(Minghui.org) Nachdem ich im Jahr 1995 im Alter von 27 Jahren geheiratet hatte, ereigneten sich für meine Schwiegereltern und ihre Tochter (meine Schwägerin) eine Reihe von Tragödien. Bei meiner Schwiegermutter wurde Diabetes diagnostiziert und sie musste drei Tage pro Woche ins Krankenhaus zur Dialyse. Einmal suchte die Krankenschwester zwei Stunden lang eine Einstichstelle an ihrer Vene. Meine Schwiegermutter war ein freundlicher Mensch und hatte mich wie ihre eigene Tochter behandelt. Trauer überkam mich, als ich sie so leiden sah.
Kurz darauf hatte meine Schwägerin einen schweren Motorradunfall und befand sich in einem kritischen Zustand. Als sie wieder auf dem Weg der Genesung war, erlitt mein Schwiegervater einen Schlaganfall. Die medizinischen Kosten sowie der Pflegeaufwand waren für die gesamte Familie sehr belastend. Nicht lange danach wurde mein erstes Kind geboren. Als es einen Monat alt war, begann es häufig zu erbrechen und verlor stark an Gewicht.
Ich war zutiefst frustriert über das, was mit meinen Angehörigen geschah, und fragte mich, was der Sinn des Lebens sei.
Während des Krankenhausaufenthalts meiner Schwiegermutter las ich viele Bücher und erfuhr von den Vorteilen des Praktizierens von Qigong zur Verbesserung der Gesundheit. Ich verspürte den Wunsch, Qigong zu praktizieren. Nachdem meine Schwiegermutter verstorben war, hatte ich plötzlich mehr Zeit. Intuitiv begann ich, nach einem spirituellen Weg zu suchen und den Sinn des Lebens zu erforschen.
Eines Tages gab mir ein Kollege einen Handzettel, auf dem ein Seminar zum Erfahrungsaustausch über die Kultivierung im Falun Dafa beworben wurde. Es sollte in einer Oberschule in Taoyuan stattfinden. Zusammen mit meinem Mann ging ich hin.
Besonders der Bericht einer Oberschul-Lehrerin berührte mich. Im Bericht teilte sie mit, dass sie ihre Schüler nicht sofort korrigierte, wenn diese Fehler machten. Sie schilderte weiter, wie sie im Inneren nach dem Grund ihrer Zurückhaltung suchte und erkannte, dass sie die Schüler deshalb nicht kritisierte, weil sie befürchtete, ihrem guten Ruf zu schaden. Sie befürchtete, dass sich ihre Schüler von ihr abwenden würden, wenn sie sie korrigierte. Daraufhin beschloss sie, ihre Anhaftung loszuwerden und künftig ihren Schülern gegenüber verantwortlich zu sein.
Bei dem Bericht spürte ich, dass diese Praxis auf einem hohen geistigen Niveau ansetzt und die Menschen zu solch edlen Gedanken führen kann. Mir sagte auch die Tatsache zu, dass Falun Dafa kostenlos weitergegeben wird – weder Geld noch Geschenke waren hier erwünscht. Ich glaubte, endlich das gefunden zu haben, wonach ich immer gesucht hatte.
Ich war damals als Regionalleiterin eines Versicherungsmaklers tätig. Da trug es sich zu, dass der von mir gebuchte Konferenzraum dreimal hintereinander von einem anderen Team besetzt wurde. Dieser Umstand war mir sehr unangenehm und wieder hatte ich Angst, mein Gesicht zu verlieren. Ich glaubte, meine Kollegen würden mich für unfähig halten, eine so triviale Angelegenheit korrekt auszuführen.
Von Wut getrieben wollte ich mit meiner Chefin sprechen, um klare Regeln für die Buchung von Konferenzräumen festzulegen. Glücklicherweise kam ich zeitnah zur Besinnung und erinnerte mich daran, zuerst in meinem Inneren nach der Ursache dieses Umstandes zu suchen, auch wenn es auf den ersten Blick so aussah, als ob die Schuld bei meinen Kollegen lag.
