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[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Meine große Familie – Teil I

25. Mai 2022 |   Von Jing Shui, einer Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Jilin, China

(Minghui.org) Ein Sprichwort besagt: „Ein Leopard kann seine Flecken nicht ändern. So ist es auch sehr schwer, den eigenen Charakter zu ändern, auch wenn man sich sehr anstrengt. Mit Falun Dafa ist es jedoch zu schaffen. Ich möchte hier davon berichten, wie ich mich mit Falun Dafas Hilfe von einer zänkischen Ehefrau zu einer Frau verändert habe, die Rücksicht auf andere nimmt.

Ein Wildfang, der die ganze Zeit streitet

Ich wurde 1969 geboren. Meine Eltern erwarteten von mir, ihrer erstgeborenen Tochter, dass ich ein braves Mädchen war. Sie waren daher ziemlich überrascht, dass ich sehr rebellisch war und mir überhaupt keine Gedanken über andere machte. Ich wusste auch nicht, warum ich so war.

Schon in der Grundschule war ich ständig in Schlägereien verwickelt. Mit meinen kurzen Haaren war ich ein richtiger Wildfang. Obwohl ich für mein Alter klein und dünn war, hatte ich nie Angst vor Schlägereien. Ich benutzte alles, was ich in die Finger bekam, sogar Ziegelsteine, Steine und Stöcke. Ich verprügelte andere Kinder und beschimpfte sie. Meine Eltern schimpften mit mir und schlugen mich, aber ich weinte nie und bat nie um Verzeihung, gab meinen Eltern aber auch keine Schuld daran, dass sie mich schlugen, denn ich wusste, dass ich im Unrecht war.

In der Mittelstufe wurde ich noch gewalttätiger. Manchmal prügelte ich mich sogar mit mehreren Kindern gleichzeitig. Ihre Eltern kamen oft zu uns nach Hause, um sich bei meinen Eltern über mich zu beschweren. Gleich nachdem sie gegangen waren, schlugen mich meine Eltern, in der Hoffnung, ich würde mich ändern. Doch ohne Erfolg.

Trotz meiner aggressiven Ader las ich viele Bücher, darunter Klassiker wie Reise in den Westen, Der Traum im roten Haus, Drei Reiche und Investitur der Götter. Tatsächlich hatte ich schon als Kind viele Fragen wie zum Beispiel: „Warum sterben Menschen? Wohin gehen wir nach dem Tod? Werden wir nach dem Tod wiedergeboren? Gibt es einen Weg, um ewig zu leben?“

Aber niemand konnte mir diese Fragen beantworten. „Warum vergeudest du deine Zeit mit solchem Unsinn?“, rief meine Mutter aus. „Wir sind froh, wenn du gut genährt bist, sonst nichts.“ Nichtsdestotrotz las ich gerne Märchen und Legenden über Unsterbliche. Wenn jemand im Dorf starb, trauerte ich um das kurze Leben, das die Menschen hatten.

Eine schwierige Ehe

Auf dem Land heiraten die Mädchen in der Regel, sobald sie 20 geworden sind. Da ich die Hochschulaufnahmeprüfung nicht bestanden hatte, blieb ich zu Hause und fand erst mit 24 Jahren einen Ehemann. Meine Mutter schimpfte oft mit mir, weil ich zu wählerisch war. Aus Ärger darüber sagte ich zu ihr: „Na gut, dann hör bitte auf, mich anzuschreien. Ich werde jetzt jeden heiraten, der mir einen Heiratsantrag macht – solange er nicht lahm oder blind ist.“

1993 brachte mich jemand mit Lei zusammen, einem 1,80 m großen Veteranen. Er war jedoch nicht sehr gebildet, hatte seit seinem Ausscheiden aus der Armee keine feste Arbeit und seine Familie war arm. Aus diesem Grund war meine Mutter strikt dagegen, dass ich mit ihm ausging. Auch Leis Mutter mochte es nicht, weil ich so unverblümt war. Trotz ihrer Ablehnung heirateten Lei und ich drei Monate später. Ich verlangte keinen Brautpreis.

