(Minghui.org) Meine Familie schaute sich gerne die TV-Serie „Reise in den Westen“ an, während wir beim Essen zusammensaßen. So bekam ich auch ein bisschen vom Inhalt mit. Die Geschichte des Tang-Mönchs und seiner Schüler beeindruckte mich. Welche Schwierigkeiten ihnen auch begegneten und wie schwer diese zu überwinden waren, nichts konnte ihre Entschlossenheit ändern. Sie suchten weiterhin nach dem Weg, wie man sich zum Buddha kultiviert.
Der Affenkönig hatte die Himmelsgesetze missachtet. Zur Strafe wurde er für 500 Jahre unter einen Berg begraben. Es war der Tang-Mönch, der ihn freiließ und ihn auf seiner Reise in den Westen mitnahm. Zu Beginn der Reise war der Affenkönig noch ungezähmt und seine Geltungssucht schwer zu zügeln.
Einmal stießen sie auf eine Gruppe Banditen, die sie ausrauben wollten. Der Affenkönig tötete sie alle – sogar den letzten, der um Gnade bat. Der Tang-Mönch war schockiert über diesen Amoklauf und tadelte ihn. Unfähig, die Kritik zu ertragen, verließ der Affenkönig den Mönch und flog davon.
Als er am östlichen Meer vorbeikam, hielt der Affenkönig am Palast des Drachenkönigs an, um etwas zu trinken. Der Drachenkönig erzählte ihm die Geschichte von Zhang Liang aus der Westlichen Han-Dynastie. Der Daoist Huang Shigong hatte gezielt seine Schuhe von einer Brücke fallen lassen und dann Zhang Liang losgeschickt, um sie zurückzuholen. Damit wollte er dessen Geduld testen. Zhang tat, wie ihm befohlen, und überzeugte damit Huang von seiner großen Nachsicht. Daraufhin übergab ihm Huang eine Abhandlung über militärische Strategien, die es ihm ermöglichte, ein großer Militärstratege zu werden.
Der Drachenkönig sagte zum Affenkönig: „Endlich bist du einem brillanten Meister begegnet. Warum auf halbem Weg aufhören?“
Als ich das hörte und erkannte, brach ich in Tränen aus. Ich hörte die Worte des Drachenkönigs und erwachte. Von da an wusste ich, wohin ich gehen sollte.
Damals war ich gerade aus einer Haftanstalt entlassen worden. Dort hatte man mich gezwungen, Falun Dafa aufzugeben, als ich die Folter nicht länger ertragen konnte. Zu der Zeit war ich sehr deprimiert und hatte die Hoffnung verloren. Ich wollte nur noch schlafen und mich nicht mir selbst stellen. Ich hatte das Gefühl, es nicht mehr wert zu sein, Falun Dafa zu kultivieren. Die alten Mächte waren bösartig und benutzten Depressionen, um mich „auszuschalten“. Eines Tages hatte ich so starke Kopfschmerzen, dass ich fast ohnmächtig wurde. Es fühlte sich an, als ob ich sterben würde. Aber zeitgleich spürte ich den starken Wunsch, den Vorträgen des Meisters zuzuhören. Ich hatte Mühe, mein Abspielgerät einzuschalten. Beim Hören schlief ich ein. Als ich aufwachte, wusste ich, dass der Meister mich nicht aufgegeben hatte.
Ich beschloss, zu Dafa zurückzukehren. Aber wenn ich das Fa lernte, konnte ich es nicht aufnehmen. Meine Gedanken waren wie wild und ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich war blockiert, wollte aber Falun Dafa nicht aufgeben. So entschloss ich mich, dass Fa auswendig zu lernen, und hoffte, mich damit schnellstmöglich korrigieren zu können.
Da ich mich erst seit sechs Jahren kultivierte, wollte ich die anderen schnell einholen. Soziales Ansehen war mir wichtig, dazu kam noch meine angeberische Gesinnung. Zu dem Zeitpunkt bewertete ich die Dinge mit menschlichen Anschauungen. Wenn ich mein Verständnis über das Fa mit meinen Mitpraktizierenden teilte, versuchte ich, sie zu beeindrucken und zu zeigen, wie brillant ich war. Beim Fa-Lernen war ich damit beschäftigt, nach neuen Verständnissen zu suchen, anstatt mich mit dem Fa zu messen. Ich vertuschte meine Unzulänglichkeiten mit Fleiß, aber wen täuschte ich damit?
Ein ernstes Problem war, dass ich beim Fa-Lernen nach neuem Wissen strebte. Auch hier ging es darum zu zeigen, wie gut ich war und wie viele Erkenntnisse ich hatte. Ich benutzte das Fa, um meine selbstsüchtigen Bedürfnisse zu befriedigen. Damals war ich weit von den Anforderungen des Fa und des Meisters entfernt. Wann immer ich ein Drangsal erlebte, beschwerte ich mich über den harten Kultivierungsweg, den der Meister für mich arrangiert hatte. Da ich mich aber nicht grundlegend änderte, geriet ich von einer Trübsal in die andere.
