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Von der Dunkelheit ins Licht: Die Kultivierungsgeschichte einer neuen Praktizierenden

15. April 2022 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Seitdem ich ein gewisses Maß an Unabhängigkeit erlangte, waren Depression und Leid meine ständigen Begleiter. Je mehr ich mir über diese Welt klar wurde, desto weniger Interesse hatte ich an weltlichen Dingen. Für mich gab es keinen Grund mehr, für den es zu leben lohnte.

Dieses Gefühl verstärkte sich mit der Zeit immer mehr.

Der Dezember 2019 wäre das Ende meines Lebens gewesen. Mir war alles zuviel, sowohl psychisch als auch physisch. Wenn ich mein Leben nicht beendete, würde ich wahrscheinlich eines Tages im Schlaf sterben und nie wieder aufwachen, dachte ich.

Eine schicksalhafte Begegnung

Zu dieser Zeit unterhielt ich mich regelmäßig mit einem Arbeitskollegen. Er gab mir schließlich einige Materialien über Falun Dafa und dann ein Exemplar des Zhuan Falun, das Hauptwerk.

Zu dem Zeitpunkt war ich schon der Meinung, dass Kultivierung zur wahren Befreiung führen kann. Früher probierte ich verschiedene Kultivierungsschulen aus. Aber die jeweiligen „Kultivierenden“ schienen mir nicht wirklich auf dem Weg zu sein. Deshalb schloss ich mich nie wirklich einer Schule an. Stattdessen las ich auf eigene Faust einige spirituelle Bücher.

Ein taoistischer Priester, den ich in jungen Jahren traf, lobte Falun Dafa. Er hatte mir nicht genau gesagt, was Falun Dafa ist. Dennoch bekam ich den Eindruck, dass Falun Dafa im Kultivierungskreis sehr geschätzt wird.

Als Kind traf ich auf der Straße immer Falun-Dafa-Praktizierende, die mir von ihrer Kultivirungsmethode erzählten. Sogar im Ausland begegnete ich ihnen, sie verteilten in verschiedenen Ländern Informationsmaterialien. Alle Begegnungen mit Praktizierenden vermittelten mir den Eindruck, dass sie hingebungsvoll und entschlossen sind.

Als ich das Buch Zhuan Falun und die Dafa-Materialien von meinem Freund bekam, war ich sehr gespannt. Früher wollte ich mich über Falun Dafa informieren, aber die Praktizierenden, die mit mir sprachen, gingen immer schnell wieder weg. Sie sprachen meist über die Verfolgung, ohne mehr über die Kultivierungsmethode zu erklären. An dem Tag, an dem ich das Buch bekam, fühlte ich mich auserwählt und war ein wenig aufgeregt.

Raus aus dem dunklen Gefängnis

Wegen meines vollen Terminkalenders blätterte ich nur zwei Seiten in dem Buch und legte es dann wieder unter das Kopfkissen.

Ein paar Tage später war mir nachts so heiß, dass ich nicht mehr unter der Decke liegen konnte. Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf. Ich dachte, ich sei krank und ging deshalb in die Klinik, wo man mir entzündungshemmende Medikamente geben wollte, aber aus irgendeinem Grund bekam ich sie nicht.

Der Freund, von dem ich die Dafa-Materialien bekommen hatte, meldete sich bei mir. Als er von meiner Situation erfuhr, riet er mir, das Buch zu lesen, da es auch von solchen Phänomenen handelte, die ich erlebte. Als ich wieder zurück war, überflog ich das Buch und obwohl ich verstand, was vor sich ging, schaffte ich es trotzdem nicht, es in einem Rutsch durchzulesen.

Erst Ende Januar 2020, als ich durch die Maßnahmen der Pandemie zu Hause eingeschlossen war und nichts zu tun hatte, holte ich das Zhuan Falun unter meinem Kopfkissen hervor. Ich begann, es ernsthaft zu lesen. Von der vierten Lektion an flossen mir die Tränen unaufhaltsam, je mehr ich las, desto mehr musste ich weinen. So las ich bis zum Ende und weinte dabei die ganze Zeit.

