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Vier Jahre nach zweiter Haftstrafe tot

5. Dezember 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Li Min, ein Einwohner der Stadt Harbin ist am 6. Juli 2022 im Alter von 52 Jahren verstorben. Mehr als zehn Jahre lang war er wegen des Praktizierens von Falun Dafa im Gefängnis gefoltert worden.

Li hatte im Frühjahr 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Kurz darauf waren seine Nierenerkrankung und seine Nackenproblem verschwunden. Nachdem das chinesische kommunistische Regime 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurde er wiederholt ins Visier genommen, weil er seinen Glauben nicht aufgab.

Zähne fielen vom Schlagen aus

Am 25. Oktober 2000 ging Li nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa zu praktizieren. Weil er auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ zeigte, verhaftete ihn die Pekinger Polizei und brachte ihn in das Verbindungsbüro der Stadt Harbin in Peking. Dort waren bereits weitere 30 Praktizierende aus Harbin eingesperrt, die ebenfalls in Peking appelliert hatten.

Li wurde sieben Tage später nach Harbin zurückgebracht und im Untersuchungsgefängnis Tonghe festgehalten. Die Wärter dort traten ihm mit ihren Schuhen ins Gesicht, legten ihm Handschellen an und fesselten ihn. Durch die intensiven Bemühungen seiner Familie kam Li nach 23 Tagen frei. Doch als Folge der Schläge fielen ihm kurz darauf alle Zähne aus.

Familie zerbricht während einjähriger Zwangsarbeit

Am 31. März 2001 wurde Li erneut verhaftet. Als die Polizei ihn vor den Augen seiner neunjährigen Tochter schlug, rief diese: „Schlagt meinen Vater nicht! Mein Vater ist ein guter Mensch!“ Die Polizei ignorierte sie.

Chi Haibo, der damalige Leiter der Polizeiwache Nonghe, verprügelte Li im Untersuchungsgefängnis Tonghe. Ein anderer Beamter namens Guo Biao trat Li gegen den Hals, wodurch der Praktizierende für lange Zeit seine Stimme verlor.

Teng Zhenxin, der Leiter der Haftanstalt, ordnete an, dass Li 16 Tage lang neun Kilogramm schwere Fesseln tragen müsse. Der Wärter Ma Jun befahl den Insassen, Li mit PVC-Rohren zu schlagen, bis er am ganzen Körper grün und blau war. Die Häftlinge ließen ihn nicht schlafen, entkleideten ihn, obwohl das Wetter noch sehr kalt war, und zwangen ihn, vor dem offenen Fenster zu stehen.

Drei Monate später wurde Li zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Als ihn seine Familie besuchte, erpresste der Leiter der Haftanstalt Teng 300 Yuan (etwa 40 Euro) von ihnen wie von den Familien vieler anderer Praktizierender auch. Danach wurde Li in das Zwangsarbeitslager Changlizi gebracht.

Gemeinsam mit anderen Praktizierenden trat Li ab 15. Juli 2001 für zwölf Tage in den Hungerstreik. Unter ihnen wurde Ju Yajun (m) 17 Tage lang mit Sojapulver in Salzlake zwangsernährt. Er starb drei Tage nach seiner Freilassung.

Lis Zwangsarbeitszeit und die anschließenden Polizeischikanen setzten seinem Vater so sehr zu, dass der alte Mann kurz darauf verstarb. Dies verschlimmerte das seelische Leid seiner Mutter und sie wurde krank und bettlägerig. Zur gleichen Zeit ließ sich Lis Frau von ihm scheiden. Die neunjährige Tochter blieb bei seiner Mutter zurück.

Am 15. März 2002 kam Li frei, war aber weiterhin ständigen Schikanen durch die Polizei ausgesetzt.

Am 25. Oktober 2002, vor dem 16. Parteitag der Kommunistischen Partei, wurde Li erneut verhaftet und 33 Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Zu fünf Jahren Haft verurteilt

Nachdem die Polizei entdeckt hatte, dass er zu Hause Informationsmaterialien über Falun Dafa druckte, wurde Li am 20. Juli 2005 ein weiteres Mal verhaftet. Sein Computer, sein Drucker, DVD-Brenner, Handy und Bankkarten wurden alle beschlagnahmt. Zwei weitere Praktizierende, Fu Hai(m) und Liu Ying (w), wurden ebenfalls verhaftet.

Kaum im örtlichen Untersuchungsgefängnis untergebracht, traten die drei Praktizierenden in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Die Wärter stülpten daraufhin Plastiktüten über die Köpfe der Praktizierenden und zwangsernährten.

Folternachstellung: Kopf mit Plastiktüte umhüllt

Der Wärter Chen Yongkuan beschimpfte Liu am 21. Juli. Als Li versuchte, ihn davon abzuhalten, brachte Chen ihn in einen Raum, der keine Überwachungskamera hatte, und prügelte auf ihn ein. Dabei brach er ihm seinen rechten Unterkiefer.

