(Minghui.org) Am 21. April 2021 verschleppten Beamte den Arzt Dr. Hu Jinzhao nachts aus seiner Wohnung, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.
Nach seiner Verhaftung brachten die Beamten ihn ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Panlong, wo ihm Besuche seiner Familie verweigert wurden. Als sich seine Angehörigen nach ihm erkundigten, erfuhren sie, dass Hu Anfang Dezember 2021 zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (rund 1.100 Euro) verurteilt worden war. Er hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Der am 27. Juli 1968 geborene Hu lebt in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Früher war er Oberarzt am Psychiatrischen Krankenhaus der Provinz. Nachdem er das Zhuan Falun gelesen hatte, war er beeindruckt und begann zu praktizieren. In seinem Alltag befolgte er die Lehre und behandelte seine Patienten geduldig und freundlich. Wenn sie ihm Geschenke oder Geld gaben, nahm er es nicht an. Auf seinem Arbeitstisch unter einer Glasplatte lag ein Zettel mit den Worten „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“ – den Prinzipien von Falun Dafa. Auf diese Weise wollte sich Hu daran erinnern, sie stets zu beachten.
Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurde Hu mehrfach verhaftet und gefoltert: einen Monat im Untersuchungsgefängnis, drei Jahre und 40 Tage in einem Zwangsarbeitslager, eine Woche in einer Gehirnwäsche-Einrichtung und drei Jahre im Gefängnis. Im Rahmen der Verfolgung verlor Hu seine Stelle als Arzt. Sein Arbeitgeber hinderte ihn auch daran, anderweitig zu arbeiten. Da Hus Frau den Druck und die ständigen Schikanen nicht mehr aushalten konnte, ließ sie sich scheiden.
Am 21. April 2021 um 23 Uhr durchsuchten Beamte der Polizeibehörden Xiaoba und des Bezirks Panlong sowie Agenten des Büro 610 Hus Wohnung. Sie stellten alles auf den Kopf und brachen sogar verschlossene Schubladen auf. Hu wurde verhaftet und ins Zweite Untersuchungsgefängnis des Bezirks Panlong gebracht.
Hus Familie erhielt keinerlei Nachricht über die Verhaftung. Sie suchte überall nach ihm. Acht Tage nach der Festnahme erfuhren sie von der Polizeiwache Xiaoba, was passiert war. Erst zu dieser Zeit stellte die Polizei den Haftbefehl aus und teilte der Familie mit, dass Hu ins Krankenhaus Xinhua, Provinz Yunnan eingeliefert worden war. Er habe nach seiner Festnahme einen Herzinfarkt erlitten, hieß es. Die Angehörigen waren misstrauisch. Hu hatte zuvor nie an Herzbeschwerden gelitten. Mehrfach versuchten sie, ihn im Krankenhaus zu besuchen, wurden aber nicht zu ihm gelassen.
Am 30. Juni brachten Beamte Hu zurück in das Zweite Untersuchungsgefängnis. Auch hier verweigerten die Verantwortlichen Familienbesuche. Am 21. Dezember 2021 suchte die Familie das Bezirksgericht Xishan in Kunming auf und erkundigte sich dort nach dem Fall. Eine endgültige Antwort bekamen sie aber nicht. Als die Angehörigen sich weiter umhörten, erfuhren sie später, dass ein Richter Hu zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan verurteilt hatte. Am 8. Dezember legte er dagegen Berufung ein. Die Unterlagen wurden an Tan Gan, dem Direktor des Untersuchungsgefängnisses, weitergeleitet.
Hu hat schon vor der jüngsten Verhaftung sehr unter der Verfolgung gelitten.
Einen Monat in Gewahrsam
Am 14. März 2002 betraten vier Personen nach 17 Uhr Hus Büro. Drei davon gaben an, dass der vierte unter einer Psychose leide und schon dreimal im Krankenhaus gewesen sei. Als Hu sie bat, den Zustand des Patienten zu beschreiben, antwortete einer von ihnen: „Der Patient hat Falun-Gong-Flyer verteilt; Sie sollten ihn ins Krankenhaus einweisen.“ Hu erklärte, dass das Verteilen von Flyern keine Voraussetzung sei, um jemanden ins Krankenhaus einzuweisen. Daher werde er den Mann nicht einweisen.