In der Vergangenheit hatte ich oft an Selbstmord gedacht, weil ich keinen Grund sah, in dieser Welt zu leben. Dennoch war da auch der Gedanke, dass ich auf diese Welt gekommen war, um etwas sehr Wichtiges zu tun; aber ich hatte vergessen, was es war. Der Schmerz und die Verwirrung gaben mir das Gefühl, in einem kleinen, dunklen Gefängnis zu sein. Innerlich fühlte ich mich leer und mein Verstand war verwirrt. Es gab kein Ziel, keine Richtung, ich suchte Halt, aber da war nur Leere.

Sobald ich das Zhuan Falun zum ersten Mal durchgelesen hatte, verschwanden die Selbstmordgedanken.

Falun Dafa ist der Grund meiner Existenz, das wusste ich damals genau. Das, was ich vergessen hatte, kam zu mir zurück. Mir fiel ein, wer ich war und warum ich hier war. Eine Hand griff in den dunklen Kasten und trug mich ins Licht.

Endlich war ich da, wo ich sein sollte, wo ich hingehörte.

Die ersten Schritte der Kultivierung

Ich wollte mehr lernen, deshalb las ich auch die Schriften von den Seminaren, die der Meister auf der ganzen Welt gegeben hatte. Es gab keine Zweifel mehr in mir, ob ich praktizieren wollte oder nicht. An dem Tag, an dem ich das Zhuan Falun durchgelesen hatte, wusste ich, dass ich es nie wieder aus der Hand legen würde. Von da an lernte ich jeden Tag das Fa. Außerdem schaute ich mir die Lehrvideos des Meisters an und lernte so auch die Übungsbewegungen.

Damals musste ich um 6 Uhr morgens aufstehen und kam erst nach 22 Uhr von der Arbeit nach Hause. Ausreichend Schlaf bekam ich nur selten. Wenn ich morgens eine ganze Minute schlafen konnte, war ich davon 59 Sekunden wach.

Aber um die Übungen zu praktizieren, stand ich um 5 Uhr morgens auf, was für mich damals ein Wunder war. Wie ich das geschafft hatte, war mir völlig unklar. Später, als ich erfuhr, dass viele Praktizierende um 3 Uhr morgens dafür aufstehen, wurde mir klar, wie faul ich im Vergleich dazu war.

Verwandlung

Seitdem bin ich ein völlig anderer Mensch geworden. Eigentlich spürte ich keine merkliche Veränderung an mir selbst, aber die Rückmeldungen meiner Freunde aus meinem Umfeld zeigten es deutlich.

Früher sahen sie mich nie lächeln, und ich strahlte jeden Tag eine gewisse Menschenverachtung und Negativität aus. Aber jetzt kann ich tatsächlich lächeln, und ich habe eine positive und fröhliche Einstellung. Hätten sie nicht gesehen, wie ich durch diesen ganzen Prozess gegangen bin, würden sie sich fragen, ob es wirklich ich bin.

Der Grund für diese Veränderung war, dass ich begann, Falun Dafa zu praktizieren. Auch von den ersten Erkenntnissen und wie wundervoll Falun Dafa ist, erzählte ich ihnen. Da sie meine Verwandlung miterlebt hatten, brachte ich ihnen bei zu meditieren und sie waren mit Begeisterung dabei.

Gleichzeitig änderte sich das Verhältnis zwischen meiner Familie und mir grundlegend.

In der Vergangenheit kamen meine Familie und ich nie miteinander aus. Sobald wir uns trafen, stritten wir uns; etwas Freundliches haben wir uns nie zu sagen gehabt. Soweit ich mich erinnern kann, erzählte ich ihnen nur, wie sehr ich mir den Tod wünschte und auf welche Weise ich mich umbringen wollte.

Mit Beginn der Kultivierung sprachen meine Familie und ich häufiger miteinander. Wir unterhielten uns freundlich und ruhig, so als ob alles andere nie geschehen wäre. Auch sie waren von der Veränderung in unserer Beziehung überrascht.

Nach einigen Monaten, die Pandemie hatte sich ein wenig gelegt, kehrte ich nach Hause zurück. Ungefähr sechs Monate nach dem Beginn meiner Kultivierung diagnostizierten die Ärzte bei meinem Vater Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Als ich dann nach Hause kam, ging er zu einer Nachuntersuchung und seine Lunge war geheilt.