Nach unserer Heirat erfuhr ich, dass Lei eigentlich gar keinen Job hatte. Alles, was er tat, war, den ganzen Tag lang zu spielen und in Kämpfe verwickelt zu sein. Seine beiden älteren Brüder und eine ältere Schwester waren bereits verheiratet und seine jüngere Schwester, die noch ledig war, lebte mit ihren Eltern in einem Zweizimmerbungalow. Wir zogen also zu seinem ältesten Bruder, da wir es uns nicht leisten konnten, eine eigene Wohnung zu mieten oder zu kaufen.

Lei spielte weiter wie bisher. Meine Mutter gab mir 400 Yuan (ca. 60 Euro), bevor ich heiratete, aber Lei nahm sie mir am Tag nach unserer Heirat ab und verlor sie beim Glücksspiel. Wenn er gewann, kaufte er Essen, ansonsten kam er mit leeren Händen nach Hause.

Lei sprach kaum mit mir und antwortete nicht auf meine Fragen. Er war verärgert, wenn ich ein paar Worte mit ihm wechselte. Manchmal kehrte er nachts auch gar nicht zurück und reagierte wütend auf meine Fragen, wo er gewesen sei. Jeden Tag trank er Alkohol und interessierte sich nicht dafür, wie es mir ging.

Meine Schwiegermutter hatte den Ruf, freundlich und gesprächig zu sein. Sie lächelte immer und war bereit, ihren Nachbarn zu helfen. Aber immer, wenn sie mich sah, erstarrte ihr Gesicht. Mein Schwiegervater hingegen war nett zu mir. Erschwerend kam hinzu, dass meine Schwiegermutter oft vor Lei schlecht über mich sprach, der wiederum von Zeit zu Zeit mit mir stritt. Das ärgerte mich, sodass ich meine Schwiegermutter nicht mehr besuchen ging.

Bald darauf wurde ich schwanger. Ich wollte Obst, aber Lei wollte mir keins kaufen, da er selbst kein Obst mochte. Ich hielt unsere Beziehung für aussichtslos und gab den Versuch auf, sie kitten zu wollen. Schließlich hatten wir uns von Anfang an nicht gut gekannt. Jetzt waren wir wie Feinde zueinander. Wann immer wir uns sahen, stritten wir uns. Wir einigten uns darauf, uns nach der Geburt des Kindes scheiden zu lassen. Wenn es ein Junge würde, würde mein Mann das Sorgerecht bekommen, bei einem Mädchen würde ich das Sorgerecht bekommen.

Wir lebten etwa 65 Kilometer von meinen Eltern entfernt, und meine Mutter besuchte mich von Zeit zu Zeit. Aber bei ihr konnte ich mich nicht darüber beschweren, wie ich litt. Schließlich war es ja meine Entscheidung gewesen, ihn zu heiraten. Ich wollte auch nicht, dass sich meine Eltern weiterhin Sorgen um mich machten, da sie schon alt waren. Da ich aber kaum jemanden hatte, mit dem ich reden konnte, war ich sehr deprimiert und zählte die Tage bis zu unserer Scheidung.

Als meine Tochter 1995 ein Jahr alt wurde, beschlossen Lei und ich, am nächsten Tag die Scheidung einzureichen. Am nächsten Morgen hatte ein Nachbar jedoch Atemprobleme aufgrund von Rückenschmerzen. Als Lei ihn zum Röntgen ins Krankenhaus brachte, ließ er sich selbst auch röntgen – es war kostenlos, da sein Verwandter dort arbeitete. Dem Nachbarn ging es gut, aber bei Lei wurde Tuberkulose diagnostiziert. Der Arzt sagte, er habe die Krankheit schon seit einiger Zeit gehabt.

Als er aus dem Krankenhaus nach Hause kam, war Lei unglücklich, weil er nicht rauchen, trinken, wütend werden oder schwere Arbeiten verrichten durfte. Außerdem musste er essen. Als ich seine Situation sah, beschloss ich, ihm zuerst zu helfen, und wir würden uns später scheiden lassen.

