(Minghui.org) In den vergangenen 20 Jahren wurde eine 56-jährige Praktizierende mehrfach wegen ihres Glaubens an Falun Dafa festgenommen. Dreimal war sie in Gehirnwäsche-Einrichtungen inhaftiert und zweimal im Zwangsarbeitslager. Im Jahr 2008 verurteilte ein Gericht sie zu acht Jahren Gefängnis. Nach einer weiteren Verhaftung am 8. Oktober 2017 verhängte das Gericht abermals acht Jahre Haft.
Zhou Haiyan lebt in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning. Derzeit befindet sie sich im Frauengefängnis Liaoning, wo ihr noch vier Jahre Haft bevorstehen – nur weil sie sich weigert, ihren Glauben aufzugeben.
Früher war Zhou introvertiert. Jeden Tag war sie deprimiert, auch auf der Arbeit lief es nicht gut. Als bei ihr Myome in der Gebärmutter festgestellt wurden, musste sie sich einer Operation unterziehen. Schließlich lernte sie Falun Dafa kennen und durch das Praktizieren verbesserte sich ihre Gesundheit. Zhou wurde zufriedener. Sie stritt nicht mehr mit ihrer Mutter, sondern behandelte sie freundlich.
Zhous Vater, Zhou Fusheng, war 40 Jahre lang Oberarzt bei der Luftwaffe. Als Chefarzt konnte er dennoch wenig gegen seine eigenen Beschwerden wie Hepatitis, Herzkrankheit und Bluthochdruck tun. Auch seine Frau Liu Yuqin war gesundheitlich angeschlagen. Sie war oft frustriert, zumal sie drei Kinder und einen bettlägerigen Angehörigen versorgen musste. Das Paar stritt häufig und dachte schon über Scheidung nach. Erschwerend kam hinzu, dass ihr Sohn Zhou Bin, an Depressionen und bipolaren Störungen litt.
Im Mai 1995 begann das Paar, Falun Dafa zu praktizieren. Das förderte ihre Gesundheit und veredelte ihren Charakter. Streitigkeiten waren nur noch selten an der Tagesordnung und sie kamen gut miteinander aus. Daraufhin begannen auch Zhou Haiyan und ihre zwei Geschwister mit den Eltern zu praktizieren. Ihr Bruder erholte sich von seinen psychischen Problemen, bekam eine positive Lebenseinstellung und wurde aufgeschlossener.
Vom 8. August bis 8. September 2000 wurde Zhou Haiyan in einer Gehirnwäsche-Einrichtung innerhalb eines Drogenrehabilitationszentrum festgehalten.
Am 1. Oktober 2000 reiste sie nach Peking, um sich für Falun Dafa einzurichten und wurde verhaftet. Bis Mitte November war sie erneut in einem Drogenrehabilitationszentrum inhaftiert. Später nahmen Beamte sie abermals fest und brachten sie in ein Zwangsarbeitslager in Dalian.
Nach einer weiteren Verhaftung am 19. April 2001 kam Zhou ins Zwangsarbeitslager Masanjia, wo sie bis zum 1. Oktober 2003 eingesperrt war. Während ihrer Haft durchsuchten Beamte ihre Wohnung und nahmen all ihre Falun-Dafa-Bücher mit.
Am 31. Oktober 2006 rief der Parteisekretär des Wohnbezirks Mingxing bei Zhou an. Er bat sie zur Beantwortung einiger Fragen in sein Büro. Bei ihrer Ankunft wurde Zhou verhaftet und zur Gehirnwäsche ins Hotel Huanbao gebracht.
Am 7. Februar 2007 durchsuchten Beamte der Polizeiwache Huanghailu und des Büro 610 Zhous Wohnung. Erneut brachte man sie ins Zwangsarbeitslager Masanjia, wo sie zwei Jahre festgehalten wurde.
Am 8. Oktober 2017 nahmen Beamte Zhou und weitere 19 Praktizierende bei einer Razzia fest. Ein Gericht verurteilte sie zu acht Jahren Haft. Zhou legte Berufung ein, die jedoch abgewiesen wurde. Im Dezember 2017 verlegten die Behörden die Praktizierende ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning, wo sie weiter verfolgt wurde.
Während der beiden Aufenthalte im Zwangsarbeitslager Masanjia wurde Zhou mit unterschiedlichen Methoden brutal gefoltert. Weil sie sich bei der Umerziehung widersetzte, fesselten die Wärter sie mit Handschellen an einem Heizungsrohr und hängten sie eine Nacht lang auf. Als Zhou am nächsten Tag die Handschellen abgenommen wurden, waren ihre Hände schwarz angelaufen. Auch nach ihrer Freilassung hatte sie weiterhin Beschwerden an den Händen.
Ein anderes Mal fesselte man Zhou die Hände auf dem Rücken, während die Beine in der Lotussitzposition fixiert wurden – für einen ganzen Tag. Die Schmerzen waren unerträglich.
