es ernst nimmst und aufrichtig praktizierst. Einige Krebspatienten sind genesen, seitdem sie Falun Dafa praktizieren“, erwiderte ich.
Sie war begeistert. Leider war sie Analphabetin, war nie zur Schule gegangen und hatte ein sehr schlechtes Gedächtnis. Ich brachte ihr die Sätze „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut“ bei.
Sie freute sich, diese Worte zu hören. Sie rezitierte sie 300-mal am Tag und hatte dann innerhalb eines Monats keinen einzigen epileptischen Anfall mehr. Das fand sie unglaublich und versprach mir, nach ihrer Entlassung weiterzumachen. Sie gab mir ihre Adresse und bat mich, eines Tages einmal zu ihr zu kommen und ihr die fünf Übungen beizubringen.
Einige Tage später bemerkte ich ihren unglücklichen Gesichtsausdruck und zögerte, sie anzusprechen. Am nächsten Tag hatte sie in der Mittagspause plötzlich einen Anfall. Mehrere Leute konnten sie nicht bändigen. Unsere Zellenanführerin rief den Arzt, der ihr eine Spritze gab.
Ich wischte ihr das Gesicht und ihre Hände mit einem Handtuch ab und fragte sie, ob sie aufgehört habe, die neun Worte zu rezitieren. Sie nickte und brach in Tränen aus. Als ich sie nach dem Grund fragte, meinte sie, ein anderer Häftling habe sich darüber beschwert, dass sie immer etwas murmele. Wenn unsere Zellenanführerin sie nicht stoppe, würde sie es den Wärtern melden. Diejenige, die bei uns das Sagen hatte, bekam Angst und sagte der Epilektikerin, sie solle nicht mehr rezitieren.
Ich sagte zu ihr: „Du weißt doch aber, dass das, was du tust, gut für dich ist. Warum lässt du dich von anderen beeinflussen? Du kannst die Sätze auch leise in Gedanken wiederholen.“
Sie hörte auf mich und rezitierte die Sätze daraufhin in Gedanken. Ab diesem Zeitpunkt bis zu ihrer Entlassung fünf Monate später hatte sie keinen Anfall mehr.
Nachdem unsere vorherige Zellenverantwortliche im April 2021 entlassen worden war, verlegten die Wärter eine neue Zellenälteste aus einer anderen Zelle zu uns. Sie war aggressiver und bestrafte die Häftlinge oft, sodass man sich vor ihr fürchtete.
An einem Tag trafen mehrere neue Häftlinge ein und eine von ihnen lieh sich frische Unterwäsche von mir aus. Als die Zellenälteste das herausfand, bestrafte sie uns beide dafür. Mich ärgerte das und ich verstand nicht, warum ich dafür bestraft wurde, dass ich etwas Gutes getan hatte. Ich wollte mich schon mit ihr anlegen. Aber nachdem ich noch einmal darüber nachgedacht hatte, wurde mir klar, dass ich als Praktizierende nicht zurückschlagen sollte. Ich sollte in erster Linie nach innen schauen, um meine Anhaftung zu finden, und sie dann loswerden.
Ein anderes Mal verlegte eine Zelleninsassin einen Gegenstand und hörte nicht auf mich, als ich ihr etwas vorschlug. Daraufhin erhob ich die Stimme und wurde laut. Die Zellenälteste hörte es und bestrafte uns, weil wir so einen Krach gemacht hatten. Obwohl ich nicht mit ihr stritt, war ich unglücklich darüber. Ich fand, dass die Zellenälteste immer gegen mich war. Aber als ich nach innen schaute, fand ich viele Anhaftungen, die ich loswerden sollte. Ich sollte mich unter allen Umständen kultivieren.
Eines Tages im August wurde eine neue Insassin in unsere Zelle verlegt. Weil sie sich weigerte, auf die Zellenälteste zu hören, wurde sie angeschrien und bestraft. Sie konnte es nicht ertragen und fühlte sich in ihrem Selbstwert ernsthaft verletzt. Sie dachte sogar daran, sich das Leben zu nehmen.
Ich sprach mit ihr darüber, wie die Menschen in alten Zeiten schwierige Situationen aushielten. Dann las ich ihr die entsprechende Stelle aus dem Zhuan Falun vor:
„Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 481)
Danach sagte sie, dass sie sich besser fühle. Sie fragte mich nach meiner Adresse und meinte, sie würde nach mir suchen, um die Falun-Dafa-Übungen zu lernen.
Zwei Wochen lang sagte ich immer wieder zwei Falun-Dafa-Gedichte mit ihr auf. Dadurch veränderte sie sich dramatisch. Erst wollte sie sich auf jeden Fall an der Zellenältesten rächen, aber zwei Wochen später entschuldigte sie sich sogar bei ihr. Unsere Zellenälteste wusste, dass ich sie dazu gebracht hatte, ihre Meinung zu ändern.
Und so war sie sehr froh und sagte zu allen: „Wir sollten alle von den Falun-Dafa-Praktizierenden lernen und den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen.“ Ich sagte ihr, dass ich den Anforderungen des Dafa noch nicht genügen würde. Sie fragte mich: „Und was sagt das Buch dazu?“
Dann las ich allen vor, was in dem Buch steht:
„Wenn du Nachsicht üben kannst, es im Herzen aber nicht loslassen kannst, geht es auch nicht.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 472)
Ich sagte, dass ich mich manchmal zügeln könne, es im Herzen aber immer noch nicht loslassen könne. Sie erwiderte: „So weise! In welchem Buch steht das? Ich muss es lesen, wenn ich wieder zurück nach Hause komme.“ – „Das Buch heißt Zhuan Falun“, erklärte ich.
An einem Tag war die Zellenälteste krank und schlief im Bett. Zwei Häftlinge unterhielten sich. Als sie auf Falun Dafa zu sprechen kamen, begann eine von ihnen, Falun Dafa schlecht zu machen. Die Zellenälteste drehte sich plötzlich um und schrie sie an: „Hört auf mit dem Unsinn! Falun Dafa ist gut! Entschuldigt euch sofort bei der Falun-Dafa-Praktizierenden!“
Danach kamen sie zu mir und sagten verlegen: „Es tut uns leid, bitte vergib uns.“ Ich sagte zu ihnen: „Bitte glaubt nicht der Propaganda der KPCh. Die Partei schadet dem Land und dem chinesischen Volk. Bitte erinnert euch daran, dass Falun Dafa gut ist, dann werdet ihr gesegnet sein.“ Sie nickten.
Anschließend ging ich zur Zellenältesten und bedankte mich bei ihr. Sie war auch einverstanden, aus der KPCh auszutreten.
In der Nacht vor meiner Entlassung gab die Zellenälteste eine Abschiedsparty für mich. Sie gab von ihren Snacks ab und forderte mich auf, eine Rede zu halten. Ich sagte, dass jeder sich die Sätze „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut“ merken solle.
Da sagte sie: „Alle wiederholen bitte laut diese Worte: Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“