(Minghui.org) „Mama, schau! Siehst du das Fließband? Ein goldenes Fließband, das aus Falun besteht. Alle Praktizierenden laufen darauf!“, rief Sun Yang, eine Achtklässlerin, am 23. April 1999 begeistert ihrer Mutter zu, als sie auf dem Weg vom Tianjin-Bildungsinstitut zum Rathaus waren.
Am 11. April 1999 veröffentlichte He Zuoxiu, ein Wissenschaftler der Kommunistischen Partei Chinas, einen vom Tianjin-Bildungsinstitut herausgegebenen Artikel in der Zeitschrift „Wissenschaft und Technik für Jugendliche“. In diesem Artikel griff er Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, an, verunglimpfte den Ruf der Falun-Dafa-Praktizierenden und verleumdete den Begründer der Praxis.
Zwischen dem 18. und 24. April 1999 suchten zahlreiche Praktizierende aus Tianjin – unter ihnen auch Sun und ihre Mutter – den Herausgeber der Zeitschrift auf, um die Tatsachen klarzustellen und die Entfernung des verleumderischen Artikels zu fordern. Das Polizeirevier der Stadt Tianjin schickte Bereitschaftspolizisten aus, mit dem Befehl, die Falun-Dafa-Praktizierenden zu schlagen. Einige von ihnen trugen Verletzungen davon. Außerdem wurden zwischen dem 23. und 24. April 45 Praktizierende festgenommen. Am 25. April forderten zehntausend Praktizierende mit einem friedlichen Appell vor dem Nationalen Petitionsbüro des Staatsrats in Peking die Freilassung der verhafteten Praktizierenden. Weder hielten sie Transparente noch riefen sie Slogans. Nachdem der damalige Premierminister versprochen hatte, die verhafteten Praktizierenden freizulassen, verließen alle friedlich das Gelände.
Heute lebt Sun in Australien. Sie berichtet hier über ihre persönliche Erfahrung anlässlich des Vorfalls in Tianjin, der zu dem friedlichen Appell am 25. April geführt hatte. Obwohl es 23 Jahre her ist, ist ihre Erinnerung daran noch ganz lebendig.
„Damals wurden alle Schüler an meiner Schule gezwungen, die vom Tianjin-Bildungsinstitut herausgegebene Zeitschrift ,Wissenschaft und Technik für Jugendliche‘ zu abonnieren. Darin wurde am 11. April 1999 ein Artikel veröffentlicht, der Falun Gong diffamierte. Als junge Falun-Gong-Praktizierende war mir klar, dass der Artikel nicht der Wahrheit entsprach. Genau so dachten auch andere junge Praktizierende. Deshalb beschlossen wir, einen Tag schulfrei zu nehmen. Wir wollten den Herausgeber der Zeitschrift, das Tianjin-Bildungsinstitut, über die Fakten aufklären und ihn bitten, den verleumderischen Artikel zu entfernen. Da wir alle noch minderjährig waren, schlug ein Mitpraktizierender vor, dass wir unsere positiven Erfahrungen bei der Ausübung von Falun Gong aufschreiben sollen. Ein erwachsener Praktizierender würde sie dann in unserem Namen an die Redaktion der Zeitschrift weiterleiten“, erinnert sich Sun.
Bevor sie angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde Sun oft grundlos ohnmächtig und befand sich manchmal sogar in einem Schockzustand. Medizinische Untersuchungen brachten keine Ergebnisse. Der Arzt empfahl ihr, sich für langfristige Gehirntests von der Schule beurlauben zu lassen. Als sie jedoch zu praktizieren anfing, verschwanden ihre Symptome wie auch die Ohnmachtsanfälle.
Andere junge Praktizierende machten ähnliche Erfahrungen. Über einen dieser Fälle wurde in mehreren Zeitungen in Tianjin berichtet. Bei besagtem Kind wurde Leukämie diagnostiziert. Viele Menschen hörten davon und spendeten für sie. Keine medizinische Behandlung konnte ihre Krankheit heilen – sie konnte nur noch auf den Tod warten. Wie durch ein Wunder erholte sie sich, sobald sie anfing, Falun Dafa zu praktizieren. Alle ihre Familienangehörigen wurden Zeugen dieses Wunders und begannen ebenfalls mit dem Praktizieren von Falun Dafa.
