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Massenverhaftung. Polizisten verhaften 53-Jährige um Mitternacht in ihrem Schlafzimmer und sperren sie an geheimem Ort ein

23. Mai 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Hebei

(Minghui.org) Am 10. Januar 2022 wachte eine 53-Jährige um Mitternacht aus dem Tiefschlaf in ihrem Schlafzimmer auf und sah, wie ein dutzend Polizisten sie umstellt hatten. Die Polizisten stülpten ihr eine schwarze Kaputze über den Kopf und brachten sie in Handschellen an einen unbekannten Ort. Erst zwei Wochen später am 24. Januar ließen sie die Frau wieder frei.

He Honggai, um die es hier geht, wohnt in der Stadt Shijiazhuang im Landkreis Shenze. Sie wurde zum Ziel, weil sie in ihrem Glauben an Falun Dafa standhaft bleibt. In der selben Nacht verhafteten Polizisten 17 weitere örtliche Falun-Dafa-Praktizierende in einer Razzia. Während ihrer Haft litt He unter Herz-Rhythmus-Störungen, Bluthochdruck und Brustschmerzen, doch die Polizisten suchten keine medizinische Hilfe für sie. Es folgt Hes persönlicher Bericht.

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Schreiende Menschen weckten mich mitten in der Nacht am 10. Januar 2022. Mehr als 10 uniformierte Beamte waren in meinem Schlafzimmer. Einer schrie mich an, ich solle mich anziehen. Ich sollte zum Landkreis-Polizeiamt Shenze kommen. Ich verlangte zu erfahren, welches Gesetz ich angeblich gebrochen hatte, so dass sie in meiner Wohnung auftauchten, hieß es, man würde mir das im Polizeiamt sagen. Ich hatte kein Gesetz gebrochen und so weigerte ich mich mitzukommen. Einer warnte mich: „Wenn du dich weigerst mitzukommen, behinderst Du uns Polizisten.“

Vor den männlichen Beamten wollte ich mich nicht umziehen und sie riefen eine Polizistin. Ihre Videokamera war die ganze Zeit an, selbst als ich meinen Schlafanzug auszog. Gerade als ich meine Schuhe angezogen hatte kamen sechs Männer herein und fesselten mir die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen.

Meinen Mann Liu Jingbo hielten sie auf dem Sofa fest. Mein Mann beschuldigte die Polizisten, mich nicht angemessen zu behandeln. Die Polizisten drohten ihm: „Du arbeitest auch in einem öffentlichen Amt und solltest besser kooperieren.“ Wie ein Tier trugen mich die sechs Männer an Handschellen und Beinen nach draußen. Die Handschellen schnitten mir in die Handgelenke und ich schrie vor Schmerzen. Noch Tage später schmerzten meine Beine und Schultern.

Als sie mich gerade rausgetragen hatten rief ich: „Liebe Nachbarn, Verbrecher sind hier und entführen gute Menschen!“ Sie warfen mich in ein Polizeifahrzeug und zogen mir eine schwarze Kapuze über den Kopf. Ich konnte kaum atmen, weil es keine Löcher gab.

Kein Polizist zeigte seine Marke oder einen Durchsuchungsbefehl. Sie gingen nicht durch die Liste der Dinge, die sie mitgenommen hatten und ich erhielt auch nie eine offizielle Quittung über die beschlagnahmten Dinge.

Im Landkreis-Polizeiamt Shenze fesselten die Polizisten mich an einen Eisenstuhl. Zwei Stunden später versuchten zwei Beamte mich zu verhören. Weil ich unter Schock stand, konnte ich kein Wort sagen. Drei Polizisten verhörten mich 15 Stunden lang, wobei ich an einem Eisenstuhl gefesselt war. Danach zogen sie mir in der Nacht erneut die Kapuze über und brachten mich mit mehreren anderen in einen Bus. Sie brachten uns in ein Hotel und ohne mir die Kapuze oder Handschellen abzunehmen fesselten sie mich erneut an einen Eisenstuhl.