Menschen mit Tuberkulose benötigen täglich Medikamente, die die Leber und die Nieren schädigen. Um diese Nebenwirkungen auszugleichen, musste mein Mann gut essen, aber wir hatten nicht viel Geld. Ich beschloss, mir eine Arbeit zu suchen. Ich bat meine Schwiegermutter, sich um meine Tochter zu kümmern, während ich arbeitete, aber sie lehnte das ab. So blieb mir nichts Anderes übrig, als mein kleines Mädchen zu meinen Eltern zu bringen. Da sie so weit weg waren, konnte ich meine Tochter nur in den Ferien oder an den Tagen, an denen ich nicht arbeitete, sehen. Meine Tochter lebte bei meinen Eltern, bis sie sieben Jahre alt war. Ich war sehr nachtragend gegenüber meiner Schwiegermutter: „Wie kannst du jeden Tag Mahjong spielen und deiner Enkelin nicht helfen?“

Mit Hilfe einer Nachbarin fand ich eine Stelle als Schuhverkäuferin in einem Großmarkt. Es war in den 1990er Jahren, und die Leute bekamen im Allgemeinen nicht viel Geld. Ich verdiente 600 Yuan (ca. 90 Euro) im Monat und musste mir dort mein Mittagessen kaufen. Ich arbeitete elf Stunden am Tag, von 6:30 Uhr bis 17:30 Uhr, und es war sehr hart. Um Geld zu sparen, fuhr ich mit einem alten Fahrrad, das Lei für mich besorgt hatte, anstatt den Bus zu nehmen. Ich war sehr schnell und konnte die acht Kilometer in einer halben Stunde zurücklegen.

In jenen Jahren regnete es im Sommer sehr viel. Selbst mit einem Regenmantel wurde ich nass, so dass ich fror und hungrig war. Im Winter war die Straße gefroren und glitschig. Oft stürzte ich und zog mir blaue Flecken zu. Um Geld zu sparen, kaufte ich für 1 Yuan gedämpfte Brötchen und eine Gurke für 50 Cent. Auf diese Weise sparte ich 100 Yuan pro Monat beim Mittagessen und gab Lei den Rest meiner 500 Yuan, damit er sich gutes Essen, das ihm schmeckte, kaufen konnte. Lei war sehr gerührt, und innerhalb von drei Jahren hatte er sich vollständig erholt.

Bei der Arbeit lernte ich viele Leute kennen. Allmählich wurde ich aufgeschlossener. Aber es gehörte für mich zur Tagesordnung, die Kunden zu beschimpfen, und manchmal legte ich mich mit ihnen an.

Eine Falun-Dafa-Praktizierende werden

Eines Morgens im Jahr 1997 war ich mit dem Putzen der Schuhe an meinem Stand fertig und sah dann wie eine andere Verkäuferin, Zhu, ein Buch las. Da ich schon als Kind gerne gelesen hatte, fragte ich, ob ich das Buch ausleihen könnte.

„Es tut mir leid, aber dieses Buch ist nichts für dich. Es ist eine Kultivierungspraxis der Buddha-Schule. Aber du bist ziemlich jähzornig und fluchst oft. Das wird nicht funktionieren“, sagte sie und schüttelte den Kopf.

„Komm schon, in meiner Familie glauben alle an Buddha. Darf ich es lesen?“ fragte ich erneut.

Aber Zhu schüttelte wieder den Kopf, und ich sagte nichts mehr.

Nachdem ich am nächsten Morgen meine Schuhe geputzt hatte, wusch ich mir die Hände und ging zu Zhus Stand, um das Buch zu holen.

„Bitte leih mir das Buch. Wenn du es mir nicht leihst, brauchst du gar nicht erst daran zu denken, es selbst zu lesen“, sagte ich.

„Okay, hier hast du es. Du kannst es lesen“, sagte sie. „Aber, wenn du es nicht glaubst, dann sag bitte nichts Schlechtes darüber – das wäre nicht gut für dich.“

„Danke. Das werde ich nicht tun“, antwortete ich.

Das Buch trug den Titel „Falun Gong“. Es war nicht dick und ich hatte an diesem Morgen nicht viele Kunden, so dass ich das Buch vor dem Mittag zu Ende gelesen hatte.

„Dieses Buch ist großartig. Ich möchte auch Falun Gong lernen“, sagte ich, als ich es zurückgab.

„Du schimpfst immer auf die Leute. Wie kannst du das praktizieren?“ fragte Zhu.

„Ich werde mich ändern. Vertrau mir“, antwortete ich.