Nach neun Monaten in der Haftanstalt verurteilte das Bezirksgericht Fangzheng den Praktizierenden zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe. Fu und Liu wurden mit sechs bzw. vier Jahren Haft bestraft.

Am 13. April 2006 brachte man Li in das Ausbildungszentrum des Gefängnisses Hulan. Dort musste er in einem Raum zusammen mit 80 anderen Personen zubringen. Sie schliefen auf einem 15 Meter langen Etagenbett. Während der 13 Tage, die er dort festgehalten wurde, musste er ohne Bezahlung von 6 bis 18 Uhr arbeiten – meistens Pullover stricken –, manchmal auch bis 1 Uhr nachts. Jedem wurde befohlen, täglich fünf Meter Garn zu verarbeiten. Wenn jemand die erforderliche Länge nicht schaffen konnte, wurde er geschlagen.

Weil Li sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, befahlen die Wärter den Insassen, ihn zu foltern. Ein Häftling bedeckte dann seinen Kopf mit einer Plastiktüte und steckte ihm zwei brennende Zigaretten in die Nase, so dass er fast erstickte. Dann rieben die Häftlinge ihre Fäuste über seine Brust und seine Rippen, während sie seine Arme fixierten, damit er sich nicht wehren konnte.

Als die Insassen fünfzehn Minuten später erschöpft waren, zwangen sie Li, sich zu beugen und seine Hände und seinen Kopf gegen die Wand zu lehnen. Sie nannten diese Folter „Ein Flugzeug fliegen“.

Folterillustration: „Ein Flugzeug fliegen“

Danach pressten sie Li die ganze Nacht unter ein Bett, wodurch ihm fast das Rückgrat brach. Am nächsten Morgen schlug ihn der Wärter Li Ji mehr als zehnmal mit einem PVC-Rohr, um eine Unterschrift auf einer Erklärung zu erzwingen, die dokumentieren sollte, dass erum Falun Dafa aufzugeben.

Folterillustration: Unter ein Bett gepresst

Am 26. April 2006 wurde Li in das Gefängnis Tailai verlegt. Die Gefängnisleitung heuerte im Juni 2007 eine Person aus der Stadt Xi'an, Provinz Shaanxi, an, um ein Seminar zur Verleumdung von Falun Dafa zu geben. Diejenigen, die sich weigerten, auf Falun Dafa zu verzichten, wurden alle gezwungen, daran teilzunehmen. Das Gefängnis stellte 1.000 Yuan (etwa 135 Euro) für jeden Wärter in Aussicht, der in der Lage war, einen Praktizierenden „umzuerziehen“.

Als Li standhaft blieb, banden die Wärter seine Hände und Füße von 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends im Freien an einen horizontalen „H“-förmigen Metallrahmen. Weitere Folter war Schlagentzug. Nach drei Tagen dieser Folter war er verwirrt. Da er die Folter nicht länger ertragen konnte, war er gezwungen, eine Erklärung zu schreiben, dass er Falun Dafa aufgebe. Als die Wärter ihn vom Metallrahmen herunternahmen, wäre er fast gefallen. Es dauerte eine Weile, bis er sein Gleichgewicht wiedererlangt hatte und wieder gehen konnte.

Die Folter verursachte auch große Schäden an seinem Rücken. Im Analbereich eiterte und blutete es oft.

Nach zweiter Haftstrafe von 5,5 Jahren verstorben

Li wurde am 12. März 2013, nur drei Jahre nach seiner Freilassung, erneut verhaftet, weil er zu Hause Falun-Dafa-Materialien gedruckt hatte. Die Polizei konfiszierte seinen Computer, seinen Drucker sowie Büromaterial und Falun-Dafa-Bücher.

Im Untersuchungsgefängnis Tonghe hängten die Polzisten ihn an den Handgelenken auf und nahmen ihm seine 1.300 Yuan (etwa 175 Euro) Bargeld weg. Ein Gericht verurteilte Li später zu 5,5 Jahren, die er im Gefängnis Hulan absaß. Nur knapp überlebte er die Folter und wurde am 11. September 2018 freigelassen.

Er zog in die Südstadt, wo seine Tochter wohnte, und fand dort eine Arbeit. Die Folter, die er während seiner über zehn Jahre dauernden Haft ausgehalten hatte, belastete jedoch seine Gesundheit. Im Oktober 2021 erkrankte Li Min an Tuberkulose und starb am 6. Juli 2022.

Frühere Berichte:

Mr. Li Min Imprisoned Multiple Times, His Family Destroyed

Mr. Li Min from Tonghe County, Heilongjiang Province, Repeatedly Persecuted | Falun Dafa - Minghui.org