Folternachstellung: An einen Eisenstuhl gefesselt

Ich wusste nicht ob es Tag oder Nacht war, weil mein Kopf die gesamte Zeit bedeckt und das Licht im Zimmer an war, bei geschlossenem Vorhang. Vermutlich vier Tage lang saß ich in dem Eisenstuhl bevor sie mich losbanden und in ein anderes Zimmer brachten. Dort war ich mit ungefähr zehn weiteren Personen eingesperrt, ich glaube, es waren die Praktizierenden die am selben Tag wie ich verhaftet worden waren. Jeder hatte eine Kapuze auf und Handschellen an. Sprechen durfte niemand. Wir konnten nur sitzen und manchmal auf dem Boden liegen, der mit Schaumstoff gepolstert war. Zehn weitere Tage war ich in dem Zimmer. Ich hatte Herz-Rhythmus-Störungen und Brustschmerzen, doch die Polizisten erlaubten mir nicht, eine medizinische Behandlung zu erhalten.

Zweimal verhörten die Polizisten mich in dem Hotelzimmer. Weder trugen sie Uniformen, noch zeigten sie ihre Marken, nannten ihre Namen, verlasen mir meine Rechte oder zeigten mir eine Zwangsvorladung.

14 Tage lang nahmen die Polizisten mir in dem Hotel weder Kapuze noch Handschellen ab. Am 24. Januar holte mich der Parteisekretär des Dorfes Lijiazhuang ab und brachte mich heim. 60 Tage hatte ich Zeit um eine formale Überprüfung der Verhaftung zu verlangen und sechs Monate um Beschwerde beim Gericht einzureichen.

Weitere Einzelheiten über die Massenverhaftung

Die am 10. Januar 2022 verhafteten 18 Praktizierenden stammten aus verschiedenen Teilen des Landkreise Shenze. Die folgende Liste ist nach Gebieten sortiert.

Großgemeinde Shenze: Zhang Yingjuan, He Xiuling, Hui XinGemeinde Zhaoba: Ma Tongxin, Jiao Yaqin sowie ihr Mann Ji FengGemeinde Liucun: He Hogyan und ihr Mann Liu Baoxing, Liu Haiqin, Liu Yuru, Li Wu, Liu Xiaomiao, Shufen (Nachname unbekannt), He Honggai, Liu ChengwuGemeinde Baizhuang: Qin RuGemeinde Tiegan: Du GuofangGemeinde Gengzhuang: Tian Xuan

He Xiuling wurde wegen ihres Bluthochdrucks einige Tage nach ihrer Verhaftung am 14. Januar freigelassen. Nach der Inhaftierung in dem Hotel brachte man die folgenden sieben Praktizierenden in die Haftanstalt Nr. 2 der Stadt Shijiazhuang: He Hongyan, Liu Xiaomiao, Zhang Huixin, Liu Yuru, Jiao Yaqin, Ma Tongxin und Tian Xuan. Du Guofang und Liu Chengwu brachte man in die Haftanstalt Jinzhou. Alle wurden vor dem oder am 27. Januar freigelassen.

Es heißt, das Polizeiamt von Shijiazhuang habe die Massenverhaftung befohlen und sie sei durchgeführt worden von Polizisten des Landkreis-Polizeiamtes Shenze und der örtlichen Polizeistationen. Ein an der Verhaftung beteiligter Polizist erklärte, sie hätten den Befehl erhalten, in dieser Nacht eine Operation durchzuführen, hätten jedoch keine Einzelheiten erhalten. Alle Handys der Polizisten wurden beschlagnahmte, damit sie niemanden informieren konnten. Die Beamten wussten erst, dass sie Falun-Dafa-Praktizierende verhaften sollten, als sie bei deren Wohnungen ankamen. Die Polizisten trugen geladene Waffen und tauchten um Mitternacht oder später auf, weil die ausgewählten Praktizierenden dann sicher daheim waren und um die Nachbarn nicht zu alarmieren.

Wenn die Praktizierenden in den Wohnungen die Türen nicht öffnen wollten, stemmten die Polizisten die Türen auf. Bei den Praktizierenden in Einfamilienhäusern sprangen die Polizisten über den Zaun. Während die Polizisten die Wohnungen der Praktizierenden durchsuchten brachen sie die Schlösser zu den Schlafzimmern und Schränke auf, um Bücher, Fotos und Flugblätter über Falun Dafa zu finden.