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66-jährige Praktizierende stirbt nach 20 Jahren Verfolgung

13. Februar 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Gansu, China

(Minghui.org) 20 Jahre Leid musste eine 66-jährige Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa im Rahmen der Verfolgung erdulden, bevor sie am 1. Januar 2022 starb.

Die Bäuerin Cao Qiangqiang lebte in der Stadt Qingyang, Provinz Gansu. Im Jahr 1998 begann sie im Alter von 42 Jahren, Falun Dafa zu praktizieren. In den ersten Jahren der Verfolgung reiste sie zweimal nach Peking, um für ihr Recht auf Glaubensfreiheit einzutreten. Dafür wurde sie festgenommen, inhaftiert und gefoltert. Auch nach ihrer Entlassung schikanierten die Behörden die Praktizierende weiterhin. Dadurch verschlechterte sich ihr Zustand. Im Jahr 2018 wurde sie bettlägerig, bis sie schließlich am 1. Januar 2022 im Alter von 66 Jahren starb.

Cao Qiangqiang

Wegen des Appells für Falun Dafa verhaftet

Am 9. April 2000 planten Cao und fünf Praktizierende, nach Peking zu reisen und für ihr Recht auf Falun Dafa zu appellieren. Caos Mann, durch die tückische Propaganda der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) gegen Falun Dafa vergiftet, ging zum Bahnhof Xiaojin, um sie aufzuhalten. Er drohte, sich von ihr scheiden zu lassen und nahm sie schließlich mit zu der örtlichen Dorfverwaltung. Ein Beamter befahl Caos Mann, sie nach Hause zu bringen und strikt zu überwachen.

Zwei Tage später entkam Cao und fuhr nach Peking. Polizeibeamte nahmen sie fünf Tage später fest und brachten sie zur Polizeiwache Xiaojin zurück. Dort musste sie über Nacht auf einem Stuhl sitzen, bevor sie für 30 Tage im Untersuchungsgefängnis Xifeng inhaftiert wurde, wo sie ständig beschimpft und verprügelt wurde.

Während ihrer Haft schleppten Beamte Cao und andere Praktizierende zu einer „Straßenparade“, bei der sie – ähnlich wie bei einer „Kampfsitzung“ zu Zeiten der Kulturrevolution – gedemütigt wurden. Zudem musste Cao 1.000 Yuan (rund 140 Euro) Strafe bezahlen.

Als Cao nach ihrer Freilassung zu Hause zurück war, kamen Regierungsbeamte und wollten sie zwingen, eine Garantieerklärung zu schreiben. Da Cao sich weigerte, wurde sie fünf Stunden lang mit Handschellen an ihre Haustür gefesselt, bevor Beamte sie für weitere 15 Tage ins Untersuchungsgefängnis Xifeng brachten. Die Polizei zwang Caos Mann zu versichern, dass seine Frau nicht mehr Falun Dafa praktizieren würde; erst dann ließen sie Cao gehen.

Bei einer Wohnungsdurchsuchten beschlagnahmten Polizisten Caos Falun Dafa-Bücher. Sie wurde gezwungen, jeden Tag der Polizei Bericht zu erstatten. Außerdem beauftragten die Behörden einen Beamten damit, Cao bei ihren täglichen Aktivitäten zu überwachen.

Im Juni 2000 wurde Cao für sieben Tage in einer Gehirnwäsche-Einrichtung im Kindergarten der Stadt Xiaojin eingesperrt.

Im November 2000 reiste Cao mit Praktizierenden zum Appellieren für Falun Dafa nach Peking. Die Polizei nahm sie fest und sperrte sie für drei Tage in einem Keller ein, wo sie eingeschüchtert und verprügelt wurde. Die Beamten nahmen ihr Bargeld in Höhe von 600 Yuan (etwa 80 Euro) und andere Habseligkeiten weg. Als Cao wieder in ihrer Heimat war, hielten die Behörden sie für einen Monat im Untersuchungsgefängnis Xifeng fest.

Zweimal im Arbeitslager inhaftiert

Nur einen Monat nach ihrer Freilassung brachten Polizisten Cao erneut ins Untersuchungsgefängnis. Die Temperaturen lagen weit unter dem Gefrierpunkt. Trotzdem stellten die Wärter die Heizung ab, um sie der Kälte auszusetzen. Nachts konnte Cao nicht schlafen und hatte starke Schmerzen in Beinen und Füßen. Sieben Tage später verhängte die Polizei ein Jahr Zwangsarbeit gegen sie.