Immer wieder las ich das Fa und sagte mir, dass ich meine menschlichen Ansichten loslassen musste. Mir war bereits klar, dass die menschlichen Anschauungen der Lehre des Fa entgegenstehen. Wir kamen einst von einem heiligen Ort herab, um unseren göttlichen Körper wieder aufzubauen und zu unserem Ursprung zurückzukehren. Was gab es da, das ich nicht loslassen konnte und noch weiter festhielt? Dann meditierte ich mit der Einstellung, alle menschlichen Anschauungen loszulassen. Dabei spürte ich, wie ein großer Teil von irgendetwas von meinem Rücken fiel! Früher fühlte sich mein Rücken schwer an, als ob ich gefesselt wäre. Jetzt war mein Körper von warmer Energie umhüllt. In der Meditation war alles um mich herum ruhig und beschaulich. Mein Körper war leicht und mein Geist klar. Wie wunderbar das war!
Während ich das Fa auswendig lernte und nach innen schaute, entdeckte ich weitere Probleme in meiner Kultivierung. Oft dachte ich, dass ich mich gut kultiviert hätte. Wenn ich mich aber anhand des Fa beurteilte, entdeckte ich, dass mein Verhalten nicht dem Dafa entsprach. Mir wurde klar, dass ich mich bisher immer auf der Basis meiner eigenen Wahrnehmung kultiviert hatte. Ohne mir dessen bewusst zu sein, stand ich am Rande einer Klippe. Hätte der Meister mich nicht wachgerüttelt, hätte ich mich weiter auf einem krummen Pfad kultiviert, ohne es zu merken. Wie gefährlich das war.
Mitpraktizierenden, die sich so wie ich beim Fa-Lernen nicht konzentrieren können, schlage ich vor, dass Fa auswendig zu lernen. Das Fa zu lernen, ohne es zu verstehen, bedeutet, seine Zeit zu verschwenden.
Erst jetzt verstehe ich, was der Meister meinte, als er sagte:
„Der einzige Weg, ein gutes Verständnis von Dafa zu bekommen, ist, es ohne jegliche Absicht zu lernen.“ (Lernen des Fa, 09.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
In der Vergangenheit folgte ich nur dem, was ich wollte, und nur innerhalb des Rahmens, den ich mir selbst eingerichtet hatte. Weil ich es nicht verstand, glaubte ich auch nicht hundertprozentig an das Dafa und den Meister. Es war eine Frage des Glaubens.
Ich weiß, dass Falun Dafa gut ist. Aber die Anschauung „sehen heißt glauben“ hinderte mich daran, es tiefgründiger zu verstehen. Genau aus diesem Grund habe ich den Meister im entscheidenden Moment verraten. Es tut mir sehr leid, Meister! Es tut mir leid um die Barmherzigkeit und das Leiden des Meisters! Ich bereue mein Verhalten aus tiefstem Herzen! Ich habe den Meister im Stich gelassen. Es tut mir so leid.
In derselben Folge von „Reise in den Westen“ gab es noch eine weitere interessante Szene. Als der Affenkönig zum Tang-Mönch zurückkehrte, setzte dieser ihm den goldenen Stirnreif auf, den er von Bodhisattva Guanyin bekommen hatte. Bodhisattva Guanyin hatte ihm auch den Zauberspruch gelehrt, um den goldenen Stirnreif enger zu ziehen. Wenn also der Affe wagte, seinem Meister wieder ungehorsam zu sein, sagte der Mönch den Zauberspruch auf, um ihm eine Lektion zu erteilen.
Unfähig, den Schmerz zu ertragen, rollte der Affe über den Boden und versuchte, den Mönch mit seinem Stab zu schlagen. Der Mönch drehte sich um und sagte: „Wie kannst du es nur wagen, deinem Meister schaden zu wollen?“
Wie sehr wünschte ich, der Meister würde mir das sagen. Aber dem war nicht so. Meister Li gab mich nicht auf, sondern fuhr fort, mich zu erleuchten und zu ermutigen. Wie groß ist doch das Herz des Meisters! Tränen liefen mir übers Gesicht.
Diesen Erfahrungsbericht schrieb ich, weil ich mein Fehlverhalten wirklich bereue. Ich bin zutiefst dankbar für die barmherzige Errettung durch den Meister. Außerdem fühle ich Dankbarkeit für die kostbaren Kultivierungserfahrungen der Mitpraktizierenden, die auf Minghui.org geteilt wurden, und für ihre selbstlose Unterstützung und Hilfe.
Ich möchte Mitpraktizierende, die ähnliche Fehler gemacht haben, ermutigen, fest an den Meister und Dafa zu glauben. Sammelt euch innerlich wieder und kultiviert euch gut. Nur der Meister und Dafa können uns retten. Die Zeit, die uns für die Kultivierung bleibt, ist begrenzt. Wir sollten die letzte Etappe unserer Reise gut gehen. Lasst den Meister und die Lebewesen nicht im Stich. Lasst uns dieser Gelegenheit würdig sein, uns im Dafa zu kultivieren!
Bitte weist mich auf alles Unangemessene hin.