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Älteres Ehepaar stirbt im Abstand von einem Jahr unter der Verfolgung seines Glaubens

14. Mai 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Zwei Jahrzehnte lang wurde ein Ehepaar wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet, schikaniert und eingesperrt. Sie starben kurz nacheinander.

Gao Xiulan

Zhao Chengxiao und seine Frau Gao Xiulan lebten in der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang. Er war LKW-Fahrer bei dem Unternehmen Daqing Ölfeld in der Ölproduktion Nr.3, während seine Frau im selben Betrieb als Finanzmanagerin arbeitete. Seit ihrer Jugend litt sie unter starker Migräne. Wenn sie einen Migräneanfall bekam, konnte sie weder schlafen noch arbeiten. Als ihr Sohn das Leiden bemerkte, entschloss er sich, Arzt zu werden, um seine Mutter heilen zu können.

Mit zunehmendem Alter kamen bei Gao weitere Beschwerden hinzu, darunter eine ernsthafte Magenerkrankung, wodurch sie sich häufig übergab. Durch die körperlichen Qualen war sie ständig gereizt.

Im April 1998 änderte sich ihr Leben. Ein Freund stellte ihr Falun Dafa, eine spirituelle Meditationslehre, vor. Sie begann zu praktizieren und nach kurzer Zeit verschwanden alle ihre Beschwerden. Von da an lebte sie ein unbeschwertes Leben. Als ihr Mann diese Veränderungen bemerkte, begann auch er, Falun Dafa zu lernen. Sein Magenleiden verschwand und er hörte mit dem Trinken und Spielen auf.

Zu dieser Zeit hatte der Sohn des Paares bereits sein Medizinstudium abgeschlossen und wurde Arzt. Er heiratete nach kurzer Zeit und wurde selbst Vater. Die betagten Eltern kümmerten sich nun um ihren Enkel; die ganze Familie führte ein zufriedenes Leben.

Zwei Jahrzehnte Verfolgung

Aufgrund der raschen Verbreitung und der enormen Beliebtheit von Falun Dafa schwor die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999, die Praxis in China auszurotten.

Im Dezember 2000 reiste Zhao nach Peking, um für sein Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einzutreten. Er wurde verhaftet und zurück nach Daqing gebracht. Vier Monate hielten die Beamten ihn dort im Gewahrsam. Das Pekinger Regierungsbüro von Daqing verlangte 2.000 Yuan (rund 300 Euro), Zhaos Arbeitgeber 2.982 Yuan (etwa 420 Euro) – 1.000 Yuan (rund 140 Euro) als Geldstrafe sowie 1.982 Yuan (280 Euro) für die Reisekosten der Mitarbeiter, die nach Peking gereist waren, um Zhao an seinem Vorhaben zu hindern.

Auch Gao fuhr im Dezember 2000 nach Peking. Am 22. Dezember wurde sie in der Stadt Chengde, Provinz Hebei – rund 220 Kilometer von Peking entfernte – verhaftet. Die Beamten sperrten sie für vier Monate ins Untersuchungsgefängnis Daqing. Ihr Arbeitgeber verlangte von ihr 1.759 Yuan (etwa 250 Euro).

Am 24. März 2001 durchsuchten Polizisten die Wohnung des Paares und nahmen 14.000 Yuan (rund 2.000 Euro) Bargeld mit. Zu dieser Zeit waren die beiden Praktizierenden noch in Haft.

Im Jahr 2009 wurde Gao abermals festgenommen, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Später kam sie auf Kaution frei.

Am 1. April 2010 wurde sie angezeigt, weil sie andere über Falun Dafa informiert hatte. Später verhängten die Behörden gegen sie ein Jahr Zwangsarbeitslager. Wegen ihres schlechten Zustandes nahm das Arbeitslager sie jedoch nicht auf. So kam sie auf Kaution frei.

2011 erfolgte die nächste Verhaftung, weil Gao Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte hatte. Wiederum kam sie nach kurzer Zeit frei.

Zuletzt wurde Gao am 5. August 2014 festgenommen, als sie mit anderen über Falun Dafa sprach. Die Polizei fand ihre Busfahrkarte, aus der Name, Anschrift und Ausweisnummer hervorgingen. Sie nahmen ihr die Schlüssel ab und durchsuchten ihre Wohnung. Zu dieser Zeit druckte Zhao gerade Informationsmaterialien über Falun Dafa. Er wurde verhaftet. Die Beamten nahmen Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa, Informationsmaterialien, Computer, Drucker und Kopierpapier mit.

Anschließend brachte man das Paar ins Untersuchungsgefängnis. Dort litt Gao unter gefährlichem Bluthochdruck, Hautgeschwüren, Schwindel, Kopfschmerzen und manchmal Atemnot. Ihr Anwalt beantragte Haftverschonung, was jedoch abgelehnt wurde.

