(Minghui.org) Eine Frau wurde in den letzten 20 Jahren wiederholt verhaftet, schikaniert, inhaftiert und gefoltert, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Ihr wurde ein weiterer schwerer Schlag versetzt, als die Behörden 2020 ihre Rente aussetzten und behaupteten, sie habe keinen Anspruch darauf, weil sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war.
Yang Xiurong lebte in der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei. Sie wandte sich an verschiedene Regierungsstellen, um Gerechtigkeit zu erlangen, doch ohne Erfolg. Sie erlag den körperlichen und seelischen Qualen der Verfolgung und starb am 25. Februar 2022 im Alter von 77 Jahren.
Nachfolgend eine Zusammenfassung dessen, was Yang erleiden musste.
Yang wurde erstmals am 7. März 2000 verhaftet, als sie mit 30 anderen Praktizierenden in einem Park Falun-Dafa-Übungen durchführte. Die Festnahme erfolgte knapp ein Jahr nachdem das chinesische kommunistische Regime im Juli 1999 die landesweite Verfolgung von Falun Dafa, einer alten Meditationsschule, aufgrund seiner enormen Popularität angeordnet hatte.
Alle Praktizierenden wurden in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Hongshan gebracht, in dem der Großteil der Inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierende waren.
Die Wärter weckten Yang und andere Praktizierende in derselben Zelle oft mitten in der Nacht auf und zwangen sie, mit dem Gesicht zur Wand zu stehen, während sie sie beschimpften. Die Praktizierenden traten in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Fünfzehn Tage später wurde Yang freigelassen.
Mehr als zehn Beamte brachen im Oktober 2000 in Yangs Wohnung ein und durchsuchten sie mehr als zwei Stunden lang. Als sie auf die Polizeiwache gebracht worden war, zwangen die Beamten sie, stundenlang vor einer Wand zu stehen, bevor sie ihr erlaubten, sich zu setzen.
Die Beamten beschimpften sie und forderten sie auf, ihre „Falun-Dafa-Probleme“ zu beichten. Sie antwortete, dass es nichts zu gestehen gäbe, da sie lediglich versuche, ein guter Mensch zu sein und eine gute Gesundheit zu haben, indem sie Falun Dafa praktiziere. Die Polizei verhörte sie über zehn Stunden lang und erlaubte ihr nicht zu schlafen.
Yang wurde am nächsten Tag zur Polizeibehörde des Bezirks Hongshan gebracht. Polizisten zwangen sie, mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf einer Tigerbank zu sitzen. Sie zogen die Bank hin und her und verursachten dadurch enorme Schmerzen in ihren Armen und Handgelenken. Sie war vier Tage lang mit Handschellen auf der Tigerbank gefesselt. Sie durfte nicht auf die Toilette gehen und bekam weder Essen noch Wasser.
Als Yang darauf bestand, dass die Polizei die Handschellen lockert, sagte ein Beamter: „In Ordnung! Ich werde sie für dich festziehen.“ Als sie schließlich losgelassen wurde, waren ihre Arme und Hände stark geprellt und geschwollen. Die Schmerzen waren unerträglich.
Folternachstellung: Mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt
Kurze Zeit später wurde sie gefesselt, dass eine Hand auf dem Rücken und die andere Hand über der Schulter gefesselt war. Yang hatte Atembeschwerden und litt unter Inkontinenz. Außerdem hatte sie ständig vaginale Blutungen.
Yang wurde später für einen Tag in die Haftanstalt des Bezirks Hongshan gebracht, bevor sie in die Haftanstalt des Bezirks Songshan verlegt wurde. Ein mitfühlender Wärter sagte: „Warum haben sie dich so gefoltert, nur weil du Falun Gong praktizieren?“
Yang musste in der Haftanstalt des Bezirks Songshan jeden Tag über 13 Stunden lang Bohnen pflücken. Drei Monate später wurde sie zur Verbüßung einer einjährigen Haftstrafe in das Zwangsarbeitslager Tumuji verlegt.
Sobald Yang in das Arbeitslager eingeliefert wurde, forderten die Wärter sie auf, Falun Dafa abzuschwören. Als sie sich weigerte, hängten sie Yang auf und schlugen sie, oft mehr als zwei Stunden am Stück. Zusätzlich zu den Folterungen wurde sie zu intensiver Arbeit gezwungen, unter anderem zur Arbeit auf dem Feld. Wenn sie von den Feldern ins Arbeitslager zurückkam, wurde sie von den Wärtern durchsucht. Abends musste sie sich Propagandavideos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten.