Neun Tage hintereinander ging ich jeden Tag nach der Arbeit zu Zhu nach Hause, um mir die neun Videos des Seminars von Meister Li, dem Begründer von Falun Dafa, anzusehen. Ich lernte die fünf Übungen und besorgte mir eine eigene Ausgabe von Falun Gong.

Aus der Lehre habe ich gelernt, dass Tugend wichtig ist, da wir sie brauchen, um uns zu kultivieren. Wenn man wie ich im Dienstleistungsbereich arbeitet, verliert man vor allem die Tugend, wenn man flucht, sich streitet und sogar jemanden böse ansieht. Also musste ich all diese Verhaltensweisen korrigieren. Die Falun-Dafa-Lehre verbietet auch das Töten, also kaufte ich von da an keinen lebenden Fisch mehr, sondern nur noch Tiefkühlfisch.

Meister Li sagte auch, dass eine Frau sanft sein und sich um ihren Mann kümmern soll. In der Tat sollte ich als Praktizierende zu jedem nett sein. Selbst wenn mich jemand schlecht behandelt, könnte es eine karmische Schuld aus der Vergangenheit sein. In diesem Sinne bedauerte ich, wie ich mich in der Vergangenheit gegenüber meinem Mann verhalten hatte.

In seiner Lehre erwähnte der Meister auch, dass Menschen aus allen Gesellschaftsschichten praktizieren können. Mir wurde klar, dass dies bedeutete, dass wir für unsere Familie verantwortlich sein müssen, in unserem Beruf fleißig arbeiten, nicht mit anderen konkurrieren und andere nicht ausnutzen dürfen, wenn wir Geschäfte machen. Als ich weiter darüber nachdachte, wurde mir klar, dass diese Praxis wirklich großartig ist. Sie hilft sowohl Beamten als auch einfachen Menschen, besser zu werden. Sie ist kostenlos und für jeden geeignet, unabhängig von Rasse, Alter oder finanzieller Situation. Und solange man sich anstrengt und sich aufrichtig kultiviert, wird man die Vollendung erreichen. Das war wirklich erstaunlich!

Mit der Zeit verstand ich mehr und mehr. Zum Beispiel bedeutet Kultivierung, dass man Eigensinn und menschliche Anschauungen loslassen muss. Krankheit hingegen wird durch das eigene Karma verursacht. Meine Fragen, die ich seit meiner Kindheit hatte, wurden beantwortet. Solange ich mich nach der Lehre von Falun Dafa kultiviere, wird sich der Meister um alles kümmern.

Rückblickend war ich sogar selbst über mich erstaunt. Im Laufe der Jahre schimpften und schlugen mich meine Eltern unzählige Male, aber es gelang ihnen nicht, mich zu ändern. Nachdem ich jedoch begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, lächelte ich immer und behandelte andere gut. Außerdem war ich voller Energie und guter Laune. Meine Haltung gegenüber Lei und meiner Schwiegermutter verbesserte sich dramatisch. Mein ganzer Groll war verschwunden.

Als ich meine Eltern zum chinesischen Neujahrsfest besuchte, spielte ich das Neun-Tage-Seminar des Meisters vor Verwandten und Nachbarn ab. Mein Vater und meine zweitjüngste Schwester begannen zu praktizieren, und einige Verwandte taten es auch. Als sich einige Dorfbewohner wunderten, wie ich mich verändert hatte, sagte ich ihnen: „Falun Dafa hilft mir, ein guter Mensch zu sein.“

Meinen Charakter verbessern

Kurz nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, kamen Prüfungen, bei denen ich meine Xinxing erhöhen konnte.

Eines Tages, gleich nachdem ich die Schuhe geputzt hatte, kam ein Kunde und probierte ein Paar Schuhe nach dem anderen an – fast alle Herrenschuhe, die ich hatte. Ich war damit beschäftigt, Schuhe für ihn zu finden und zu prüfen, ob sie für ihn bequem waren. Am Ende ging er, ohne etwas zu kaufen.