Später gab die Polizei den Fall weiter an die Staatsanwaltschaft. Diese erhob Anklage wegen Verrat von Staatsgeheimnissen.

Vor dem Bezirksgericht Ranghulu fanden drei Anhörungstermine statt. Schließlich verurteilte der Richter die beiden zu je dreieinhalb Jahren Haft. Sie legten Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Daqing ein, das jedoch das Urteil erster Instanz bestätigte. Am 13. Mai 2015 wurde Zhao ins Gefängnis Hulan gebracht, seine Frau am 20. Mai ins Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang verlegt.

Gaos Tod

Als Gao am nächsten Tag ins Gefängnis gebracht wurde, stellte man bei ihr Brustkrebs fest. Die Wärter forderten sie auf, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Sie weigerte sich. Drei Monate später änderten die Wärter ihre Strategie und beauftragte eine ehemalige Praktizierende, Gao vorzuspielen, dass die Wärter ihre Bemühungen aufgegeben hätten. Sie müsse nur eine Garantieerklärung abgeben, dann würde sie Haftverschonung erhalten und könne nach Hause zurück. Wieder zu Hause könne sie die Erklärung für nichtig erklären. Gao vertraute der Praktizierenden und tat wie ihr geheißen.

Als sie jedoch wieder zu Hause war, wurde ihr klar, dass sie niemals hätte mit den Wärter kooperieren dürfen. Sie bedauerte ihre Entscheidung zutiefst.

Trotz ihres schlechten Zustands kamen ständig Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees vorbei und schikanierten sie. Dadurch ging es Gao noch schlechter. Auch die Migräne, die einst durch Falun Dafa geheilt worden war, kehrte wieder zu ihr zurück. Im November 2020 fiel Gao ins Koma. Sie blieb danach bettlägerig und konnte nichts mehr essen. Völlig abgemagert starb sie am 27. April 2021 im Alter von 75 Jahren.

Zhaos Tod

Zhao war fest entschlossen, seinen Glauben an Falun Dafa zu verteidigen. Eines Tages im Sommer 2017 rief ein Gefängniswärter ihn in sein Büro. Als Zhao kam, wurde er von vier Wärtern zu Boden gezwungen. Sie hielten ihn am Boden fest und setzten gewaltsam seine Fingerabdrücke auf einen leeren Zettel. Zhao hatte enorme Schmerzen. Am 5. Februar 2018 wurde er nach Ablauf der Haftstrafe freigelassen.

Am 21. März 2019 fuhr Zhao mit dem Zug zu seiner Mutter, die Geburtstag hatte. Er wurde vom Sicherheitspersonal des Bahnhofs kontrolliert und nach seinem Ausweis befragt. Die Beamten durchsuchten seine Taschen und durchsuchten sein Mobiltelefon, auf dem sie Informationen über Falun Dafa fanden. Zhao wurde von 8 Uhr morgens bis 13 Uhr mittags im Sicherheitsbüro festgehalten.

Am Nachmittag brachten die Polizisten und Mitarbeiter des Büro 610 Zhao nach Hause, wo sie alles durchsuchten. Sie forderten die Hausverwaltung auf, ihnen die Tür zu öffnen. Drei Stunden lang durchsuchten sie Zhaos Wohnung. Seine Falun-Dafa-Bücher, sein Drucker und sogar seinen Papierschneider. Zhao wurde zur Polizeiwache Chengfeng gebracht und kam erst um 12 Uhr frei.

Ende 2019 wurde bei Zhao eine Taschenkontrolle vorgeführt, weil er bei der Fahrt mit einem Hochgeschwindigkeitszug einen falschen Ausweis bei sich trug. Da die Polizei keine Informationsmaterialien über Falun Dafa bei ihm fand, ließ sie ihn gehen.

Am 20. August 2020 hängte Gao Plakate über Falun Dafa in einem Wohngebiet auf. Als Zhao seine Frau suchte, wurde er erneut festgenommen. Er wusste nicht, dass sie beide bei der Polizei angezeigt worden waren. Sieben Tage befand er sich im Gewahrsam.

Als Gao im November 2020 invalide wurde, war dies für Zhao ein schwerer Schlag. Kurz darauf hatte er starke Scmerzen im linken Knie. Er konnte nicht allein stehen und musste einen Gehstock benutzen.

Auch nach Gaos Tod belästigte die Polizei Zhao weiterhin. Sie filmten ihn im Juni 2021 und riefen ihn Anfang Dezember an. Die Beamten suchten auch seine Wohnung auf und überprüften, ob weitere Praktizierende ihn besuchten.

Am 15. Februar 2002 wurde Zhao von seinem Sohn anlässlich des Laternenfests zum Essen eingeladen und wieder nach Hause gebracht. Als er seinen Vater zwei Tage später anrief, meldete sich niemand. Er fuhr in Zhaos Wohnung und fand ihn leblos. Zhao starb im Alter von 76 Jahren.