(Minghui.org) Verehrter Meister! Verehrte Mitpraktizierende!
Ich trat der Band bei, als der Meister (Meister Li Hongzhi, der Begründer von Falun Dafa) nach San Francisco kam, um die Tian Guo Marching Band im Westen der USA zu gründen. Ich wählte die kleine Trommel als mein Instrument. Wenn ich mich an die Gründungstage der Band zurückerinnere, ist die Zeit wie im Flug vergangen. Es scheint, dass im Handumdrehen 16 Jahre vorbei waren.
Meine Kultivierungsreise ist mit keinen weltbewegenden oder dramatischen Momenten gefüllt, sondern eher ein Weg der stillen Beharrlichkeit.
Ich denke, dass ich das Versprechen erfüllt habe, das ich dem Meister gegeben habe, als ich den Hut der Tian Guo Marching Band von ihm entgegennahm. Ich danke ihm aufrichtig für diese einzigartige Möglichkeit, den Menschen die wahren Umstände über Falun Dafa nahezubringen. Außerdem bin ich auch dankbar für die Kultivierungsumgebung in der Tian Guo Marching Band. Ich schätze diese Gelegenheit wirklich und merke, dass dies genau der Ort ist, an den ich gehöre.
Der Meister sagt:
„Während der gesamten Zeit der Verbreitung des Fa und des Kultivierungsweges habe ich mich der Gesellschaft und den Schülern gegenüber verantwortungsbewusst verhalten. Die Ergebnisse sind gut und der Einfluss auf die gesamte Gesellschaft ist auch recht gut.“ (Zhuan Falun 2019, S. 1)
Ich erinnere mich noch, als die Tian Guo Marching Band in New York gegründet wurde. Ich bewunderte die Bandmitglieder und brannte darauf mitzumachen. Als der Meister dann nach San Francisco kam, war ich begeistert. Nach der Arbeit ging ich jeden Abend zu unseren Übungsstunden. Ich fühlte mich voller Energie. Als Instrument wählte ich die kleine Trommel. Damals dachte ich, dass sie einfach zu spielen wäre und wenig Zeit zum Üben in Anspruch nehmen würde. Ich ging nicht davon aus, dass es meine Zeit zur Unterstützung anderer Projekte von Dafa beeinträchtigen würde.
Am Anfang war ich begeistert und übte eine Weile fleißig. Meine Leidenschaft verflog jedoch allmählich und ich wurde faul. Da ich bereits alle Musikstücke spielen konnte, hatte ich auch nicht das Gefühl, dass ich unbedingt viel üben musste. Der Übungsort war so weit weg, dass ich keine Lust hatte, extra dort hinzufahren. Ich fand, dass es ausreichte, wenn ich an den Paraden teilnahm. Zu dieser Zeit war ich nicht die Einzige, die so dachte. Nach einigen Jahren schrumpfte die Anzahl der Bandmitglieder von über 200 auf nur noch 20 bis 30 Leute.
Ich erinnere mich noch an ein Übungstreffen. Die Band wurde beauftragt, ein sehr schwieriges Stück zu spielen. Ich schaute mir die Partitur der kleinen Trommel an und wusste nicht, wie man diese Noten liest. Als ich mich umsah, sah ich, dass wir nur etwas mehr als 20 Leute waren. Der Dirigent stand auf der Tribüne und sagte in einem besorgten Ton: „Wir sind nur so wenig Leute. Wie soll es weitergehen?“ Ich hatte das Gefühl, dass dieses Projekt am Ende war. In diesen wenigen Jahren würden wir dieses kostbare Projekt, das der Meister uns geschenkt hatte, bereits verlieren. Wie könnte man das „dem Meister helfen“ nennen?
Später kamen neue Musikstücke dazu und das motivierte uns erneut. Erst dann wurde mir klar, dass das Spielen der kleinen Trommel eigentlich schwierig war. Der Verantwortliche trainierte mit uns die dafür notwendigen Techniken. Obwohl er alles tat, um uns zu helfen, gab es keine großen Verbesserungen. Nachdem wir eine Zeit lang so durchgehalten hatten, bekamen wir einen professionellen Dirigenten, der eine andere Trainingsmethode benutzte. So konnten wir unsere Krise bis zu einem gewissen Grad überwinden und einige Probleme lösen. Zuerst mussten wir unsere Technik verbessern. Jede Instrumentengruppe musste sich einen professionellen Lehrer suchen.