Folterillustration: Aufgehängt und geschlagen
Yang wurde 2001 kurz nach ihrer Entlassung erneut verhaftet. Bei einer Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmten Polizisten zahlreiche ihrer persönlichen Gegenstände. Die Polizei ließ sie später frei, doch erst als sie 3.000 Yuan (ca. 426 Euro) von ihrer Familie erpresst hatte.
Yangs nächste Verhaftung erfolgte im November 2009. Ihre Wohnung wurde erneut durchsucht. Als sie in der Haftanstalt des Bezirks Songshan darauf bestand, dass sie gegen kein Gesetz verstoßen hat, und sich weigerte, die Regeln der Haftanstalt aufzusagen, ohrfeigten die Wärter sie und zwangen sie, stundenlang zu stehen.
Zwei Monate später verhängte die Polizei eine weitere zweijährige Haft in einem Arbeitslager ohne ordentliches Verfahren. Sie erpressten 31.000 Yuan (ca. 4.402 Euro) von ihrer Familie und erlaubten ihr dann, die Strafe zu Hause abzusitzen.
Yangs letzte Verhaftung fand am 22. Februar 2012 vor einem örtlichen Krankenhaus statt. Die Polizisten wickelten ihr die Kleidung um den Hals, wobei sie fast erstickt wäre und sie die Kontrolle über ihren Stuhlgang verlor. Sie nahmen ihr die Schlüssel ab und durchsuchten ihre Wohnung. Nachdem die Polizei gegangen war, musste ihre Familie den Kühlschrank, den die Polizei beschädigt hatte, zweimal zur Reparatur schicken, was jedes Mal 400 Yuan (ca. 56 Euro) kostete.
Die Polizei fabrizierte Schriftstücke, die Yang belasteten, und forderte sie auf, eine Aussage zu unterschreiben. Das taten sie auch noch, als Yang in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Hongshan gebracht worden war. Als sie sich weigerte, wurde sie beschimpft.
Selbst ohne Yangs Unterschrift gelang es der Polizei, in Zusammenarbeit mit der örtlichen Staatsanwaltschaft und dem Gericht eine Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft zu erreichen.
Nach sechs Monaten in der Haftanstalt wurde Yang in das Frauengefängnis der Inneren Mongolei verlegt. Die Wärter wiesen die Insassen an, die Falun-Dafa-Praktizierenden rund um die Uhr zu überwachen, und untersagten den Praktizierenden, miteinander zu sprechen.
Die Wärter befahlen den Praktizierenden ferner, Falun Dafa und dessen Begründer zu beschimpfen sollten, sich Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten, und Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie Falun Dafa aufgeben.
Wenn die Praktizierenden darauf hinwiesen, dass die Propagandavideos gefälscht waren oder sich gegen die Verfolgung wehrten, stifteten die Wärter die Häftlinge an, sie zu schlagen und mit Elektrostäben zu schocken. Einige Häftlinge schlugen den Praktizierenden ins Gesicht, andere traten ihnen gegen die Brust oder in den Intimbereich. Die Praktizierenden bekamen Atemprobleme, einige wurden inkontinent oder sogar handlungsunfähig.
Als die Folter und die Gehirnwäsche die Praktizierenden nicht brechen konnten, befahlen die Wärter den Häftlingen, giftige Medikamente in ihr Essen oder Trinkwasser zu geben. Einige Praktizierende, die sehr gesund waren, hatten plötzlich hohen Blutdruck und erlitten einen Schlaganfall. Anderen fielen die Zähne aus und wieder andere hatten Halluzinationen.
Auch Yang bekam durch die Folter und die Medikamente schwere Symptome. Auf Drängen ihrer Familie gewährten die Behörden ihr sechs Monate früher als geplant Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.
Während Yang inhaftiert war, war ihre Familie verzweifelt. Die Familie erlitt einen weiteren schweren Schlag, als die Behörden im Jahr 2020 Yangs Rente aussetzten. Sie beriefen sich dabei auf eine Richtlinie, nach der niemand, der eine Haftstrafe verbüßt, Anspruch auf Rentenleistungen hat, obwohl es in keinem chinesischen Arbeitsgesetz eine solche Bestimmung gibt.
Yang wandte sich an die Behörden und forderte einen fairen Umgang mit ihrer Rente. Doch sie erhielt die Mitteilung, dass die Behörden ihre Rentenzahlungen erst wieder aufnehmen könnten, wenn sie die während ihrer Haftzeit erhaltenen Gelder (Betrag unbekannt) zurückgäbe.
Während Yangs Kinder sich Geld liehen, um die Forderung zurückzuzahlen, stand Yang wegen der zusätzlichen finanziellen Belastung, die sie ihnen auferlegte, unter enormem psychischen Druck. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch, und sie verstarb am 25. Februar 2022.