Dann zeigte eine Person auf Hus Schreibtisch und die Schriftzeichen „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“ und wollte wissen, ob Hu Falun Gong praktiziert. Er bejahte. Daraufhin sagte die Person zu Hu: „Sie warten hier“ und ging.
Als Hu den Patienten fragte, ob er Praktizierender sei, erwiderte dieser, er habe noch nie etwas von Falun Gong gehört. Auf die Frage, warum er die Flyer verteilt habe, wenn er nichts darüber wisse, antwortete der Patient: „Ich war unterwegs und kümmerte mich um meine Dinge, als sie mich packten und ins Krankenhaus zerrten; sie sagten, dass ich [Flyer] in meiner Tasche hätte.“
Hu vermerkte in der Patientenakte, dass „der Patient bestreitet, Falun Gong zu praktizieren“. Unmittelbar darauf trafen mehrere Beamte ein, darunter Agenten des örtlichen Büro 610, der Polizei sowie des Sicherheitsdienstes des Krankenhauses. Sie nahmen Hu in Gewahrsam und sperrten ihn einen Monat im Untersuchungsgefängnis Guandu ein. Dann wurde er auf Kaution freigelassen.
Keine Arbeit, keine Familie
Im April 2002 wurde Hu vom Krankenhaus suspendiert. Die Behörden steckten ihn für eine Woche in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Danach durfte er zwar arbeiten, aber keine Patienten behandeln. Stattdessen wurde er zum Hausmeister degradiert. Das Krankenhaus zahlte ihm für seine Arbeit monatlich wenig bis gar keinen Lohn.
Hu suchte sich eine neue Arbeit, damit er seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Als das Krankenhaus davon erfuhr, zwang es den neuen Arbeitgeber, Hu zu entlassen. Er musste zurück zu seinem früheren Krankenhaus und dort weiter als Hausmeister arbeiten.
Inmitten der Verfolgung konnte Hus Frau den Druck, die Schikanen und die finanzielle Belastung nicht mehr ertragen. Im März 2004 ließ sie sich scheiden.
Drei Jahre im Zwangsarbeitslager gefoltert
Als Hu am Morgen des 4. November 2004 im Krankenhaus sauber machte, kamen zwei Sicherheitsbeamte der Klinik. Einer hieß Xie Daohong. Sie legten Hu Handschellen an, fesselten seine Beine und stülpten ihm einen Helm über den Kopf, um ihn zum Schweigen zu bringen. Dann trugen sie den Arzt zum Auto und brachten ihn direkt ins Zweite Zwangsarbeitslager der Provinz Yunnan im Kreis Lufeng.
Im Arbeitslagerkrankenhaus ergriff der Sicherheitschef Qu Kaiming Hus Arm und zwang ihn zu Boden. Mehrere Personen eilten herbei und hielten Hu am Boden fest. Einer stellte sich auf seinen Rücken, sodass er nur schwer Luft holen konnte. Qu trat ihm auf den rechten Ellbogen und auf die Handfläche. Dann verdrehte er Hu die Füße, sodass sein Arm auf dem Boden rieb. Die Leute legten ihm Handschellen an und zogen Hu daran hoch, um ihm Schmerz zuzufügen. Drei Stunden lang schnitten die Handschellen die Blutzirkulation zu den Handgelenken ab. Infolgedessen waren Hus Arme geschwollen.
Als Hu in der vierten Brigade stundenlang schwere Arbeit verrichten musste, trat er aus Protest in Hungerstreik. Sechs Tage später zwang Qu den Praktizierenden aus Rache zu Boden. Er lag auf dem Rücken, während Qu ihm die Beine über den Kopf zog und sie nach unten drückte. Fast wäre Hu dabei erstickt. Am nächsten Tag musste der Arzt in einer Ziegelfabrik arbeiten. Vier Monate später schuftete er jeden Tag von 6:30 Uhr bis Mitternacht in einer Edelsteinmanufaktur.
Im Zwangsarbeitslager waren auch ehemalige Praktizierende angestellt, die unter Druck ihren Glauben an Falun Gong aufgegeben hatten. Einmal hielten zwei von ihnen Hu fest und rammten ihre Knie gegen die Innenseite seiner Oberschenkel, weil „es schmerzhaft ist und man es äußerlich nicht sieht“. Einer von ihnen wischte seine Schuhe mit einem Schrubber ab, spuckte darauf und wischte damit über Hus Mund. Schließlich setzte sich der Mann auf Hu, sodass er kaum atmen konnte. Der Mann beschimpfte Hu und zog den Schrubber seitlich über Hus Mund, sodass er Verletzungen an Mund und Lippen erlitt.
