(Minghui.org) Im Juni 2001 wurde ich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil ich beharrlich an Falun Dafa festhielt. Man sperrte mich in das Gefängnis von Jixi in der Provinz Heilongjiang.
Am 20. September 2002 bauten 22 Häftlinge und ich in der Kohlenmine des Gefängnisses Kohle ab. Gegen 14:00 Uhr kam es zu einem großen Einsturz in der Mine. Alle Dachbretter stürzten ein. Ich war unter drei großen Felsen eingeklemmt und konnte mich nicht bewegen. Dieser plötzliche Unfall machte mich fassungslos. Verschiedene Gedanken schossen mir durch den Kopf: Ich dachte an meine Eltern und meine Tochter und fragte mich, ob ich dort sterben würde.
Als die Decke und die Wände einstürzten, flüchteten die Insassen. Ich hörte einen schreien: „Dieser Falun-Dafa-Praktizierende muss tot sein!“ Sofort rief ich laut: „Zieht mich raus!“ Sie waren verblüfft, dass ich noch am Leben war.
„Kommt und helft, ihn herauszuziehen“, rief der Leiter des Gefangenenteams, Li Chunhu. Er und ein Mann namens Geng versuchten, den großen Stein von meinem Bein zu schieben. Aber er bewegte sich nicht.
Ich lag auf dem Rücken auf dem Boden und meine Stirnlampe beleuchtete die Decke über den beiden Häftlingen, die mir halfen. Ich sah deutlich, wie ein kleiner Stein von der Decke fiel, gefolgt von einem großen Stein, der etwa zwei Meter lang und einen Meter breit war und kippte. Die Häftlinge in der Nähe sahen es auch und riefen: „Der große Stein kommt runter!“
Ich dachte: „Lass diese beiden jungen Leute nicht sterben, weil sie mir geholfen haben.“ Der Teamleiter war 25 Jahre alt und Geng 27. Einer der beiden sollte in einer Woche aus dem Gefängnis entlassen werden.
„Lauft, lasst mich alleine!“, rief ich laut. Ich rief diese Worte mehrmals, aber beide blieben stehen und schauten zu dem großen Felsen hinauf. Der große Felsen hörte plötzlich auf zu fallen und schien in der Luft zu hängen.
Der Teamleiter rief schnell noch ein paar Leute zusammen. Sieben oder acht Männer eilten herbei. Gemeinsam befreiten sie mich von den Steinen und trugen mich in den Hauptstollen. Der Einsatzleiter bat die Gefängniswärter, mich aus dem Bergwerk zu holen.
Zu diesem Zeitpunkt kam ein Häftling, der oft für die Ausbildungs- und Umerziehungsabteilung des Gefängnisses arbeitete und mich zuvor beschimpft hatte. Er kam auf mich zu und sagte: „Ich hätte nie gedacht, dass in der heutigen Gesellschaft jemand im Angesicht des Todes noch an andere denken kann.“ Seine aufrichtige Bewunderung war groß.
Jahre später, als ich diese Erfahrung mit anderen Praktizierenden teilte, meinte einer: „Der große Felsen schwebte in der Luft und fiel nicht, weil du im entscheidenden Moment an andere gedacht und den Gedanken ans Überleben aufgegeben hattest. Du kanntest die Folgen, wenn dich ein so schwerer Stein getroffen hätte. Dein reiner und gütiger Gedanke war selbstlos, deshalb hat dir der Meister geholfen.“
Nach dem Unfall erlaubten die Gefängniswärter, dass ich aus dem Schacht gebracht wurde. Als ich herauskam, sagte der Gruppenausbilder Song Jian: „Warum wird so ein Häftling herausgetragen?“ Wahrscheinlich dachte er, ich sei nicht ernsthaft verletzt und dürfe erst nach getaner Arbeit aus dem Bergwerk kommen. Das Gefängnis nahm es nicht ernst, wenn Häftlinge an Armen und Beinen verletzt waren.
Ich wurde zur medizinischen Untersuchung gebracht. Mein Knöchel war gebrochen. Man brachte mich in das Gefängniskrankenhaus, wo mir ein Gipsverband angelegt wurde. Nach einem sechstägigen Krankenhausaufenthalt wurde ich ins Gefängnis zurückgebracht.