Gemeinsam mit der Praktizierenden Li Yu wurde Cao am 18. Januar 2001 ins Zwangsarbeitslager Ping´antai überführt. Da das Arbeitslager Cao wegen ihrer schlechten Gesundheit nicht aufnehmen wollte, brachten Beamte sie wieder zurück ins Untersuchungsgefängnis. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie nach sieben Monaten in Hungerstreik. Vier Tage später wurde sie gegen Zahlung einer Geldstrafe von 1.000 Yuan freigelassen.

Im Juni 2002 sperrte die Polizei Cao abermals für 16 Tage ein. Ihre Familie wurde gezwungen, 3.160 Yuan (rund 430 Euro) Verpflegungsgeld zu zahlen – für Essen von sehr schlechter Qualität, wofür pro Tag fast 200 Yuan berechnet wurden.

Im Februar 2003 zeigte jemand Cao an, weil sie Flugblätter über die Verfolgung verteilt hatte. Sie wurde festgenommen und über Nacht auf der Polizeiwache des Kreises Zhenyuan eingesperrt. Am nächsten Tag verlegten die Behörden sie für 15 Tage ins Untersuchungsgefängnis Zhenyuan.

Nur zwölf Tage nach ihrer Entlassung nahmen Beamte Cao unter Behauptung falscher Tatsachen mit zur Polizeiwache Xiaojin, wo sie verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis Xifeng gebracht wurde. 40 Tage später belegte die Polizei die Praktizierende mit zwei Jahren und drei Monaten Zwangsarbeitslager.

Erneut nahm das Arbeitslager Cao nicht auf, sodass man sie zurück ins Untersuchungsgefängnis brachte. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in einen weiteren Hungerstreik. Nach 16 Tagen war sie dem Tode nahe und wurde entlassen.

Anhaltende Schikanen

Im April 2004 las Cao zu Hause Falun-Dafa-Schriften, als plötzlich Polizisten in ihre Wohnung stürmten. Sie beschlagnahmten ihre Bücher und befragten auch Nachbarn, ob Cao ausgegangen sei, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Seitdem kam die Polizei immer wieder, schikanierte Cao und setzte damit ihre Familie unter Druck.

Am 26. Juni 2011 durchsuchten Beamte Caos Wohnung erneut ohne Durchsuchungsbefehl. Zu dieser Zeit hatte sie ein Zimmer untervermietet. Der Raum war während der Abwesenheit der Person, die in einem Restaurant arbeitete, verschlossen. Die Polizei versuchte, die Tür gewaltsam zu öffnen, was Caos Familie verhinderte. Daraufhin stellten Polizisten sich auf einen Stuhl und sahen durch das Fenster, das sich über der Zimmertür befand. Bevor sie gingen, nahmen sie zwei Wandkalender aus Caos Wohnung mit, die Informationen über Falun Dafa enthielten. Sie drohten Cao mit Verhaftung, falls sie Kontakt zu anderen Praktizierenden aufnehmen würde.

Am 15. Juli 2013 brachen erneut Beamte in Caos Wohnung ein und durchsuchten sie.

Schließlich reichte Cao eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin ein, den früheren Staatschef, der die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte. Aus diesem Grund durchsuchten Polizisten am 7. Juli 2015 ihre Wohnung und beschlagnahmten ihren Falun-Dafa-Bücher sowie Informationsmaterialien. Im Oktober 2015 schikanierten die Behörde sie abermals und versuchten, sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Cao weigerte sich jedoch, dem nachzukommen.

Nicht nur die ständigen Belästigungen machten Cao zu schaffen. Ihr Mann lehnte das Praktizieren von Falun Dafa – beeinflusst durch die KPCh – strikt ab und droht ihr mit Scheidung, falls sie weiter praktizieren würde. Oft beschimpfte er sie, was ihr großen Kummer bereitete.

Gelähmt

Wegen der anhaltenden Schikanen und der psychischen Belastung im Rahmen der Verfolgung litt Cao oft unter Kopfschmerzen und übermäßiger Müdigkeit. Sie fühlte sich oft so müde, dass sie kaum gehen konnte. Als dieser Zustand sich weiter verschlimmerte, verlor sie auch ihr Sehvermögen.

Am 2. Mai 2018 fiel Cao in Ohnmacht und lag fast einen Monat im Koma. Später erwachte sie, war jedoch seitdem bettlägerig.

Im Dezember 2020 konnte Cao nichts mehr essen. Erneut wurde sie im Krankenhaus behandelt und wiederbelebt. Als sie zurück nach Hause kam, stellte ihre Familie eine Pflegekraft ein.

Caos Mann und ihre Tochter erlaubten Cao nicht, dass einheimische Falun-Dafa-Praktizierende sie besuchten oder sie selbst wieder mit dem Praktizieren begann, sodass sich ihr Zustand weiter verschlechterte. Cao starb am 1. Januar 2022 im Alter von 66 Jahren.