Sun erzählt: „Wir waren etwa zwanzig junge Praktizierende im Alter von 3 bis 19 Jahren. Wir schrieben unsere persönlichen Erfahrungen auf und fügten unsere richtigen Namen, Kontaktnummern und Wohnadressen hinzu. Außerdem hinterließen wir unsere Fingerabdrücke auf den gemeinsamen Papieren. Wir vertraten die Meinung, dass wir unsere Erfahrungen selbst aufschreiben sollten und dies eine gute Gelegenheit böte, für Falun Gong zu werben. Sogar die jüngeren Kinder schrieben alles selbst auf, während die älteren ihre Hand hielten, um den Stift zu führen.
Wir waren naiv und glaubten, die Angelegenheit würde geklärt werden, nachdem unsere Berichte beim Tianjin-Bildungsinstitut eingereicht worden seien. Meine Mutter erzählte mir, dass viele Praktizierende das Institut aufgesucht hätten, um den Sachverhalt zu klären; einige reisten sogar aus den umliegenden Gebieten an. Wir beschlossen, ebenfalls hinzugehen, und begaben uns zu Fuß zum Tianjin-Bildungsinstitut, das sich in der Nähe unseres Hauses befand. Als wir dort ankamen, sagte man uns, dass ein Vertreter der Praktizierenden mit der Redaktion der Zeitschrift verhandele, um die Angelegenheit des diffamierenden Artikels zu klären. Also warteten wir einfach ab.
Allmählich versammelten sich immer mehr Praktizierende auf dem Campus des Instituts, er war fast voll. Aber wir blockierten keine einzige Straße; die meisten lasen während des Wartens im Buch Zhuan Falun.“
Da sich Suns Schule in der Nähe des Tianjin-Bildungsinstituts befand, ging sie oft vor und nach dem Unterricht dorthin, um sich über Neuigkeiten zu informieren. Einige Praktizierende von außerhalb blieben dort über Nacht.
Sun erinnert sich: „Einen bestimmten Tag werde ich nie vergessen. Während ich im Klassenzimmer saß, veränderte der Himmel plötzlich seine Farbe – es war außerordentlich schön. Nach der Schule erzählte ich meiner Mutter davon und sie sagte mir, dass viele Mitpraktizierende tagsüber den Fashen (Gebotskörper) des Meisters gesehen hätten. Sie hätten auch gesehen, wie sich die Sonne in ein Falun verwandelte und mehrmals die Farbe gewechselt habe. Die Leute in der Umgebung hätten das Falun ebenfalls bemerkt und gerufen: „Es ändert seine Farbe! Es ist rot, jetzt ist es grün ...“ Das Falun drehte sich am Himmel und verschwand dann hinter dem Baum am Haupteingang.“
Am 23. April 1999 begab sich Sun wie üblich nach der Schule zum Tianjin-Bildungsinstitut. Es gab immer noch keine Neuigkeiten. Sie ging gemeinsam mit Lanlan, einer jungen Mitpraktizierenden, zurück nach Hause und aß schnell zu Abend, um eine halbe Stunde später wieder zum Tianjin-Bildungsinstitut zurückzukehren. Die umliegenden Straßen wurden von der Bereitschaftspolizei blockiert und bewacht. Da Sun in der Nähe wohnte, kannte sie sich gut aus. Über einen Seitenweg gelangten sie zum Eingang des Instituts. Dort setzten sie und Lanlan sich hin.
