(Minghui.org) Eine 87-jährige Mutter verklagt einen Richter und zwei Staatsanwälte, weil sie ihre 55-jährige Tochter Li Zhifen rechtswidrig angeklagt und zu vier Jahren Haft wegen Praktizierens von Falun Dafa verurteilt haben.
Die Verurteilung von Li aus der Stadt Xingcheng in der Provinz Liaoning geht auf ihre Verhaftung am 25. August 2013 zurück. Am 30. September desselben Jahres wurde sie gegen Kaution freigelassen. Um der Verfolgung zu entgehen, lebte sie weit entfernt von ihrem Zuhause. Die Polizei setzte sie auf die Fahndungsliste. Unterdessen erhoben die Staatsanwälte Ma Jie und Yao Sifan von der Staatsanwaltschaft Xingcheng noch am 5. Juni 2014 Anklage gegen sie.
In den Jahren, in denen Li auf der Flucht war, wurde der Bruder ihres Mannes zur Hauptpflegeperson für ihren Schwiegervater. Als ihr Schwager Anfang 2022 heiratete, kamen Li und ihr Mann überein, ihren Schwiegervater bei sich einziehen zu lassen, damit sie sich selbst um ihn kümmern konnten. Nur wenige Tage, nachdem Li nach Hause zurückgekehrt war, wurde sie bei der Polizei angezeigt, die sie am 14. August 2022 verhaftete. Ihr Schwiegervater verstarb verängstigt infolge der Verhaftung am 21. Oktober. Er war schon über 80 Jahre alt.
Li wird seit ihrer Verhaftung im Untersuchungsgefängnis der Stadt Huludao festgehalten. Richter Cui Baomin vom Gericht Xingcheng verurteilte sie am 27. September zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 280 Euro). Weitere Richter, die ihr Urteil unterzeichneten, waren Wang Wei und Tian Hua sowie der Gerichtsschreiber Sun Zaijia. Li hat beim Mittleren Gericht der Stadt Huludao Berufung eingelegt.
Um Gerechtigkeit für Li zu erwirken, erstattete ihre Mutter Zhang Shuqing Anzeige gegen Richter Cui und die Staatsanwälte Ma und Yao. Sie erklärte, dass Falun Dafa in China nie durch ein Gesetz kriminalisiert oder als Sekte eingestuft worden sei. Daher habe ihre Tochter beim Praktizieren ihres Glaubens gegen kein Gesetz verstoßen, werde aber dennoch rechtwidrig beschuldigt, „den Gesetzesvollzug durch eine Sektenorganisation zu untergraben“. Der Richter und die Staatsanwälte hätten gegen die Glaubensfreiheit der Tochter verstoßen und das Gesetz missbraucht.
Außer Li verurteilte dasselbe Gericht in Xingcheng im Jahr 2014 Li Shujun (m) zu fünf Jahren, 2017 Zhang Guihuan (w) zu zwei Jahren und 2018 Xing Sufang (w) zu einem Jahr Haft.
Vor ihrer letzten Verurteilung war Li bereits am 4. Februar 2004 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.
Frühere Berichte:
Wegen ihres Glaubens zu vier Jahren Haft verurteilt (Provinz Liaoning)