Zurück im Gefängnis spürte ich, dass die Atmosphäre anders war als vorher. Die Häftlinge sahen mich nicht mehr gleichgültig an. Stattdessen begannen sie, mich zu grüßen und mir zuzulächeln. Während des Mittagessens teilten die anderen Häftlinge das Essen, das ihnen ihre Angehörigen von zu Hause mitgebracht hatten, mit dem Teamleiter.
Der Teamleiter lud mich ein, mit ihm zu essen und sagte: „Es tut mir leid, dass ich dich nicht gut beschützt habe.“ Er verkündete laut: „Die Häftlinge der ganzen Gruppe müssen ihr leckeres Essen von zu Hause mit diesem Falun-Dafa-Praktizierenden teilen.“
Ich bedankte mich wiederholt, lehnte aber ab. Es verwirrte mich, dass sie sich völlig anders verhielten als früher. Früher hatten sie mich beschimpft und geschlagen, wenn wir unter Tage arbeiteten.
Bai Jinbao, ein Hilfsarbeiter, war der berüchtigtste Schläger, der für die Gefängniswärter tätig war. Als ich damals in das Gefängnis von Jixi gekommen war, hatte er mich heftig verprügelt. Er schlug und beschimpfte mich oft unter dem Kommando von Jiang Zhenying, dem Leiter der Umerziehungsabteilung. Sein Verhalten änderte sich, als er von meinem Unfall erfuhr.
Als ich aus dem Krankenhaus zurückkehrte, besuchte er mich und sorgte dafür, dass andere Häftlinge für mich Essen holten und mir halfen, auf die Toilette zu gehen. Als ich später gefoltert wurde, um meinen Glauben aufzugeben, und mir das Essen vorenthalten wurde, gab er mir heimlich eine Tüte mit Dampfbrötchen.
Noch unglaublicher ist, dass ein Häftling namens Kang San mir heimlich etwas zu essen gab, nachdem der Gruppenführer Liu Yajie gerade verkündet hatte, dass niemand mehr mit mir sprechen und mir nichts zu essen geben dürfe. Er erzählte mir, was der Gruppenführer gesagt hatte und meinte: „Pass gut auf dich auf!“ Als die Insassen von ihrem Essen zurückkehrten, behandelten sie mich wie immer und kümmerten sich nicht um die Worte des Gruppenführers.
Es scheint so: Solange die Praktizierenden den Anforderungen des Meisters folgen, sich zur Selbstlosigkeit kultivieren, selbstlos sind und andere an die erste Stelle setzen, wird sich das Umfeld ganz natürlich verändern. Wenn wir uns aufrichtig verhalten, können wir die Umgebung verändern. Wenn wir uns nicht gut kultivieren, kann das Umfeld uns verändern.
Der Meister lehrte uns:
„In Wirklichkeit stellt die Barmherzigkeit eine gewaltige Energie dar. Die Energie der aufrichtigen Gottheiten. Je barmherziger, desto größer ist diese Energie. Alle schlechten Dinge können aufgelöst werden. Das haben weder Shakyamuni noch die Kultivierenden von früher gesagt. Die stärkste Erscheinung der Güte ist die Barmherzigkeit. Sie ist eine Erscheinung der gewaltigen Energie. Sie kann alle unrichtigen Dinge auflösen.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009)
Die Mine stürzte ein und drei Felsbrocken drückten auf meinen Körper. Man dachte, ich sei bei dem Unfall gestorben, aber ich hatte mir nur den Knöchel gebrochen. Ohne den Schutz des Meisters wären die Folgen unvorstellbar gewesen. Mein Knöchel war zwar gebrochen, aber der Meister ertrug eine Menge für mich. Mein Knöchel tat nicht sehr weh.
Zweieinhalb Monate später nahm ich den Gips selbst ab. Nach Angaben des Krankenhauses kann der Gips nach drei Monaten entfernt werden. Als ich Wasser holen ging, sagte der Ausbilder der Gruppe, Song Jian: „Es ist erstaunlich! Sein Bein ist so schnell geheilt. Das ist ein Phänomen, das im Gefängnis noch nie vorgekommen ist.“
Jeder, der auch nur ein Mindestmaß an Gewissen hat, kann von der Freundlichkeit der Praktizierenden beeinflusst werden. Aber die Verfolgung hörte nicht auf. Obwohl mein Handeln die Einstellung vieler Insassen gegenüber den Praktizierenden veränderten, wurden viele Gefängniswärter von ihren eigenen persönlichen Interessen getrieben und versuchten, die Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.