Als ich begann, die Fehler bei mir zu suchen, kam mir eine Erinnerung in den Sinn. Vor etwa einem Jahr hatte ich alle verfügbaren Zeitfenster für den besagten Besprechungsraum für mich geblockt, obwohl ich wusste, dass das oben genannte Team diesen Raum regelmäßig für seine Besprechungen nutzte. Damals hatte ich kein schlechtes Gewissen, weil die anderen diesen Raum im System nicht für sich reserviert hatten. Letzten Endes mussten sie einen anderen Ort für ihre Besprechung suchen. Als mir dieser Vorfall noch einmal vor Augen geführt wurde, schämte ich mich. Auf natürliche Weise löste sich der Gedanke auf, mich bei meiner Chefin über das Team beschweren zu wollen.
Später sprach ich mit meiner Chefin über meinen Gedankengang zu diesem Thema und sie sagte: „Dieses Falun Dafa muss wirklich gut sein.“ Seit diesem Ereignis hatte ich keine Probleme mehr mit der Buchung eines Besprechungsraums.
Ungefähr sechs Jahre, nachdem ich mit der Kultivierung im Dafa angefangen hatte, nahm ich eines Tages meine beiden Jungen mit zum gemeinsamen Übungsplatz. Zu jener Zeit waren die beiden gerade im Grundschulalter. Als wir gerade die zweite Übung machten, eskalierte eine Meinungsverschiedenheit zwischen den Jungs und sie begannen, sich auf dem Boden zu raufen. Meine Wangen glühten vor Verlegenheit und ich war unschlüssig, ob ich die Übungen abbrechen sollte, um den Streit zu schlichten. Ich beschloss, den Vorfall zu ignorieren, und fuhr mit dem Praktizieren der Übungen fort.
Nach den Übungen kam die Gruppenkoordinatorin auf mich zu und wollte sich mit mir über den Vorfall bei den Übungen austauschen. Sofort glaubte ich zu ahnen, dass sie mich über das Verhalten meiner Jungs ausfragen würde. Ich hatte gemischte Gefühle und wusste nicht, was ich sagen sollte. Zu meiner Überraschung sagte sie: „Als ich die beiden Jungen streiten sah, dachte ich, dass der Meister dies arrangiert hat, damit ich diese Szene sehe. Ich sollte es nutzen, um nach innen zu schauen.“
Im Stillen dachte ich: „Meine Söhne haben sich gestritten. Warum sollst du dann nach innen schauen?“ Dann fuhr sie fort: „Es schien, dass sie sich wegen etwas Belanglosem gestritten haben. Folglich habe ich überlegt, ob auch ich mich in letzter Zeit wegen etwas Belanglosem gestritten habe. Dann erinnerte ich mich daran, dass mich kürzlich ein Kollege um Hilfe bat und ich ihn sofort abgewiesen habe, da ich zu beschäftigt war. Jetzt denke ich, dass ich mich bei dieser Angelegenheit unangemessen verhalten und nur an mich gedacht habe.“
Während mein Verstand noch dabei war, nach Ausreden für das Verhalten meiner Jungs zu suchen, wurde mein Herz durch ihre aufrichtigen Worte tief berührt. Ich war verblüfft und beeindruckt zugleich, wie sie die Dinge betrachtete. Sie zeigte mir, wie man bedingungslos nach innen schaut.
Mir war immer klar, wie wichtig die TV-Medien für die Erklärung der wahren Umstände über Falun Dafa sind. New Tang Dynasty TV (NTD TV) sendet kostenlose Satellitenfernsehprogramme nach Festlandchina. Das ist ein ausgezeichneter Weg, um sie über die Fakten von Falun Dafa und der Verfolgung aufzuklären. Ich spielte mit dem Gedanken, meine ganze Zeit in dieses Projekt zu investieren und dort beruflich anzufangen. Es fiel mir jedoch nicht leicht, meine 20-jährige Karriere in der Versicherungsbranche einfach so hinter mir zu lassen.