Laut chinesischer Verfassung ist Glaubensfreiheit ein Grundrecht; deshalb weigerte sich Hu, wie ein Gefangener behandelt zu werden. Jeden Tag rief er beim Appell vor dem Abendessen, wenn sein Name aufgerufen wurde: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut“. Dafür schlugen die Wärter ihn täglich zu Boden und traten auf ihn ein. Hus Gesicht war geschwollen, die Kleidung zerrissen und sein Körper mit blauen Flecken übersät. Aufgrund der Schmerzen konnte er sich nicht bewegen, wenn er sich nachts hinlegte. Ein Peiniger sagte zu Hu: „Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, wäre ich gestorben, so wie wir dich geschlagen haben. Du musst unter dem Schutz deines Meisters oder eines göttlichen Wesens stehen.“
Später stellte das Arbeitslager eine neue Richtlinie auf. Diese hieß: „Verletze keine anderen, verletze dich nicht selbst und lass nicht zu, dass andere dich verletzen.“ Gleichzeitig verschärften die Wärter die Folter von Hu. Ein Wärter erklärte ihm: „Wenn du Falun Gong praktizierst, werden wir bestraft oder verletzt. Deshalb müssen wir dich bestrafen.“
Eines Tages sah der Praktizierende Li Wenbo, wie Wärter Hu folterten. Er stellte die Wärter zur Rede und rief: „Falun Dafa ist gut.“ Die Wärter stürzten sich auf Li, legten ihm Handschellen an und prügelten auf ihn ein. Dabei schlug sein Kopf mit einem dumpfen Knall gegen die Ecke einer Betonkante. Oft prügelten die Wärter auf Li und Hu ein, bis diese sich nicht mehr bewegen konnten. Hu sagte: „Wenn er nicht mehr aufstehen konnte, half ich ihm, und er tat dasselbe für mich.“
Am 22. August 2005 verlegte das Arbeitslager Hu in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Nach brutaler Folter konnte Hu nicht mehr klar denken und gab seinen Glauben auf. Vier Tage später widerrief er seine Erklärung und verkündete, dass er weiter Falun Gong praktizieren würde. Bis zum Ende seiner Haftzeit setzten die Behörden ihn unter strenge Aufsicht im Zwangsarbeitslager. Da er seinen Glauben bewahrte, hielt das Arbeitslager ihn nach Ablauf der Haftstrafe weitere 40 Tage fest. Im Dezember 2007 wurde er entlassen.
Eine Woche inhaftiert
Vor einem politischen Jahrestreffen der Kommunistischen Partei Chinas – auch sensible Tage genannt – wurde Hu von Polizisten und Agenten des Büro 610 verhaftet, damit er sich nicht für Falun Gong einsetzte. Sie sperrten ihn vom 24. bis 30. November 2011 in ein Pflegeheim im Kreis Chenggong.
Drei Jahre inhaftiert
Am 29. Dezember 2011 sprach Hu mit einigen Schülern in der Nähe einer Schule über die Verfolgung von Falun Gong. Einer der Schüler zeigte ihn bei der Polizei an. Hu wurde festgenommen und zu drei Jahren Haft im Ersten Gefängnis der Stadt Kunming verurteilt. Die Gefängnisleitung untersagte während der gesamten Haftzeit Familienbesuche. Die Angehörigen durften ihm lediglich Bargeld und Kleidung schicken.
Im Gefängnis steckte man Hu in eine winzige, kalte und feuchte Zelle. Nach 22:30 Uhr brachten die Wärter ihm eine Bettdecke,die sie ihm um 6 Uhr morgens wieder wegnahmen. Sie vergifteten Hu mit unbekannten Medikamenten und Gas, wodurch er seine Haare und alle oberen Zähne verlor. Er litt unter Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit und Husten. Nachdem er am 29. Dezember 2014 freigelassen wurde, fing er wieder an, Falun Gong zu praktizieren – und erholte sich.
Früherer Bericht:
Provinz Yunnan: Arzt im Gefängnis vergiftet – noch heute leidet er an den Nebenwirkungen