Die Ausbildungs- und Umerziehungsabteilung hatte vor, während des chinesischen Neujahrsfestes 2003 vier Praktizierende zwangsweise „umzuerziehen“. Aber sie taten es nicht, weil ein Häftling vor dem Neujahrsfest geflohen war. Sie sprachen mit uns und versuchten, uns davon zu überzeugen, unseren Glauben aufzugeben. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen beschlossen sie, uns dazu zu zwingen.
Im März 2003 befahl der Leiter der Ausbildungs- und Umerziehungsabteilung Jiang Zhenying mir „nachzudenken“. Ich musste von vier Uhr morgens bis 21 Uhr abends auf einem kleinen Schemel sitzen. Einige Tage später eskalierte die Folter: Ich durfte nicht mehr sitzen, sondern musste barfuß auf dem kalten Kachelboden hocken. Von vier Uhr morgens bis zwei Uhr am nächsten Morgen durfte ich nicht schlafen. Ich durfte nur zwei Stunden pro Tag schlafen. Vier Häftlinge wurden zu meiner Überwachung abgestellt.
Da die Wärter wussten, dass mein Knöchel schwer verletzt war, wollten sie mich herabsetzen und meinen Willen schwächen, um mich zum Aufgeben zu zwingen. Ein Häftling sagte: „Wenn du jeden Tag barfuß gehst, werden deine Nieren geschädigt. Bereue jetzt, dann kannst du wenigstens deine Gesundheit retten.“ Viele Häftlinge sagten Ähnliches, und ich wusste, dass sie dies sagten, weil sie dachten, sie würden mir helfen. Aber ich war unbewegt.
Was sie nicht wussten, war, dass mein Knöchel überhaupt nicht schmerzte, ich wusste, dass der Meister mich beschützte. Ganz gleich, wie die Gefängniswärter den vier Häftlingen befahlen, mich zu schlagen, keiner von ihnen tat es. Nur ein psychisch Kranker trat mich. Er selbst wurde dann eines Nachts von dem Handlanger schwer verprügelt. Der Leiter der Ausbildungs- und Umerziehungsabteilung forderte die Häftlinge auf, mein verletztes Bein zu zertrümmern, aber niemand tat es.
Die Häftlinge beteiligten sich nicht an der Verfolgung, weil sie die Schönheit des Dafa und die Güte der Praktizierenden durch meine Worte und Taten erkannt hatten. Die bösartigen Wärter konnten mich nicht verfolgen, weil der Meister mich beschützte.
Um die Gefangenen einer ständigen Gehirnwäsche zu unterziehen, befahlen die Gefängniswärter allen Insassen, die Nachrichten des Zentralfernsehsenders der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) anzuschauen. Die Gefängniswärter wussten, dass ich die Lehre von Meister Li rezitierte. Immer, wenn es Zeit war fernzusehen, wiesen sie die Häftlinge an, mich auf den Gang neben den Fernseher zu schleppen. Die Häftlinge setzten sich auf die Bänke, um fernzusehen, und verlangten von mir, barfuß auf dem Fliesenboden zu hocken, um dem Fernsehen zuzuhören.
Ich empfand den Versuch der Gefängniswärter, unseren Willen zu untergraben, angesichts dieser Situation als lächerlich. Sie und andere, die uns verfolgen, halte ich für bedauernswert, da sie in Zukunft vor Gericht gestellt werden.
Der Leiter der Ausbildungs- und Umerziehungsabteilung stieß auch auf die Entschlossenheit der anderen drei Praktizierenden. Er versuchte auf hartnäckige Weise, unseren Willen und unser Durchhaltevermögen zu brechen. Er wusste nicht, dass der Meister mich immer wieder segnete, so dass mein verletztes Bein überhaupt nicht mehr schmerzte. Kein Gefangener hörte auf ihn, niemand verfolgte uns. Der Meister half mir, mich an seine Lehre zu erinnern. Ich schlief jeden Tag sehr wenig, war aber voller Energie. Song Jian, der Ausbilder der Gruppe, sagte: „Was ist passiert? Warum wirst du immer munterer?“
Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 sind mehr als 20 Jahre vergangen. Auf dem Weg der Kultivierung habe ich viele Hindernisse und Schwierigkeiten überwunden. Es ist der barmherzigen Fürsorge des Meisters zu verdanken, dass ich Schritt für Schritt dahin gekommen bin, wo ich heute bin. Meine Dankbarkeit für die barmherzige Fürsorge des Meisters kann ich nicht in Worte fassen. Ich werde mich fleißig kultivieren.