Andere Verkäufer äußerten sich dazu. „Schaut euch diesen Mann an. Ich glaube nicht, dass er in erster Linie gekommen ist, um Schuhe zu kaufen“, sagte eine von ihnen. Als ich die Schuhe und Kartons sah, die überall verstreut waren, regte ich mich überhaupt nicht auf und räumte sie einfach weg. Auch ich war überrascht, dass ich so ruhig bleiben konnte. Wäre so etwas in der Vergangenheit passiert, hätte ich ihn beschimpft und wahrscheinlich sogar geschlagen. Aber all diese Anwandlungen waren verschwunden. Einige der Verkäufer im Markt warteten darauf, dass ich eine große Schlägerei anzetteln würde, aber nichts geschah.

Ich war jeden Tag glücklich. Wenn niemand in der Nähe war, machte ich manchmal sogar vor Freude einen Luftsprung. Morgens ging ich nach den Gruppenübungen zur Arbeit und kehrte nach dem Fa-Lernen nach Hause zurück.

Als sich meine Haltung verbesserte, änderte sich auch mein Umfeld. Lei wurde vollständig geheilt und wurde Elektriker. Er kümmerte sich um die Familie und kaufte von Zeit zu Zeit Haushaltsgeräte für uns. Meine Schwiegermutter war immer noch nicht nett zu mir, aber ich ließ mich davon nicht beirren und behandelte sie gut. Ich brachte ihr Obst mit und kochte ab und zu für sie. Mein Schwiegervater bedankte sich jedes Mal bei mir. Mit der Zeit hatte auch meine Schwiegermutter ein Lächeln im Gesicht. Auch die jüngere Schwester meines Mannes begann mich zu mögen und gab mir manchmal kleine Geschenke wie Kleidungsstücke.

Wenn Lei seinen Veteranen-Kollegen begegnete, sagte er oft zu ihnen: „Bittet eure Frauen, von meiner Frau zu lernen. Wenn sie erst einmal Falun Dafa gelernt haben, werden sie sich nicht mehr mit euch streiten, und ihr müsst euch auch keine Sorgen mehr machen, dass sie Affären haben.“

„Deine Schwiegermutter sagte, dass du jetzt ein viel besserer Mensch bist und Geld verdienst, um die Familie zu unterstützen“, sagte ein Nachbar zu mir.

„Wir alle haben Falun Dafa zu danken“, antwortete ich.

Wenn wir uns auf der Straße begegneten, grüßte mich meine Schwiegermutter jetzt, während sie mich früher einfach ignoriert hatte. „Wenn jeder Falun Dafa praktizieren würde, wäre die Welt ein viel besserer Ort“, sagte sie oft zu anderen. "Wir bräuchten nicht einmal eine Polizei, weil alle so nett wären.

Zu dieser Zeit war es relativ einfach, den Charakter zu verbessern. Aber die 5. Übung, die Meditation im Lotussitz war für mich schwierig. Meine Beine waren steif, und ich musste hart daran arbeiten. Es dauerte ein Jahr, bis ich meine Beine in dieser Position übereinanderschlagen konnte.

Bei der Arbeit war ich den ganzen Tag über glücklich. Ich stritt oder kämpfte nicht mehr mit anderen. Ich konnte mich nicht einmal mehr an die bösen Worte erinnern, die ich in der Vergangenheit gesagt hatte. Als einige Verkäufer mich die ganze Zeit lächeln sahen, fragten sie mich, warum. „Nun, ich bin jetzt Falun-Dafa-Praktizierende und die Praxis macht mich gesund und glücklich“, antwortete ich. „Warum sollte ich nicht fröhlich sein?“

Durch das fortgesetzte Studium der Falun-Dafa-Lehre änderte ich mich völlig und wurde Lei gegenüber rücksichtsvoller. Auch er änderte sich. Zu Hause putzte er das Haus, wusch die Wäsche, putzte den Boden, kaufte ein und kochte. Er unterstützte mich auch sehr in meiner Praxis, was mich sehr glücklich machte.

Aber es war nicht immer so einfach. Einmal, als wir zusammen aßen, schlug mich Lei plötzlich zweimal ins Gesicht. Ich wusste nicht, warum und ging weinend hinaus. Von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter war ich diejenige gewesen, die schlug. Aber nachdem ich angefangen hatte zu praktizieren, schlugen mich jetzt andere. Aber ich verstand auch, wie wichtig es ist, Nachsicht zu üben, auch wenn es schwierig war. Also wischte ich mir die Tränen weg und ging hinein, um den Tisch abzuräumen.