„Bevor wir überhaupt begriffen, was vor sich ging, packten vier Bereitschaftspolizisten eine ältere Frau an Armen und Beinen, zogen ihr das Hemd über den Kopf und entblößten ihren Oberkörper“ erinnert sich Sun. „Sie stießen sie aus dem Eingang des Instituts auf die Straße. Die Schaulustigen verurteilten die Polizisten dafür, eine alte Frau, die ihre Großmutter hätte sein können, so zu behandeln. Ein Bereitschaftspolizist bemerkte den Aufruhr und eilte drohend herbei: ,Wenn ihr weiter solchen Unsinn redet, werde ich euch verhaften!‘ Ich murmelte, dass ich gesehen hätte, dass die Polizisten einfach die Leute verprügelt hätten. Sie sollten sich selbst Handschellen anlegen. Daraufhin drehte sich der Polizist zu mir um und schrie: ,Wenn du es wagst, das noch einmal zu sagen, werde ich dich abführen!‘
Zu diesem Zeitpunkt hielten Lanlan und ich uns fest an den Händen. Wir suchten in der Menge nach ihren Eltern und meiner Mutter. Auf einmal rief sie ,Papa!‘, ließ meine Hand los und rannte auf ihren Vater zu. In diesem Moment wurde ihr Vater von drei oder vier Bereitschaftspolizisten gepackt und weggezerrt. Lanlan stand wie versteinert da. Rundum herrschte Chaos; überall schlugen Polizeibeamte auf die Menschen ein und nahmen sie fest. Zum Glück fanden wir unsere Mütter. Später beschlossen wir, bei der Stadtverwaltung gegen den Vorfall im Institut zu petitionieren.“
„Ich saß auf einem Fahrrad, das meine Mutter schob“, fährt Sun fort. „Zwei Mitpraktizierende begleiteten uns vom Tianjin-Bildungsinstitut zum Rathaus. (Damals befand sich das Berufungsbüro am selben Ort wie das Rathaus.) Ich bemerkte, dass alle Praktizierenden auf einem goldenen Fließband, das aus Faluns gebildet war, voranschritten.“
Begeistert rief Sun ihrer Mutter zu: „Mama, schau! Siehst du das Fließband? Ein goldenes Fließband aus Faluns. Alle Praktizierenden laufen darauf!“ Sie stoppte den Fußmarsch vom Institut zum Rathaus: Er dauerte nur zehn Minuten, während sie normalerweise 40 Minuten benötigten.
Suns Mutter erinnert sich: „Als wir das Rathaus erreichten, trafen die Polizeibeamten mit einem Bus ein. Sie sperrten sofort den Eingang und die umliegenden Bereiche ab. Nur Fußgänger durften sich dem Rathaus nähern, keine Fahrzeuge (auch keine Fahrräder). Ich stellte mein Fahrrad auf dem leeren Feld vor dem Rathaus ab. Im Gespräch mit anderen Praktizierenden stellte sich heraus, dass der Fußmarsch vom Tianjin-Bildungsinstitut zum Rathaus bei den meisten ebenfalls nur zehn Minuten gedauert hatte. Das war unglaublich! Ich wohnte in der Nähe und wusste ganz genau, dass der Weg zwischen den beiden Orten viel länger dauert.
Die Angestellten im Rathaus informierten uns darüber, dass die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen, darin bestehe, nach Peking zu gehen. Daher beschlossen viele Praktizierende, nach Peking zu fahren und dort zu appellieren. Mehrere Praktizierende parkten ihre Fahrräder in der Nähe des Tianjin-Bildungsinstituts. Ich ging mit ihnen und schob mein Fahrrad. Dieses Mal stoppte jemand unseren Fußmarsch: Der Rückweg dauerte 40 Minuten!“, merkt Suns Mutter an.
Die ganze Welt wurde Zeuge der Freundlichkeit, Gelassenheit und Vernunft der Falun-Dafa-Praktizierenden. Sun meint: „Der unerschütterliche Glauben der Falun-Gong-Praktizierenden an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und wie sie ihre Glaubensfreiheit verteidigen, haben bei immer mehr Menschen auf der ganzen Welt zu einem klaren Verständnis über die Schönheit von Falun Gong geführt. Ich hoffe, dass die Menschen sich nicht länger von den Lügen der Kommunistischen Partei Chinas täuschen lassen.“