Ich erzählte ihnen von Falun Dafa und was ich dabei erlebt hatte. Ob es an der wundersamen Erfahrung mit der Lungenkrankheit lag oder an unserer guten Familienbeziehung oder an etwas Anderem, wusste ich nicht. Aber meine Familie unterstützte meine Kultivierung und ermutigte mich, noch mehr Zeit damit zu verbringen.

Eines Abends weinte mein Vater, als er getrunken hatte, und sagte: „Weißt du, was für eine großartige Sache ihr da macht?“

Meine Reise geht weiter

Damals verstand ich die Bedeutung der Fa-Berichtigung nicht ganz, aber ich spürte, dass unzählige Menschen ihre Hoffnung auf die Fa-Berichtigung setzten. Außerdem spürte ich die große Verantwortung, die auf mir lastete. Ich wollte mich erhöhen und mit dem Tempo der Fa-Berichtigung Schritt halten.

Deshalb lernte ich in den letzten zwei Jahren jeden Tag das Fa und las alle Schriften des Meisters von Anfang bis Ende. Während ich das Buch Zhuan Falun immer wieder las, arbeitete ich daran, alle meine Anhaftenden abzulegen.

Wie der Meister sagte, solange wir das Fa lernen, können wir uns erhöhen. Viele der anfänglichen Fragen wurden nach und nach beim Lernen des Fa beantwortet.

Während der Sitzmeditation taten mir die Beine weh, sobald ich sie übereinander schlug. Ich dachte an die Worte des Meisters:

„Schwer zu ertragen, ist zu ertragen. Unmögliches ist möglich.“(Zhuan Falun 2019, S. 480)

Im Oktober 2020 band ich meine Beine fest und meditierte. Selbst unter Tränen wollte ich sie nicht herunternehmen, wenn die Schmerzen zu groß wurden, biss ich die Zähne zusammen. Mein einziger Gedanke war: Ich bin eine Dafa-Praktizierende, wie kann ich da nicht einmal diesen Schmerz ertragen?!

Ich zählte die Sekunden, eine nach der anderen, bis zum letzten Moment und ertrug den Schmerz, der mir durch Mark und Bein ging. Einige Monate später konnte ich sehr gleichmäßig und ruhig meditieren und eine Stunde lang sitzen, ohne zu weinen oder zu klagen. Das lag aber nicht daran, dass es nicht mehr weh tat, sondern daran, dass meine Belastbarkeit größer geworden war.

Als Schülerin muss ich den guten Namen des Dafa bewahren. Wann immer ich auf ein Problem stieß, dachte ich an das, was der Meister gesagt hatte, und suchte sofort bei mir nach der Anhaftung. Wenn ich sie nicht finden konnte, lernte ich das Fa.

Da ich das Fa erst spät erhielt, waren die Prüfungen und Schwierigkeiten, denen ich begegnete, sehr intensiv. Schon bald bekam ich es mit ernsthaften Konflikten zwischen Praktizierenden zu tun. Aber ich erkannte, wie wichtig es ist, der Lehre des Meisters zu folgen. Wann immer wir mit Konflikten konfrontiert werden, sollten wir unbedingt bei uns schauen, ob es etwas gibt, was wir ändern sollten und das Fa lernen. Dann werden wir die Antwort bekommen.

Um mich dem Fa anzugleichen, bin ich bereit, meinen ganzen Egoismus loszulassen. Bis jetzt praktiziere ich Falun Dafa seit zwei Jahren.

Vor vier Jahren traf ich mal in einem Touristenzentrum einen Praktizierenden, der mich ermutigen wollte, aus der Kommunistischen Partei Chinas auszutreten. Damals erwiderte ich: „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Ich weiß Bescheid, ich bin eine von euch.“

Warum ich das damals gesagt habe, wusste ich nicht. Jetzt kann ich diesem Praktizierenden sagen, dass ich auch eine bin.

Ich danke dem Meister für seine barmherzige Erlösung, und ich danke auch meinen Mitpraktizierenden, die mich immer wieder über Falun Dafa aufgeklärt haben. Sie haben mich aus der Dunkelheit ins Licht geführt.

Heute nehme ich endlich meinen angestammten Platz als ein Teilchen der Fa-Berichtigung ein.