Später sagte Lei, er wisse nicht, warum er mich geschlagen habe. In Wirklichkeit wusste er nicht einmal, was passiert war. Ich erkannte, dass es der Meister war, der mich prüfte und mir half, mich durch Lei zu verbessern.

Es gab eine Zeit, in der ich jeden Tag das Frühstück für meine Schwiegereltern kochte, bevor ich zur Arbeit ging. Die Schwester meiner Schwiegermutter freute sich über unsere harmonische Beziehung und setzte ihr eigenes Geld ein, um ein Drei-Zimmer-Haus auf demselben Grundstück zu bauen, auf dem das Zwei-Zimmer-Haus meiner Schwiegereltern stand. Meine Schwiegertante wollte, dass ihre Schwester und ihr Schwager ihren Lebensabend bei uns verbringen. Lei fragte mich, ob ich mit dem Arrangement einverstanden sei, und ich bejahte es. Also teilten sich meine Schwiegereltern, ihre jüngere Tochter und ein Enkel das neu gebaute Haus, während mein Mann und ich im alten Haus seiner Eltern wohnten. Unsere Großfamilie aß jede Mahlzeit gemeinsam.

Eines Tages sagte meine Schwiegermutter, sie könne das Frühstück machen, da sie früher aufgestanden sei. Ich war sehr dankbar und stand am nächsten Morgen nicht wie üblich auf. Zu meiner Überraschung hörte ich, wie sie sich bei Lei im Nebenzimmer beschwerte, als ich aufstand: "Deine Frau ist so faul. Sie musste nicht aufstehen, um das Frühstück zu machen, aber jetzt schläft sie, während ich das Frühstück vorbereite.“ Ich verteidigte mich nicht und machte einfach weiter das Frühstück für die Familie. Meine Schwiegermutter hörte schließlich auf, sich zu beschweren. Auch Lei besserte sich– egal, was seine Mutter über mich sagte, er stritt nicht mehr mit mir.

Wer für mich die größte Herausforderung darstellte, war Liang, der zweitältere Bruder von Lei. Er hatte ein Dreiradtaxi und verdiente etwas Geld. Aber er gab keinen Cent für Essen aus. Er kam jeden Tag zum Frühstück, gab aber keinen Cent dazu, selbst als meine Schwiegermutter ihn bat, 30 Yuan pro Monat beizusteuern. Er beschwerte sich auch oft bei mir: „Das heutige Gericht ist zu fade. Dieses Gericht ist zu salzig oder zu scharf. Der Reis ist zu weich, die Suppe zu fade, das Gemüse nicht richtig geschnitten, usw. usw.“ Als meine Schwiegermutter fragte, warum er nicht bei sich zu Hause esse, sagte er, das Essen bei uns sei besser.

Seit ich seinen Bruder geheiratet hatte, sagte Liang jedes Mal, wenn wir uns trafen, schlechte Dinge über mich. Manchmal sagte er, ich sei zu dumm und selbst ein Dreijähriger sei klüger als ich. Nachdem ich begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, sagte er, ich sei dumm. Das ging 20 Jahre lang so weiter. Ich dachte, dass ich ihn in einem früheren Leben sehr verletzt haben muss.

Meine Schwiegermutter hatte einen Gemüsegarten, etwa ein Drittel eines Hektars. Sie hatte vor, ihn uns zu schenken, damit wir dort ein Haus bauen konnten. Aber Liang verkaufte sein Haus und bat jeden Tag um das Land. Am Ende bekam er es. Er plante dann, weitere Häuser auf dem Land zu bauen, weil er dachte, dass er eine höhere Entschädigung von der Regierung bekommen würde, wenn diese beschloss, privates Land für die Stadtentwicklung zu übernehmen. Da er kein Geld hatte, sagte er den anderen Dorfbewohnern, dass jeder, der in den Bau der Häuser investiere, später 50 Prozent der Entschädigung erhalten würde. Aber niemand ging darauf ein. Um zu verhindern, dass Liang sein Gesicht verlor, hoben Lei und ich unsere gesamten Ersparnisse ab und gaben sie Liang. Er baute ein Haus, eine Garage und einen Lagerraum. Er und seine Frau versprachen, uns später die Hälfte der staatlichen Entschädigung zukommen zu lassen.