Vor etwa zehn Jahren hatte ich an Aufklärungsaktionen der Praktizierenden in Hongkong teilgenommen. Dort hatte ich bemerkt, dass sich einige Festlandchinesen nicht trauten, die Informationsmaterialien vor den Augen anderer entgegenzunehmen. Sie taten es nur, wenn es keiner sah. Da wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, wie wertvoll die Möglichkeit ist, mittels Fernsehsendungen diesen Menschen die Fakten zu vermitteln. Diese Erinnerung half mir bei der Entscheidung und ich beschloss, mich dem Projekt von NTD TV anzuschließen. Ich schrieb allen meinen Kunden einen langen Brief, in dem ich ihnen erzählte, wie sehr ich körperlich und geistig von Falun Dafa profitiert hätte. Zudem berichtete ich von der Verfolgung in China und platzierte am Ende des Briefes die Hoffnung, dass sie mich verstehen und unterstützen würden.
Ich war besorgt, dass sich meine Kunden über meine Entscheidung beschweren würden. Aber zu meiner Überraschung unterstützten sie mich alle. Sie beglückwünschten mich zu meinen Fähigkeiten und freuten sich über die „Beförderung“ zu einer Stelle bei einem Fernsehsender.
In den letzten Jahren bei NTD TV habe ich als Managerin in der Produktionsabteilung gearbeitet. Wir sind für die Produktion von Fernsehsendungen und einer Reihe von Videos für den Kundenservice zuständig, wie zum Beispiel Werbespots, Imagefilme und Mikrofilme. Es gab hier und da schon Zweifel, ob wir mit unseren Beiträgen wirklich dazu beitragen, die wahren Hintergründe über Dafa zu vermitteln.
Die Rückmeldung eines Praktizierenden in China stärkte unsere Zuversicht. Er erzählte uns, dass er eines unserer Programme, in dem wir Taiwans gute Küche und unterhaltsame Orte vorstellten, zur Erklärung der wahren Umstände nutzte. Er sagte uns, dass er dieses Programm zunächst seinen Freunden und Verwandten vorgestellt habe. Nachdem er nach einer Zeit lang gute Rückmeldungen von ihnen erhalten hatte, stellte er ihnen weitere Programme vor wie Nachrichten und Kommentare von NTDTV. Da die Menschen unterschiedliche Vorlieben haben, werden einige von ihnen vielleicht nur indirekt mit der Wahrheit konfrontiert.
Wir waren beeindruckt von der Hingabe und den Bemühungen der Praktizierenden in China, den Menschen dort die Fakten zu vermitteln, und gewannen mehr Vertrauen in unsere Programme.
Einmal sagte eine Mitpraktizierende zu mir, dass ich meine Position gerne dazu nutzen würde, andere unter Druck zu setzen und dass ich dieses und jenes schlecht gemacht hätte. Die Kritik kam so unvermittelt, dass ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Ohne darüber nachzudenken, kam ich zu dem Schluss, dass ich nicht so ein Mensch war. Aber ich fragte mich auch, ob ich diese Kritik zum Anlass nehmen sollte, um nach innen zu schauen. War ich vollkommen sicher, mich nicht doch wie beschrieben zu verhalten? Handelte ich vielleicht wirklich hier und da auf diese Weise?
Der Meister möchte, dass wir all unsere Anhaftungen durch die Kultivierung beseitigen. Das bedeutet, dass keine noch so kleine Anhaftung beibehalten werden kann. Sollte mich meine Mitkultivierende auf diesen Eigensinn aufmerksam machen? Sollte ich ihr nicht danken, anstatt ihre Worte sofort abzulehnen? Mein Herz öffnete sich und ich fühlte mich frisch und entspannt.
Doch nicht jede Prüfung war so leicht zu bestehen wie diese. Auch beim NTDTV-Projekt erhielt ich scharfe Kritik von Mitkultivierenden und spielte deshalb öfter mit dem Gedanken, das Projekt zu verlassen. Doch immer wenn ich mich beruhigt hatte, wurde mir bewusst, dass ich dem Arrangement der alten Mächte folgen würde, wenn ich das Projekt wirklich verließe. Die alten Mächte nutzten die Konflikte zwischen den Praktizierenden aus, um Zwietracht unter uns zu säen und die Gruppe zu spalten. Ihren Bestrebungen zufolge wäre es eine gute Sache, wenn wir alle das Projekt verlassen würden und es so nicht mehr weitergeführt werden könnte. Warum hatte ich mich gedanklich dazu verleiten lassen, das Projekt zu verlassen, als ich auf Herausforderungen stieß? Ich sendete folgenden Gedanken aus: Ich werde nicht in eure Falle tappen und aufgeben. Ich werde nicht mit euch kooperieren!