Am Anfang hatte ich mich für die kleine Trommel entschieden, weil ich dachte, dass das einfach wäre. Es gibt jedoch keinen Erfolg ohne Opfer. Eine Schwierigkeit bestand zunächst darin, die körperliche Härte auf sich zu nehmen. Dies war der leichteste Teil. In den Proben konnten die Spieler der anderen Instrumente im Sitzen üben. Die Spieler der Trommelgruppe mussten jedoch alle fünf Stunden lang stehen und ihr Instrument halten. Je länger wir die Trommel trugen, desto schwerer fühlte sie sich an. Aufgrund meiner Position als altes und festes Bandmitglied konnte ich es mir erlauben ein paar Anmerkungen zu machen. So kritisierte ich diese Trainingsmethode. Ich war der Meinung, dass dies Quälerei und nicht zu erreichen sei. Am Ende waren die anderen Bandmitglieder tatsächlich in der Lage, ihre Trommeln während der gesamten Übungszeit zu tragen. Das zwang mich, meine falsche Anschauung zu korrigieren und meinen Eigensinn zu überwinden, keine körperlichen Leiden ertragen zu wollen.
Im nächsten Schritt mussten wir unsere Technik verbessern. Lange Zeit war ich technisch nicht in der Lage, den Rhythmus exakt beizubehalten. Als wir das komplizierte Stück „Star-Spangled Banner“ spielen mussten, änderte sich meine Einstellung. Als der professionelle Lehrer kam, wählte er zuerst einen ermutigenden Ansatz. Nach langer Zeit wurden wir gebeten, die sehr einfachen „Achtel-Schläge“ zu üben. Er zeigte uns keine schwierigen Techniken. So hielt ich ihn für wenig fleißig und kaum bemüht, uns zu unterrichten. Letzten Endes sagte er aber zu uns, dass unsere Technik schlecht sei. Es war so schlimm, dass er sich nicht sicher war, ob er uns überhaupt helfen könne, die Grundlagen zu lernen. Als ich das hörte, bereute ich meine anfänglichen Gedanken. Der Lehrer steckte sogar mehr Herz in das Projekt als wir. Ich machte die Sache sogar noch schlechter als die anderen, indem ich meist erst gar nicht zu den Übungsstunden ging.
Nach dieser Erkenntnis übte ich sehr fleißig. Das ist jetzt sechs Jahre her und ich bin immer noch dabei, neue Techniken zu lernen und die bekannten zu verbessern. Während dieses Prozesses erlebte ich, worüber der Meister in „Das Herz leiden lassen“ in Hong Yin IHong Yin I sprach. Ursprünglich hatte ich kein großes Interesse an Musik. Die normale Spielpraxis bestand aus dem langen Spielen der Beats. Eine solche Spielart wird von den anderen Praktizierenden scherzhaft als „Fleisch schlagen“ bezeichnet. Diese Art ist nicht nur langweilig, sondern hat auch keine musikalische Schönheit. Was die Dinge noch schlimmer machte, war, dass meine Hände nicht auf mich hörten. Wenn ich „schlage“, ist die Kraft in meinen Händen nicht gleichmäßig, so dass die Tonhöhe des Schlags manchmal hoch und manchmal niedrig ist. Je mehr ich darauf bedacht war, es richtig zu machen, desto mehr weigerten sich meine Hände es richtig zu machen.
Zwei Jahre lang verbesserte ich mich einfach nicht, egal wie viel ich auch übte. Einige der neuen Mitglieder, die gerade erst hereinkamen und sehr begabt waren, hatten damit keine Schwierigkeiten. Sie verstanden die Technik sofort, nachdem sie ihnen einmal gezeigt worden war und konnten auch den Rhythmus gut halten. Ich war schon so lange in der Band, aber mein Spiel war immer noch so schlecht. Als ich sie sah, war ich niedergeschlagen.
Ich stellte mir sogar vor, dass ein „Wunder“ geschehen würde und ich plötzlich die Technik begreifen würde. Es gab jedoch leider kein Wunder. Die Sache wurde noch schlimmer. Ich verletzte mir mein rechtes Handgelenk. Es schmerzte auch oft, weil meine Übungsmethode nicht gut war. Die Verletzung wirkte sich sogar auf meinen Arbeitsalltag aus. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr entmutigt. Ich bemühte mich wirklich, aber es gab einfach keine Verbesserung. Damals beobachtete ich auch, dass viele der ursprünglichen Bandmitglieder die Marching Band verließen. Ich dachte auch darüber nach. Ich könnte sagen, dass ich jetzt alt war und nicht mehr geeignet, die kleine Trommel zu spielen.
Zum Glück ermutigten mich die Mitglieder der Trommelgruppe damals und weckten mein Verantwortungsbewusstsein. Das half mir, aus der Krise langsam herauszukommen. Sie ermutigten und bestärkten mich, jede Woche an der Gruppenübung teilzunehmen.
Ich muss erwähnen, dass die Marching Band auch eine sehr gute Kultivierungsumgebung ist. Es geht nicht so sehr um die Verbesserung der Kultivierung durch Konflikte, sondern darum, dass sich alle gegenseitig ermutigen. Jedes Mitglied hat seine eigene Persönlichkeit. Einige sind clever, manche haben eine starke Technik, andere zeigen eine ernsthafte Grundhaltung zur Sache und geben sich wirklich viel Mühe. Wieder andere müssen sehr viel Hergeben, um sich zu verbessern. All diese Eigenschaften treffen aufeinander und trotzdem bilden alle zusammen ein aufrichtiges Feld. Es ist eine Umgebung, die nur erhalten werden kann, wenn sich jeder Mühe gibt und Opfer bringt. Da viele dafür etwas hergeben, empfand ich, dass es auch meine Verantwortung war, diese Umgebung zu erhalten.