Auch Lei und ich waren glücklich, denn wir dachten, wir würden viel Geld bekommen. Wir träumten davon, mit dem Geld eine große Wohnung und ein Auto für unsere Tochter zu kaufen. Doch als die Regierung das Land tatsächlich übernahm und Liang und seiner Frau eine Entschädigung zahlte, unterzeichneten sie ohne unser Wissen alle Papiere. Sie nahmen das Geld und zogen schnell weg.

Lei und ich waren wütend, da wir keinen einzigen Cent bekommen hatten. Zu dieser Zeit gab es in vielen Familien interne Streitigkeiten wegen der staatlichen Entschädigungen. Ich wusste, dass man als Praktizierender die Anhaftung an Ruhm und materielle Interessen loslassen muss. Aber als es um einen so hohen Betrag ging (fast eine Million Yuan), war es wirklich schwer, darüber hinwegzukommen. Außerdem musste ich Lei davon überzeugen: „Keine Sorge. Wir wollen das Geld nicht. Solange wir alle in Sicherheit sind, ist alles in Ordnung.“ In der Vergangenheit war ich nicht so. Ich hätte für das Geld gekämpft, selbst wenn es mein eigenes Leben gekostet hätte.

Lan, die jüngere Schwester von Lei, machte mir ebenfalls das Leben schwer. Sie ist kein schlechter Mensch, aber sie hatte ein hitziges Temperament. Ihr Verhalten konnte sich blitzschnell ändern, sogar schneller, als man ein Buch umblättert. Alle Verwandten und Nachbarn hatten Angst vor ihr.

Hätte ich nicht Falun Dafa praktiziert, hätte ich nicht einen Tag in dieser Familie überlebt. Keiner in der Familie wagte es, Lan zu beanstanden. Sie warf auch mit Dingen – mit Scheren, Kochmessern, mit allem, was sie sah. Wenn sie sich schlecht fühlte, suchte sie sich jemanden, auf den sie losgehen konnte. Sie hörte nicht auf, bis sie müde war. Oft war ich ihr Ziel.

Als ich einmal Feierabend hatte, unterhielt ich mich mit meiner Schwiegermutter. Lan hörte uns zufällig und behauptete, ich würde sie schlechtmachen, obwohl ich sie gar nicht erwähnt hatte. Sie folgte mir und beschimpfte mich, während sie mich fragte, ob ich etwas Schlechtes über sie gesagt hätte. Ich sagte, dass ich das nicht getan hätte. Sie glaubte mir nicht und schimpfte weiter auf mich ein, beschimpfte sogar meine Eltern und andere Leute, die ich kannte. Sie brachte Dinge zur Sprache, die Jahre zuvor passiert waren. Meine Schwiegermutter konnte es nicht mehr ertragen und sagte auch, dass ich nichts Schlechtes über sie gesagt hätte. Aber Lan gab nicht auf und sagte, ihre Mutter sei voreingenommen gegen sie.

„Du bist eine Falun-Dafa-Praktizierende, die Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht praktiziert“, sagte sie. „Wenn du nicht nachsichtig bist, bist du keine richtige Praktizierende.“

Als Lei an diesem Abend nach Hause kam, sprach Lan mit ihm und bat ihn, „mich in Ordnung zu bringen“.

„Das ist nicht nötig“, sagte Lei mit einem Lächeln. „Ich vertraue darauf, dass du alles selbst regeln kannst.“

Nachdem Lan eine ganze Weile geschimpft hatte, wurde sie schließlich müde und fragte mich: „Sag mal, wurdest du ungerecht behandelt?“

„Nein, wurde ich nicht“, antwortete ich und sagte mit einem Lächeln: „Ich hätte nicht hinter dem Rücken anderer etwas sagen dürfen.“ Ihre Wut war bis dahin immer noch nicht verflogen.

Lan lebte 20 Jahre lang bei uns. Wenn ich etwas nicht gut machte, wies sie mich sofort darauf hin. Wenn ich etwas gut machte, lobte sie Falun Dafa. Wenn ich wegen meines Glaubens schikaniert wurde, setzte sie sich ein und tat ihr Bestes, um mich zu schützen. Als ich von zu Hause wegbleiben musste, kümmerte sie sich um unsere große Familie.

(Fortsetzung folgt)