Nachdem ich diese Prüfung bestanden hatte, folgten weitere. Eines Tages unterhielt ich mich mit einem Mitpraktizierenden via Messaging-Plattform über eine Aufgabe. Plötzlich begann er mich jedoch mit Kritik zu bombardieren. Ich war entmutigt und überlegte ernsthaft, was geschehen war. Nach etwa zehn Minuten wurde mir klar, dass ich mich nicht auf diesen Konflikt einlassen sollte, sondern vielmehr darüber nachdenken sollte, warum er so aufgebracht war.
Dank der Führung des Meisters wurde mir klar, dass ich mich bei unserem Treffen am Morgen nicht klar ausgedrückt hatte. Daher beschloss ich, eine andere Gelegenheit zu finden, es ihm zu erklären. Gleich nachdem ich meine Denkweise zu dieser Sache grundlegend geändert hatte, sah ich, dass er alle seine Nachrichten gelöscht hatte. Stattdessen bekam ich eine Nachricht, dass er bereit sei, es mit der Aufgabe zu versuchen.
Mir wurde schließlich klar, dass ich sehr auf oberflächliche Erscheinungen fixiert war und mich so sehr darum sorgte, nicht verletzt oder ungerecht behandelt zu werden, dass ich nicht fähig war, in aller Ruhe zu beurteilen, was sein Anliegen war. Ich identifizierte zudem eine Art Warnsignal, immer dann nach innen zu schauen, wenn ich zu sehr darüber nachdachte, wie sich andere verhalten sollten. Denn so verhalten sich die Menschen, die sich nicht kultivieren.
Aber wir sind Kultivierende und haben das Fa, das uns anleitet. Während des Fa-Lernens stieß ich auf folgenden Satz:
Als Praktizierender sollst du gegenüber demjenigen, der mit dir in Konflikt gerät und dich in deiner Anwesenheit beleidigt, nicht nur Nachsicht üben und eine großzügige Haltung einnehmen, sondern ihm auch noch danken. Wenn er nicht mit dir in Konflikt geriete, wie könntest du dann deine Xinxing erhöhen und die schwarze Substanz durch das Ertragen von Leiden in die weiße Substanz umwandeln und wie könnte deine Kultivierungsenergie wachsen? (Falun Gong – Der Weg zur Vollendung 1998, S. 51)
Immer wenn ich Schwierigkeiten hatte, auftretende Prüfungen zu bestehen, half mir die Lehre des Dafa zu erkennen, dass mein Verhalten gerade nicht dem Maßstab einer Kultivierenden entsprach. Wenn ich meine Denkweise wieder nach dem Fa ausrichtete, ließen sich die Probleme schnell lösen. Ich muss meinen Mitkultivierenden wirklich danken, dass sie mir bei der Erhöhung meiner Xinxing geholfen haben. Ich muss solche Gelegenheiten künftig gut nutzen.
Wann immer ich Fa-Grundsätze erkannte und meine Xinxing erhöhte, kamen Weisheit im Umgang mit Dingen sowie meine Kreativität auf ganz natürliche Weise. Zum Glück ist es noch nicht zu spät, weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Je stärker das Fa ist, desto häufiger und heftiger werden die Prüfungen auftreten. Lasst uns dem Lernen des Fa und der Kultivierung insgesamt mehr Aufmerksamkeit entgegenbringen, damit wir den Weg, den der Meister für uns eingerichtet hat, gut gehen können.
Ich danke Ihnen, Meister, und ich danke meinen Mitkultivierenden! Bitte weist mich auf eventuelle Unzulänglichkeiten hin.