Als ich auf meinem Rekordtiefpunkt war, sah ich im Zhuan Falun immer die gleichen Worte. Wann immer ich das Buch öffnete, fielen mir die Worte „Verantwortung“ und „Nachsicht“ ins Auge. Nachdem ich fast zwei Jahre langweilige Technikübungen gemacht hatte, gewann ich ein tieferes Verständnis. Ich verstand, dass ich auf die nächste Stufe steigen musste. An der Oberfläche sieht es wie normales Üben aus, aber dahinter steckt große Energie. Meine Trommel ist ein Fa-Instrument. Sie hat mir ermöglicht, das Fa seit 16 Jahren zu bestätigen und dieses Instrument hat eine große Kraft. Wie viele Wesen haben diese Ehre? Es hat diese Gelegenheit seit der Erschaffung von Himmel und Erde nicht gegeben und es wird auch in Zukunft keine solche Chance mehr geben.
Nachdem ich meine Einstellung geändert hatte, war ich nicht mehr deprimiert, weil ich nicht gut spielen konnte. Ich begann mich für Schlagzeug zu interessieren. Jetzt übte ich, wann immer ich Zeit hatte. Es kribbelt mir in den Fingern, wenn ich nicht übe. Zwei Jahre später, geschah still und leise das „Wunder“, auf das ich einst immer so sehr gehofft hatte. Als ich meine Drumsticks zum Üben in die Hand nahm, wurde mir plötzlich klar, wie man eine bestimmte Technik spielte. Es kam sehr natürlich.
Während dieser langen 16 Jahre bin ich vom jüngsten Mitglied in der Gruppe der Trommelspielerinnen zum ältesten geworden. Ich bin auch das einzige Mitglied aus dieser Gruppe, das aus der Zeit der Gründung der Band übriggeblieben ist.
Da ich in meiner Gruppe als „Veteranin“ angesehen werde, fiel die Wahl zur Gruppenleiterin auf mich. Der Titel „Gruppenleiterin“ mag großartig klingen, aber es bedeutet, dass ich all die bescheidenen Tätigkeiten verrichte, die andere nicht auf sich nehmen wollen. Ob groß oder klein, ich muss sie alle managen. Sei es die täglichen Technik-Übungen, detaillierte Vorkehrungen für die Paraden, das Aufstellen und Aufbewahren der Instrumente bei den Paraden, der Verschleiß oder Verlust von Uniformen und Requisiten. Auch meine eigene Kultivierung oder die Xinxing-Tests, denen sich die anderen Mitglieder stellen – all dies liegt in meinem Verantwortungsbereich. Vom Charakter her bin ich jemand, die es nicht mag, zurückgehalten zu werden, und ich bin anderen gegenüber auch oft gleichgültig. Die Verantwortung bei der Marching Band half mir immer wieder, meine Fähigkeiten zu erweitern und meinen Egoismus zu beseitigen. Diese Verantwortung führte auch dazu, dass ich mehr Zeit mit anderen als mit mir selbst verbrachte.
Ich musste mich um die drei verschiedenen Gruppen kümmern, die den Rhythmus in der Marching Band vorgeben. Wenn die Mitglieder der Trommelgruppe mit mir reden wollen, müssen sie warten. Die anderen Mitglieder können einfach gehen, wenn sie Angelegenheiten zu erledigen haben. Ich muss hingegen für meine Mitpraktizierenden da sein und Verantwortung übernehmen. Ich habe das Gefühl, dass ich zu jeder Übungseinheit gehen muss. Außerdem muss ich auch einen Lehrer finden, der uns unterrichtet.
Viele Jahre lang wechselten die Mitglieder in der Gruppe der Trommlerinnen. Mehr als 50 Leute haben sich der Gruppe seit der Gründung der Marching Band angeschlossen. Jedes Mal, wenn ein neues Mitglied zu uns kommt, muss ich zusätzliche Zeit aufwenden, um es zu schulen. Wenn diese Praktizierenden endlich den Dreh raushaben, gehen sie wieder. Einige Mitglieder verließen öfter das Projekt und kamen immer wieder zurück. Diese Xinxing-Tests halfen, meine Ausdauer zu stärken.
Ich möchte auch erwähnen, dass ich sehr froh über diese Gelegenheit bin. Ich bin dankbar dafür, dass ich dieses Projekt zusammen mit den aktuellen und früheren Mitgliedern der Tian Guo Marching Band erschaffen und pflegen darf. Und dass ich so in der Lage bin, mich zu kultivieren und mein Versprechen zu erfüllen.