(Minghui.org) Menschen, die mit den Regierungsbehörden in China vertraut sind, betrachten Beamte als „hohe Tiere“. In der Vergangenheit konnten die meisten Menschen solche Jobs nicht bekommen, selbst wenn sie es wollten. Sie waren den wenigen Privilegierten vorbehalten. Gewöhnliche Menschen mussten sie um „Gefallen“ bitten, die mit „materiellen Vorteilen“, d.h. Geschenken, verbunden waren.
Die Kommunistische Partei Chinas hat in den letzten Jahren eine „Anti-Korruptions“-Kampagne durchgeführt und sich dabei tatsächlich mit einigen korrupten Regierungsbeamten angelegt. Das hat dazu geführt, dass die Begeisterung für den Beruf des Staatsbeamten nachgelassen hat und sich jetzt weniger Menschen für diesen Beruf interessieren. Sie befürchten, in Schwierigkeiten zu geraten und für die Annahme von Bestechungsgeldern zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Unser Ortsvorsteher suchte daher verzweifelt nach Jobinteressenten und wandte sich deshalb an mich. Er sagte: „Ich gebe dir diesen Job – ich weiß, du wirst ihn gut machen.“ Ich sagte nichts dazu und nahm den Job einfach an. Für mich ist jede Arbeit gleich. Falun-Dafa-Praktizierende sind nicht wählerisch, denn es gibt keine gute oder schlechte Arbeit.
Meine Aufgabe bestand darin, Haushalte auf dem Lande zu unterstützen, die in Schwierigkeiten waren, wie zum Beispiel kranke oder alte Menschen, Familien in finanzieller Not und so weiter. Da es diesen Menschen ohnehin schlecht ging, musste ich bei meiner Arbeit erstens die Richtlinien befolgen und die Anträge korrekt prüfen. Zweitens musste ich ihnen im Rahmen meiner Befugnisse so gut wie möglich helfen, meine Arbeit effizient und effektiv erledigen und ihre Probleme lösen.
Viele Menschen, die einen Antrag auf Unterhaltsbeihilfe stellen wollen, machen der Person, die ihren Antrag bearbeitet, sogenannte Geschenke. Die Chinesen sind daran gewöhnt und halten es für normal, Staatsbediensteten, die öffentliche Dienstleistungen erbringen, Geld zu schenken. Keiner hält dies für Korruption. Aber es ist natürlich falsch. Regierungsangestellte sollen dem Volk dienen. Sie werden von den Steuergeldern des Volkes bezahlt und sollen gute Arbeit leisten. Die Menschen sollten keinen Beamten bestechen müssen, um öffentliche Dienstleistungen zu beantragen.
Viele Menschen, die eine Unterhaltsbeihilfe beantragten, kamen zu mir ins Büro oder zu mir nach Hause und versuchten, mich mit Hunderten oder Tausenden von Yuan zu bestechen. Immer lehnte ich ihr Angebot ab und sagte zu ihnen: „Wenn Ihr Antrag den Anforderungen entspricht, werden Sie bekommen, was Sie wollen. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Ich werde Ihnen keine Schwierigkeiten machen, das können Sie mir glauben. Doch wenn Sie es nicht zulassen, kann ich Ihnen auch nicht helfen."
Ich sage ihnen immer, dass ich niemals Geschenke annehmen würde, weil ich Falun Dafa praktizieren und nach den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht leben würde. Wenn ich das Geschenk nicht ablehnen könne, würde ich die Bankverbindung der Person herausfinden und ihr das Geld zurücküberweisen. Die Menschen, die zu mir kommen, sind arm und brauchen Hilfe. Wie kann da ich ihr Geld annehmen?
Erst kürzlich beantragte ein über 60-jähriger Dorfbewohner eine Unterhaltsbeihilfe. Er konnte wegen seiner vielen Krankheiten nicht arbeiten und hatte bereits viel Geld für medizinische Behandlungen ausgegeben. Ich bereitete die entsprechenden Unterlagen für ihn vor. Der nächste Schritt bestand darin, den Antrag beim Bezirksamt für zivile Angelegenheiten einzureichen, damit er genehmigt werden konnte.
Der Mann kam in mein Büro und bat mich, nach draußen zu kommen, damit wir dort miteinander reden könnten. Als ich ihm nach draußen folgte, zog er einen Stapel Geldscheine aus seiner Tasche, um sie mir zu geben. Ich schob seine Hand schnell zurück und erklärte ihm: „Wir Praktizierende nehmen keine Geschenke an. Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Sie die Anforderungen erfüllen, werde ich Ihnen auf jeden Fall helfen. Sie können jetzt nach Hause gehen.“ Er sah, dass ich das Geld wirklich nicht wollte, wartete noch eine Weile und ging dann.
Ein anderer Mann um die 60, der vor ein paar Jahren in einen Autounfall verwickelt gewesen war und nicht mehr arbeiten konnte, wollte ebenfalls die Unterhaltsbeihilfe beantragen. Er kam eines Nachmittags zu mir nach Hause, erklärte sein Anliegen und zog tausend Yuan hervor. Ich schob das Geld zu ihm zurück und sagte: „Ich werde Ihren Antrag gemäß den Vorschriften bearbeiten. Ich werde es tun, wenn Ihr Fall den Anforderungen entspricht. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich nehme keinen Pfennig von Ihnen. Wir Praktizierende kultivieren Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und nehmen keine Geschenke an.“ Als er erkannte, dass ich das Geld auf keinen Fall annehmen würde, nahm er es wieder an sich.
Das ist viele Male passiert. Manchmal dachte ich: „Wenn ich nicht Falun Dafa praktizieren würde, wäre ich in der heutigen chaotischen Welt mit Sicherheit dem Trend gefolgt. Heutzutage sind viele Menschen, vor allem Regierungsbeamte, hinter dem Geld her. Weil ich Falun Dafa praktiziere, glaube ich an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und weiß, dass schlechtes Handeln Karma erzeugt. Deshalb kann ich im Angesicht des Geldes ungerührt bleiben, Geschenke ablehnen, unparteiisch handeln und meine Arbeit gut machen. Viele Leute haben gesagt, dass ich ein wirklich guter Mensch sei, weil sie selten Beamte wie mich sehen, die keine Geschenke annehmen.
Letztes Jahr führte das Komitee für Politik und Recht die „Null-Fälle-Kampagne“ durch, um die Dafa-Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Der stellvertretende Leiter meines Arbeitsplatzes sagte zu mir: „Wir wissen, dass Sie Ihren Glauben nicht ändern werden. Sie praktizieren [Falun Dafa] seit so vielen Jahren. Erzählen Sie mir von seinen Vorteilen.“ Ich antwortete: „Wenn ich diese Stelle gehabt hätte, bevor ich Falun Dafa praktiziert habe, hätte ich alle Geschenke angenommen, die mir angeboten wurden. Jetzt, wo ich ein Praktizierender bin, nehme ich nicht ein einziges Geschenk mehr an, weil ich Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht kultiviere. Ich verstehe jetzt, dass der Sinn des Lebens nicht darin besteht, nach Geld zu streben, sondern nach etwas viel Höherem.“