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Blinder Gehorsam gegenüber Autoritäten – er schadet anderen und einem selbst

2. Mai 2022 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in der chinesischen Provinz Shandong

(Minghui.org) Während des Holocausts wurden Millionen von Menschen getötet. Seitdem untersuchten viele Wissenschaftler, wie es dazu kommen konnte. Einer von ihnen war der Psychologe Stanley Milgram von der Universität Yale. Seine Studien zum Gehorsam gegenüber Autoritäten, bekannt als das Milgram-Experiment, trugen dazu bei, die Gräueltaten der Nazis zu erklären. Sie werfen auch ein Licht auf spätere derartige Missbräuche.

Das Milgram-Experiment

Milgram begann sein Experiment im Juli 1961, ein Jahr, nachdem Adolf Eichmann in Jerusalem vor Gericht gestellt worden war. Milgram entwarf das Experiment, um die „Germans-are-different“-These für den Holocaust zu überprüfen. Diese These ging davon aus, dass die Deutschen einen besonders obrigkeitshörigen Charakter haben.

Für das Experiment rekrutierte Milgram 40 Freiwillige, die an einer Studie über Gedächtnis und Lernen teilnehmen sollten. Sie wurden einem Mitstreiter von Milgram vorgestellt, der sich als Teilnehmer ausgab.Die Freiwilligen zogen Lose, um herauszufinden, wer die Rolle des „Lehrers“ und wer die des „Schülers“ spielen sollte. Die Auslosung war jedoch so festgelegt, dass der eigentliche Versuchsteilnehmer immer der Lehrer und Milgrams Mitwisser immer der Schüler war.

Nach den Anweisungen des Versuchsleiters saß der Lernende auf einem Stuhl, mit gefesselten Armen und einer Elektrode am Handgelenk. Dann erhielt er eine Liste mit Wortpaaren, die er lernen sollte.

Der Lehrer sah dies, bevor er in einen anderen Raum geführt wurde, wo er vor einem Elektroschockgenerator saß. Der Lehrer musste ein Wort nennen und den Schüler auffordern, das entsprechende Paar aus den Wortpaaren abzurufen. Bei einer richtigen Antwort sollte der Lehrer zum nächsten Wort übergehen. Bei einer falschen Antwort versetzte der Lehrer dem Lernenden einen elektrischen Schlag, der von 15 Volt in 15-Volt-Schritten bis hin zum schwersten Schlag von 450 Volt reichte.

In Wirklichkeit tat der Lernende nur so, als ob er einen Stromschlag bekommen würde, und es gab überhaupt keinen Stromschlag. Mit diesem Experiment sollte ermittelt werden, wie sich ein Mensch in einer konkreten und messbaren Situation verhielt.

Ein unerwartetes Ergebnis

Milgram stellte fest, dass 65 Prozent der Versuchsteilnehmer die höchste Stufe des 450-Volt-Schocks anwandten – was zu schweren Schäden oder zum Tod hätte führen können, wenn der Lernende tatsächlich einen Schock bekommen hätte. Dies unterschied sich deutlich von der Umfrage vor dem Experiment, die ergab, dass weniger als drei Prozent der Teilnehmer dem Lernenden bei falschen Antworten einen Stromschlag verpassen würde.

Alle Teilnehmer unterbrachen das Experiment mindestens einmal, um den Versuchsleiter zu fragen, ob sie bei falschen Antworten weiterhin Elektroschocks verabreichen sollten. Nachdem der Versuchsleiter ihnen dies versichert hatte, machten die meisten weiter. Später führten Milgram und andere Psychologen ähnliche Experimente durch. Die Ergebnisse fielen ähnlich aus.

Die Ergebnisse könnte helfen, Tragödien wie den Holocaust zu erklären.

„Gewöhnliche Menschen, die einfach nur ihre Arbeit tun und keine besondere Feindseligkeit an den Tag legen, können zu Handlangern in einem schrecklichen, zerstörerischen Prozess werden“, schrieb Milgram in seinem Buch Obedience to Authority. „Und selbst wenn die zerstörerischen Auswirkungen ihrer Arbeit offenkundig werden und sie aufgefordert werden, Handlungen auszuführen, die mit den grundlegenden Normen der Moral unvereinbar sind, verfügen nur relativ wenige Menschen über die notwendigen Voraussetzungen, um sich der Autorität zu widersetzen.“

Von einer Einzelperson zu einer landesweiten Unterdrückung

Eine ähnliche Tragödie erleben wir zurzeit – in China. Seit der frühere KPCh-Parteichef Jiang Zemin im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hat, wurden Millionen von Praktizierenden wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zur Zielscheibe von Verfolgung und Menschenrechtsverbrechen.

Unzählige Praktizierende wurden verhaftet, interniert, gefoltert oder sogar getötet. Einige wurden psychiatrischen Misshandlungen ausgesetzt, andere wegen ihrer Organe wie Herz, Leber und Lunge getötet.

Die Verfolgung wurde durch eine gestapoähnliche Organisation mit der Bezeichnung Büro 610 durchgeführt, die am 10. Juni 1999 gegründet wurde. Ähnlich wie beim Holocaust „mögen diese unmenschlichen Vorgehensweisen im Kopf einer einzelnen Person entstanden sein, aber sie können nur dann in großem Umfang durchgeführt werden, wenn eine sehr große Anzahl von Menschen die Befehle befolgt“, schrieb Milgram.

