(Minghui.org) In den vergangenen 22 Jahren wurde eine inzwischen 74-jährige Frau insgesamt neun Jahre inhaftiert, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Xiang Wenlan lebt in der Stadt Yichang, Provinz Hubei. Früher litt sie viele Jahre an verschiedenen Krankheiten, darunter HNO-Beschwerden, Bluthochdruck und Herzproblemen. 1998 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren, woraufhin alle Krankheiten verschwanden. Xiang wurde ein besserer Mensch und bemühte sich, nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben.
Ein Jahr später, am 20. Juli 1999, startete die chinesische Regierung eine landesweite Kampagne gegen Falun Dafa. Seitdem macht Xiang auf die Verfolgung aufmerksam und setzt sich für Falun Dafa ein. Dafür wurde sie mehrfach festgenommen und inhaftiert. Im Jahr 2010 wurde sie zu drei Jahren, 2016 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Hinzu kamen mehr als zwei Jahre, die sie in anderen Einrichtungen eingesperrt war. Während ihrer Haft starb ihr bettlägeriger Mann wegen fehlender Pflege.
Im Oktober 2000 reiste Xiang nach Peking, um sich auf dem Platz des Himmlischen Friedens für Falun Dafa einzusetzen. Die Polizei prügelte mit einem Schlagstock auf sie ein und brachte sie zur Polizeiwache. Zu dieser Zeit waren viele Falun-Dafa-Praktizierende aus ganz China in Peking, die für ihr Recht appellierten, ihren Glauben praktizieren zu dürfen.
Mit über 300 Praktizierenden wurde Xiang in einen Raum gesperrt. Einige Tage später kamen mehrere ihrer Arbeitskollegen und ein für ihren Wohnort zuständiger Polizist, die sie zurück in ihre Heimat brachten. Dort wurde Xiang direkt ins Untersuchungsgefängnis Nr. 1 Yiling eingewiesen, wo sie 15 Tage inhaftiert war. Ihr Arbeitgeber verlangte von ihr zudem die Zahlung von 8.000 Yuan (rund 1.100 Euro).
Am 28. August 2001 wurde Xiang verhaftet, weil sie Flugblätter über Falun Dafa verteilt hatte und dafür angezeigt worden war. Daraufhin war sie zwei Monate in zwei verschiedenen Haftanstalten inhaftiert. Als Polizisten die Praktizierende ins Zwangsarbeitslager Shayang einliefern wollten, wollte die Einrichtung Xiang wegen ihrer schlechten Gesundheit nicht aufnehmen. Die Behörden hielten sie deshalb zwei Jahre im Untersuchungsgefängnis Nr.1 Yiling fest.
Zu dieser Zeit war Xiangs Mann wegen einer Hirnschädigung bettlägerig. Ohne seine Frau war er nicht in der Lage, sich zu versorgen. Eines Tages kam ein Polizist zu ihm nach Hause und nahm alle Falun-Dafa-Bücher und damit verbundenen Materialien mit. Der Beamte teilte Xiangs Mann mit, dass gegen seine Frau Zwangsarbeitslager verhängt worden war. Der Mann war am Boden zerstört. Sein Zustand verschlechterte sich rapide. Man brachte ihn in die Wohnung eines Verwandten, wo er innerhalb von zehn Monaten starb. Xiang war es nicht möglich, ihren Mann noch einmal zu sehen.
Knapp ein Jahr nach Xiangs Freilassung im Juli 2004 brachen Polizisten und Agenten des Büro 610 bei ihr zu Hause ein. Erneut beschlagnahmten sie ihre Falun-Dafa-Bücher und mit Falun Dafa in Zusammenhang stehende Materialien. Sie brachten Xiang zur örtlichen Polizeiwache, wo sie verhört wurde. Danach hielten die Beamten sie 28 Tage im Untersuchungsgefängnis Nr.1 Yiling fest, bevor sie ins Untersuchungsgefängnis Nr.2 verlegt wurde. Einen Monat später stürzte Xiang im Waschraum. Sie zog sich eine Trümmerfraktur des linken Knöchels zu und erhielt schließlich Haftverschonung.
Am 13. Juni 2006 nahmen Beamte die Praktizierende erneut fest. Sie brachten sie ins Untersuchungsgefängnis Nr.2 Yiling, bevor sie mit zwei Jahren Zwangsarbeit belegt wurde. Eine Untersuchung ergab, dass sie an Bluthochdruck und einer Herzerkrankung litt. Die Beamten ließen sie ins Krankenhaus einweisen. Erneut wurde ihr Haftverschonung gewährt.
Als die Polizei im September 2009 Xiangs Telefon überwachte, hörten die Beamten, dass sie die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei an jemanden liefern wollte. Daraufhin wurde ihre Wohnung von Polizisten auf den Kopf gestellt. Die Beamten brachten Xiang zur Haftanstalt Yichang. Nach etwa einem halben Jahr Haft verurteilte ein Gericht sie zu drei Jahren Gefängnis.
Xiang wurde ins Frauengefängnis Wuhan überführt. Acht Monate blieb sie in Isolation und hatte keinen Kontakt zu anderen Gefangenen – bis auf zwei Personen, die sie ständig überwachten. Sie zwangen Xiang, Videos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten. Zeitweise durfte sie nicht schlafen. Später musste sie bis zu ihrer Freilassung in der gefängniseigenen Bekleidungsfabrik arbeiten.
Im Jahr 2015 reichte Xiang – wie viele andere Falun-Dafa-Praktizierende in China – eine Anzeige gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin ein, der die Verfolgung angeordnet hatte. Sie schickte die Anzeige an das Oberste Volksgericht und die Oberste Generalstaatsanwaltschaft, die für die Bearbeitung aller von Bürgern eingereichten Strafanzeigen zuständig sind.
Nachdem die Anzeige eingegangen war, geriet Xiang erneut ins Visier der Behörden. Polizisten schikanierten sie und brachten sie am 21. Dezember 2015 in die Haftanstalt Yichang. Etwa ein Jahr später fand insgeheim ein Prozess statt. Das Gericht verurteilte Xiang zu vier Jahren Haft. Die Familie erfuhr erst von dem Urteil, als die Praktizierende bereits ins Frauengefängnis der Provinz gebracht worden war.