Bei Zhous Ankunft im Frauengefängnis Liaoning nahmen die Wärter den Praktizierenden ihre Habseligkeiten weg. Ein halbes Jahr lang bekamen sie kein Toilettenpapier und durften sich nur mit ein wenig Wasser waschen. Da Zhou die geforderte Garantieerklärung nicht unterschrieb, stellten ihr die Wärter auch keine Damenbinden zur Verfügung.
Zudem musste Zhou ein halbes Jahr lang jeden Tag auf einem kleinen Hocker sitzen, wodurch ihr Gesäß eiterte.
Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen
Ende 2019 besuchte Zhous Mutter das Gefängnis und bat darum, ihre Tochter sehen zu dürfen. Doch die Wärter wiesen sie zurück.
Im Jahr 2020 stellte das Gefängnis den Praktizierenden, die standhaft ihren Glauben bewahrten, kein Wasser mehr zur Verfügung. Sie durften sich nicht waschen, erhielten kein Toilettenpapier und auch Dinge des täglichen Bedarfs durften sie nicht wie andere Gefangene im Gefängnisladen kaufen.
Als Zhous Mutter im April 2020 erneut vom Gefängnis abgewiesen wurde, reichte sie eine Beschwerde bei der Gefängnisleitung ein. Der Aufseher der Zelle, in der Zhou eingesperrt war, schrieb auf einen Zettel: „Ich will dich nicht sehen.“ Dieser Zettel wurde der Mutter überreicht mit der Behauptung, dass die Worte von Zhou stammten.
Ein anderes Mal durften Zhous Mutter und ihre jüngere Schwester die Praktizierende im Gefängnis besuchen. Auf dem Weg zum Besuchsraum fragte der Wärter die beiden, ob sie noch Falun Dafa praktizierten. Als sie dies bejahten, wurde die Besuchsgenehmigung widerrufen.
Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 entschloss sich Zhous Familie, über die positiven Auswirkungen von Falun Dafa zu berichten. Als sie dafür nach Peking reisten, nahmen Beamte sie gewaltsam fest.
Zhous jüngere Schwester arbeitete damals im Büro für Zertifizierung. Sie hatte zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten, wurde aber nach der Festnahme gekündigt. Ein Vorgesetzter sagte ihr, dass die Prämien aller anderen Mitarbeiter gestrichen würden; auch die Vorgesetzten könnten ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn sie nicht gekündigt würde. Die einzige Möglichkeit, die Entlassung zu verhindern, sei eine schriftliche Erklärung, mit der sie Falun Dafa aufgab. Zhou lehnte ab.
Als Zhous Vater unterwegs war, um den Leuten von Falun Dafa zu erzählen, prügelte ein junger Polizist brutal auf ihn ein. Er erlitt eine schwere Kopfverletzung und wurde zur Polizeiwache gebracht. Bevor die Beamten seine Frau gegen 22 Uhr anriefen, um ihn abzuholen, musste er eine Geldstrafe von 1.000 Yuan (rund 140 Euro) zahlen. Am nächsten Tag tauchten Beamte bei ihm zu Hause auf, um ihn zu schikanieren und unter Druck zu setzen.
Der Vorfall machte Zhous Vater schwer zu schaffen. Fast 40 Jahre hatte er beim Militär gedient. Nie war er von jemandem misshandelt worden – schon gar nicht von einem jungen Polizisten, der sein Enkel hätte sein können. Die Enttäuschung und der Frust sowie das entzogene Recht, Falun Dafa zu praktizieren, forderten ihren Tribut. Zhaos Vater starb im Jahr 2012.
Am 8. Oktober 2017 brachen ein Dutzend Beamte der Staatssicherheitsabteilung Dalian und der Polizeiwache Huanghailu in Zhous Wohnung ein. Sie wurde verhaftet. Die Polizisten zerrten sie aus der Wohnung, ohne dass sie sich umziehen durfte. Unterwegs zum Auto verlor sie sogar ihre Schuhe. Ein Beamter schlug Zhao auf den Kopf. Dieser schmerzte auch noch 15 Tage später, als sie sich mit ihrem Anwalt traf.
Zhous Mutter wurde ebenfalls am 8. Oktober auf der Straße in Gewahrsam genommen. Drei Beamte, die sich nicht auswiesen, packten sie und zerrten sie in ein Auto. Die damals 72-Jährige wurde auf der Polizeiwache bis zum nächsten Abend in einen Raum gesperrt, ohne etwas zu essen zu bekommen.
In der dritten Nacht sagte der Polizeichef zu ihr, dass man sie freilassen würde, sobald man ihre Fingerabdrücke abgenommen habe. Zhous Mutter willigte ein, wurde aber im Anschluss direkt ins Untersuchungsgefängnis Yaojia gebracht und bis zum 16. Oktober dort festgehalten.
Frühere Berichte:
Dalian, Provinz Liaoning: Acht Praktizierende zu Gefängnis verurteilt
Ehemann tot und Tochter inhaftiert: 73-jährige Frau fordert Gerechtigkeit
Nachträgliche Meldung: Arzt stirbt an den Folgen der Verfolgung seiner Familie