Genau wie die Nazi-Kriegsverbrecher, die in den Nürnberger Prozessen zur Rechenschaft gezogen wurden, werden auch die an der Verfolgung beteiligten KPCh-Funktionäre früher oder später mit Konsequenzen rechnen müssen.

Tatsächlich ist die KPCh dafür bekannt, dass sie nach verschiedenen politischen Kampagnen verschiedene Sündenböcke hinrichten lässt, um den Unmut der Öffentlichkeit zu lindern. Ein Beispiel dafür war eine Hinrichtungsaktion nach der Kulturrevolution des Vorsitzenden Mao: Damals wurden 793 Polizisten und 17 Militäroffiziere in die abgelegene Provinz Yunnan gebracht und dort im Geheimen hingerichtet. Ihre Familien erhielten lediglich ein Stück Papier mit einer  „Mitteilung über den Tod in Ausübung der Pflicht“. Liu Chuanxin, der damalige Polizeichef von Peking, erfuhr von dem Plan, sah seinen Namen auf der Liste und beging im Voraus Selbstmord.

Ingo Heinrich, ein ostdeutscher Soldat, tötete 1989 Chris Gueffroy, als dieser zusammen mit einem Freund versuchte, die Berliner Mauer zu überqueren. Obwohl sich Heinrich für unschuldig hielt, da er lediglich einen Befehl befolgt hatte, erklärte der Richter, dass es zwar unangemessen gewesen wäre, den Befehl zu missachten, dass es aber keinen Schaden angerichtet hätte, wenn das Gewehr einen Zentimeter höher angehoben worden wäre, um das Opfer zu verschonen. Wenn Gesetze dem Gewissen widersprechen, hat letzteres mehr Gewicht. Am Ende wurde Heinrich verurteilt.

Hier ein weiteres Beispiel.

Die Verfolgung von Falun Dafa tobte 2004 und Jiang Zemin schickte seine Agenten ins Ausland, um eine „Einigung“ mit Falun Dafa zu erzielen. Wenn Falun Dafa aufhörte, Jiang für seine Verbrechen verantwortlich zu machen, würde er die Unterdrückung einstellen, hieß es. Darüber hinaus schlug er die berüchtigte Bedingung „eins zu eins“ vor, das heißt, dass die KPCh für jeden Falun-Dafa-Praktizierenden, der bei der Verfolgung gestorben sei, die gleiche Anzahl von Beamten und Polizisten des Büro 610 hinrichten würde.

Die Vertreter von Falun Dafa lehnten dieses „Angebot“ ab, da sie nicht wollten, dass sich Jiang auf Kosten des Lebens einfacher Beamter seiner Verantwortung entzog. Sie forderten weiterhin ein Ende der Verfolgung und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Bedeutung des Gewissens

Die 40 Teilnehmer des Milgram-Experiments waren zwischen 20 und 50 Jahre alt und stammten aus der Gegend von New Haven in Connecticut. Ihre Berufe reichten von ungelernt bis professionell. Sie alle entschieden sich unter Druck, der Autorität zu gehorchen, selbst wenn dies bedeutete, Unschuldigen Schaden zuzufügen.

Genau das geschieht bei der Unterdrückung von Falun Dafa in China. Milgram: „Tyranneien werden von zurückhaltenden Menschen begangen, die nicht den Mut haben, nach ihren Überzeugungen zu handeln.“

Manche Polizeibeamte, Richter oder Gefängniswärter mögen vor ihren Kindern gute Eltern sein, aber im Angesicht einer gnadenlosen Verfolgung denken sie nicht darüber nach, was richtig oder falsch ist. Vorrangig geht es ihnen darum, Befehle zu befolgen, ihre Aufgaben zu erfüllen und ihren Job zu behalten.

Ihr blindes Befolgen von Befehlen hat zu einer beispiellosen Verfolgung von Falun Dafa geführt, einschließlich der Zwangsentnahme von Organen.

Die Falun-Dafa-Praktizierenden haben keine politischen Ziele und keine Feinde. Sie wollen einfach nur gute Bürger sein. Indem die Agenten der KPCh wie auch die normalen Bürger die Verfolgung unschuldiger Falun-Dafa-Praktizierender unterstützen, riskieren sie ihre eigene Zukunft.

Doch nicht nur das. Die KPCh ist ein bösartiges Regime mit einer Ideologie der Brutalität, des Hasses und der Lüge ist. Wer der KPCh folgt und Verbrechen begeht, kann eines Tages zum Sündenbock werden.

Allein im Jahr 2021 wurde gegen eine große Anzahl von KPCh-Beamten ermittelt oder sie verloren ihren Posten aus den verschiedensten Gründen. Darunter waren 36 Beamte auf Ministerialebene, 3.024 Beamte auf Bezirksebene und 25.000 Beamte auf Kreisebene.

Der sicherste Weg ist also, sich einfach nicht mehr an der Verfolgung zu beteiligen und sich von der KPCh abzuwenden. Erst wenn wir in der Lage sind, unserem Gewissen zu folgen und an das Gute zu glauben, wird es Möglichkeiten für eine bessere Zukunft geben.